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Geplatztes Großaquarium „Sealife“: Aufräumarbeiten bis Februar Neuer Verteidigungsminister Pistorius überrascht von seiner Ernennung Kritik aus der SPD an Franziska Giffeys Anti-Enteignungs-Aussage

was schneit uns denn da herein? Schnee kann es kaum sein, selbst wenn auch dieser Tag frostig startet. Kurz vor den Winterferien macht das überhitzte Berlin mal auf cool. „Wir haben einen Etappenwinter und der Nachtfrost kehrt zurück. In der zweiten Januar-Hälfte wird es am kältesten“, prophezeit Jörg Riemann von der Berliner Wettermanufaktur am Checkpoint-Telefon. Werden Grune- und Plänter- also bald zum Winterwald? „Für eine richtige Schneedecke wird es tagsüber zu warm“, bedauert der Meteorologe. „Zum Schneemannbauen sollte man eher in den Harz oder ins Erzgebirge fahren.“ Berlin sieht in den nächsten Wochen trotzdem ziemlich kalt aus. Zum Glück wissen die Mütter vom Kollwitzplatz, aus dem Leben gezeichnet vom legendären Karikaturisten OL, was da zu tun ist: „Bei der Kälte nehm‘ ich doch das Kind nicht mit auf den Spielplatz.“

Dass Berlin nicht ganz dicht ist, weiß hier jede und jeder. Wird die Stadt deshalb so langsam nachverdichtet? An vielen Ecken wehren sich Bürgerinitiativen gegen neue Häuser auf Hinterhöfen, doch grüne Wiesen am Stadtrand wollen Grüne und Linke auch nicht mehr zubauen. Wo also kann sich Berlin noch entwickeln? Das findet Julia Dimitroff vom Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung die falsche Frage: „Wir müssen eher fragen: Wie wollen wir Berlin in Zeiten des Klimawandels umbauen? Warum ist uns Lebensqualität nicht wichtiger als die Rendite selbst von städtischen Wohnungsbaugesellschaften?“ Die 58-jährige Geigenbauerin kämpft seit Jahren gegen Abholzung von Bäumen und die Bebauung von Innenhöfen in Pankow – generell gegen die Verdichtung der Stadt will sie aber nicht sein. „Wenn man frühzeitig mit Betroffenen redet und nicht bloß teure Planungsbüros anheuert, die etwas in die Nachbarschaft klatschen sollen, dann wird es auch gut.“

Wie und wo sich Berlin noch nachverdichten lässt, diskutieren wir am Donnerstag ab 19.30 Uhr in der Urania. Zu der Tagesspiegel-Debatte werden neben Dimitroff auch Architektenkammer-Präsidentin Theresa Keilhacker und Alexander Stöckl von der Wohnungsgenossenschaft 1892 erwartet. Auch Bausenator Andreas Geisel (SPD) wird sich den Fragen stellen – womöglich ist es einer von Geisels letzten Auftritten im Amt vor der auch von ihm zu verantwortenden Wiederholungswahl. Der Eintritt ist frei (An der Urania 17, U-Bahnhof Wittenbergplatz), es gibt einen Livestream (hier), Fragen können auch online ans Podium gerichtet werden. Auf eine Antwort von Dimitroff können sich vorab wohl alle einigen: „Jeder Mensch hat Luft und Licht in seiner Wohnung verdient.“​​​​​

Umfrage Wohnungsbau nachverdichten

Es war ein Unglück, das die Stadt vor einem Monat mit einem lauten Knall erschütterte: das Zerbersten des Großaquariums im „Sealife“ am Berliner Dom, dem 1500 Tiere, ein Hotelkomplex mit Ladenzeile, aber zum Glück keine Menschenleben zum Opfer fielen. Wie laufen die Aufräumarbeiten? Das Hotel ist weiterhin geschlossen, die Haustechnik bis hin zu den gebrochenen Fahrstühlen muss saniert werden. „Hier haben wir mit den jedem Häuslebauer bekannten Engpässen bei Materialbestellungen und Lieferketten zu kämpfen“, berichtet Fabian Hellbusch vom Eigentümer „Union Invest“ auf Checkpoint-Anfrage. Die sechs Läden, in die der gesamte Innenausbau der Flanierzeile gespült worden war, werden derweil vom Schutt befreit und auf dauerhafte Wasserschäden untersucht.

