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R2G will heute den Mietendeckel-Gesetzentwurf beschließenDie Einwände im ÜberblickSenat ermöglicht Verbot von FeuerwerkskörpernBezirksbürgermeisterin Herrmann hört 2021 auf

wer braucht schon den BER, wenn man auch einen Weltraumbahnhof bauen kann. Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat die Bundesregierung aufgefordert, entsprechende Voraussetzungen zu schaffen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier (CDU) will den Vorschlag „gerne prüfen“. „Raumfahrt begeistert viele Menschen und sichert tausende Arbeitsplätze in Deutschland. In der Satellitentechnik sind wir führend“, sagt er. Man soll ja bekanntlich nach den Sternen greifen.

Und damit zurück auf den Boden der Berliner Tatsachen.

Zurück zum Mietendeckel. Das wichtigste Gesetz dieser Legislaturperiode wird nach monatelangen Verhandlungen im Schnelldurchlauf fertiggestellt. Noch am Montagmorgen hieß es in der Staatssekretärskonferenz, der vollständige Entwurf werde „mit Hochdruck überarbeitet“ und den Verantwortlichen „so schnell wie möglich“ zugestellt. Der Chef der Senatskanzlei bat, fertig Abschnitte gegebenenfalls vorzeitig zu verschicken. IT-Staatssekretärin Sabine Smentek erklärte, eine Übermittlung sei für „ihr Haus zur Prüfung verfassungsrechtlicher Fragen entscheidend“. Am frühen Abend lag das Papier mit mehr als 50 Seiten vor. Von einer Nachtschicht kann ausgegangen werden. Sternstunden der Verwaltungsarbeit! In der heutigen Senatssitzung will man den Entwurf beschließen.

Das Gesetz, so heißt es im aktuellen Entwurf, soll „die bislang rasante Preisentwicklung auf dem freien Mietenmarkt nicht nur bremsen, es soll die Mieten auch auf ein sozialverträgliches Maß“ zurückführen. Geschätzte Entlastungen für Mieter: 2,166 Milliarden Euro in fünf Jahren. Verwaltungsmehrkosten für das Land Berlin: 7,5 Millionen Euro in 2020, jeweils 33 Millionen in den Folgejahren. Der Mietenstopp soll rückwirkend zum 18. Juni 2019 gelten. Ab 2022 kann die Miete jährlich mit einem Höchstwert von 1,3 Prozent inflationsbedingt erhöht werden, soweit die Obergrenze nicht überschritten ist. Für die Kappung sogenannter Wuchermieten ist die Stadtentwicklungsverwaltung zuständig (alle weiteren Details hier). Sternstunden der Verwaltungsarbeit?

Kritik und Zweifel bleiben. Wahrscheinlich mindestens bis zur geplanten Einführung im ersten Quartal 2020. Die wesentlichen Einwände (samt Einordnung) im Überblick.

1) „Der Mietendeckel könnte einer Enteignung gleichkommen“ – möglich, dass Berlins Vermieter vom Land entschädigt werden müssen. 2) „Der Vertrauensschutz wird verletzt“ – Experten zufolge „eine Abwägungsfrage“. 3) „Berlin hat keine Gesetzgebungskompetenz“ – für Bürgerliches Recht und die Wirtschaft ist laut Grundgesetz der Bund zuständig. Zwei SPD-Gutachter verweisen allerdings darauf, dass ein Bundesland unter bestimmten Bedingungen Wohnraummangelgebiete festlegen und Maßnahmen zur Abhilfe umsetzen darf. 4) „Der Mietendeckel gefährdet die Bautätigkeit“ – die Wohnungswirtschaft warnt in einem offenen Brief an den Senat vor einer Minderung der Investitionen „um bis zu 90 Prozent“. 5) „Der Mietendeckel schadet der Wirtschaft“ – man spüre schon „die ersten Auswirkungen“, sagt Klaus-Dieter Müller, Präsident der Fachgemeinschaft Bau. Die Umsätze sind seit Jahresbeginn um 0,4 Prozent gesunken. 6) „Modernisierungen sind für Vermieter künftig ausgeschlossen“– mit dem Ziel einer Mieterhöhung, ja. Zur Verbesserung der Klimabilanz oder Barrierefreiheit nicht.

