wir beginnen mit einem Blick auf einige Verkehrsmeldungen am gestrigen „internationalen autofreien Tag“ in Berlin:
+ 8.04 Uhr: A111 Dreieck Oranienburg – Charlottenburg zwischen Saatwinkler Damm und Dreieck Charlottenburg 1,4 km Stau
+ 10.23 Uhr: Am Tunnel Britz wurde die Höhenkontrolle ausgelöst. Die A100 ist Richtung Wedding zwischen Dreieck Neukölln und Buschkrugallee gesperrt. Stau auf der A113
+ 15.05: A113 Schönefeld Richtung Neukölln zwischen Späthstraße und Dreieck Neukölln 1,7 km stockender Verkehr
+ 16.55: Mindestens 20 Minuten Verzögerung auf der Treskowallee in Karlshorst. Grund ist die Einrichtung einer Baustelle
+ 17.10 Uhr: Sperrung des Blockdammwegs zwischen Kleingartenanlage Blockdammweg und Treskowallee aufgrund eines Unfalls
Ganz schön viel Betrieb für so einen „autofreien“ Tag. Die Verkehrsinformationszentrale Berlin meldete am Donnerstagabend am Checkpoint-Telefon dennoch: „Wir hatten schon den Eindruck, dass heute weniger los war auf den Straßen.“ Inwiefern das aber am Aktionstag lag, sei schwer einzuschätzen. Generell sei wegen der hohen Benzinpreise und der Rückkehr vieler Menschen ins Homeoffice derzeit weniger Verkehr zu verzeichnen.
Ein großer Effekt wäre auch deshalb überraschend, weil gestern nur 0,08 Prozent des Berliner Straßennetzes für autofrei erklärt wurde, wie mein Kollege Stefan Jacobs ausgerechnet hat. Entsprechend unzufrieden zeigten sich die, die es tatsächlich ernst meinen mit der autofreien Stadt. „Leider betreibt der Berliner Senat an diesem Tag nichts als Symbolpolitik“, sagte Benni Wasmer, Sprecher des Volksentscheids Berlin autofrei dem Checkpoint. „Der Senat muss endlich handeln und eine echte Mobilitätswende umsetzen.“ Immerhin: Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey nutzte das gestrige kostenlose ÖPNV-Angebot und fuhr mit der U-Bahn zur Arbeit (Foto hier). Und wie hätten Sie es gern?

Deutlich mehr autofreie Straßen wird es in Berlin am Sonnabend und am Sonntag geben. Mindestens 42,195 Kilometer des Straßennetzes werden dann für – Sie ahnen es – den Berlin-Marathon gesperrt sein. Da man jedoch mit der genauen Angabe der Streckendistanz auf keiner Party mehr Eindruck machen dürfte, hat meine Kollegin Laura Dahmer noch ein paar weitere Angeber-Zahlen zum Marathon zusammengetragen. Ge- beziehungsweise verbraucht werden für das Rennen demnach:
+ 1.000.000 Trinkbecher aus recyceltem PET
+ 272.000 Sicherheitsnadeln
+ 240.000 Liter Wasser
+ 90.000 Bananen
+ 45.000 Äpfel aus regionalem Anbau
+ 11.500 Kilogramm Medaillen
+ 250 Liter Massageöl
Wir bitten im Sinne der Nachhaltigkeit darum, sparsam mit diesen Informationen umzugehen und sie auch gern in den kommenden Jahren wiederzuverwerten.
Eines muss man Markus Lanz lassen. Der Versuchung, die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey Donnerstag Abend in seiner Sendung danach zu fragen, ob sie nun immer noch ausgiebig duscht oder doch zur Waschlappen-Fraktion gehört, hat er widerstanden. Obwohl der Waschlappen durchaus prominent Thema war. „Wir haben die Sorge, dass wir durch den Waschlappen selber zum Waschlappen werden“, sagte etwa der Psychologe Stephan Grünewald in der Talk-Show.
