Heiß und sonnig bei 30 °C, abends dürfte es regnen

Zeitplan für den MietendeckelSenatsmitglieder haben zu viele FehlstundenBerliner Wirtschaft warnt vor Enteignung

quo vadis SPD? Die Uhr tickt. Einer internen Planung zufolge sollen die rund 440.000 Mitglieder bis zum 13. Juni Ideen einreichen, wie sie sich „an der Wahl des oder der Parteivorsitzenden beteiligen können“. Aus den Vorschlägen will das Präsidium ein oder mehrere Verfahren entwickeln und dem Parteivorstand am 24. Juni vorlegen. Der soll dann entscheiden, ob „der für Dezember geplante Bundesparteitag vorgezogen wird“. Soweit das Prozedere.

Zur Stimmung: Bundesfinanzminister Olaf Scholz sieht für die SPD Chancen auf eine Kanzlerschaft. Der ehemalige Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner kommentiert das mit: „Als ich forderte, meine Partei möge wieder Visionär werden, meinte ich nicht, man solle Drogen nehmen…“ Was Berlins Regierender, Michael Müller, uns auf die Frage nach einer möglichen Kandidatur für das Amt des Parteivorsitzenden geantwortet hat, lesen Sie heute im Checkpoint.

Und damit zu den nächsten großen Visionen…

Sie mögen diese Aussage als Anmaßung empfinden, schreibt Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) heute in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel. Trotzdem: „Ein Bündnis aus Rot-Rot-Grün ist in diesen Zeiten das einzig vernünftige Angebot für alle, die wollen, dass unser Land weltoffen bleibt, dass Freiheit nicht eingeschränkt wird und durch Abschottung unwiederbringlich verlorengeht. (…) Und zwar im Bund wie in Berlin.“ Gegenreden nehmen wir jederzeit entgegen.

In Bremen könnte R2G 2.0 tatsächlich relativ bald Realität werden. Der Landesvorstand der Grünen hat am gestrigen Mittwoch seinen Mitgliedern vorgeschlagen, Koalitionsverhandlungen mit SPD und Linken aufzunehmen. Es beglückwünscht und kommentiert aus Berlin Antje Kapek (Fraktionsvorsitzende der Grünen): „Mit R2G kann man viel bewegen und es wird nie langweilig.“ Spiel, Spaß und Spannungen.

„Kasperletheater“ und „Chaos“. So beschreiben Parlamentarier den Streit um die Frage, welche SenatorInnen bei der letzten Plenarsitzung vor der Sommerpause (heute) entschuldigt fehlen dürfen. Gleich vier planten fernzubleiben – Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) wollte zur Kultusministerkonferenz nach Wiesbaden, Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) zur Gesundheitsministerkonferenz nach Leipzig, Justizminister Dirk Behrendt (Grüne) zur Justizministerkonferenz nach Travemünde und der Regierende selbst zur Ministerpräsidentenkonferenz bei der Kanzlerin. Im Normalfall zeigt die Senatskanzlei vor jeder Plenarsitzung beim Parlamentspräsidenten schriftlich an, wer entschuldigt ist. Dieses Mal nannte Michael Müller sich und die Senatorinnen. Behrendt hingegen sollte (weil er schon sechsmal gefehlt hat) an der Sitzung teilnehmen – und hat sein Fehlen daraufhin am Regierenden vorbei selbst angezeigt. Folge: Krach hinter den Kulissen. Weil falsche Formalien. Weil so viele. Weil eine Oppositionsfraktion im Zuge dessen darüber nachgedacht hat, Behrendt im Fall der Fälle herbeizitieren zu lassen. Bis zu seinem Erscheinen hätte die Sitzung dann unterbrochen werden müssen. Fahrzeit von Travemünde: gut dreieinhalb Stunden.

Man hat sich dann doch noch geeinigt. Behrendt kommt doch. Scheeres ebenso. Zusätzlich haben sich die Parlamentarischen Geschäftsführer darauf verständigt, dass der Senat koordinieren muss, dass maximal zwei SenatorInnen je Sitzung fehlen. Wer besonders durch Abwesenheit glänzt? Die Fehlzeiten der Regierungsmitglieder lesen Sie heute im Checkpoint.

