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Berliner SPD bestätigt Parteiausschluss von Thilo SarrazinImmer mehr Bezirke erkennen Klimanotstand an, jetzt auch MitteMichael Müller wusste frühzeitig von Karsten Giffeys Entlassung

dieses Mal hat er verloren. Die Landesschiedskommission der Berliner SPD hat den Parteiausschluss von Thilo Sarrazin in zweiter Instanz bestätigt. Trotzdem sind die Sozialdemokraten ihn noch lange nicht los. Und aus dem „Tschüssikowski!“, mit dem die „AG Migration und Vielfalt in der SPD“ den ehemaligen Berliner Finanzsenator gestern Vormittag aus der Partei verabschiedete, könnte noch immer ein „zu früh gefreut“ werden. Denn Sarrazin wird durch alle Instanzen gehen und innerhalb der nächsten zwei Wochen Berufung beim Bundesschiedsgericht der SPD einlegen.

Dem Rassismus-Vorwurf widerspricht er weiterhin vehement mit dem Verweis, er habe lediglich Sachbücher verfasst. Dass ihn auch innerhalb der SPD immer mehr Menschen politisch eher bei der AfD vermuten, darf Sarrazin allerdings nicht wundern – spätestens seit er im Europawahlkampf in Österreich auf einer Veranstaltung der FPÖ auftrat.

Die 2.508.783,08 Euro (inklusive „Logo und Farbe“, CP von gestern) waren es der Beuth-Hochschule dann doch wert, um ihren antisemitischen Namensgeber Christian Peter Beuth (1781-1853) loszuwerden. Die Akademische Versammlung der Fachhochschule in Wedding votierte mit einer Mehrheit von 30 Ja-Stimmen am Abend für eine Umbenennung. 14 Mitglieder des Gremiums stimmten mit Nein, eines enthielt sich.

Aussagen Beuths wie die, dass Juden die Christen „ausrotten“ wollten und „Christenkindern das Blut abzapfen und trinken“ würden, lassen am gutachterlich bestätigten „rigiden, völkischen und exterminatorischen Antisemitismus“ des preußischen Ministerialbeamten und Reformer der handwerklich-technischen Ausbildung nicht zweifeln.

Kann man nur hoffen, dass die Hochschule größere Umsicht bei der neuen Namensgebung beweist als 2009 (!), als sie von der Technischen Fachhochschule Berlin zur Beuth-Hochschule wurde. Staatssekretär Steffen Krach hat schon ein paar Ideen. Er sagt: „Mir fallen viele hervorragende Frauen ein.“

Bezirke für den Klimaschutz: Nach Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf hat am Abend auch die Bezirksverordnetenversammlung Mitte mehrheitlich dafür gestimmt, den Klimanotstand anzuerkennen. Der Beschluss, der gegen die Stimmen von CDU, AfD und FDP getroffen wurde, sieht unter anderem einen Klimavorbehalt vor. Das bedeutet, dass das Bezirksamt bei all seinen Entscheidungen „die Klimaverträglichkeit des Vorhabens prüfen und die klimafreundlichste Alternative wählen“ muss.

Nicht beschlossen wurde gestern im Umweltausschuss die Stellungnahme der Koalitionsfraktionen zur Volksinitiative „Klimanotstand“, weil die SPD sich ihre Meinung zum Klima erst noch bilden muss – auf ihrer Klausur in Nürnberg (CP von gestern). Das fand nicht nur der FDP-Abgeordnete Henner Schmidt „schade“, sondern auch die Grünen. Quatsch, die waren sogar richtig sauer: Ein „Schlag ins Gesicht aller Fachpolitiker“ sei das, sagte Umwelt-Politiker Georg Kössler.

Denn die Fachebene hatte sich schon auf einen Kompromiss geeinigt, der dem Checkpoint vorliegt. Was darin steht, lesen Sie im Checkpoint für Abonnenten.