Aber wir schweifen ab. Also nochmal zu Giffeys Auftritt: Die hatte anfangs Mühe – auch durch die zum Teil erratische Fragerei von Markus Lanz – ihre Punkte zu machen, fand aber nach einigen Minuten ihren Faden: Energieversorgungssicherheit, Energiesparen, Entlastungen betete Giffey ihr Krisen-Credo der letzten Wochen herunter.
Erstaunlich konkret wurde sie beim Thema mögliche Stromausfälle. Wenn im Winter alle ihre Heizlüfter gleichzeitig anschalten würden, müsse man schauen, wie man das Gesamtnetz stabil halten könne – dazu sei sie mit den Energieunternehmen im Austausch. Giffey: „Wenn man dafür an bestimmten Stellen für zwei bis drei Stunden angekündigt auf Strom verzichten muss, dann ist das ein Szenario, was vertretbar ist.“ Was nach Panikmache klingt, könnte sich am Ende als das herausstellen, was in der Corona-Pandemie gefehlt hat: eine Vorbereitung auf den (unwahrscheinlichen) Ernstfall.
Trotz des seit dem 1. September geltenden Leuchtreklameverbots blinkt, flackert und strahlt die Berliner Nacht nur so vor sich hin. Nach einer kurzen Partie Behörden-Ping-Pong zu der Frage, wer zuständig ist für die Umsetzung der Vorschrift mit dem einprägsamen Namen „Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung“ (CP vom 13.09.), haben sich Senat und Bezirke nun entschieden, in einem Team weiterzuspielen und den Ball zurück Richtung Bund zu schmettern. Der Senat wird in den kommenden Tagen einen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck schicken. Tenor: Energiesparen schön und gut, aber ohne Sanktionsmöglichkeiten wird das nichts.
Da in der Verordnung keine Bußgelder vorgesehen sind, bleibt den zuständigen Bezirken zurzeit nämlich nur die Möglichkeit, freundlich um Gehorsam zu bitten. Zwar könnte im Zweifel auch mit der Zahlung eines Zwangsgelds gedroht werden. Dessen Durchsetzung zieht jedoch einen Rattenschwanz an Verwaltungsvorgängen nach sich, würde also Wochen, eher Monate dauern. Ein Sprecher der Senatswirtschaftsverwaltung drückt es am Checkpoint-Telefon so aus: „Die Verordnung enthält viele Buchstaben, aber leider nur wenig Ausführungsbestimmungen.“ Ein allzu glückliches Händchen scheint der Bundeswirtschaftsminister mit seinen Gesetzen und Verordnungen derzeit nicht zu haben.
Hoch her geht es derzeit auf Berlins höchstem Gipfel: dem Arkenberge. Die Heim-Gruppe, der das Gelände gehört, will auf der ehemaligen Mülldeponie seit langem ein „Freizeit- und Naturerlebnispark“ bauen. Geplant waren eine Ski-Halle, ein großes Bungalowdorf, ein Strandbad, eine Sommerrodelbahn und eine Panorama-Aussichtsanlage. Die Pankower Bezirksverordneten waren davon nur so mittel begeistert und lehnten einen entsprechenden Bebauungsplan 2019 ab.
Nun veröffentlichte der Bezirk ein eigenes „Leitbild Arkenberge“, das einen für alle öffentlichen „naturnahen Erholungsraum“ vorsieht, wie mein Kollege Christian Hönicke schreibt. Der Eigentümer will sein Konzept nun überarbeiten, droht aber gleichzeitig: Sollte dieses wieder abgelehnt werden, werde aus dem Arkenberge – Gott bewahre! – ein Standort für regenerative Energien. Wenn Sie wissen, wie es auf dem Hügel aussieht, wissen Sie auch: Egal, was kommt, besser wird es in jedem Fall.
Diese Texte können Sie außerdem mit einem Tagesspiegel-Abo lesen:
+++ Zu viel Herz für andere? Simon und Sonja sind Seelsorgende – und vernachlässigen darüber die Sorge füreinander. Eine Liebeskolumne von Joana Nietfeld.
+++ Kommt sie oder kommt sie nicht? Heike Jahberg mit den wichtigsten Antworten zur Gasumlage.