7) „Der Mietendeckel ist ungerecht“ – eine Frage der Perspektive. 8) „Neuberliner sind im Nachteil: weil jetzt niemand mehr auszieht oder sie keine Wohnung finden, da nicht mehr gebaut wird“ – vermieterfreundliche Blogs gehen davon aus, dass Doppelverdiener mit hohen Einkommen möglichst ohne Kinder künftig noch stärker bevorzugt werden. 9) „Der Immobilienmarkt in Berlin kommt zum Erliegen“ – wahrscheinlich entsteht eine Art Schwarzmarkt. 10) „Kleine Anleger, die eine Wohnung gekauft und ihre Altersversorgung damit geplant haben, bekommen Probleme“ – das hängt mitunter vom Kaufzeitpunkt und -preis ab. 11) „Hauseigentümern, die bisher knapp kalkuliert haben, droht nun die Insolvenz“ – aufgrund der aktuellen Zinsen und Rendite ist das rechnerisch ausgeschlossen. 12) „Die Banken reagieren unberechenbar“ – erst wenn die Zinsbindung ausläuft und neue Konditionen verhandelt werden müssen, könnten wegen der gesunkenen Immobilienwerte höhere Zinsen verlangt werden.

Deutsche Wohnen wollte sich auf Checkpoint-Anfrage übrigens lieber nicht äußern. Das Unternehmen will „erstmal abwarten“.

„Ich bin gekommen, um zu bleiben“, sagt die neue BSR-Chefin Stephanie Otto. Seit Anfang Oktober leitet sie die landeseigene Stadtreinigung mit rund 5.400 Mitarbeitern. Gestern traf sie erstmals einige Pressvertreter, hielt sich mit Blick auf die großen Themen (Reinigung der Parks, illegale Sperrmüllhalden) aber vorerst bedeckt. In den ersten drei Monaten wolle sie zunächst jeden Winkel des Unternehmens kennenlernen. Ihr Mann, früher Hausarzt, jetzt Rentner, kümmere sich derweil um eine neue Bleibe (die bisherige möblierte Wohnung in Mitte sei nur für ein halbes Jahr gemietet). Fragt sich, wer den schwierigeren Job hat.

Monika Herrmann (Grüne) macht Schluss. Die Bezirksbürgermeisterin wird im Jahr 2021 nicht mehr als Kandidatin für Friedrichshain-Kreuzberg antreten. Ihre Begründung: „Ich möchte gerne noch etwas anderes machen bis zur Rente und finde, dass jetzt der politische Nachwuchs übernehmen sollte.“ Grüne KandidatInnen wären da: Namensvetterin Clara Herrmann, 34, aktuell Bezirksstadträtin für Finanzen, Umwelt, Kultur und Florian Schmidt, 44, Baustadtrat. Erstere teilt auf Checkpoint-Anfrage mit: „Die Grünen werden zu gegebener Zeit entscheiden, mit welcher personellen Aufstellung wir auf Bezirksebene in die nächste Wahl gehen.“ Schmidt schreibt 17 Minuten später: „Der Antwort von Clara Herrmann schließe ich mich an.“

Eine erste kleine Zwischenbilanz ihrer Amtszeit konnte Monika Herrmann am gestrigen Abend beim „Rot-grünen Schlagabtausch“ mit Pankow-Chef Sören Benn (Linke) ziehen. Eine „Kuschelveranstaltung“, wie Kollegin Nina Breher schreibt. Hier die (unvollständige) Zusammenfassung. 1) Herrmann wünscht sich eine engere Zusammenarbeit zwischen Bezirks- und Stadtpolitik, etwa beim Görlitzer Park, dem „größten Drogenraum in ganz Berlin“. Problem: „viele Senatoren wollen sich die Finger nicht verbrennen“. 2) Herrmann redet deshalb so wenig über Friedrichshain, weil sie von den Medien nicht danach gefragt wird („der Görli ist in Kreuzberg“). 3) „Junge Leute, die jetzt nach Friedrichshain kommen, wissen gar nicht, in welchen Bezirk sie ziehen.“ 4) Als Wessi gehe es „in diesem ehemaligen sogenannten DDR-Bezirk“ viel darum „die Biografien anzuerkennen“. 5) Will man weniger Autos in der Stadt, darf man „nicht immer nur lieb sein wollen“. 6) Über Baustadtrat Florian Schmidt will Herrmann zunächst nicht sprechen (sagt sie, ohne danach gefragt zu werden). Später lobt sie ihn in Sachen Mobilitätswende: „Mein vielleicht leicht verrückter, aber doch sehr konsequenter Baustadtrat geht an Privilegien ran, um Veränderung herbeizuführen.“ 7) Monika Herrmann freut sich nach ihrer Amtszeit wieder „einfach Bürgerin zu sein“. Es sei ihr gegönnt.