Mieten: Angesichts steigender Mieten spricht sich der Deutsche Mieterbund für ein Grundrecht auf bezahlbares Wohnen im Grundgesetz aus.

Tauschen: Seit September 2018 ist das Wohnungstauschportal des Senats online. Bisherige Bilanz:19 Tauschvorgänge sind erfolgt, 54 in Planung. Das Potential sei nicht absehbar. (Q: Unveröffentlichte Anfrage von Georg Kössler, MdA Grüne)

Deckeln: Der Mietendeckel soll kommen: Ein gesetzliches Moratorium. Ab 2020. Für fünf Jahre. „Nicht preisgebundene Wohnungen in Mehrfamilienhäusern“ sollen eingefroren werden. Die Mieter haben das Recht, ihre Miete auf „Mietpreisüberhöhung“ prüfen zu lassen. Falls die Miete zu hoch ist, kann sie „in Form eines Absenkungsbegehrens“ auf die zulässige Miethöhe reduziert werden. Bei Neueinzug darf nur die zuletzt vereinbarte Miete verlangt werden. Für Modernisierungsumlagen werden besondere Genehmigungs- und Anzeigepflichten für die Vermieter geschaffen. Anzeige-, aber nicht genehmigungspflichtig sollen künftig Modernisierungsumlagen sein, die die Bruttowarmmiete um maximal 50 Cent pro Quadratmeter monatlich erhöhen.

Mindestens dreimal Toi braucht es für unsere Lieblingsbaustelle. Die Mängel am BER geben „Anlass zur Sorge“, schreibt Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in einem Brandbrief an den Flughafenchef und verweist auf Verzögerungen bei der immer noch nicht fertigen Brandmeldeanlage und Mängel bei Kabelgewerken. „Falls Sie in einer solchen Sitzung nicht über einen erfolgreichen Verlauf der Wirkprinzipprüfung berichten können, müssen Sie dann ein schriftliches Gesamtkonzept für den Fall vorlegen, dass der Eröffnungstermin im Oktober 2020 nicht gehalten werden kann.“ Dazu gehöre auch der Umgang mit den Alt-Flughäfen Tegel und Schönefeld. Lütke Daldrup rechnet lieber weiterhin damit, dass das Bauordnungsamt Dahme-Spreewald die Nutzungsfreigabe im Frühjahr 2020 erteilt. Demnächst dann im Checkpoint: Mathe lernen mit…

Kommenden Mittwoch jährt sich die Wahl von Burkard Dregger zum Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus – und tatsächlich könnte der erste Geburtstag im Amt auch der letzte sein. Die Lage wird parteiintern als „desaströs“ beschrieben. Dregger verstehe weder Berlin noch das Politikgeschäft in der Hauptstadt, habe keine strategischen Ansätze, gehe plan- und konzeptlos in die Runden der Fraktionsspitzen und zeige zu wenig Führungsqualität. Die Suche nach einem Spitzenkandidaten soll bereits laufen. Geredet wird viel vom „Bremer Modell“ (der IT-Unternehmer und Politik-Quereinsteiger Carsten Meyer-Heder hatte dort die Wahl gewonnen). Initiativbewerbungen sind sicher möglich.

Immerhin: Die Berliner CDU widmet sich den jungen Leuten. Auf der Tagesordnung im Abgeordnetenhaus steht heute Drucksache 18/1954. In dem Antrag fordert die Partei „eine elektronische Zeiterfassung an allen Berliner Schulen als disziplinarische Maßnahme für diejenigen minderjährigen Schülerinnen und Schüler einzuführen, die mehr als vier unentschuldigte Fehlzeiten in einem Schuljahr haben, und die dafür technischen Voraussetzungen zu schaffen. Zudem sollen die Erziehungsberechtigten der betroffenen Schülerinnen und Schüler elektronischen Zugriff auf die Anwesenheitszeiten ihrer Kinder in der Schule haben.“