Das Klima ist also noch immer nicht gerettet, dann kommen die Rebellen zurück. Ab dem 4. Mai wollen die Aktivisten von Extinction Rebellion Berlin lahmlegen – zum zweiten Mal, und wieder friedlich. Ungeduldigen Autofahrern geben sie mit dieser höflich über drei Monate im Voraus angekündigten Blockade immerhin die Gelegenheit, noch einen Urlaub zu planen (aber bitte mit dem Zug!).

Falls Sie sich fragen: Warum wieder Berlin? Hier die Antwort von XR: „Berlin ist der Sitz der Bundesregierung, sowie vieler Lobbygruppen und Wirtschaftsunternehmen. Sie alle verhindern nach wie vor den überlebenswichtigen Klimaschutz.“

2020 sei das „entscheidende Jahr“, um die „drohende Klimakatastrophe“ noch aufzuhalten, sagt Annemarie Botzki aus dem Presseteam. Die Bewegung ist im Vergleich zur Oktober-Blockade noch gewachsen, trotz der verstörenden Aussagen ihres Mitgründers Roger Hallam, zum Beispiel zum Holocaust, von der sich der deutsche Ableger allerdings distanziert hatte. Rund 20.000 Aktivistinnen und Aktivisten seien in Deutschland aktiv, weltweit sogar 200.000. Bunter ziviler Ungehorsam als Volkssport.

Schönefeld bleibt, Tegel schließt: Das bedeutet das gestrige Urteil des Oberverwaltungsgerichts. Die Klage des Bürgervereins Berlin-Brandenburg gegen den Weiterbetrieb der SXF-Terminals parallel zum neuen Hauptstadtairport wurde abgewiesen.

Derweil teilt der Senat mit, dass er „keine Erkenntnisse“ darüber habe, „auf welcher rechtlichen Basis der Weiterbetrieb der Flugbereitschaft in Tegel-Nord erfolgen soll“. Sie erinnern sich an die Hubschrauber der Bundeswehr, die noch bis 2029 in Tegel starten und landen sollen (CP vom 12.12.) Die Entscheidung sei nicht mit dem Senat abgestimmt worden, schreibt Staatssekretär Sebastian Scheel auf Anfrage von Harald Moritz (Grüne).

Eins ist jedoch sicher: „Die Umsetzung des Bauabschnitts TXL Nord erfolgt erst nach Nutzungsaufgabe durch die Bundeswehr und verzögert sich entsprechend. Bisher war der Umsetzungsbeginn für 2028 vorgesehen.“ Man könnte auch sagen: Verteidigungsministerium verschleppt Berliner Wohnungsbau.

Außer Karsten Giffey selbst, seinem Anwalt, den Richtern und den Vertretern der Senatssozialverwaltung wusste mindestens noch eine Person über den Rausschmiss des Ehemanns von Familienministerin Franziska Giffey aus dem Lageso Bescheid: Michael Müller („Die Sache hilft ihr nicht“). Der Regierende wurde von Sozialsenatorin Elke Breitenbach am 12. Dezember über das Urteil des Verwaltungsgerichts vom selben Tag informiert. Allerdings nur er persönlich, eine offizielle „Informierung der Senatskanzlei“ hatte es nicht gegeben. Ungewöhnlich bleibt auch, dass Breitenbach nur eine Herabstufung des Beamten Giffeys verlangt und darauf verzichtet hatte, die Staatsanwaltschaft einzuschalten. Die ermittelt seit einer Woche dennoch.

Telegramm

Sicherheitsrisiko Fußgänger? Schon lange setzen sich Pankows Lokalpolitiker für eine längere Grünphase an der Kreuzung Wollankstraße/Florastraße ein. Gerade für ältere Menschen oder Eltern mit kleinen Kindern ist es fast unmöglich, hier die Straße zu überqueren, ohne von Autofahrern bedrängt zu werden. Doch die Verkehrslenkung lehnt ab.

