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Zweifel an der Integrität des VerfassungsgerichtsDie Wunschlisten zum Schulbau in der Hauptstadt – und was davon im Senat übrig bliebStaatssekretär warnt vor russischer Sabotage in Berlin

heute ist ein besonderer Tag für Berlin: Um 11 Uhr beginnt im Großen Hörsaal der FU die mündliche Verhandlung im Wahlprüfungsverfahren vor dem Verfassungsgerichtshof – eine Angelegenheit von überregionaler Bedeutung, auch wenn es in diesem Fall nur um das Abgeordnetenhaus geht (der Wahlprüfungsausschuss des Bundestags wird vermutlich morgen über eine Wiederholung entscheiden). Doch nach der beispiellos chaotischen Wahl vor einem Jahr schaut das ganze Land sehr genau hin, wie die Aufräumarbeiten in Berlin verlaufen, ob die fälligen Konsequenzen gezogen werden – und ob es wenigstens bei der Aufarbeitung korrekt und sauber zugeht.

Die Stimmung in der Politik ist von Misstrauen geprägt. Seit Wochen geht das Gerücht um, es gebe Signale aus dem Gericht an die SPD (die laut Umfragen an Zustimmung deutlich eingebüßt hat und Neuwahlen fürchtet), ganz so schlimm werde es schon nicht kommen. Der Parlamentspräsident, zugleich Vorsitzender der Pankower SPD, gab bekannt, er halte nicht alles für „skandalisierungsfähig“ – und verkündete, nach welchen Kriterien das Gericht aus seiner Sicht einzig zu entscheiden habe. Der Landesvorsitzende der Grünen empörte sich über (missverständliche) Äußerungen der Innenverwaltung, die eine Wiederholung in höchstens drei Wahlbezirken für notwendig hält, und der Generalsekretär der CDU warf der SPD vor, „unzulässig Druck auf das Verfassungsgericht auszuüben“.
 
In einer derart aufgeladenen Situation sind Zweifel an der absoluten Glaubwürdigkeit und Integrität des Gerichts pures Gift. Doch ausgerechnet dessen Präsidentin Ludgera Selting, die 2019 auf Vorschlag der SPD an die Spitze des Berliner Verfassungsgerichtshofs gewählt worden war, hat dazu einen veritablen Anlass geliefert. Er wirft Fragen auf, die auch das Vertrauen der Richterinnen und Richter untereinander berühren.

Es geht um einen Befangenheitsantrag des früheren Abgeordneten und Verfahrensbeteiligten Marcel Luthe, den das Gericht auf der Grundlage einer „dienstlichen Stellungnahme“ seiner Präsidentin ablehnte. In dieser Stellungnahme beschreibt die Gerichtspräsidentin den Ablauf eines Zusammentreffens im Gerichtsgebäude mit einer Mitarbeiterin Luthes, die dort mit einem weiteren Helfer zehntausende Seiten mit Wahlberichten abfotografierte, um sie für das Verfahren auszuwerten. Selting hatte angewiesen, dass diese Arbeit von Gerichtsangestellten beaufsichtigt werden sollte. Diese Beaufsichtigung sowie das Verhalten Seltings gegenüber seiner Mitarbeiterin bei besagtem Zusammentreffen hatte Luthe zum Anlass für den Befangenheitsantrag genommen. Inhalte der fotografierten und auch gefilmten Wahlberichte waren später von mehreren Medien zitiert worden, so auch vom Checkpoint.

Über die Frage der Rechtmäßigkeit dieses Umgangs mit den Akten gibt es unterschiedliche Auffassungen, und beim Namen Luthe rollen Abgeordnete parteiübergreifend mit den Augen. Doch das spielt für die entscheidende Frage keine Rolle, denn die lautet:

Hat die Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs in ihrer „dienstlichen Stellungnahme“, die zur Ablehnung des Befangenheitsantrags führte, die Wahrheit gesagt?

Der Checkpoint konnte sich eine Aufnahme des Gesprächs von Selting mit der Mitarbeiterin von Luthe anhören und auswerten. Das Ergebnis: Der Wortlaut weicht in vier wesentlichen Punkten eklatant ab von der Darstellung, die Selting ihren Gerichtskollegen als Stellungnahme vorlegte.

Was die Präsidentin in ihrer „dienstlichen Stellungnahme“ schrieb und was sie dagegen laut Aufnahme tatsächlich sagte, können Sie heute in der Checkpoint-Vollversion lesen. Zur Anmeldung für den kostenlosen Probemonat geht es hier.