Telegramm

Im Juni 2016 soll der Attentäter Anis Amri als Gefährder herabgestuft, sollen die Observationsteams stattdessen auf Linksradikale aus der Rigaer Straße angesetzt worden sein. So weit, so bekannt. Dafür gesorgt haben könnte, das zeigt eine neue „Zeit“-Recherche, eine junge Beamtin, Kommissarin, drei Jahre nach ihrem Abschluss. Im Dezember 2017 soll ihr Lebenspartner, auch Polizist, gerichtsfest mit den Daten von ihrem und seinem PC Drohbriefe an Linke aus der Rigaer verschickt haben. Die Autoren gehen von einem Zusammenhang aus. Aber was ist eigentlich mit dem damaligen Innensenator Frank Henkel (CDU)? Heute Abend trifft der Hans-Georg Maaßen.

Beobachtung vom Hoffest des Regierenden Bürgermeisters: Wenn gut gelaunte Gäste plötzlich ihre gerade noch so schüttelfreudigen Hände stillschweigend in den Hosentaschen versteckten und eine Rühr-mich-nicht-an-Aura auflegten, waren meist die Pflichtgäste von der AfD aufgetaucht.

137 Waldbrände zählt Brandenburg bereits in diesem Jahr. Allein in den letzten fünf Tagen ist die Zahl von 117 auf 137 gestiegen.

322 Euro zahlt Berlin durchschnittlich pro Jahr und Haushalt, damit der Müll abgeholt wird (Q: IW Consult) – und landet damit auf Platz 68 unter den 100 größten deutschen Städten. Erster ist Flensburg mit 123 Euro.

306 Millionen Euro hat ein Rentner aus den USA im Lotto gewonnen. Die richtigen Zahlen soll seine Enkelin vor zwei Jahren aus einem Glückskeks geholt haben. Reicht für sehr, sehr viele Jahre Müllabholung in Berlin.

517 Sozialwohnungen an der Friedrichstraße gehen an die Gewobag. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft hat sich im Bieterverfahren durchgesetzt. Über den Kaufpreis herrscht Schweigen.

Kurzer Rückblick zur „MyGruni“-Demo und den kleinen Dingen des Lebens. Laut Pressemitteilung der VeranstalterInnen hatten sich Beamte in den Schlangen vor den Dixie-Klos vorgedrängelt. Dazu stellt der Senat jetzt fest: 1. Dem Senat ist ein solcher Sachverhalt nicht bekannt. 2. Durch die Polizei Berlin wurden für die eingesetzten Polizeidienstkräfte ausreichend sanitäre Einrichtungen bereitgestellt. 3. Das „Vordrängeln“ in Warteschlangen ist nach Meinung des Senats unhöflich. (Q: Unveröffentlichte Anfrage Junge Tomiak, Grüne MdA)

Kurze Zeitreise ins Jahr 1905: Im Preußischen Abgeordnetenhaus entwirft August Strosser (Konservative) eine düstere Vision. Sollte das Auto für Berlin tatsächlich das Fahrzeug der Zukunft werden, „würde Berlin vielleicht die übelriechendste Stadt der ganzen Welt werden.“

Grenzen gegen den Hass: YouTube will künftig diskriminierende Inhalte verbieten. Dazu gehören dem Unternehmen zufolge Videos, welche "die Nazi-Ideologie verherrlichen" oder den Holocaust leugnen.

Schwein gehabt: Brandenburgs Umweltminister hat die Jagd mit Pfeil und Bogen nun offiziell abgesagt. Es bleibt bei Gewehren.

Let’s play Berghain. Ein User hat den Club im Videospiel Minecraft nachgebaut. Wer bisher am Türsteher gescheitert ist, kann zumindest virtuell eine Tour durch das Gebäude machen.

Platz 33 belegt Berlin im Rennen um Deutschlands beliebtesten Zoo – trotz Pandas.

Was Berlin vom 1. FC Union lernen kann? Lichtenbergs Bürgermeister Michael Grunst (Linke) fasst es in einem Interview mit der „B.Z.“ zusammen: Gemeinschaft, Solidarität und sich selbst treu zu bleiben. „Das ist eine Haltung, die ich manchmal in Berlin vermisse. Berlin sollte bei sich bleiben, nicht jeden Trend jagen.“

BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

„Treffen sich zwei Kumpels. Sagt der eine: Mensch, is dit heiß heute! Meint der andere: Mir nich, ick lass mir von die Polizei beschatten.“

Sommerwitz erzählt vom SPD-Fraktionschef Raed Saleh.