Immerhin, Versicherer und Gutachter geben erste Flächen in Berlins erschütterter Mitte wieder Stück für Stück frei. „Mit Ausnahme des Acryls, das vor Ort mit Samthandschuhen untersucht wird, sind wir zuversichtlich, die Aufräumarbeiten auch in der Gasse bis Februar abschließen zu können“, sagt Hellbusch. Dabei geht die Ursachenforschung weiter, warum der Zylinder aus Acrylglas mit einer Million Liter Salzwasser in Sekundenschnelle zerplatzen konnte.  Auch hier werden laut Hellbusch „noch einige Wochen, wenn nicht Monate ins Land gehen, bevor es Hinweise oder gesicherte Erkenntnisse gibt“. Vieles rund um Berlins einst buntes Aquarium bleibt weiterhin im Trüben.

Gute Nachricht für Hertha BSC: Mit Florian Niederlechner aus Augsburg will der Bundesligist mal einen Stürmer verpflichten, der Tore schießen kann. Aber natürlich ist bei der launischen Fußball-Diva das nächste Eigentor nicht weit. Die Fankneipe „Zum Kugelblitz“ im Wedding (Video hier), selbsternanntes „Kiezkulturerbe“ und in der Pandemie durch die „Aktion Herthakneipe“ gerettet, macht dicht. Wirtin Christiane, Wirt Klaus und die drei lustigen Damen von der Raucherbar schließen den Bierhahn. „Immer standet Ihr, unsere Gäste, im Vordergrund“, schreibt die Crew zum Abschied. Der Autor dieses Checkpoints, zuletzt hier zur Premiere der Hertha-Doku des RBB mit blau-weißem Likör und Alt-Berliner Geschichten bewirtet, kann das nur bestätigen.

„Uns ging am Ende die Kraft aus“, berichtet Lokalchef Klaus Kuhfeld am Checkpoint-Telefon. Der 67-Jährige leidet mit seiner Fußballkneipe auch am gesunkenen Interesse für den durchvermarkteten Profisport, das auch während der WM in Katar zu spüren war. „Champions-League-Spiele mit deutscher Beteiligung will heute keiner mehr sehen, da sitzen wir allein am Tresen“, erzählt Klaus Kuhfeld. „Und Herthas Auswärtsspiele allein reißen es nicht raus.“ Zumal Hertha von der Champions League so weit entfernt ist wie Lokalkonkurrent 1. FC Union (der gestern auf dem Transfermarkt sein Abwehrjuwel Julian Ryerson an Borussia Dortmund verlor) vom Abstiegskampf.

Stehen Berlins Kneipen also auch Kiez für Kiez vor dem Abstieg? „Viele Wirte sind in der Krise flexibel“, berichtet Thomas Lengfelder, Hauptgeschäftsführer beim Gaststättenverband Dehoga, am Checkpoint-Telefon. „Meist haben die Kneipen eine treue Kundschaft sowie langjährige Belegschaft und leiden nicht so sehr unter Fachkräftemangel wie Gaststätten.“ Das Problem seien eher die hohen Rohstoff- und Energiepreise. „Eine typische Eckkneipe erhöht im Sinne ihrer Gäste den Bierpreis nur von 3 Euro auf 3,25 Euro anstatt gleich auf 4 Euro.“ Das gehe oft zulasten der Betreiber, die Verluste durch Eigenarbeit auszugleichen versuchten. „Ein Fünf-Sterne-Hotel kann die Krise besser abfangen als eine Eckkneipe“, sagt Lengfelder. Dabei braucht Berlin das wohl eher nicht: noch mehr Hotels.

