Flughafen Tegel soll bis 2029 teilweise offen bleiben

Die Bundeswehr will den militärischen Teil des Flughafens weiter nutzen. Die Hubschrauber der Flugbereitschaft sollen nach BER-Eröffnung in Tegel verbleiben. Von Laura Hofmann

Flughafen Tegel soll bis 2029 teilweise offen bleiben
Foto: Ralf Hirschberger/dpa

Fast wäre es untergegangen. Schon am Dienstag verschickte das Verteidigungsministerium eine Mitteilung zu „mehreren Stationierungsentscheidungen“. Darin hieß es: „Acht zur Schließung vorgesehene Liegenschaften der Bundeswehr werden länger genutzt als geplant.“ Betroffen ist auch der Flughafen Tegel, der bis 2029 offenbleiben soll – zumindest der militärische Teil.

Auf der Webseite des Verteidigungsministeriums wird das so begründet: Die „vollständige Verlegung der Flugbereitschaft“ sei „von den Baumaßnahmen am Regierungsflughafen Berlin-Brandenburg abhängig“. Der 2029 allerdings schon 9 Jahre fertig sein soll. Ursprünglich wollte die Flugbereitschaft zur Eröffnung des BER aus Tegel-Nord nach Schönefeld wechseln. Nun soll die Hubschrauberstaffel der Flugbereitschaft erstmal in Tegel bleiben.

Der Grund könnte Angela Merkel sein. Beziehungsweise die schlechte verkehrliche Anbindung des BER. Denn bis die Kanzlerin im Feierabendverkehr den neuen Hauptstadtflughafen erreicht, könnten locker anderthalb Stunden vergehen. Dann doch lieber nach Tegel düsen und mit dem Hubschrauber nach Schönefeld jetten. Davon dürfte sie nicht mal die neue Klimanotlage des Senats abhalten.

Es kommentiert aus dem Archiv Ex-BER-Chef Karsten Mühlenfeld (2016): „Ich warte auf den Tag, an dem die Bundespolitiker alle mit der S-Bahn zum Flughafen fahren, weil man anders dort nicht hinkommt.“

Übrigens: Mitglieder des (zweiten) BER-Untersuchungsausschusses besuchen morgen unseren Lieblingsflughafen. Morgen ist Freitag, der 13. Tage seit Nichteröffnung: 2749.