 

Tweet des Tages

Jetzt singe ich „Don‘t stand so close to me“, bin jedoch auch in der Ringbahn von einem Haufen naturbelassener Kuscheltouristen umzingelt. Vermutlich Vertrauensübung, ich lass mich mal fallen.

@alles_b

Tweet des Tages

Da liest eine Frau in der S-Bahn das Buch ‚Windows XP für den Unterricht‘. Nuff said, Berlin.

@OomenBerlin

Stadtleben

Essen & Trinken im neuen alten Udon & Gyoza. Das heißt bald Jabe und präsentiert heute zur Eingewöhnung von Stamm- und Neukunden bereits das Herzstück seines neuen Menüs: Omerice. Das ist Omlette mit Reis-Gemüse-Füllung und scharfer Soße. Klingt erst mal nicht sonderlich japanisch - was auch daran liegen kann, dass das Gericht europäischen Ursprungs ist und Ende des 19. Jahrhunderts in Japan bekannt und dort geschmacklich weiterentwickelt wurde. Mit diesem Wissen sind Sie schon mal bestens vorbereitet fürs Tischgespräch. Das wird ab 18 Uhr begleitet von einem Willkommensgetränk und dreierlei Vorspeisen, bis es zum Hauptanlass des Abends kommt (25 Euro p.P). Alte Schönhauser Straße 7-8, U-Bhf Rosa-Luxemburg-Straße

Für welches neue orientalische Restaurant man sich auch als Einheimischer in die Nähe der Feiermeile Simon-Dach-Straße begeben sollte, erfahren Sie im Checkpoint-Abonnement, zur Anmeldung kommen Sie hier.

Berlinbesuch zum Strandbad Wendenschloss schicken, denn das hat gleich mehrere Vorteile: Die Fahrt dorthin mit der Straßenbahn durch die Köpenicker Altstadt oder mit der Fähre durch Grünau hat bereits Kurztrip-Charakter, wie die Qiez-Kollegen schreiben. Außerdem ist es ein Berliner Urgestein. Seit 1915 plantschen hier schon die Köpenicker in der Dahme, die zugehörigen Häuser sind denkmalgeschützt. Alt wirkt es dadurch nicht: Dieses Jahr haben Florian Kawka und Daniel Wichmann das Haus am See unter dem Motto „mach neu!“ übernommen: Von Kanu- und Tretbootfahren über Rudern bis hin zu Volleyball und Boule geht hier alles. Im neueröffneten Biergarten bekommt man nach der ganzen Anstrengung garantiert ein isotonisches Erfrischungsgetränk. Und sollte die Erfrischung unerwarteterweise vom Himmel heruntergießen, können Gäste sich ins angrenzende Promenadeneck flüchten. Was sich am Möllhausenufer 30 (Bus-Station Wendenschloss) nicht geändert hat: Der Eintrittspreis von 4 Euro.

Geschenk – Das oberste Gebot für den „Berlin-Style“ lautet wohl: Individuell sein. Und doch sehen viele Menschen auf der Straße gleich aus. Diesem Phänomen vorbeugen kann man wahrscheinlich nicht, aber einen Hauch richtige Individualität in den Kleiderschrank einer lieben Person bringen, das geht: Indem man der Textildruckerei und Stickerei Mad in Berlin einen Besuch abstattet. In der Krummhübler Straße 1 in Rummelsburg kann man seine T-Shirts, Caps, Jutebeutel und Buttons bedrucken lassen. Auf Wunsch können auch Veredelungstechniken wie Sieb-, Solvent-Druck oder Laser-Cut durchgeführt werden. Mo-Fr 11-17 Uhr, S-Bhf Rummelsburg

