Verteidigungsminister Pistorius überrascht von seiner Ernennung
Irgendwer findet sich schon. So war es wohl auch beim neuen Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Zwei Wochen, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz von der überforderten Christine Lambrecht erfahren hatte, dass sie zurücktreten will (via „Spiegel“), wurde der niedersächsische Innenminister zum neuen Oberkommandierenden der Bundeswehr bestimmt. Damit hat die kundige Wehrbeauftragte Eva Högl aus Berlin das Nachsehen, ebenso die von Scholz zu Amtsbeginn verkündete Parität aus Männern und Frauen im Bundeskabinett („taz“-Schlagzeile: „Frauen! Wegtreten!“). Der Anruf von Scholz am Montag sei auch für ihn „sehr überraschend“ gekommen, gab Pistorius am Dienstag freimütig zu. Der 62-Jährige zeigt somit gleich zum Start, was ihm gern nachgesagt wird: ehrliche und offene Worte. Die können der kaputtgesparten Armee und einem Land, das angesichts des Krieges in Europa nach seiner proklamierten Führungsrolle sucht, nur guttun.