große Teile Berlins ohne Wasser – das klingt nach eine Zeitreise zum Silvesterabend. Wer spät in der Nacht noch wach war (schöne Grüße!) wurde beim Zähneputzen womöglich überrascht: Aus fast allen Bezirken im Nord-Osten der Stadt gab es Meldungen über Wasserstörungen, von Wedding bis Friedrichshain, Pankow bis Marzahn. Die Wasserbetriebe teilten um kurz nach 1 Uhr morgens mit, es habe einen Rohrbruch an einer 80-Zentimeter dicken Hauptleitung am Platz der Vereinten Nationen in Friedrichshain gegeben. Der dadurch entstandene Druckabfall betreffe „größere Teile der östlichen Stadthälfte“. Fotos zeigten den Platz der Vereinten Nationen und umliegende Straßen komplett überflutet. Um 3.30 Uhr meldeten die Wasserbetriebe: „Um 3:10 Uhr letzter Schieber geschlossen, Druck liegt überall wieder normal an. Glück im Unglück war die Zeit: Die meisten Berliner:innen dürften nix gemerkt haben, weil sie schliefen. Morgendusche und -kaffee sind wieder safe.“ Guten Morgen!
Zumindest die Sonne ist sicher in den nächsten Tagen, die Frühlingsgefühle haben die Stadt voll erfasst. Passend dazu starten wir morgen in einen Monat mit drei Feiertagen, die jeweils auf einen Donnerstag fallen. Macht (inkl. Wochenenden) 12 freie Tage und 19 Arbeitstage. So lässt sich der Frühling doch aushalten. Aber Achtung: Nicht jeder gefühlte Brückentag ist auch ein solcher. Der 8. Mai ist zwar in diesem Jahr einmalig ein Feiertag (80 Jahre Kriegsende), am Freitag (9. Mai) allerdings findet die Schule regulär statt – im Gegensatz zum 2. Mai und 30. Mai (Himmelfahrt). Es kommentiert Checkpoint-Gastautor Adam Riese: Wer hätte damit gerechnet?
Zu den Frühlingsgefühlen passt auch, dass heute unser Wohnzimmer wiedereröffnet: Fast genau ein Jahr nach dem ungewollten Auszug aus der Bernburger Straße (CP vom 24. April) macht die Stadtklause ein paar Hundert Meter weiter in der Stresemannstraße 37 wieder auf. Ab 16 Uhr gibt es endlich wieder Brotteller (mit und ohne Schnitzel) – und die Gelegenheit mit so mancher Checkpoint-Autorin ins Gespräch zu kommen.
Und auch das Jugendzentrum „Alte Feuerwache“, früher gleich neben der Stadtklause am Askanischen Platz, hat neue Räume gefunden – durch den Zufallsfund eines Jugendlichen.
Benennt Berlin doch noch eine Straße oder einen Platz nach der internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem? Vergangene Woche hatte Kai Diekmann, Ex-Bild-Chef und Vorsitzender des Freundeskreises Yad Vashem bei uns im Interview dem Regierenden Kai Wegner vorgeworfen, Mails zu diesem Thema, zu ignorieren. Die Senatskanzlei widersprach: Nach einem Treffen zwischen Diekmann und Europastaatssekretär Florian Hauer im April 2024 habe man vergeblich auf konkrete Vorschläge des Vereins gewartet.
Mittlerweile allerdings zeigt sich: Hat man nicht. Im Zuge einer „hausinternen Recherche“ sind zwei Mails der damaligen Vereins-Geschäftsführerin „vom 2. Mai beziehungsweise 10. Oktober 2024“ aufgetaucht, wie Senatssprecherin Christine Richter bestätigt (zunächst berichtete die Berliner Zeitung). Sie seien an persönliche Adressen gerichtet, „zwischenzeitlich automatisch archiviert und deshalb erst durch die weiterführende Recherche auffindbar“ gewesen. Na, dann ist ja gut, dass wir noch mal nachgefragt haben. Für „die unvollständige Information unsererseits und die dadurch entstandene Irritation“ bittet Richter um Entschuldigung. Immerhin: Eine Umbenennung unterstütze die Senatskanzlei weiterhin. Vielleicht wird’s ja was zum 7. Oktober.