+++ Was tun im Katastrophenfall? Hannes Heine über eine Anti-Terror-Übung und die Sonderisolierstation der Charité.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Der Krieg gegen die Ukraine ist nach der Teilmobilmachung in Russland in eine neue Phase eingetreten. Gestern fand eine mit Spannung erwartete Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York statt. Die Entwicklungen des vergangenen Tages:
+++ Der russische Außenminister Sergej Lawrow wiederholte vor dem Gremium die Lüge, die Ukraine sei „zu einem völlig totalitären, Nazi-ähnlichen Staat geworden“. Die Entscheidung, eine „militärische Spezialoperation“ gegen die Ukraine zu starten, sei unausweichlich gewesen, behauptete Lawrow.
+++ Nach Einschätzung des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba hat Russland keinerlei Interesse an Friedensgesprächen. „Die russische Führung sucht nur nach einer militärischen Lösung“, sagte Kuleba ebenfalls im UN-Sicherheitsrat.
+++ Außenministerin Annalena Baerbock hat den Mut der Menschen gewürdigt, die in Russland gegen die von Präsident Wladimir Putin angekündigte Teilmobilmachung demonstrieren. Nach den Ankündigungen Putins sei nun jedem in Russland klar, dass Russland Krieg gegen seinen Nachbarn führe, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag am Rande der UN-Generalversammlung in New York.
Alle aktuellen Ereignisse können Sie in unserem Live-Blog (hier) und auf unserer Live-Karte (hier) verfolgen. Spenden für die Ukraine in Not können Sie weiterhin hier.
Die personelle Häutung beim RBB geht voran. Nach einer neuen Verwaltungsratsvorsitzenden (Dorette König) und einer neuen Interims-Intendantin (Katrin Vernau) wurde gestern mit Ralf Roggenbuck auch ein neuer Vorsitzender des Rundfunkrats gewählt. Ob mit den neuen Gesichtern auch eine neue Geschäftskultur einhergeht, bleibt offen.
Mit viel Gebimmel wollen Hertha-Fans am 2. Oktober zum Heimspiel gegen Hoffenheim radeln. Der Verein hat zum Nachhaltigkeitsspieltag aufgerufen (CP vom 21.09.). Einen Tag später kam dann diese Meldung über den Ticker (mit Dank an CP-Leser Tom für den Hinweis): Die Mannschaft wird für ihr Wintertrainingslager in die USA fliegen. Wie das in die Nachhaltigkeitsstrategie passt, wollte uns der Verein (noch) nicht beantworten.
Brrrrr… ist das kalt draußen. Aber so kalt, dass sogar Autos frieren? Die Berliner Feuerwehr ist offenbar besorgt und sucht nun „Unterziehkleidung für Einsatzfahrzeuge“ (hier geht’s zur Ausschreibung). Wir haben Fragen: Wer entwirft die? Wer hilft beim Anziehen? Und vor allem: Kratzt die genauso wie Unterziehkleidung für Menschen?
Machtwechsel beim größten CDU-Kreisverband Berlins. Der Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann hört nach neun Jahren als CDU-Chef in Steglitz-Zehlendorf auf. Nachfolger soll – nach Willen des Vorstands – der Berliner Abgeordnete Stephan Standfuß werden. Ob die Mitglieder des Kreisverbands das auch wollen, erfahren wir am 8. Oktober.
Und (fast) täglich grüßt die Anna-Lindh-Schule aus dem Wedding. Sie erinnern sich: Das Gebäude musste kurz vor Schulbeginn wegen Schimmelbefall geschlossen werden. Die schnelle Anmietung einer ehemaligen Büroimmobilie war ein Hoffnungsschimmer. Doch nun der nächste Rückschlag: Die langjährige und engagierte Gesamtelternvertreterin schmeißt hin und hat ihren Sohn von der Schule abgemeldet. Man habe sich als Familie dazu entschieden, „dass wir hier an dieser Schule nicht mehr die Politik in Form von Bezirksamt und Senat kompensieren werden“, heißt es in dem Abschiedsbrief an die Eltern.