Die Ampelschaltung sei „StVO- und regelwerkskonform“. Ja noch mehr: Eine verlängerte Grünphase an dieser Stelle würde „zu erheblichen Nachteilen im Fahrverkehr der Wollankstraße, inklusive der dort verkehrenden Busse“ führen und sei deshalb „aus Sicherheits- und Emissionsgründen zu vermeiden.“ Im Angesicht von 23 getöteten Fußgängern in Berlin 2019 schon ein bisschen zynisch. Mehr von meinem Kollegen Christian Hönicke aus Pankow können Sie in seinem Newsletter lesen (hier abonnieren).

Die Berliner Wohnungsnot in Zahlen: 2019 kamen auf rund 2000 Wohnungsangebote der Howoge ca. 313.000 Bewerbungen. Das bedeutet, dass die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft durchschnittlich pro Wohnungsvermietung mehr als 150 Interessenten absagen muss. Gegen diesen Mangel hilft auch der Mietendeckel nicht.

Deshalb hat die CDU eine andere Idee: Im Rahmen einer Neubauoffensive (300.000 neue Wohnungen bis 2035)könne auch das Marx-Engels-Forum bebaut werden („Wir schließen da nichts aus“). Warum nicht gleich den Tiergarten zubauen, kontert Kultursenator Klaus Lederer. Oder den Humboldthain? Park am Friedrichshain? Volkspark Prenzlauer Berg? „Und überhaupt: Wir haben Grünanlagen ohne Ende. Wer braucht denn sowas?“ Auch die Randbezirke in den Blick nimmt die Initiative Mietenvolksentscheid. Sie schlägt vor: „Randbebauung des Grunewalds.“

Elf Initiativen, darunter „Bizim Kiez“ und „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“, stellen sich in einem offenen Brief hinter Florian Schmidt. „Uns ist ein amtlicher Aktivist 1000 Mal lieber als die sonst üblichen inaktiven Amtsträger*innen“, schreiben sie. Die „neue Qualität“, mit der in Friedrichshain-Kreuzberg Mieter*innenschutz ausgeübt werde, habe ihre „ausdrückliche Unterstützung“. Na Hauptsache die „neue Qualität“ umfasst keine Aktenmanipulation.

„Menschen mit solchen Haltungen wollen wir in der CDU Mitte nicht haben“, hatte Kreisverbands-Sprecher Carsten Spallek Ende Dezember gesagt, als herauskam, dass der rechte Anwalt Markus Roscher-Meinel dem CDU-Ortsverband Bernauer Straße beigetreten war. Nun hat der Kreisvorstand einstimmig beschlossen, die Aufnahme von Roscher-Meinel, dessen Parteieintritt zuvor schon die AfD abgelehnt hatte, mit sofortiger Wirkung zu widerrufen.

Der Rat der Bezirksbürgermeister hat sich am Donnerstag für eine vereinheitlichte Struktur der Bezirksämter ausgesprochen. Er schlägt dem Senat vor, dass ab 2021 alle Bezirksämter in die Geschäftsbereiche Bürgermeister/in, Öffentlicher Raum, Stadtentwicklung, Familie/Gesundheit, Bildung und Soziales/Bürgerdienste unterteilt werden. Bisher macht jeder Bezirk seins. Und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister setzen noch einen drauf: Der Senat solle doch – für eine bessere Zusammenarbeit – auch seine eigenen Ressorts dementsprechend neu aufteilen.

Berlin und die AfD kommen einfach nicht zusammen: Auch der für dieses Wochenende geplante Landesparteitag muss ausfallen, weil die Klage der Partei gegen die Absage des Ballhaus Pankow als Veranstaltungsort abgewiesen wurde. Damit summieren sich die Ablehnungen durch angefragte Vermieter auf mehr als 170.

„Wer eine Ratte sieht und sie nicht meldet, das ist wie im normalen Leben, der kommt im Zweifel damit durch – und die Ratte auch.“ Weisheiten aus der BVV Marzahn-Hellersdorf. (Mehr aus der BVV und von den Tieren und Menschen im Bezirk gibt’s im Newsletter von Ingo Salmen).

Berlins Lieferdienste haben es schwer: Nach dem Aus für Foodora und Deliveroo haben Berliner Ermittler am Donnerstag auch noch einen Kokain-Lieferservice gestoppt, der etwa 850 feste Kunden in der Stadt gehabt haben soll.