Alternativ könnte die Senatskanzlei auch gemeinsame Sache mit Mitte machen. Das Bezirksamt sucht gerade einen neuen Koordinator für die Post-, Kopier- und Scanstelle. Zu den Aufgaben gehören neben der Organisation aller vorhandenen Posteingänge (Brief, Fax und E-Mail), auch Botengänge zu Banken und Postfilialen sowie die „Bedienung und Betreuung von Kopiergeräten, Heftern, Schneidegeräten, Aktenvernichtern und Faxgeräten“. Prognose: Bewerber mit einer 1 vorn im Jahrgang werden bevorzugt behandelt. Hier die Stellenausschreibung zum Ausdrucken und weiterverteilen.
Sie habe kein Faxgerät mehr im Büro, echauffierte sich Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) am Montagabend im Deutschen Theater. Wir sollten doch bitte die Stadt nicht immer so schlecht reden. Dabei hatten wir doch gerade mehr als 50 Visionen für Berlin vorgelegt, geschrieben und ausgearbeitet von den klügsten Menschen der Stadt, von denen viele ins ausverkaufte Deutsche Theater gekommen waren, darunter Kai Diekmann, Malakoff Kowalski, Ulrike Demmer, Yehuda Teichtal, Ulli Zelle, Burkard Kieker, Ute Weiland und viele andere. Alle Beiträge gesammelt finden Sie hier, noch mehr illustre Zitate (von Giffey und anderen) gibt es hier im Bericht von Robert Kiesel. Falls Sie neben der Sonne noch positive Inspiration suchen. Und Giffey? Versprach den Stapel an Ideen gleich mit in den Senat zu nehmen. Die nächste Ausgabe der „Tagesspiegel-Hauptstadtgespräche“ gibt’s am 30. Juni.
Und damit zurück aufs harte Pflaster mit der Frage aller Fragen im Frühling: Ist das Fahrrad noch da?

Sollten Sie in der Umfrage gerade mit „ja“ bzw. „Eins?!“ abgestimmt haben, seien Sie gewiss: Sie sind nicht allein. 2024 wurden berlinweit 24.209 Fahrräder im Wert von 33,1 Millionen Euro als gestohlen gemeldet, die meisten davon in Mitte (4.000). Die Aufklärungsquote lag bei miserablen 4,3 Prozent (und damit etwas niedriger als im Vorjahr). Die Grünen-Fraktion nimmt das zum Anlass und fordert a) mehr sichere Abstellmöglichkeiten und b) eine stadtweit zuständige Ermittlungsgruppe Fahrraddiebstahl beim LKA.
Eine Idee, die die Innenverwaltung gleich wieder einkassiert: Die Evaluation einer anderen Ermittlungsgruppe habe gezeigt, dass diese zwar erfolgreich sein können, aber „mit einem hohen Ressourcenaufwand verbunden sind“. Insbesondere der hohe Bedarf an Personal könne „nicht dauerhaft gewährleistet werden und muss mit anderen Deliktbereichen konkurrieren“. Hilft nur: Großes Schloss und harte Nerven.
Nochmal zurück zur funktionierenden Stadt. „Lieber Channel, funktioniert bei euch die Internetseite berlin.de?“, fragte gestern ein Kollege im Tagesspiegel-Slack-Kanal. Zuvor hatte die Pressestelle des Landes verkündet, dass die Seite nach einem Cyber-Angriff wieder erreichbar sei. Die Reaktionen: „nope“, „Bei mir auch nicht“, „Bei mir funktioniert sie“, „Bei mir geht sie auch nicht“, „Bei mir geht’s“, „Bei mir geht es auch“, „negativ“, „Weder Handy noch PC“, „Handy geht bei mir wiederum“, „Probiert mal in Firefox, Chrome scheint nicht zu gehen“, „Die Unterseiten zu den Bezirksämtern funktionieren auch nur sehr wechselhaft“. Berlin heute (wie eigentlich immer): viel Schönes dabei.
