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Heizkosten-Horror bei Vonovia: Mieter:innen sollen tausende Euro nachzahlen – neuer Abschlag so hoch wie GrundmieteBerliner Bäderbetriebe konnten ihren Umsatz 2022 fast verdoppelnSchaukasten zu jüdischem Leben vor dem Rathaus Tiergarten zerstört

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das Wichtigste zuerst: Die U8 ist gesperrt zwischen Alexanderplatz und Osloer Straße. Die Weinmeisterstraße fährt auch der Ersatzverkehr nicht an. Bis 17. Dezember bleibt das so. Der Grund: Erneuerung der Gleisverbindung zwischen den Bahnhöfen Voltastraße und Bernauer Straße.
Und im Deutschland-Städteranking ist Berlin unter den Metropolen wieder das Schlusslicht – und München wieder auf Platz 1. Ja ja, bla bla. (Q: Focus).

Zurück in ihrer Superstadt sind inzwischen hoffentlich die bayerischen Beamten vom Unterstützungskommando (USK), die am Sonnabend meinten, in der Hauptstadt eine kurdische Demo aufmischen zu müssen. „Insbesondere das bayerische USK geht hier teilweise ohne ersichtlichen Grund sehr rabiat gegen Demonstranten vor“, berichtete unser Reporter Julius Geiler mit einem Video auf X (ehemals Twitter). Vorher hatte es vereinzelt Angriffe auf Polizisten gegeben, aber zu dem Zeitpunkt: „Stimmung war eigentlich friedlich und Versammlung stand kurz vor dem Ende.“ Manuel Ostermann, Bundesvorstand der Deutschen Polizeigewerkschaft, sah etwas anderes: „Das USK der bayerischen Polizei zeigt Antisemiten was Rechtsstaat bedeutet. Knallhartes Vorgehen und keine Sekunde zögern, genau so. Danke liebe Kolleginnen und Kollegen!“ Kleines Problem I: Es war gar keine pro-palästinensische Demo, sondern eben eine für die Rechte von Kurden. Antisemitismus: eher kein Thema. Kleines Problem II: Es ist nicht das erste Mal, dass auswärtige Polizeikräfte in Berlin mal bisschen Dampf ablassen.

„Ich studiere im 4. Semester Wohnungsanzeigen“ oder „Ich brauche keinen Typen. Ich brauche eine Wohnung“: Viel Nachvollziehbares ist zu lesen auf verschiedenen Plakaten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, die seit kurzem den öffentlichen Raum schmücken. Wenn Ihnen beim Betrachten etwas seltsam zumute wurde, hat das einen Grund: Die realen Probleme werden mit künstlichen Gesichtern bebildert. „Die Menschen auf den Motiven sind mittels Künstlicher Intelligenz gestaltet. Sie sind die Summe der Gesichter, Biografien und Geschichten von Menschen in Berlin, die eine Wohnung suchen“, steht auf der Kampagnenseite als einsamer Disclaimer am Ende. Sind Ihnen die KI-Gesichter aufgefallen?

Wir müssen noch mal über Heizkostenabrechnungen reden (CP vom 17.11.). Mehrere Mieter:innen aus einem Haus in der Torfstraße im Wedding haben sich beim Checkpoint wegen extrem hoher Nachforderungen gemeldet. Eine beträgt gut 3700 Euro. Die neue Abschlagszahlung: so hoch wie die monatliche Grundmiete. Eine eiskalte Dusche ist nichts dagegen.

Doch die Prüfung der Abrechnung gestaltet sich als schwierig. Einsicht in die Wärmelieferverträge sei ihnen bis jetzt verweigert worden, sagen die Mieter:innen. Die Eigentümerin Vonovia widerspricht: Alle Anfragen seien beantwortet und „Belege übermittelt“ worden, sagte ein Unternehmenssprecher dem Checkpoint. „Es sind aktuell keine Anfragen aus dem Haus bei uns offen.“ Dem wiederum widersprechen die Mieter:innen.