Sie sind so Zen, Sie können auch mit harten Jungs ihre innere Mitte finden? Dann bewerben Sie sich doch als Yoga-Lehrer/in in der JVA Heidering.

Was im Online-Fundbüro der BVG noch von Silvester übrig ist: eine Flasche Rotkäppchen-Sekt. Und eine Box mit Musikkassetten „Golden Hit-Memories“.

Wer zuletzt lacht, lacht am besten“, schreibt Karen König aus der Bildungsverwaltung zu Lorenz Maroldts gestriger Lektion von „Mathe mit dem Checkpoint“. Sie präsentiert: die Grundschulverordnung, nach deren §24 GsVO „die Durchschnittsnote mit einer nicht gerundeten Stelle nach dem Komma ausgewiesen wird“. Danke für den Hinweis, der vielleicht noch zaudernde Grundschullehramts-Anwärter ermutigt!

Checkpoint-Abonnenten lesen heute außerdem:

+ „Männer bekommen diese Reaktionen nicht“: Was die schwangere Sawsan Chebli zur Vereinbarkeit von Kind und Karriere sagt

+ Kompromiss beim Klimaschutz: Worauf sich die Fachpolitiker von R2G geeinigt haben, um dem Klimanotstand zu begegnen

+ Bevor es ins Exil geht: Das geht noch in der Griessmühle

+ Ausgeschwooft? Wie es mit Clärchens "Schwoof" weitergeht

+ Zum Weinen: Letzte Chance für dieses Must-See-Theaterstück!

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BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

„Ich wünschte, sagen zu können: Wir Deutsche haben für immer aus der Geschichte gelernt. Aber das kann ich nicht sagen, wenn Hass und Hetze sich ausbreiten. Das kann ich nicht sagen, wenn jüdische Kinder auf dem Schulhof bespuckt werden. Das kann ich nicht sagen, wenn unter dem Deckmantel angeblicher Kritik an israelischer Politik kruder Antisemitismus hervorbricht. Das kann ich nicht sagen, wenn nur eine schwere Holztür verhindert, dass ein Rechtsterrorist an Jom Kippur in einer Synagoge in Halle ein Blutbad anrichtet.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel.

 

Tweet des Tages

Mein kleiner Neffe hat mehrfach versucht, eine Kerze anzuzünden, aber immer wenn sie brannte und er das Streichholz ausgepustet hat, hat er die Kerze gleichzeitig mit ausgepustet. Ungefähr so stell ich mir die Bauarbeiten im Berliner Flughafen vor.

@Shiny1jux

Tweet des Tages

Berliner Senat: Keine Autos mehr in der Stadt bis 2030! Auch Berliner Senat: Wir würden uns freuen, wenn Europas größte Automobilausstellung demnächst hier stattfindet! #ditisberlin #IAA

@IngmarStadelman

Antwort d. Red.:
 

Stadtleben

Essen – Der Hummusapiens ist eine Art der Gattung Hummus-Liebhaber aus der Familie der Genießer, die – im Gegensatz zur Sandwich-Spezies – zur Ordnung der Wrap-Primaten gehört. Damit wäre auch der Speiseplan zur täglichen Fütterung, die täglich zwischen 12 und 0 Uhr in Alt-Moabit 73a stattfindet, geklärt: Hummus-Wraps natürlich, wahlweise mit Süßkartoffel-Pommes, Leber, Sucuk, Makali, oder Falafel. Vitamine in Form von Tomaten, Zwiebeln und Rettich sind zudem unentbehrlich, ob mit Tahini oder Chili-Öl angereichert, ist wiederum jedem selbst überlassen. U-Bhf Turmstraße

Neu in Mitte ist die Moka Efti Bar. Der Name ist natürlich kein Zufall: Analog zum Feiergefühl der 1920er soll hier ungezwungen bis in die Morgenstunden getanzt werden. „Möge die Dekadenz sich selbst beweihräuchern und der Crémant in Strömen fließen“ ist das Motto der Decadentia-Party heute Abend – mal schauen, wie das ankommt in Mitte. Fr-So ab 21 Uhr, im S-Bahnbogen 159-160 am Monbijoupark (S-Bhf Hackescher Markt)

Ob mit dem neuen Club wirklich die neuen Zwanziger Jahre eingeleitet werden und was die Macher zum Clubsterben in Berlin sagen, erfahren Sie morgen im Checkpoint-Interview (nur mit Abo).