Und noch ein paar Leseempfehlungen:
+ Wie machen die das? In Hamburg bekommen fast alle Kinder Schulessen – ohne Kostenlospolitik
+ Verstoß gegen Fördervorgaben: Berlin fordert 400.000 Euro von Friedrichshainer Frauenzentrum zurück
+ Insellösungen und Chefs ohne Erfahrung: Warum die Modernisierung in der Verwaltung so schwierig ist
Berliner Schnuppen

Telegramm
Frank Balzer, MdA, bis 2021 Bezirksbürgermeister und bekannt geworden als Kopf der inoffiziellen Bezirksserien „House of Reinickendorf“, hört nach Checkpoint-Informationen als CDU-Kreisvorsitzender in Reinickendorf auf. Beerben soll ihn Marvin Schulz, neuerdings MdB und bis Montag noch Fraktionschef in der BVV. Der Kreisvorstand hat den 30-Jährigen gestern auf Vorschlag Balzers als neuen Kreischef nominiert. Schulz gilt als enger Vertrauter Balzers.
Neuer Posten für Lisa Paus (Grüne): Nach Tagesspiegel-Informationen soll die Noch-Familienministerin und Berliner Bundestagsabgeordnete heute zur Fraktionssprecherin für Arbeit und Soziales gewählt werden. Zumindest ihre Ambitionen bestätigte sie mit vielen Worten und folgendem Satz: „Bei den beruflichen Chancen für Frauen sind wir noch längst nicht da, wo wir sein sollten.“ Ob da doch noch jemand Spitzenkandidatin in Berlin werden will?
Noch mehr Lust auf gute Nachrichten? Bitteschön: In Lichtenberg gibt es jetzt Stadtführungen, die positive Entwicklungen herausstellen, wo langwierige Bauarbeiten kritisiert werden. Lichtenrade – I love it.
Der heutige 30. April ist nicht nur Walpurgisnacht, sondern (wie praktisch!) auch der internationale Tag gegen Lärm. In Pankow gibt’s deshalb „Silent Disco“ – verbunden mit „Gesprächen über umweltfreundliche Parknutzung, Müllvermeidung, Parkregeln und Anlaufstellen bei Diskriminierung“. Revolution mal anders.
Wie wir auch hat Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner vor, am Tag der Arbeit zu arbeiten. Er wird beim DGB-Fest vor dem Roten Rathaus (13 Uhr), bei der Feuerwehrwache Urbanstraße (14.45 Uhr) und abends bei der Polizei in der Kruppstraße in Moabit vorbeischauen. Eine Rede beim DGB-Fest ist übrigens nicht geplant. Nachdem seine Vorgängerin Franziska Giffey 2022 mit Eiern beworfen wurde, gibt es keine Reden mehr. Auf wessen Wunsch, ist unklar. Klar ist aber: Keine faulen Sachen!
Was sonst noch so los ist am 1. Mai, hat unser Kollege Alexander Fröhlich hier zusammengefasst.
Kai Wegner war gestern Abend mal wieder „vor Ort“, diesmal in der Ufa-Fabrik in Tempelhof. Stärkstes Zitat: „Kiezpoller sind ein schwerwiegender Eingriff für die Sicherheit der Bürger, die in diesen Bereichen wohnen.“ (Q: BZ)
Diejenigen Radfahrer, die noch ein Rad haben, halten sich offensichtlich etwas besser an Verkehrsregeln (oder werden seltener erwischt). Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Verkehrsordnungswidrigkeiten um knapp 7000 Fälle auf 34.263 (Q: Anfrage Herrmann/CDU). Die Top-3-Verstöße: Handy (3981), rote Ampeln (10.240) und unerlaubte Straßennutzung (17.188).