Gerne erinnern wir an dieser Stelle noch mal an das Tagesspiegel-Interview mit Stefan Schetschorke vom Berliner Mieterverein. Der sagt: Vermieter sind verpflichtet, Einsicht in die Wärmelieferverträge zu gewähren. Und: „Solange der Vermieter diese Unterlagen nicht vorlegt, muss man auch die Nachforderung nicht ausgleichen.“

Dit looft doch! Bei den Berliner Bäderbetrieben rauscht es in die Kassen: Für das Jahr 2022 betragen die Umsatzerlöse aus Schwimmbadnutzung ganze 11.894.000 Euro (Vorjahr: 6.612.000 €) und haben sich damit fast verdoppelt. Die Gründe: die ganzjährige Öffnung der Berliner Bäder und die Besucherzahlen in der Sommersaison, die an eine Zeit vor Corona erinnern. Weitere Fakten aus dem aktuellen Amtsblatt (ab Seite 4543), die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen:

+ Mit Haartrocknern setzten die Bäder 2022 ganze 38.000 Euro um (Vorjahr: 15.000 Euro). Beim Preis von fünf Cent pro Föhnung macht das 760.000 Föhneinheiten.

+ Zum Jahresende 2022 lag der Altersdurchschnitt der Belegschaft bei 45,4 Jahren.

+ 142.600 „Wasserstunden“ wurden im Jahr 2022 angeboten (48.300 mehr als im Vorjahr).

Wie passend, dass BBC Travel jüngst viele der mehr als 60 öffentlichen Hallenbäder in Berlin beschrieb als „so atemberaubend und besinnlich, dass man sich fühlt, als würde man in einer kunstvollen Bibliothek schwimmen“. Wenn das mal nicht CDU-Kultursenator Joe Chialo liest! Aber ist die Vorstellung nicht herrlich?

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

Die <strong>Berliner Schnuppen</strong> in voller Länge gibt's täglich mit dem <strong>Tagesspiegel-Plus-Abo</strong> – <a href="https://nl.tagesspiegel.de/r.html?uid=F.hqJfY80Da6JfbAGiX23OAA7BWaJfcs4AB5bdol9zzmSZHT6iX3XOAjdpbQ.pGUmlTEg4wQ_kxR6cqT-zlREuT5BhWLV0QsfCi0gGmoh5p2fFWqq44W7lg-FZStMeJJXxo9TPbIpxxi0CCDN0g" target="_blank" rel="noreferrer noopener"><strong>hier</strong></a> geht's zur Anmeldung.

Telegramm

Schande I: Ein Schaukasten vor dem Rathaus Tiergarten wurde zum Ziel eines Brandanschlags. Die zerstörten Motive zeigten jüdisches Leben in Berlin.

Schande II: Zu einer Solidaritätsbekundung mit Israel kamen am Sonntag nur etwa 500 Menschen zusammen. Kleiner Tipp, wenn Sie können: Heute Mittag wird, anlässlich des Internationalen Kindertages der Vereinten Nationen, für die Freilassung der von der Hamas verschleppten Kinder demonstriert. Los geht es um zwölf Uhr am Agnes-Sorma-Park an der Schumannstraße in Mitte.

Schlussstrich: Die Landesvorsitzende der Berliner Grünen, Susanne Mertens, will beim Parteitag am 9. Dezember nicht erneut antreten. Ganz knapp hatte sie am Freitag in einer internen Realo-Abstimmung gegen ihre Herausforderin Tanja Prinz verloren. Das heißt aber nicht, dass Prinz wirklich die neue Reala an Philmon Ghirmais Seite wird. Im Gegenteil könnte der Vorgang die Hauptstadt-Grünen ins Chaos stürzen, hat Christian Latz für Sie analysiert.