Das Gericht hat ohne weitere Nachfragen bei Zeugen des Geschehens auf die Richtigkeit der dienstlichen Stellungnahme seiner Präsidentin vertraut. Hätten die Kolleginnen und Kollegen von Selting den tatsächlichen Ablauf gekannt oder ihn jedenfalls zur Grundlage ihrer Entscheidung gemacht, hätten sie sich mehr Mühe geben müssen, die Ablehnung des Antrags zu begründen – wenn sie es denn überhaupt getan hätten. So heißt es nur lapidar:

Die Äußerung der Präsidentin am 20. Mai 2022 rechtfertigt die Besorgnis der Befangenheit nicht. Es handelt sich dabei nicht um eine Reaktion auf die Veröffentlichung der Wahlniederschriften, sondern um die Reaktion auf ein ungebührliches Verhalten einer der Akteneinsicht nehmenden Personen. Das ergibt sich aus der dienstlichen Stellungnahme der Präsidentin, der der Verfahrensbevollmächtigte des Einsprechenden nicht substantiiert entgegengetreten ist.“

Die Widersprüche müssten dem Gericht inzwischen bekannt sein, der Checkpoint hat dazu umfangreiche Fragen auf der Grundlage des Wortlauts gestellt. Beantwortet wurden sie lediglich mit dem Hinweis darauf, dass das Verfahren mit der Entscheidung des Gerichts rechtlich abgeschlossen sei.

Offen bleibt damit einstweilen auch, was zu der abweichenden Darstellung führte und was daraus folgt: Hat sich Selting provozieren lassen? Hat sie sich falsch erinnert? War ihr im Nachhinein ihr Auftritt unangenehm? Hat Selting, die auch Vizepräsidentin des Landgerichts ist, ihre Kollegen bewusst falsch informiert? Hat es sich das Gericht fahrlässig zu leicht gemacht? Ist dem Richterkollegium der offensichtliche Widerspruch egal?

Und nimmt es am Ende der Verfassungsgerichtshof, der über das schlimmste Wahlorganisationsversagen seit Bestehen der Bundesrepublik zu befinden hat, mit der Wahrheit nicht so genau?

Richter können sich übrigens auch selbst für befangen erklären.

PS: Beim Verfassungsgericht ging gestern ein weiterer Befangenheitsantrag ein, wieder von Luthe über seine Anwältin, und diesmal gleich gegen alle neun Richterinnen und Richter. Vorgetragen wird „eine nicht mehr hinnehmbare und besonders krasse Verletzung des Grundrechts auf rechtliches Gehör und besonders grobe Verstöße gegen das Verfahrensrecht“.

PPS: Bei unserer Umfrage gestern gaben nur 19% der Teilnehmenden an, dass sie eine Wahlwiederholung nicht für nötig halten.

173 Schulen hatte die Bildungsverwaltung für eine Sanierung priorisiert, doch nur 40 Einrichtungen sollen tatsächlich bis zum Jahr 2026 Geld bekommen – die Fortsetzung der legendären Checkpoint-Reihe „Berlins marode Schulen“, die einst eine tiefgehende Diskussion über den baulichen Zustand der Berliner Bildung auslöste, ist damit leider gesichert. Unserer Kollegin Susanne Vieth-Entus ist es gelungen, die bisher gut verschlossene Liste der 173 Schulen zu finden – eine komplette, exklusive Übersicht mit Anmerkungen, wer mit welchem Interesse aus der Hauptverwaltung und den Bezirken welche Schulen in den vergangenen Tagen hin- und hergeschoben hat, finden Sie hier im Text „Die Wunschliste zum Berliner Schulbau – und was davon im Senat übrigblieb“.

Unsere Bildungsexpertin hat darüber auch mit Andy Hehmke (SPD) gesprochen – der Stadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg sagt:

Es kommt eine schwere Zeit auf die Schulen zu. Dabei waren alle in den Partizipationsverfahren so enthusiastisch dabei. Viele Hoffnungen werden nun enttäuscht. Es ist eine große Herausforderung, nach der harten Bauchlandung aufzustehen und weiterzumachen. Aber da müssen wir gemeinsam durch.“