Oh wie schön ist… Berlin. Mithilfe einer KI hat „BILD-Dating“ die Abgeordneten aller deutschen Landtage anhand ihrer Attraktivität bewerten lassen. Mit 6,58 von zehn Punkten landet das Abgeordnetenhaus auf… Platz Eins. Wir wünschen allen eine schöne Sitzung.
Jetzt aber genug der Oberflächlichkeiten. Erika Mustermann wird digitalisiert. Ab sofort nehmen Bürgerämter keine gedruckten Fotos mehr an. Als jemand, der gestern seinen Parkausweis innerhalb weniger Minuten digital beantragt hat, stellen wir heute einfach mal fest: Und sie dreht sich doch.
Tierischer Nachtrag: Vergangene Woche haben wir über Eichhörnchen berichtet, die unter Wassermangel leiden, von Bäumen fallen und entkräftet am Boden liegen. Um ihnen zu helfen, empfahl die Eichhörnchen-Hilfe Berlin/Brandenburg, neben einer Schale mit Wasser auch ein Stück Wassermelone, Nüsse oder einen Apfel vor die Tür zu stellen. Doch Vorsicht: Das Futter könnte auch andere Futtersuchende, wie Ratten oder Waschbären, anlocken, erklärt der NABU auf CP-Anfrage (Danke für den Hinweis an Leserin Karen Schröder). Dann doch lieber Wasser.
Zitat
„Der Aufenthalt in Wolfsburg wird ein wenig länger ausfallen, da wir im vorderen Zugteil einen tierischen Passagier haben, der dringend ein Geschäft erledigen muss.“
Durchsage im ICE von Düsseldorf nach Berlin, gehört von CP-Leser Peter Knoth.
Stadtleben
Verlosung – „Welcome Home“, heißt es im Trailer zum 31. Jüdischen Filmfestival Berlin-Brandenburg. Ein Filmfest als heimatlicher Ort, schöne Vorstellung, wo die Frage, wer wo zu Hause ist, in dieser komplexen und verwirrenden Zeit oft eine hochpolitische Frage ist. 57 Filme aus 17 Produktionsländern laden in den kommenden Tagen (6.-11. Mai) dazu ein, jüdische Perspektiven in einer großen Vielfalt zu entdecken – vom Biopic bis zum Neo-Western. Dazu Gespräche, u.a. auch zum jüdisch-arabischen Verhältnis im Film, und Workshops für Schulklassen. Wir verlosen Freikarten für zwei Filme: für „Midas Man“ über den Beatles-Manager Brian Epstein im Thalia in Potsdam (19.30 Uhr) und für „Come Closer“ über Familie, Liebe und Trauer im Filmkunst 66 (20.30 Uhr). Jeweils 3x2 Karten, jeweils am 7. Mai, beide Streifen laufen im Wettbewerb; bitte bewerben Sie sich beim Checkpoint-Postfach.