Der FU-Gründungsstudent mit der Matrikelnummer 1 und langjährige Professor Stanislaw Kubicki ist am Sonntag im Alter von 93 Jahren verstorben. Kubicki hatte nach dem Zweiten Weltkrieg ein Medizinstudium an der damaligen Universität „Unter den Linden“ im Ostsektor des geteilten Berlins begonnen, die Uni stand zunehmend unter ideologischem Druck der kommunistischen Führung. Nach der politisch motivierten Exmatrikulation von drei kritischen Studenten, allesamt Mitglieder der Hochschul-Zeitschrift „Colloquium“, forderte Kubicki mit KommilitonInnen und DozentInnen eine freie Universität in den Westsektoren der Stadt. Die Gründung erfolgte am 4. Dezember 1948. Und Kubicki setzte sein Studium mit der „Matrikelnummer 1“ an der Freien Universität Berlin fort.

Telegramm

Nur die Besten dürfen nach Berlin. Während deutschlandweit durchschnittlich 40,7 Prozent aller Studienfächer mit dem Numerus Clausus belegt werden, sind es in Berlin 67 Prozent. (Q: Berliner Zeitung) Selbst LehramtstudentInnen wurden aufgrund ihrer Noten abgewiesen.

Sollte die Berliner SPD auf ihrem Landesparteitag am Wochenende für die Lehrerverbeamtung votieren, steht R2G wohl der nächste Koalitionskrach bevor. Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) sagt: „Verbeamtung ist nicht die Lösung.“ Antje Kapeck (MdA Grüne) twittert: „Wo er recht hat, hat er recht.“ Von Kultursenator Klaus Lederer (Linke) gibt’s einen Retweet.

Nachdem Mieter der Alten Münze Klage gegen das im Juni abgeschlossene Beteiligungsverfahren eingereicht haben, fordert Kultursenator Klaus Lederer, etwaige „Anlässe für Manipulationsvorwürfe konkret auf den Tisch zu legen“. Mit einer Klage sei niemandem geholfen.

„Leute, die aus der Kunst ein Geschäft machen, sind meistens Betrüger“, hatte schon Pablo Picasso gesagt. Jetzt wurde der Berliner Stargalerist Michael Schultz kurzzeitig verhaftet. Er soll Werke mit gefälschten Zertifikaten für Millionensummen verkauft – und einige erst gar nicht geliefert haben.

Zum Thema „Polizei / Anzeigen / Gerichte und mich“ hat Rapper Fler auf Instagram eine Vorladung gepostet. Angeklagter: er. Hauptverhandlungstermin: 07. November um 12:30. Tatvorwurf: Beleidigung. Sollte er ohne „genügende Entschuldigung ausbleiben“, ist seine „Vorführung anzuordnen oder ein Haftbefehl zu erlassen“. Mittlerweile ist das Foto wieder gelöscht.

Nach dem Brand in einem Sonderzug halten die Ermittler einen technischen Defekt für wahrscheinlich. Die hitzige Debatte um randalierende Fußballfans war in diesem Fall umsonst.

Was für’s Herz: 4.500 Euro haben die „Hertha-Cops“ aus Spandau für das Kladower Kinderheim „Sancta Maria“ gesammelt. 30 Fahrräder wollen sie von dem Geld kaufen und suchen jetzt ein „gutes Angebot“. Wer helfen will: Kollege André Görke kann den Kontakt zum Vorsitzenden herstellen: spandau@tagesspiegel.de. Die ganze Geschichte lesen Sie heute in seinem Newsletter (Anmeldung hier).

In der Mitgliederbefragung über die künftige SPD-Spitze haben bis dato rund 30 Prozent der Sozialdemokraten abgestimmt. (Q: Rheinische Post) Die Wahl ist damit bereits jetzt gültig. Generalsekretär Lars Klingbeil hofft trotzdem, dass auch alle anderen ihre „Chance nutzen“.