Der Checkpoint Charlie ist Berlins wichtigster Anziehungspunkt für Touristen – doch zugleich wirkt die Gegend so, als habe die Politik sie aufgegeben. Auf den Straßen stauen sich die Busse, ein vor Jahren versprochenes Konzept kam unter die Räder. Auf den Brachen breitet sich ein geschichtsvergessener Billigrummel aus, Museums- und Bauprojekte verendeten in der organisierten Unzuständigkeit. Betrüger-Banden haben die Kreuzung besetzt, die Polizei schaut aus sicherem Abstand zu. Wer kann, macht einen großen Bogen um Provisorien, die längst abgebaut werden sollten, zweimal kommt niemand her. Zum Jahrestag der deutschen Einheit beschäftigen wir uns in unserem Checkpoint-Podcast „Berliner und Pfannkuchen“ mit der Zukunft unseres kleinen Namensbruders und versuchen, herauszufinden, wieviel Berlin hier (noch) drinsteckt. Und Sie können uns dabei helfen – mit einer Sprachnachricht an die Nummer 0172 99 39 576. Was halten Sie vom Checkpoint Charlie? Welche Ideen haben Sie für die Gestaltung? Oder soll vielleicht alles doch so bleiben, wie es ist – als Symbol für das, wie das in Berlin so läuft (oder eben auch nicht)? Und zum Warmwerden mit dem Thema haben wir hier gleich noch eine leichte Einstiegsfrage:

Umfrage zu Checkpoint Charlie

Frage für Berlinkenner: Wie lang ist im Senat die Zeitspanne für „zügig“ in einem dringlichen Fall? Es sind exakt 14 Tage – so lange dauerte es jedenfalls, bis die von Innenstaatssekretär Torsten Akmann am 12.9. im Wirtschaftsausschuss angekündigte schriftliche Warnung vor russischer Spionage im Abgeordnetenhaus einem kleinen Kreis möglicherweise Betroffener (hier: nur Wirtschaftsausschuss-Mitglieder) ordnungsgemäß zugestellt worden war (das Schreiben liegt dem Checkpoint vor). Der FDP-Abgeordnete Christian Wolf, einer der Empfänger, sagte dazu gestern dem Checkpoint: „Wie kann es sein, dass bei so einem wichtigen Thema zwei Wochen verstreichen?“ Wolf forderte, dass alle Parlamentarier und deren Mitarbeiter vom Senat für das Thema sensibilisiert werden. Im Schreiben von Akmann heißt es u.a.:

Berlin ist durch solche nachrichtendienstlichen Aktivitäten besonders gefährdet.“ Die mit der Energiewirtschaft befassten politischen Gremien gehören laut Akmann „zum prioritären Zielspektrum russischer Nachrichtendienste“, die kritische Infrastruktur weise hohes „Sabotagepotenzial“ auf.

Telegramm

Full House in der JVA Plötzensee – nichts geht mehr. Hier eine interne Polizeimail dazu:

„Aufgrund zahlreicher Zuführungen von Ersatzfreiheitsstrafen in die JVA Plötzensee in den vergangenen Wochen hat die JVA Plötzensee ihre Maximalkapazität erreicht und es wird um die folgende Verfahrensweise gebeten: Vor Zuführungen von Gefangenen durch die Polizei sollte telefonisch vorab (…) Rücksprache gehalten werden, ob freie Haftplätze vorhanden sind.“

Da konnten zuletzt wohl noch ein paar mehr Leute als sonst ihre gerichtlich verhängte Geldstrafe wegen Fahrens ohne Fahrschein nicht zahlen.

Berlin, aber glücklich – sogar in Mitte! Checkpoint-Leser Paul Andexel schreibt: „Nachdem immer und immer wieder gerne auf den Berliner Behörden und Ordnungshütern herumgehackt wird, möchte ich auch einmal Danke sagen.“ Er war einer der Anwohner, die am Montag für die Sprengung einer Weltkriegsbombe in Moabit ihre Wohnung verlassen mussten. „Die Polizisten machten einen entspannten und freundlichen Eindruck, haben meinen Kindern sogar noch Fragen beantwortet. Überall standen Einsatzwagen, Ordnungsamts-Mitarbeiter, Feuerwehr, Evakuierungsbusse, Notunterkünfte und unendlich viele Krankenwagen bereit.” Und: „Wir freuen uns natürlich auch, dass unser Haus noch steht.”

Dass sie ihr Haus verlieren könnten, befürchten immer und immer wieder die Bewohner der Karl-Kunger-Straße 7 in Alt-Treptow – jetzt wird es zwangsversteigert. Damit ihr Zuhause nicht zum Spekulationsobjekt wird, wollen sie es gemeinsam mit einer Genossenschaft selbst kaufen. Noch fehlen 120.000 Euro, die innerhalb von 12 Tagen aufzutreiben sind. Hilfe kommt von Künstler und Anwohner Moritz Frei: Er hat für die Reihe „Schöner Wohnen“ 60 Bilder gestaltet, die er für je 600 Euro an Unterstützer, Sympathisanten und Sonstige verkauft – macht zusammen immerhin einen Genossenschaftsanteil.