Neue Heimat für Traditionskneipe: Ende gut, alles gut für die Wirtinnen des verdrängten „Höhers Eck“ in Prenzlauer Berg. Sie pachten ab Januar das Vereins- und Ausflugslokal „Bauernstube“ der Kleingartenanlage Bornholm 1. „Mit unserem neuen Gartenlokal heißen wir unsere Besucherinnen und Besucher ganzjährig mit Berliner Gastlichkeit willkommen“, sagt Vorstand (und Checkpoint-Autor) Robert Ide. „Und wir eröffnen den drei Betreiberinnen einen Neuanfang in ihrem und unserem Kiez.“

Millionen für Verkehrssicherheit: In den kommenden beiden Jahren will Schwarz-Rot insgesamt zusätzlich 33 Millionen Euro für Projekte der Verkehrssicherheit, den Ausbau der Fuß- und Radinfrastruktur sowie barrierefreie Bushaltestellen ausgeben. Das erfuhr exklusiv für Sie Christian Latz aus den finalen Haushaltsverhandlungen am Wochenende.

Gemeinschaftlicher Mord: Im Fall der Brandenburger Lehrerin, die im Mai erschossen auf der A9 gefunden wurde, wird nun Anklage gegen zwei Männer erhoben.

An der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft wird zum 01.01.2024 ein neuer Kanzler oder eine neue Kanzlerin gesucht – Claas Cordes kanzelt ab dann an der Philipps-Universität in Marburg weiter. „Wir erwarten eine ausgewiesene Expertise in den Verantwortungsbereichen Haushalt, Personal oder Bau im öffentlich-rechtlichen Umfeld“, heißt es in der Ausschreibung. Bewerbungen aus Politik und Verwaltung wandern deshalb direkt in die Rundablage! Kleiner Büroscherz. Man muss nehmen, was man kriegt. Sechs Jahre soll der Gig dauern – haben Sie Interesse?

Von der Wiege bis zur Bahre: Formulare, Formulare. Diese Weisheit gilt logischerweise auch für den Landesbetrieb Krematorium Berlin. Für die Anschaffung von neuen Aschekapseln braucht es deswegen... genau... eine Ausschreibung. 17.500 Stück werden benötigt, bitte sehr. Übrigens: Am Totensonntag, dem „Tag des Krematoriums“ (26. November) bietet das Krematorium Baumschulenweg ein Kulturprogramm, mit Musik, Lesungen und Reden zum Thema Tod.

Nachtrag zum Tarifvertrag für persönliche Assistenten für schwerbehinderte Menschen (CP vom 17.11.): Inzwischen bestätigt auch die Senatssozialverwaltung, dass die Zusage im Koalitionsvertrag wackelt und die Finanzierung des Tarifvertrags für das sogenannte Arbeitgeber:innenmodell nicht gesichert ist. Die Frage sei „derzeit Gegenstand der parlamentarischen Beratungen“.

Zitat

„Wir haben keine Angst vor einer neuen Partei.“

Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer, Parteichefs der Berliner Linke, im Interview mit Robert Kiesel zur Gründung des Bündnisses Sahra Wagenknecht.

 

Stadtleben

Auf die Hand – Die drei Anfangsbuchstaben beim „LAP Coffee“ stehen für Life Among People. Der Coffeeshop schenkt warme wie kalte Wachmacher nach seinem italienischen Vorbild aus. Bedeutet: Espresso-Liebhaber bekommen ihren Shot für 1,50 Euro. Hafermilch-Cappuccino kostet bspw. nur 2,50 Euro. Da das Lokal relativ überschaubar ist, kommen to go-Bestellungen gerade recht. Zum Mitnehmen eignen sich so auch Pain au chocolat, Pastel de Nata oder knusprige Croissants – und die gibt's sogar in Würfelformat. Rosenthaler Straße 62, U-Bhf Weinmeisterstraße 

Kiekste

Ein herbstliches Stillleben mit Herz – und Stil. Wir bedanken uns bei unserer Leserin Ursula Hohmann. Und würden uns freuen, wenn auch Sie den Checkpoint mit Ihren besten Berlinbildern bereichern würden. Mailen Sie uns Ihre Fotos mit Ortsangabe einfach an checkpoint@tagesspiegel.de.