„Ich möchte auf dem Parteitag Anfang Dezember von 50 Delegierten zum Kandidaten für den SPD-Vorsitz aufgestellt und gewählt werden", schreibt derweil Jan Böhmermann in einem offenen Brief an die SPD-Mitglieder.

Die Verkehrsinformationszentrale teilt mit: Die Oberbaumbrücke in Friedrichshain-Kreuzberg wird heute Nachmittag wieder komplett für den Verkehr freigegeben. Dann nur noch mit einem Fahrstreifen je Richtung und einem zwei Meter breiten Radweg.

Die Ampelphasen für Fußgänger sollen laut Mobilitätsgesetz länger werden. Lange dauert allerdings auch die Phase bis zur stadtweiten Umsetzung, genau genommen „5 bis 10 Jahre“, wie Verkehrssenatorin Regine Günter am Montagabend erklärte. (Q: Christian Latz via Twitter).

Der Präsident des Kammergerichts Bernd Pickel hat sich zum Trojaner-Angriff geäußert: „Wir werden so schnell wie möglich ein Gesamtkonzept vorstellen, das wir mit allen betroffenen Stellen und Gremien erarbeiten und abstimmen. Dazu gehört eine zeitgemäße Regelung, wie Richter mit sicherer elektronischer Technik im Gericht und natürlich auch zu Hause arbeiten können“, sagte er. #Neuland

Koks frei: Der Kokain-Konsum in Berlin steigt. Die Menge der nachgewiesenen Rückstände im Abwasser hat sich in den vergangenen vier Jahren fast verdoppelt. 35 Ermittlungen gegen Koks-Taxis gab es zwischen Mai und Oktober 2019. (Q: rbb)

Tägliche Dosis Tiercontent: „Ist der Senat der Auffassung, dass Diensthunde der Polizei Berlin der Sicherheit des Landes gedient haben bzw. dienen?“, fragt Marcel Luthe (MdA FDP). Die Antwortet: Ja. 116,51 Euro Futter- /Pflege- /Tierarztpauschale lässt man sich das pro Hund im Monat kosten.

Kleine Korrektur zu gestern: Heinz Buschkowsky (SPD) hatte sich 2014 als Neuköllner Bürgermeister FÜR Michael Müller als Regierenden ausgesprochen.

Debatte ab! Kollege Muhamad Abdi hat am Freitag die Diskussion zwischen Tagesspiegel-LeserInnen und SPD-Fraktionschef Raed Saleh aufgezeichnet. Die vierminütige Videozusammenfassung gibt’s jetzt auf tagesspiegel.de.

Filmtipp für den heutigen Fernsehabend: Vor genau 60 Jahren wurde in Berlin der Antikriegsfilm „Die Brücke“ uraufgeführt. Vielleicht mal wieder ein Anlass.

An dieser Stelle begrüßen wir nochmal alle Studentinnen und Studenten zum Vorlesungsstart und empfehlen das Checkpoint-Semesterticket! Lesen Sie den ungekürzten Newsletter 6 Monate für nur 15 € (= 2,50 € pro Monat) und sparen damit 50%. Zur Anmeldung geht’s hier. Wir würden uns freuen.

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Wie der Senat ein Böller-Verbot in Berlin durchsetzen will / Warum 2019 so viele Busfahrten ausgefallen sind / Wo heute Bier UND Wein zum Menü serviert wird, welches Spaceshuttle in jedes Kinderzimmer passt und warum Marzahn über die Bezirksgrenze hinweg leuchtet.

BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

„Die Kolleginnen und Kollegen haben sich nicht einschüchtern lassen.“

Das umstrittene Lehrermeldeportal der Berliner AfD-Fraktion hat sich GEW-Chef Tom Erdmann zufolge als „ziemlich wirkungslos“ erwiesen.