Ach, und gleich noch was zum Thema: Falls Sie wissen wollen, welche landeseigenen Grundstücke für den Wohnungsbau geeignet sind, dann… fragen Sie bloß nicht den Senat. Die CDU-Abgeordnete Stefanie Bung hat es dennoch gewagt und folgende Antworten erhalten:

+ „Eine systematische und vollständige Überprüfung der Eignung für den Wohnungsbau sämtlicher aufgeführter Grundstücke ist aufgrund des Umfangs der Flächen und der für entsprechende Untersuchungen erforderlichen Ressourcen nicht möglich.“ (Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt, Drs. 19/12520).

+ „Spezifische Aussagen zur Eignungder Grundstücke für Wohnungsbau können nicht gegeben werden, da die entsprechende Eignung individuell zu beurteilen ist und nicht für sämtliche Flächen im Eigentum des Landes Berlin überprüft werden kann.“ (Staatssekretär Christian Gaebler, Drs. 19/12143).

Es kommentiert Checkpoint-Gastautor Klaus Sokrates: „Ich weiß, dass ich nichts weiß. Und das ist auch gut so.“

Aus der Spambox: „Der Oscar für einen der besten vierbeinigen Influencer geht nach Berlin! Der talentierte Berliner Hund Ninja vom TikTok-Account parkour.ninja gewann bei den ‚German Petfluencer Awards 2022‘ in der Kategorie ‚Video Creator des Jahres‘.“ Angeblich war es „ein Event mit Wau-Faktor“.  

Apropos Preis und Ehr: Zwei „Goldene Brezeln“ (Auslober: der Bäcker- und Konditoren-Landesverband) gehen in diesem Jahr an die Spandauer Bäckereien von Andreas Rösler (die älteste Bäckerei Berlins) und Wolfgang Zimmermann. Was kommt als Nächstes? Der purpurne Pfannkuchen? Der silberne Döner? Die eiserne Currywurst am Bande?

Von den Goldenen Brezen zu Berlins Buddy-Bären: Drei Stück stehen schon an den Berliner Autobahnen, jeweils genau an der Landesgrenze – und jetzt kommt noch einer dazu: „Der vierte und letzte seiner Art“, wie es in der Einladung zur morgigen Präsentation heißt.

Einen „Leerwohnungen-Planer“ sucht die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land – viel zu tun gibt’s da wohl nicht.

Noch können Sie sich anmelden für unser großes Tagesspiegel-Fest am 3. Oktober – aber langsam wird es voll! Der Checkpoint ist natürlich auch dabei, die Moderation übernimmt Ulli Zelle, und als Gast begrüßen wir u.a. Andrij Melnyk, den früheren Botschafter der Ukraine. Das (fast) komplette Programm und die Anmeldeseite finden Sie hier.

Nachtrag zur Meldung „Absolutes Chaos und Überforderung“ (CP von gestern): Der SPD-Abgeordnete Orkan Özdemir, der mit seiner fiebernden Tochter nach drei Stunden in der Notaufnahme des St.-Joseph-Kinderkrankenhauses immer noch nicht aufgenommen worden war und über eine „absolut traumatische Erfahrung in diesem offensichtlich gescheiterten Krankenhaus“ schrieb, bekam ordentlich Kontra – auch aus den eigenen Koalitionsreihen: Die SPD, so hieß es, sei mitverantwortlich für die unmöglichen Zustände. Und die Klinik teilte mit: „Wir sind erstaunt, dass Herr Özdemir erst jetzt mit der Realität in Berliner Notaufnahmen konfrontiert ist. Wir müssen jeden Tag damit umgehen.“ Die komplette kalte Dusche für Özdemir (u.a. „narzisstischer Anfall“) gibt’s hier.

Korrektur zur Meldung „Preise wie auf dem Oktoberfest“ (CP von gestern): Beim Lollapalooza in Berlin war das Bier nicht nur fast so teuer wie in den Münchner Festzelten, sondern deutlich teurer – in die Plastikbecherchen passten für 6 Euro nur 0,4 Liter rein, nicht 0,5. Das Ganze stellen wir dem Kurs „Mathe mit Checkpoint“ auf den Tisch – und kommen nüchtern auf 15 Euro pro Maß (München: 12,80).