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – Uwe Bohm (58), Schauspieler / Joachim Gauck (80), Bundespräsident a.D. / Susanna Kahlefeld (56), für die Grünen im AGH / Nastassja Kinski (59), Schauspielerin / Rita König, „Es gratuliert ganz herzlich Horst.“ / Monika Lüke (51), Juristin, ehem. Beauftragte des Senats von Berlin für Integration und Migration (2012-15) / Torsten Schneider (51), für die SPD im AGH / Frederik Simak (22), Handballer bei den Füchsen / Karl-Heinz Smuda (59), Ghostwriter, Lektor und Verleger

Sonnabend – Dagmar Berghoff (77), Fernsehmoderatorin, ehem. Chefsprecherin der “Tagesschau“ / Inga Busch (52), Schauspielerin / Alexander Fest (60), ehem. Geschäftsführer des Rowohlt Verlags (2002-14) / Jutta Kaddatz (67), CDU-Stadträtin in Tempelhof-Schöneberg / Elke Schmitter (59), Journalistin und Schriftstellerin / Eva Zeller (97), Schriftstellerin / „Meinem Sigurd von Herzen alles liebe zum 60. von deiner Marion“

Sonntag – Catherine von Fürstenberg-Dussmann (69), Unternehmerin, Vorsitzende des Stiftungsrates der Peter-Dussmann-Stiftung / Frank Hördler (35), Eishockeyspieler bei den Eisbären / Heinz Horrmann (77), Gastrokritiker / Gernot Klemm (55), Linken-Stadtrat und stellv. Bürgermeister in Treptow-Köpenick / Bettina Kroh, Vermarkterin beim Tagesspiegel – „Die gesamte Vermarktungsabteilung wünscht 'charming Betty' alles Liebe zum Geburststag!“ / Felicitas Kubala (64), ehem. für die Grünen im AGH (2001-12) / „Ingrid Müller feiert mit mir ihren 70. Geburtstag am 26. Januar 2020 am Strand von Havanna. Si, herzlichen Glückwunsch sagt Felix Müller.“ / Marvin Plattenhardt (28), Verteidiger bei Hertha / Ulrike Poppe (67), bis 2017 Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur / DJ Sebert (30) – „Alles Liebe von deiner Kumpeline Elke / Tobias Schulze (44), für die Linke im AGH / „Dem besten Kai aller Kais (Fan von Rebecca S. und Hertha und vieles mehr) zum 70. Herzliche Geburtstagswünsche aus dem Wendland von C und L.“

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

Gestorben Claus Gennrich, * 2. Dezember 1938 / Annke Höfer-Rieck, * 8. August 1944 / Jürgen Kaul, * 28. November 1936 / Dr. Heidrun Schnell, * 3. März 1969

StolpersteinWilly Kolbe (Jhg. 1901) lebte in der Sonnenallee 137 in Neukölln und gehörte dem Arbeiterwiderstand sowie der Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe an. Der Schlosser und Maschinenbauer war zudem Mitglied des Deutschen Metallarbeiter Verbandes und schloss sich in der Firma Ludwig Loewe & Co. in Moabit, wo er 1934 angestellt wurde und zuletzt als Revisor arbeitete, einer illegalen Gruppe an. Diese organisierte Widerstand in dem Rüstungsbetrieb. Am 28. September 1944 wurde er verhaftet und kam im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee in Untersuchungshaft. Daraufhin wurde er wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt und vom NS-Volksgerichtshof zu drei Jahren Haft verurteilt. Am 22. Februar 1945 wurde er aus Plötzensee in das Zuchthaus Halberstadt und dessen Außenlager Hausneindorf bei Quedlinburg verlegt, wo er am 21. April 1945 auf dem Evakuierungsmarsch starb. (Foto: OTFW)