 

Tweet des Tages

Wenn Sie vom Hauptbahnhof in Berlin mit zehn Minuten, ohne dass Sie am Weltraumbahnhof noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Weltraumbahnhof ... dann starten Sie praktisch hier am Hauptbahnhof in Berlin ihren Weltraumflug. (@peteraltmaier, 21.10.2019)

@extra3

Stadtleben

Essen & Trinken macht zur Berlin Food Week noch mehr Spaß als sonst. Bekannte und weniger bekannte Lokale stellen ihre kulinarischen Ansprüche in einem Stadtmenü zur Schau, das bekennende Foodies und solche, die es werden wollen, einlädt, mal was anderes zu probieren. Mit dabei ist auch das Ganymed, berühmt nicht nur wegen seiner DDR-Vergangenheit, berüchtigt u.a. wegen seiner Nähe zum Berliner Ensemble. Wo Heiner Müller Wolfgang Harich einst erklärte, dass er Georg Lukács schon ziemlich faschistoid finde, stehen heute u.a. Jakobsmuschel-Tartar mit Hummermousse, Rübencarpaccio und Algensalat auf dem Programm. Das ganze Menü für 49 Euro wird serviert am Schiffbauerdamm 5 (S/U-Bhf Friedrichstraße), Reservierung unter 030-28599046.

Trinken & Essen – Unabhängig von der Food Week, dennoch nicht minder spannend ist das heutige Programm in der Protokoll Bierbar in Friedrichshain: Wo sonst hauptsächlich osteuropäische Craft-Biere aus den Taps sprudeln, werden ab 19 Uhr auch Weine junger deutscher Winzer ausgeschenkt. Im Mittelpunkt steht die Frage: Was passt besser zum Essen? Um das herauszufinden, werden zu Pulposalat, Massam Curry und drei weiteren Gängen je eine Glas Wein und ein Glas Bier gereicht (59 Euro inkl. Getränke). Wenn Sie wissen möchten, wie der Shootout ausgeht: ein paar Plätze sind noch frei, Reservierung unter wein@traubenreich.eu oder 030-21463616. Boxhagener Straße 110, U-Bhf Frankfurter Tor

Das Stadtleben heute von: Stefanie Golla.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – Hansjürgen Hürrig (75), Schauspieler / Karin Korte (59), Schulstadträtin in Neukölln (SPD) / Stefan Kurt (60), SchauspielerKristian Ronneburg (33), für die Linke im AGH / Wolfgang Thierse (76), ehem. SPD-Politiker, ehem. Bundestagspräsident (1998-2005) / Hans Weingartner (49), Filmregisseur / Kai Wissmann (23), Eishockeyspieler bei den Eisbären
 

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

Gestorben Dipl.-Ing. Jürgen Allesch, * 5. September 1934 / Dr. med. Karl-Rüdiger Diel, * 12. Februar 1930 / Georg Fortune, * 13. Dezember 1931 / Andreas Häntsch, * 4. Februar 1958 / Prof. Dr. med. Stanislaw Karol Kubicki, * 5. Juli 1926, Gründungsstudent der Freien Universität mit der Matrikelnummer 1, ehem. Professor für Neurologie / Bernhard Masiak, * 24. August 1936 / Dr. Wolf-Dieter Narr, * 13. März 1937 / Gabriele Luise Helene Scheepers, * 28. Oktober 1944 / Monika Schoeller, * 15. September 1939, Verlegerin

Stolperstein Otto Mossmann (Jg. 1897) wohnte in der Gleditschstraße 80 in Schöneberg. Der gelernte Kaufmann arbeitete als Zwangsarbeiter in den Teves-Werken in Wittenau, bevor er am 19. Oktober 1942 mit dem „21. Osttransport“ nach Riga deportiert wurde. Mossmann erreichte die lettische Hauptstadt am 22. Oktober 1942 – heute vor 77 Jahren – und wurde noch am selben Tag ermordet.
 

Encore

Zum Schluss wird’s nochmal tierisch und zwar mit folgender Meldung: Südliche Schweinsaffen könnten zu einer ökologischeren Produktion von Palmöl beitragen. Wie Forscher aus Deutschland, Malaysia und Großbritannien im Fachmagazin „Current Biology“ schreiben, suchen die Makaken Palmenstämme aktiv nach Ratten ab (um sie zu fressen). Mehr als 3000 Ratten soll eine Gruppe mit einigen Dutzend Individuen so innerhalb eines Jahres beseitigt haben – nachhaltige Alternative zum Rattengift. Was das mit Berlin zu tun hat? 11.414 Einsätze zur Rattenbekämpfung wurden im Jahr 2018 stadtweit gemeldet. Was fehlt?

Kommen Sie gut durch die Stadt und den Tag. Morgen übernimmt Robert Ide, hoffentlich mit tierisch guten Neuigkeiten aus der Stadt. Bis bald.

Ihre Ann-Kathrin Hipp

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