Was die Stadt immer gebrauchen kann: mehr Liebe. So haben der CDU-Abgeordnete Sepp Müller aus Sachsen-Anhalt und der Münchner CSU-Abgeordnete Wolfgang Stefinger nun aus dem Regierungsviertel gepostet: „Manchmal werden Kollegen zu Freunden. Aus Freundschaft wurde bei uns Liebe.“ Seitdem regnet es Candy Storms für das erste offen schwule Paar im Bundestag. Wie viel Wagnis darin liegt, eine Freundschaft in Liebe zu verwandeln, zeigt auch unsere aktuelle Liebeskolumne „Ins Herz“. Für sie haben mir Iris und Detlef, die sich im wilden Prenzlauer Berg der Wendezeit kennenlernten und in bröckelnden Altbauten neue Freiheiten eroberten, von ihrer Revolution der Gefühle erzählt. Lass uns keine Freunde bleiben? Am Ende spricht Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) wohl aus, wonach sich die Hauptstadt sehnt: „Die Liebe zu finden, ist das Beste im Leben.“

Irgendwer findet sich schon. So war es wohl auch beim neuen Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Zwei Wochen, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz von der überforderten Christine Lambrecht erfahren hatte, dass sie zurücktreten will (via „Spiegel“), wurde der niedersächsische Innenminister zum neuen Oberkommandierenden der Bundeswehr bestimmt. Damit hat die kundige Wehrbeauftragte Eva Högl aus Berlin das Nachsehen, ebenso die von Scholz zu Amtsbeginn verkündete Parität aus Männern und Frauen im Bundeskabinett („taz“-Schlagzeile: „Frauen! Wegtreten!“). Der Anruf von Scholz am Montag sei auch für ihn sehr überraschend gekommen, gab Pistorius am Dienstag freimütig zu. Der 62-Jährige zeigt somit gleich zum Start, was ihm gern nachgesagt wird: ehrliche und offene Worte. Die können der kaputtgesparten Armee und einem Land, das angesichts des Krieges in Europa nach seiner proklamierten Führungsrolle sucht, nur guttun.
 

Telegramm

Russland terrorisiert seit elf Monaten die Ukraine. Hier die neuesten Nachrichten vom Krieg:

+++ Die ukrainischen Rettungskräfte haben am Dienstag die Suche nach Überlebenden in den Trümmern des zerbombten Wohnblocks in Dnipro eingestellt. Dem Katastrophenschutz zufolge starben als Folge des Einschlags einer russischen Rakete mindestens 44 Menschen, darunter fünf Kinder. Viele Menschen werden noch vermisst.

+++ Nach der Zusage von Großbritannien, der Ukraine zur Verteidigung auch Kampfpanzer zu liefern, wächst nicht nur aus Osteuropa der Druck auf Deutschland, die Genehmigung dafür zu erteilen. Am Dienstagabend bestätigte der bisher zögernde Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), dass er mit Partnerländern Gespräche zu Panzerlieferungen führe (via „Bloomberg“). Am Abend gab es ein Telefonat mit US-Präsident Joe Biden dazu. Laut FDP-Politiker Marco Faber laufen Vorbereitungen, dass auch Deutschland Kampfpanzer vom Typ Leopard abgeben könnte.

+++ Die Ukraine hat von der EU einen neuen Hilfskredit über drei Milliarden Euro erhalten. Dieser ist Teil eines bis zu 18 Milliarden Euro umfassenden Darlehensprogramms. Die Kredite sind nach Angaben der EU-Kommission trotz des Krieges an 20 Reformzusagen und Berichtspflichten geknüpft.

Alle aktuellen Ereignisse können Sie in unserem Live-Blog (hier) und auf unserer Live-Karte (hier) verfolgen. Spenden für die Ukraine in Not und ukrainische Flüchtlinge in Berlin können Sie weiterhin hier.
 

Die Berliner Polizei hat am Dienstag Wohnungen von 20 rund Verdächtigen durchsucht. Grund ist der Verdacht auf Besitz und Verbreitung von Bildern und Filmen, die den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen zeigen. Online schilderte die Polizei nach der Razzia mehrere anonyme Beispiele. So soll ein 47-jähriger Mann aus Pankow im Internet eine Datei mit Missbrauchsabbildungen zum Download bereitgestellt haben. Ein 40-jähriger Mann aus Spandau soll mit einem weiteren Verdächtigen gechattet, „Nacktbilder von dessen 13-jähriger Tochter erhalten und dazu sexualisierte Chatnachrichten geschrieben haben“. Ein weiterer Mann aus Schöneberg soll über einen Messenger „Videodateien verbreitet haben, die die Penetration eines Kleinkindes zeigen“.