Viel los auf den Straßen und Plätzen Berlins rund ums Wochenende, auch abseits des Marathons. Ein (politischer) Überblick:
+ Kundgebung I: Im Iran gehen derzeit mutige Frauen auf die Straße, legen ihr Kopftuch ab und protestieren gegen ein autoritäres Regime (T+), das ihnen grundlegende Rechte verwehrt. In Berlin finden zwei Solidaritätskundgebungen statt: heute um 17 Uhr vor dem Brandenburger Tor, morgen um 16 Uhr auf dem Nettelbeckplatz.
+ Kundgebung II: Die Bewegung Fridays-for-Future ruft heute zu einem „Globalen Klimastreik“ auf. In Berlin sind 8000 Demonstrantinnen und Demonstranten angekündigt. Start ist um 12 Uhr im Invalidenpark.
+ Kundgebung III: Weil die Zulage von 1600 Euro mit der Wiedereinführung der Lehrer-Verbeamtung wegfällt, fühlen sich viele Quereinsteiger hintergangen. Der frühere Opernsänger und jetzige Lehrer Viktor Köpke ruft daher am Sonnabend ab 11 Uhr vor dem Roten Rathaus zum Protest auf.
Von der Straße an den Schreibtisch: Die Senatsverwaltung für Finanzen sucht einen Sekretär (m/w/d) im Büro der Staatssekretärinnen. Mit anderen Worten: einen Staatssekretärinnensekretär (hier geht's zur Stellenanzeige). Wer immer den Job bekommt: Alles andere als einen Arbeitsplatz am Staatssekretärinnensekretärsekretär halten wir für unangebracht.
Zum Schluss ein Gruß an die Vice-Journalistin Sophia Smith Galer. Die reist demnächst zum ersten Mal nach Berlin und hat auf der Plattform Reddit gefragt, über was sie denn hier so berichten könnte. Hier eine lose Auswahl der Antworten: die Wohnungskrise, das schlechte Hummus-Angebot, warum die Droge Jenkem (fermentierte Fäkalien) in der Partyszene populär wird, der Graffiti-Konflikt zwischen „1UP“ und „THC“, das Berghain, der Görlitzer Park, die vielen Orgien. Wir sagen: Herzlich willkommen, Frau Smith Galer!
Zitat
„Wenn Russland aufhört, zu kämpfen, ist der Krieg vorbei. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, wird es keine Ukraine mehr geben.“
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit zwei einfachen Wahrheiten über den Ukraine-Krieg.
Tweet des Tages
Hab‘ gerade im Zug gewissermaßen für einen Eklat gesorgt, indem ich meinen Sitznachbarn grüßte.
Antwort d. Red.:
Stadtleben
Essen – Ein Hauch skandinavischer Coolness in Berlin: Die in Dänemark gegründete Bäckerei „Babbo“ hat eine Zweigstelle in Tiergarten eröffnet. Im Lobbybereich des „Lulu Guldsmelden Hotels“ können Sie hier neben Frühstück und nachhaltigen Backwaren auch Lunch und Abendessen genießen. Der Fokus liegt auf Zutaten von lokalen Produzenten, saisonal und qualitativ hochwertig ist das Ganze sowieso. Neben dem tollen Brot und den verlockenden Backwaren stehen Kürbissalat, gegrillte Makrele oder Pizza aus Sauerteig auf der Speisekarte. Mi-So 8 Uhr bis spät, Potsdamer Straße 67, U-Bhf Kurfürstenstraße
Karten sichern – Vielleicht ist Ihnen gerade gar nicht nach moderner Gastronomie in Berlin. Sie sehnen sich nach einer traditionellen Fleischmahlzeit, frischem Bier und zünftiger Musik? Dafür müssen Sie nicht bis nach München fahren. In Bad Saarow findet ab dem 24. September bis zum 3. Oktober im Freilich am See auch ein Oktoberfest statt. Wies'n Gaudi am Scharmützelsee, mit Live-Musik und in schöner Umgebung. Klingt gut? Wir haben exklusiv für unsere Abonnent:innen sogar ein besonderes Schmankerl: Wir verlosen 1 x 2 Tickets für das Fest (mit je einem Freigetränk pro Person) für Samstag, den 1.10.2022. Und damit Sie feiern können, ohne einen Gedanken an die Heimfahrt zu verschwenden, ist noch eine Übernachtung für 2 Personen im Doppelzimmer inklusive Frühstück im nahegelegenen Hotel Seepalais inklusive.