Essen & Trinken – Welches Eis essen eigentlich diejenigen am liebsten, die sich auf höchstem Niveau mit süßen Sachen beschäftigen? Um das zu erfahren, haben wir neulich in allen Berliner Restaurants mit Michelin-Stern nachgefragt, welche Eisdielen die Patissiers in ihrer Freizeit ansteuern und was sie da genau bestellen. Überraschendes Ergebnis: Mit überragenden acht Nennungen kommt die Eispatisserie „Hokey Pokey“ auf Platz eins, die mittlerweile vier Filialen in Berlin betreiben. Dennis Quetsch etwa, Küchenchef und Patissier im „Rutz“, nimmt gern einen Becher Caramel au beurre salé mit nach Hause und krönt das sahnige Vergnügen mit einem Schuss Sojasauce. Kugel ab 2,90 Euro. U.a. in der Stargarder Straße 72, täglich 12-19 Uhr, S/U-Bhf Schönhauser Allee
Noch hingehen – Viele Blüten liegen schon unten, aber ein bisschen Kirschblüte ist in Berlin noch übrig. Endspurt-Schwelgen könnte man am Feiertag in den Gärten der Welt, wo man dank unterschiedlicher Sorten ziemlich lange etwas von dem rosa Vergnügen hat. Am 1. und 3. Mai gibt es noch mal „Sakura“-Führungen (jeweils 11 Uhr). Weitere Hotspots, wo man sein Glück noch versuchen kann, sind das Zeiss-Großplanetarium und die Greenwichpromenade. Eine Blüten-Karte gibt es bei Visit Berlin. Die Führung kostet 8,50/5 Euro, Blumberger Damm 44, Bushaltestelle Blumberger Damm/Gärten der Welt
Berlinbesuch – Natürlich hat jede:r Berliner:in (Zugereiste eingeschlossen) ein Bildarchiv im Kopf, mentale Fotografien, von dem, was Berlin für sie ausmacht. Und dennoch passiert es immer häufiger, dass man an einer Ecke innehält und sich fragt: Wie sah es hier eigentlich „vorher“ aus? Man wird nostalgisch und denkt: Früher war besser. Oder zumindest „mehr Berlin“. Der Fotograf Miron Zownir hat die Stadt seit Mitte der 1970er porträtiert, ehrlich und roh. Sein internationales Renommee verdiente er sich allerdings in New York. Vor dem Club Tresor lassen sich Zownirs Bilder im Großformat wunderbar mit den eigenen Erinnerungen und dem Berlin von heute abgleichen (bis 11.5.). Nach der Eröffnung von „Berlin Noir“ heute Abend (18-21 Uhr) wird bei der Aftershowparty im Tresor in den Mai getanzt. MegaFence Tresor, Köpenicker Straße 70, U-Bhf Heinrich-Heine-Straße
Grübelstoff – Wie weit sind Sie mit dem Osternest? Die guten Sachen sind bestimmt längst aufgegessen, oder? Dann wird’s schwierig: Grabscht man sich bei Hunger auf Süßes ein Pralinen-Ei der hochwertigen Marke, auch wenn man Eierlikör jetzt nicht so prickelnd findet, oder greift zur Billigschoko, aber dafür in der Lieblingssorte? Und was machen Sie mit den traurigen Resten, die gar niemand haben will?
Kiekste

Was hiervon zu halten ist? Wir sind da noch unentschieden. Dank jedenfalls an Jenny Fischer! Weitere Bilder aus Berlin gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Wendenschloßstraße (Köpenick): Bis Mitte Juli regelt eine Baustellenampel den Verkehr.
Regionalverkehr – RB32: Von 20.45-5.45 Uhr fallen die Züge zwischen Flughafen BER und Ludwigsfelde aus und werden durch Busse ersetzt (veränderte Fahrzeiten).