Deutschlands Schulen stehen weiter in der Kreide, vor allem personell. Der Lehrkräftemangel wird von mehr als 1000 befragten Schulleitungen bundesweit als größte Belastung angesehen. Das ergibt das „Deutsche Schulbarometer“, das die Robert-Bosch-Stiftung heute veröffentlichen wird. Zwei Drittel der Befragten geben an, dass die Personalnot ihre Arbeit am stärksten erschwert. Ein Fünftel beklagt sich über mangelnde Digitalisierung. Auch für manche Berliner Schule hilft da nur noch: Strg+Alt+Entf.

Noch dazulernen kann auch die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Ihre Aussage, die per Volksentscheid beschlossene Enteignung großer Wohnungskonzerne lasse sich wegen ihrer ostdeutschen Erfahrungen nicht mit ihrem Gewissen und ihrem Amtseid vereinbaren (Checkpoint von gestern), stoßen auch in der eigenen Partei auf Verwunderung. Schließlich hatte sich die SPD auf ihrem Landesparteitag im Juni 2022 für die Umsetzung des Volksentscheids ausgesprochen, wenn es ein positives Votum der dazu eingesetzten Kommission geben sollte. Darauf verweisen nun auch die Vorsitzenden der Parteijugend Jusos, Sinem Tasan-Funke und Peter Maaß: „Die SPD hat sich zum Umgang mit Vergesellschaftung klar positioniert.“ Dazu stehe man, auch wenn Giffey „persönlich anders zum Volksentscheid stehen mag“. Merke: Eine Enteignung lässt sich nicht so leicht enteignen.

Wollen Sie auch mal ins Risiko gehen? Dann melden Sie sich beim BER (falls Sie da rechtzeitig hinkommen). Berlins Flughafen in Brandenburg sucht einen Risikomanager, natürlich unbefristet. Aufgaben sind laut Stellenbeschreibung die „Koordination der internen Risikomanagementorganisation“, die „Schulung der Richtlinien, Prozesse und Instrumente des Chancen- und Risikomanagements“, außerdem die „Plausibilisierung der Vollständigkeit und der Angemessenheit des Risikoinventars” sowie die „Stärkung der unternehmensinternen ‚Risikokultur‘”. Letzteres dürfte ein Leichtes sein. Alles andere nicht leicht zu verstehen.

Ach, auch das noch: Die Polizei fahndet via Ausschreibung nach 655 neuen Handfesseln, und zwar „inkl. 2 Schlüsseln“. Ob die reichen?

Zum Schluss noch drei gute Meldungen:

- Die Berliner Schriftstellerin Franziska Hauser ist neue Burgschreiberin in Beeskow (via dpa). Das Credo der 47-Jährigen: „An Orten will ich leben, fürs Schreiben kann ich auch im Keller sitzen.“ Auf der Burg in Brandenburg geht nun beides.

- Bei der Fashion Week wird immer offener über die Umweltverschmutzung durch die Modebranche diskutiert. „Mode und Aktivismus passen zusammen und es wird immer mehr“, sagt Friederike von Wedel-Parlow, Professorin für nachhaltige Mode. Gibt‘s Luxusmarken bald auch second hand?

- Ab dem Wochenende zieht ein Komet mit grünem Schweif an der Erde vorbei, den zuletzt die Neandertaler bewundern konnten (via RBB). Wer den Himmelskörper „C/2022 E3“ sehen möchte, sollte laut Astronomen am besten Sonnabendnacht in die Fernröhre gucken. Da versteckt sich der Mond, der uns sonst nach Hause leuchtet, im Schatten der Sonne. Und wir können abschweifen.
 

Zitat

„Habt keine Angst, alles zu verändern!“

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, in einem Gespräch mit Studierenden der Berliner Humboldt-Universität und der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)

 

Tweet des Tages

Sollen wir kurz telefonieren, oder klären wir das in 164 WhatsApp Nachrichten?