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Berliner Gesellschaft

Geburtstag  Katharina Böhm (59), österreichische Schauspielerin, bekannt aus der ZDF-Krimiserie „Die Chefin“ / Florian David Fitz (49), Schauspieler, Drehbuchautor und Filmregisseur / Johannes Heyne (52), Bezirksverordneter in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf (FDP) / Igor Jeftić (52), Schauspieler, bekannt aus der der ZDF-Serie „Die Rosenheim-Cops“ / René Kollo (86), Tenor, bekannt durch seine Partien in den Wagner-Opern / Kurt Krömer, bürgerlich: Alexander Bojcan (49), Komiker, Schauspieler und Autor / Youssoufa Moukoko (19), deutsch-kamerunischer Fußballspieler, aktuell bei Borussia Dortmund / Jan Peter (55), Regisseur und Autor / Susanne Schlenzig (53), Schauspielerin, bekannt aus der Serie „Hinter Gittern – Der Frauenknast“ / Michael Steinbrecher (58), Journalist und Fernsehmoderator, u.a. „aktuellen Sportstudio“ / Theresia Walser (56), Dramatikerin, wurde 1998 von der Jury der Zeitschrift „Theater heute“ zur Nachwuchsautorin des Jahres gewählt
Nachträglich zum 18. November: „Betty wird 60 wir feiern. Alles Gute von Tommi, Lena, Jan-Paul, Ole + Lotta“ / „Liebe Mutschel, Wir wünschen Dir von Herzen alles Liebe und Gute zu Deinem 80. Geburtstag. Danke, dass Du immer für uns da bist. Deine Kinder“

+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++

Gestorben – Gisela Gabriel, * 31. Juli 1931 / Gisela Hauck, geb. Wiest, * 31. Oktober 1935 / Cleo-Margitta Huse, * 18. Mai 1944 / Prof. Dr. Hans-Werner Schütt, * 6. Oktober 1937 / Rudolf Thomas, * 26. Mai 1932 / „Silvia Weiss, * 20. Januar 1960, Konzertsängerin, verstarb am 16. November 2023“

Stolperstein – Für eine Ingenieursstelle bei der „Siemens & Schuckertwerke A.G.“ zog Paul Saloschin (Jg. 1874) mit seiner Frau Malwine nach Berlin. Ab 1934 wohnte das kinderlose Ehepaar in der Sponholzstraße 43-44 in Friedenau. 1941 wurden sie mit dem 4. Transport nach Litzmannstadt deportiert. Drei Wochen nach ihrer Ankunft wurde Paul Saloschin ermordet, seine Frau Malwine sieben Monate später.

Encore

Montag im November, und auch sonst ist alles schwer zu ertragen. Was hilft? Mit lieben Menschen treffen, und reden, und trinken (wenn man das möchte). Gemeinsam drinnen sein ist die Devise! Wo? Lotte Buschenhagen hat ein paar schwer zu findende Geheimtipps für Sie zusammengestellt. Oder Sie schauen mal bei den Berliner Meisterköchen des Jahres 2023 rein – frisch ausgezeichnet am Wochenende!

Die Zutaten fürs Checkpoint-Menü haben heute Thomas Lippold, Daniel Böldt und Julius Geiler recherchiert. Sophie Rosenfeld hat das Stadtleben für Sie eingekocht und Florian Schwabe im Frühdienst noch die letzten Soßenflecken vom Tellerrand geputzt. Morgen kocht hier Nina Breher.

Einen köstlichen Wochenstart wünscht

Ihre Margarethe Gallersdörfer

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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

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