Last-Minute-Vernissage – Betritt man dieser Tage ein Museum, kann das durchaus einen überwältigenden Effekt haben: Wegen des Temperaturunterschieds. Die angenehm runtergekühlten Räume sorgen idealerweise dafür, dass die Kunstvoyeure einen kühlen Kopf bewahren. Besonders beim Thema der Ausstellung This Place“ im Jüdischen Museum ist jener unentbehrlich: Es geht um die Komplexität Israels und der Beziehung zum Westjordanland. Zwölf internationale FotokünstlerInnen präsentieren ab 19 Uhr in der Lindenstraße 9-14 (U-Bhf Hallesches Tor) ihre Perspektive, die einer Mischung aus Topographie und Sozialstudie gleichkommt. Einen seichten Ausklang bereitet Yael Nachshon Levin & Band. Der Eintritt ist frei.

Noch hingehen – Der Titel ihrer Ausstellung kann durchaus als Hommage auf sie selbst interpretiert werden:And Berlin will always need youist noch bis zum 16. Juni im Martin-Gropius-Bau zu sehen und beschäftigt sich mit der Kunstszene unserer Hauptstadt, die es ihren Akteuren derzeit alles andere als leicht macht. Steigende Mieten, aber auch die Deutungshoheit von Museen stellt zeitgenössische Künstler*innen vor manch eine Herausforderung. Der Eintritt kostet 15 Euro. Mi-Mo 10-19 Uhr, Niederkirchnerstraße 7, S-Bhf Anhalter Bahnhof

Verlosung – Die Eröffnung der Langen Nacht der Ideen ist eigentlich ausverkauft. Doch wir verlosen für die Paneldiskussion „Welche Kultur hat Europa überhaupt noch?“ im Pierre Boulez Saal exklusiv für Checkpoint-Abonnenten noch 1x2 Karten (für die CP-Abo-Anmeldung bitte hier entlang). Wer kein Abonnement oder Glück hat, sollte sich dennoch überlegen, sich die Nacht mit Ideen um die Ohren zu schlagen: Nach einem Erlebnis klingt etwa die virtuelle 360°-Ausstellung Europa erinnert“, bei der man Pompei besuchen oder auf den Eiffelturm emporblicken kann – ganz ohne das Atrium Reinhardtstraßenhöfe zu verlassen. Oder für alle, die die Digitalkonferenz re:publica verpasst haben, lohnen die Vorträg, Diskussionen und Workshops zum Thema Museen im digitalen Wandelim Tresor Club.

Das Stadtleben von: Maria Kotsev

Prominent verraten

„An dieser Stelle stehe ich oft. Nach der Arbeit, vor der Arbeit und selbst, wenn ich keine habe“. Auch nach Eintritt ins Rentenalter bewegt sich der Berliner der Woche weiter auf Deutschlands Bühnen - so hat er z.B. zwei Kabarettprogramme auf die Beine gestellt, die mehrfach ausgezeichnet wurden.

Bekannte Berliner fotografieren für uns eine Woche lang täglich Ausschnitte aus ihrem Leben. Die Auflösung kommt immer freitags - mit einem Selfie.

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Berlin heute

Verkehr – Die Landsberger Allee (Fennpfuhl) ist stadtauswärts von 6 Uhr bis 14 Uhr zwischen Otto-Marquard-Straße und Weißenseer Weg auf zwei Fahrstreifen verengt, außerdem kommt es zu einer kurzzeitigen Vollsperrung der Richtungsfahrbahn. Die Grunerstraße (Mitte) wird ab 9 Uhr in beiden Richtungen jeweils auf zwei Spuren verengt. Heute und morgen, jeweils ab ca. 10 Uhr, besteht wegen der Messe World of Coffee im CityCube Berlin (Westend) Staugefahr rund um das Messegelände. Aufgrund eines Konzerts von Fleetwood Mac in der Waldbühne (Beginn 18.30 Uhr) wird ein erhöhtes Verkehrsaufkommen im Bereich der Heerstraße erwartet. Einen Überblick über die bereits heute beginnenden Sperrungen für den Karneval der Kulturen (Kreuzberg) am Wochenende bietet dieVIZ. Zwischen 21 Uhr und  5 Uhr ist der Tunnel Tiergarten Spreebogen in Richtung Moabit (Nord) gesperrt.