@Astro_Hoernchen

Stadtleben

Essen & Trinken – Die familiengeführte Sushi-Bar Tabibito auf der Karl-Marx-Straße 56 ist das älteste japanische Restaurant Berlins. Das Urgestein lockt neben gekochtem Reis und rohem Fisch zusätzlich mit traditionellen Gerichten und japanischem Bier in seine Gefilde unweit des Rathauses Neuköllns. Die dichte Bestuhlung in dem von außen recht unscheinbaren Laden sorgt für Gemütlichkeit. Wer Platz nehmen möchte, sollte einen Tisch reservieren. Mo-So 12-23 Uhr, U-Bhf Rathaus Neukölln

Berliner Gesellschaft

Geburtstag Akaki Gogia (31), deutscher Fußballspieler im Kader von Dynamo Dresden / Barbara John (85), ehemalige CDU-Politikerin, Tagesspiegel-Kolumnistin und Vorstandsvorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin / Katja Kipping (45), Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales (Die Linke), „Liebe Katja, allerbeste Glückwünsche für Dich! Weiterhin so viel Freude an Deiner Arbeit und so gute Ideen für alleHerausforderungen. Dein Team aus der Oranienstraße 106“ / „Der Künstlerin und Filmemacherin Anat Manor gratulieren ihre Berliner Flurnachbarn zum Geburtstag mit einem Kompliment für ihre kreative Power, das humanistische Engagement und die weltoffene Sensibilität.“ / „Meinem Geburtstagskind Nathalie Helene Rippich. Alles Liebe für das neue Lebensjahr, Gesundheit, Freude und Glück!“ / „Sabine, alles Gute zum Geburtstag senden dir deine MM‘s“ / „Liebe Tanja, alles alles Liebe zu Deinem 52.Geburtstag von Deinem Mann und Deinen beiden Söhnen – wir lieben Dich!“ / „Unser Kleener wird heute 28!!! Herzlichen Glückwunsch lieber Timo und einen tollen Tag in Wien!!! M+P“ / „Die Unglaublich Tolle Einmalige UTE wird 80! Herzliche Glückwünsche und ein rundum gutes neues Jahrzehnt wünscht Iris“ / Shan Xiaona (40), deutsche Tischtennisprofispielerin (East Side Berlin)

+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++

Gestorben Lothar Blumhagen, * 16. Juli 1927 / Charlotte Helene Drews-Bernstein, * 13. Januar 1936 / Angela Grützmann, * 22. Oktober 1937 / Jürgen Keune, * 5. Juni 1939 / Pia Mahlstedt, * 7. März 1974, Richterin / Hannelore Patzwald, * 29. April 1933 / Reiner Ziebeil, * 15. Februar 1940, ltd. Verwaltungsdirektor a.D.

Stolperstein – Arthur Zarden wurde am 27. April 1885 geboren. Nach seinem Jurastudium und der Promotion wurde er erst in den Hamburger Verwaltungsdienst übernommen, später zum Staatssekretär im Reichsfinanzministerium ernannt. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste er sich 1933 in den Ruhestand begeben. 1944 wurde er durch einen Gestapo-Spitzel denunziert und später festgenommen. Heute vor 79 Jahren beging Arthur – während einer Verhörpause mit einem Sprung aus dem Fenster des Gestapo-Gefängnisses – Suizid. Auf der Goßlerstraße 21 in Dahlem erinnert ein Stolperstein an ihn.

Encore

So, jetzt aber Licht aus hier. In Reinickendorf ist es längst zappenduster. Das Ordnungsamt hat hier mit einer Notfallübung den „flächendeckenden und langanhaltenden Stromausfall“ geprobt. „Wir haben den Ernstfall mit über 50 Mitarbeitenden und einer Vielzahl an freiwilligen Statisten mit realitätsnahem Szenario durchgespielt“, erklärt Stadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU). Streifen zogen durch den Bezirk im Berliner Norden, um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten, und kehrten zu jeder vollen Stunde zum Ordnungsamt zurück, um sich auch ohne Handy untereinander abzusprechen. Und siehe da: Allen ging ein Licht auf.

Mit mir durch die Nacht geleuchtet haben Lotte Buschenhagen (Recherche), Sophie Rosenfeld (Stadtleben) sowie Lionel Kreglinger (Print- und Newsletterproduktion). Morgen erscheint hier Christian Latz. Ich grüße Sie!

Ihr Robert Ide

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