Zitat

Der Senat hat nicht die Absicht, im öffentlichen Raum eine besondere Form der Essenszubereitung zu privilegieren.“

Staatssekretärin Silke Karcher zur Frage, ob das Land die Einrichtung neuer Grillplätze fördern wird. (Drs. 19/13074, Jan Lehmann, SPD)

 

Tweet des Tages

Viele Menschen glauben, eine Promotion in Sprachwissenschaft habe keinen praktischen Nutzen, aber ich habe es eben nach nur zweistündiger hermeneutischer Lektüre tatsächlich geschafft, die Regeln für das 29€-Ticket der BVG zu verstehen!

@astefanowitsch

Stadtleben

Essen & Trinken – Rund um den Globus wird die Wiesn zelebriert. Auch das Brauhaus in Spandau lädt bis zum 23. Oktober zu deftigen und gehaltvollen Schmankerl ein: Zahlreiche Fleisch- und Bratengerichte sowie Kartoffelbrot vom Kiezbäcker können während der Bayerischen Schlemmerwochen verspeist werden. Mit Sonderkarte und bayerischer Musik wird in uriger Atmosphäre gesittet gegessen und getrunken. Tischreservierung empfohlen. So-Do 10-0, Fr/Sa 10-1 Uhr. Neuendorfer Straße 1, U-Bhf Altstadt Spandau

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – Alligatoah (33), Rapper, Sänger und Produzent / Bushido (44), Rapper / Cecilia Brækhus (41), norwegische Boxerin und Wahlberlinerin / „Für Janet (49), die beste und fleißigste Ehefrau von allen, die sich auch an so besonderen Tagen nicht vom Dienstgebäude fernhalten kann. Freu Dich auf den Feierabend mit mir!“ / „Hannelore Kretschmer hat schon einige Geburtstage hinter sich. Sie schaut aber immer nach vorn und Humor ist ein Lebenselixier – Alles Gute zum Geburtstag. Hans-Joachim Melchior“ / Axel Kruse (55), ehem. Fußball-Profi und American-Football-Spieler / Barbara Noack (98), Schriftstellerin / „Lieber Rejne (45), allet allet Jute von Vaddern und Stiefmuddern für Deinen überreifen pfirsichsten Ehrentag, mach das Beste draus und frisch in den Tag gestartet, Kussi und Bussi von Harf&Mine“ / „Lieber Tobias, alles Gute zum Geburtstag! Genieße den Tag. Ganz liebe Grüße von uns, Hilka“ / „Liebster Ulf – zum Geburtstag meinen lieben Gruß über diesen Kanal an Dich, an den Mann, der mich wieder glücklich sein lässt. Mit all der Liebe, die Du verdienst – Deine Kathrin.“ / Peter Wawerzinek (68), Schriftsteller und Künstler / „77 Jahre, Lieber Werner, die Geburtstagsfeier in Berlin, super.“ / David Wnendt (45), Filmregisseur und Drehbuchautor

+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++

GestorbenRobert Brehm, * 16. August 1937 / Ingrid Freytag, * 21. Juni 1940 / Dr. Ralf Schenk, * 27. März 1956

Stolperstein – Kurt Heilbronn (Jg. 1894) war Soldat im Ersten Weltkrieg. Nach seiner Rückkehr wollte er Medizin studieren, doch ihm kam eine Banklehre bei seinem Onkel zuvor. Mit seiner Frau Katharina Müller bekam er eine Tochter. Obwohl er gemeinsam mit seiner Tochter die Möglichkeit hatte zu emigrieren, war eine Ausreise aufgrund eines Streiks der Hafenarbeiter nicht möglich. Im Juli 1943 wurde Kurt Heilbronn durch die Gestapo verhaftet. Nach acht Wochen – heute vor 79 Jahren – starb er nach Misshandlungen im Lager Großbeeren. In der Wiesenstraße 23 in Wedding liegt ein Stolperstein, um an ihn zu erinnern.

Encore

Berliner Hausnummern (XXXIII)1.369.095 Bürgeramtstermine wurden 2022 bis einschließlich Juli erledigt. Pro Werktag waren das rund 9130 – und das sind nur die Termine, die auch wahrgenommen wurden (Q: Senatsverwaltung für Inneres). Denn: Berlinweit werden knapp 20% aller vereinbarten Termine geschwänzt. Am verpeiltesten sind die Bewohner:innen von Mitte (33%).

So, das war’s für heute. Das Stadtleben hat Sophie Rosenfeld für Sie zusammengestellt, Produktion: Kathrin Maurer. Morgen früh begrüßt Sie hier Daniel Böldt u.a. mit Reaktionen zum Wahlprüfungsverfahren. Bis dahin,

Ihr Lorenz Maroldt

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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

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