Demonstration – An der Glienicker Brücke versammeln sich um 9 Uhr ca. 1500 Menschen, die in einer Fahrraddemo die „Bundeseinheitliche Abschaffung des Schulgeldes der Heilmittelerbringer sowie Stärkung der Gesundheitsberufe“ fordern. Die „Therapeuten am Limit“ ziehen bis um 11.45 Uhr zum Gesundheitsministerium. Die Innung des Berliner Taxigewerbes klärt von 12 bis 14 Uhr vor der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Köllnischer Park 3, über die „Situation des Taxigewerbes in Berlin“ mit ungefähr 500 Teilnehmenden auf. Etwa 100 Demonstrierende protestieren von 14 bis 16 Uhr vor dem Außenministerium „Gegen das jetzige Militärregime im Sudan“. Die „Rote Karte für Scheuer und sein BMVI“ fordern ca. 300 Teilnehmer mit dem Changing Cities e.V. vor dem Verkehrsministerium (17.30-19 Uhr)

Gericht – Der Prozess um den Diebstahl der 100 Kilogramm schweren Goldmünze „Big Maple Leaf“ aus dem Bode-Museum geht mit der Befragung von Zeugen weiter. Vier Männer sind angeklagt. Sie schweigen zu den Vorwürfen (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 817).

Im Abgeordnetenhaus tagt ab 10 Uhr zum 43. Mal in dieser Legislaturperiode das Plenum. Diskutiert wird u.a. ein Maßnahmenpaket für mehr Kitaplätze und wie die „Berliner Mischung“ im Gewerbe beibehalten werden kann. Interessierte können sich kurzfristig über den Besucherdienst anmelden.

Universität – An der HU präsentieren ab 18 Uhr russisch-jüdische SchriftstellerInnen ihre Post-Soviet Migrant Memories“. Der Eintritt ist frei. Sophienstraße 22a, U-Bhf Weinmeisterstraße

Berliner Gesellschaft

GeburtstagD-Bo (41), Rapper und Produzent / Alexander Demandt (82), Historiker / Fritzi Haberlandt (44), Schauspielerin / „Einen wunderschönen Geburtstag, liebe Christine Hauft, und viel Gesundheit fürs neue Lebensjahr wünschen Sabine & Matthias, die sich auf die große Party freuen“ / Peter Lenk (72), Künstler und Bildhauer / Ulrike Ottinger (77), Regisseurin, Fotografin und Drehbuchautorin / Jasenka „Senka“ Villbrandt (68), Pädagogin und ehem. für die Grünen im AGH (2004-16) / „Gerd Vogel (seit längerem 48), Allet Jute wünschen Sabine + Norbert“

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

GestorbenCornelia Collingro, * 10. August 1945 / Norbert Janiszewski, * 8. Juli 1928 / Joachim Köster, * 30. März 1937

Stolperstein – Heute vor 77 Jahren deportierten die Nazis Johanna Markus (Jhg. 1903) nach Theresienstadt. Am 9. Oktober 1944 wurde sie nach Auschwitz verschleppt und ermordet. Sie lebte zuvor zusammen mit ihrem Ehemann Siegbert Markus (1899) in der Liebenwalder Straße 16 in Wedding.

Im Tagesspiegel

Die Sanierung der "Gorch Fock" ist zum finanziellen Debakel geworden – und auch die Werft nun ein Sanierungsfall. Über die schwierigsten Tage eines deutschen Symbols. Lesen Sie die Reportage von Kai Müller heute auf Seite 3 im Tagesspiegel und im E-Paper

Encore

Zu guter Letzt präsentieren wir heute ein lupenreines Betriebsstörungsbingo, erlebtam Montag im ICE 844 von Berlin Richtung Düsseldorf: Verspätete Bereitstellung des Zuges, abweichende Wagenreihung, defekte Klimaanlage, stromloses Bordrestaurant & Ausfall der Sitzplatzreservierungen. Gewinner ist: Marcel Werner.

In diesem Sinne: Es kann nur besser laufen. Machen Sie sich einen schönen Tag. Morgen übernimmt hier Robert Ide. Bis bald!

Ihre Ann-Kathrin Hipp

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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

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