Karten sichern, reprise – Sich verlieren, Ankommen, ganz große Gefühle von Liebe bis Hass: Das neue Album des Ex-Blumfeld-Sängers Jochen Distelmeyer „Gefühlte Wahrheiten“ macht aus einer oft gehörten Phrase ein ausnehmend schönes Programm. Fans des Sängers gibt es viele, doch das Konzert am kommenden Dienstag ist noch nicht ausverkauft. Allen, die Distelmeyer noch nicht kennen, sei gesagt: Selten ist deutschsprachiges Songwriting so berührend, ohne peinlich zu sein. „Du bist wie der Wind überall in allen Bildern und Liedern“, singt Distelmeyer in „Im Fieber“ und das Bild einer lodernden Welt da draußen und einer fieberhaften Liebe im Innen könnte zeitgemäßer nicht sein. Dienstag, 27.9., 20 Uhr, Karten ab 27 Euro hier, Hole 44, Hermannstraße 146, U-Bhf Hermannstraße
Last-Minute – Tanzperformance mit Tiefgang: In „Tennis“ nimmt Angela Alves Diskriminierungsmuster im Sport unter die Lupe. Alves, die aus einer Arbeiterfamilie kommt, erhielt mit 30 die Diagnose Multiple Sklerose. Somit sind Tennisplätze für sie, oberflächlich betrachtet, gleich doppelt No-go-Areas. Die Crip-Künstlerin wählt sie aber als Ort der Selbstermächtigung und steht einer Ballwurfmaschine gegenüber, die Bälle auf den Platz schleudert und denen Alves mit Bewegungsabläufen innerhalb ihrer Möglichkeiten begegnet. Damit hebelt sie den Begriff „kranker Körper“ aus und dekonstruiert das Label gekonnt. Sophiensäle, Sophienstraße 18, Premiere am 23.9., 19 Uhr, weitere Vorstellungen am Samstag, 24.9, 19 Uhr sowie Montag und Dienstag 26./27. September (20 Uhr), Karten 15 Euro, erm. 10 Euro gibt es hier.
Grübelstoff – Fremdscham ist ein schönes Wort. Davon gibt es in der deutschen Sprache so einige, dennoch empfinden viele bei allzu gefühligen Texten eben diese Fremdscham. Welche deutsche Songzeile ist für Sie eine für die Ewigkeit, ob kitschig oder nicht?
Berlin heute
Verkehr – A10 (Westlicher Berliner Ring): Ab 20 Uhr bis Sonnabend ca. 16 Uhr Sperrung in beiden Richtungen zwischen Phöben und Groß Kreutz. Im Anschluss steht in beiden Richtungen jeweils nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Die Umleitungen zwischen den Anschlussstellen Groß Kreutz und Phöben sind ausgeschildert, mehr Infos hier.
Landsberger Chaussee (Hellersdorf): Die Fahrbahn ist zwischen Teupitzer Straße und Am Luch in beiden Richtungen auf einen Fahrstreifen verengt und verschwenkt. Die östliche Anbindung des Kaufpark Eiche ist gesperrt. Die Arbeiten dauern bis 7. Oktober.
Tempelhofer Damm (Tempelhof): Im Bereich Tempelhofer Damm, Mehringdamm und Columbiadamm ist bis ca. 20 Uhr mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.
Nahverkehr – U5: Ab Betriebsbeginn halten die Züge wieder am U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz.
S1: Von 22 Uhr bis Montag, ca. 1.30 Uhr fahren keine Züge zwischen Frohnau und Oranienburg. Als Ersatz fahren Busse.
S2: Von 22 Uhr bis Montag, ca. 1.30 Uhr fahren keine Züge zwischen Karow und Bernau. Als Ersatz fahren Busse.