Gedenken – Nur wenige Hausnummern weiter nördlich erinnert in der Sonnenallee eine dauerhafte Lichtprojektion an das Zwangsarbeiterinnenlager und die spätere Außenstelle des KZ Sachsenhausen. Es umfasste die gesamte Fläche von der heutigen Sportanlage des BSV Hürtürkel und der angrenzenden Kleingartenkolonie in Neukölln. Das Arbeitslager wurde 1942 von den Nazis eingerichtet und zwei Jahre später zum Konzentrationslager umgewandelt. Etwa 500 Jüdinnen und Juden wurden 1944 aus Auschwitz dorthin transportiert, um Zwangsarbeit für die SS und die Rüstungsfirma Krupp zu leisten.

Am kommenden Montag, den 27. Januar, finden anlässlich des Holocaust Gedenktages berlinweit Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Im BVV-Saal des Neuköllner Rathauses (Karl-Marx-Straße 83, U-Bhf Rathaus Neukölln) werden um 17 Uhr u.a. Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Bildungsstadträtin Karin Korte sprechen, begleitend dazu wird die Ausstellung „Ausgestoßen und verfolgt – Die jüdische Bevölkerung während des Nationalsozialismus in Neukölln“ des Museums Neukölln im Rathaus zu sehen sein. Außerdem lesen SchülerInnen der Fritz-Karsen-Schule Texte von Zeitzeugen, musikalisch begleitet von der Neuköllner Musikschule. Über weitere Gedenkveranstaltungen informieren wir diese Woche an dieser Stelle im Checkpoint und in den Tagesspiegel Bezirksnewslettern

Encore

Was haben Jülide, Eländ, Dumitriza, Norwin-Viljo, Ruxsandra, Giotto, Efrosini, Peppino-Dario, Coco-Milou, Swetosar, Iokaste und Panagiotis gemeinsam? Sie alle sind 2019 in Berlin geboren. Und sie tragen einen Namen, der in ihrem Bezirk nur ein einziges Mal vergeben wurde. Ausgegraben haben sie die Kollegen von „qiez.de“, die sich auf die Suche nach den ungewöhnlichsten Berliner Vornamen gemacht haben. Hier eine Auswahl der kuriosesten Namen, aufgeschlüsselt nach dem Bezirk, zu dem sie gehören:

Mitte: Bio, Misela, Monet, Peppina, Bowie, Flavour, Son-Goku, Ziggi

Friedrichshain-Kreuzberg: Amazonas, Cassiopeia, Paschalina, Perle, Fips, Mate und Feta

Pankow: Persephone, Queen, Zelda, Rocket, Skip, Tommy-Herbert

Charlottenburg-Wilmersdorf: Hortense, Margherita, Tokyo, Bochen, Polykarp, Sweedy, Woodie

Spandau: Afrodita, Princess, Hotte, Oke, Paul-Wolfgang-Stefan, Pellegrin, Reign-Bear, Schady

Steglitz-Zehlendorf: Lindi, Millie, Pierette, Rufta, Temitope, Grgo, Sherif

Tempelhof-Schöneberg: Blessing, Porsche-Cheyenne, Dino, Fox, Kaiser, Christ, Apostolos

Neukölln: Zahara-Zara, Ai, Beste, Giotto, Lord, Hippolyte, Tröster

Treptow-Köpenick: Funmilola, Lumikki, Yolandi, Elmo, Habibi, Rafaelo

Marzahn-Hellersdorf: Rihanna, Dörte-Danielle, Björk, Borka, Nemo

Lichtenberg: Hoor, Precious, Sissi, Dean-Dennis, Mojo, Mu

Reinickendorf: Lamar, Don, Ege, Hud, Kika, Weichen.

Morgen macht sich hier Lorenz Maroldt wieder einen Reim auf Berlin. Kommen Sie gut ins Wochenende und bis bald,

Ihre Laura Hofmann

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