S41/S42 und S47: Von 22 Uhr bis Sonntag, ca. 7 Uhr besteht zwischen Treptower Park und Neukölln Pendelverkehr im 20-Min-Takt.
Demonstration – „Antikapitalistischer intersektionaler Fahrradzubringer zum Fridays For Future Großstreik“: 150 Personen, Greifswalder Straße 25, von hier u.a. über Danziger Straße, Warschauer Straße, Rüdersdorfer Straße, Schillingbrücke, Engeldamm, Fischerinsel, Torstraße, Chausseestraße, Invalidenstraße (9.15-12 Uhr)
„Globaler Klimastreik“: .8000 Personen, „Fridays for Future“, Invalidenpark, von hier u.a. über Reinhardtstraße, Friedrichstraße, Forum vor dem Kanzleramt, Otto-von-Bismarck-Allee, Kronprinzenbrücke, Alexanderufer, Invalidenpark (12-18 Uhr)
„Frieden für Armenien“: 600 Teilnehmende, Olympischer Platz, von hier u.a. über Olympische Straße, Theodor-Heuß-Platz, Kaiserdamm, Ku’damm/Nürnberger Straße, Lützowplatz, Schöneberger Ufer, Potsdamer Straße, Potsdamer Platz, Straße des 17. Juni bis zur Siegessäule (14-18 Uhr)
Sonnabend – „Wir brauchen ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht“: 200 Teilnehmer*innen, „Kiez für alle“, Frankfurter Tor, von hier u.a. über Frankfurter Allee, Warschauer Straße, Skalitzer Straße, Wiener Straße, Reichenberger Straße, Lausitzer Platz (10-12 Uhr)
„Fahrraddemo am 24. September 2022 anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche“: 100 Personen, „Fraktion Bündis 90/ Die Grünen Treptow-Köpenick“, Schüßlerplatz, von hier u.a. über Alt-Köpenick, Oberspreestraße, Brückenstraße, Edisonstraße, An der Wuhlheide, Bahnhofstraße, Fürstenwalder Damm, Bölschestraße, Müggelseedamm, Salvador-Allende-Straße, Lindenstraße, Schüßlerplatz (11-14 Uhr)
„Basic Income March 2022“: 650 Teilnehmende, Basic Income March, Schlossplatz, von hier u.a. über Bodestraße, Weinmeisterstraße, Alte Schönhauser Straße, Linienstraße, Rosenthaler Straße, Höhe Hausnummer 72 (13-19 Uhr)
„Die KIDICAL MASS setzt sich für kinderfreundliche und lebenswertere Städte ein“: 300 Personen, „Verkehrsclub Deutschland e.V.“, Ossietzkystraße/ Am Schloßpark, Berliner Straße, Schönhauser Allee, Kopenhagener Straße, Schwedter Straße 90 (14-16 Uhr)
Sonntag – „BRAVE klimafreundliche Küche“: 20 Teilnehmenden, Volkspark Humboldthain (13-19 Uhr)
„Kidical Mass - Kinder aufs Rad! Für mehr sichere und eigenständige Mobilität von Kindern in Neukölln“: 150 Teilnehmende, „Kinder aufs Rad“, Fontanestraße, von hier u.a. über Schillerpromenade, Selchower Straße, Hermannstraße, Silbersteinstraße, Emser Straße, Karl-Marx-Platz, Richardplatz (14-16 Uhr)
„Transfeindlichkeit tötet! – Gemeinsam Transfeindlichkeit bekämpfen!“: 100 Personen, Hermannplatz, von hier u.a. über Kottbusser Damm, Dresdner Straße, Oranienplatz, Rio Reiser Platz, Mariannenplatz (17-21 Uhr)
Gericht – Gegen einen 22-Jährigen, der sich an einem illegalen Autorennen beteiligt und bei einer anschließenden Verkehrskontrolle den Polizeibeamten Geld für einen Verzicht auf eine Strafanzeige angeboten haben soll, beginnt ein Berufungsprozess. In der ersten Instanz war eine Geldstrafe von 3600 Euro verhängt worden (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 729).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Ephraim Gothe (58), Bezirksstadtrat sowie stellvertretender Bezirksbürgermeister für Stadtentwicklung, Soziales und Gesundheit im Bezirk Mitte (SPD) / Claudia Hämmerling (68), Politikerin, ehem. für die Grünen im AGH / Elke Hannack (61), Stellv. Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes / Florian Swyter (53), Politiker, ehem. für die FDP im AGH / Ludwig A. Rehlinger (95), ehem. Jurist und Politiker (CDU)
Sonnabend – Maike Arlt (59), ehem. Volleyballspielerin / „Liebe Juliane, zum 60. Geburtstag von Herzen nur das Beste. Alles Liebe. Lass Dich feiern. Dicker Drücker von Susanne aus Schöneberg“ / Valerie Koch (48), Schauspielerin / Matthias Kollatz (65), ehem. Berliner Finanzsenator (SPD) / Alexander Lang (81), Theaterregisseur / „Johanna Lauscher (26), wir können es kaum erwarten dass du nach Berlin ziehst und freuen uns auf dich, Kalle, Klaus, Eva, Christine“ / „Liebe Maya, wir wünschen dir alles Liebe zum Geburtstag, ein paar schöne Tage mit deinen allerliebsten Lieblingsmenschen in der Stadt an der Moldau und viel Kraft für die vielen großen Feiern im neuen Lebensjahr. Jederzeit für dich da – Mama&Tc“ / Uschi Obermaier (76), ehem. Fotomodell und Schauspielerin / Anna Rheinsberg (66), Lyrikerin / „Feliz cumpleaños querido Stefan, Salud, felicidad y larga vida para ti. Wir wünschen Dir Alles Gute zum Geburtstag. Con mucho amor, Deine Familie“ / „Zu den vielen Geburtstagen die des großen Feierns Anlass gaben kommt jetzt ein normaler hinzu. Liebe Grüße auf diesem Wege, Achim Melchior“
Sonntag – Brigitte Burmeister (82), Schriftstellerin / Tanja Dückers (54), Schriftstellerin, Journalistin und Erfinderin der Berlin-Schokolade „Preussisch süß“ / Benjamin Griffey aka Casper (40), Rapper / Burgunde Grosse (79), ehem. für die SPD im AGH / Michael Grubert (63), Bürgermeister von Kleinmachnow (SPD)
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Rosemarie Hermann, gestorben am 8. September 2022 / Dr. Marie-Luise Kopp, *27. Oktober 1950 / Gesa Wohlleben geb. Siemann, *8. März 1940
Stolperstein – Farkas Sonnenwirth kam am 19. August 1865 in Großwardein/Nagyvárad (Ungarn), heute das rumänische Oradea, zur Welt. Wann genau er nach Berlin kam, ist unklar. Der gelernte Schuhmacher bewohnte vor seiner Deportation eine Kammer von fünf Quadratmetern. Er lebte bei den Eheleuten Marcus zur Untermiete. Am 14. September 1942 deportierten Nationalsozialisten Farkas Sonnenwirth im Alter von 77 Jahren mit dem 2. großen „Alterstransport“ nach Theresienstadt. Bereits eine Woche später, heute vor 80 Jahren, am 23. September 1942, ermordeten Nationalsozialisten Farkas Sonnenwirth. An der Thomasiusstraße 26 in Moabit erinnert ein Stolperstein an Farkas Sonnenwirth.
Encore
Berliner Hausnummern (XXVIV): Vorhang auf: 97 Kinos gibt es (Stand 2021) in Berlin! Das sind so viele wie sonst in keiner anderen Stadt in Deutschland (Q: Filmförderungsanstalt). Insgesamt haben die Kinos 281 Säle – und insgesamt 48.421 Sitze, die jeden Abend belegt werden können.
Filmreif recherchiert für diese Ausgabe hat Thomas Lippold. Sarah Borufka hat das Stadtleben gedreht und geschnitten, Kathrin Maurer am Ende noch mal den Ton gemischt und alles produziert. Morgen begleitet Sie Thomas Wochnik, wenn schon nicht ins Kino, dann immerhin ins Wochenende. Auf bald,
Ihr