Demonstration – Für heute sind elf Demos angemeldet (Stand 29.4., 12 Uhr), u.a. „Gedenken der Anti-Gewalt-Projekte zum Feminizid in Moabit am 10.4.2025“: 150 Teilnehmende, Mathilde-Jacob-Platz, Rathaus Tiergarten (12-14 Uhr)
„Die Erde ist geiler als der Mars“: 150 Menschen, Wilhelmstraße 95 (vor dem Tesla-Store) (16-22 Uhr)
„Gedenken an Lorenz, der in Oldenburg erschossen wurde“: 100 Menschen, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, In den Ministergärten (16-18.30 Uhr)
„Löhne erhöhen, Mieten senken, Frieden schaffen“: 300 Demonstrierende, Elise-und-Otto-Hampel-Platz, Scheringstraße, S-Bhf Humboldthain (17-20.30 Uhr)
„Queerfeminismus“: 1.000 Teilnehmende, Waldemarstraße, Oberbaumbrücke, Annemirl-Bauer-Platz (18.30-23.30 Uhr)
Donnerstag (1. Mai) – Angemeldet sind 36 Demos, u.a. „Tag der Arbeit – Kundgebung der Gewerkschaften“: 15.000 Teilnehmende, DGB, Karl-Marx-Allee, Spandauer Straße, Rotes Rathaus (11-12.30 Uhr)
„Revolutionärer 1. Mai“: 1.000 Demonstrierende, Südstern, Hermannplatz, Hasenheide, Südstern (15.30-22 Uhr)
„Vom Görli-Rave zum revolutionären 1. Mai – Jugend gegen Krieg und Zäune“: 2.500 Protestierende, Lausitzer Platz, Kottbuser Brücke, Kottbuser Damm (16-19.30 Uhr)
Gericht – Gegen drei Männer beginnt ein Prozess nach einem Raubüberfall in einer Bar in Berlin-Reinickendorf. Die 27- bis 32-Jährigen sollen einen Mitarbeiter geschlagen, getreten, mit einer Waffe bedroht und Geld gefordert haben. Sie hätten rund 1.300 Euro, den Ersatzschlüssel eines hochpreisigen Autos des Opfers und dessen Halskette im Wert von etwa 3.700 Euro geraubt (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 219).
Universität – Ein neues Festival in Berlin: „Puls und Peilung“ stellt die Puppenspiel-Studierenden der HfS Ernst Busch und ihre künstlerischen Handschriften ins Zentrum und präsentiert Diplom-Premieren, Kreationen, Work-in-Progress-Präsentationen, Koproduktionen und Puppen-Karaoke – in allen Räumen der Schaubude (Do-So). Der Eintritt ist teilweise frei, Greifswalder Straße 84
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Hallo Berit, der ganze Stegmann Clan gratuliert dir ganz herzlich zum Geburtstag“ / Gabriel Fontaine (28), kanadischer Eishockeyprofi, spielt bei den Eisbären / Martin Gutzeit (73), bis 2017 Berliner Landesbeauftragter für die Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR / „Stets gut gekleidet, gut informiert, gut gelaunt – alles Gute zum Geburtstag, lieber Tobias Langley Hunt! Das ganze Checkpoint-Team lässt dich hochleben und wünscht dir ein prächtiges neues Lebensjahr!“ / Martin Hikel (39), Politiker (SPD), Bezirksbürgermeister von Neukölln / Alexander Osang (63), Journalist und Schriftsteller („Fast hell“), schreibt unter anderem für den „Spiegel“ und die „Berliner Zeitung“
Nachträglich: „Liebste Melanie, wir lassen Dich zu Deinem 47. Geburtstag dreimal hochleben – Du bist bezaubernd und wir bewundern Deine Stärke! Jörg mit Helena und James“
Donnerstag (1. Mai) – Felor Badenberg (50), Juristin und Politikerin (CDU), seit 2023 Berliner Justizsenatorin / Steffen Eder (28), Fußballprofi, spielt beim BFC Dynamo / Barbara Frey (70), Theater- und Fernsehfilmschauspielerin, spielte u.a. am Berliner Ensemble / „Unsere liebe, alte Freundin Hanna, die Frau vom Doktor Zucker, hat schon wieder ein Lebensjahr vollendet. Wir grüßen aus der Ferne alle, einschließlich Kater im Koffer, gratulieren ganz herzlich und wünschen alles Gute. Marion & Kurt“ / Yasmina Reza (66), französische Schriftstellerin, Regisseurin und Schauspielerin, ihre Stücke wie „Der Gott des Gemetzels“ und „Kunst“ werden weltweit gespielt, zum Beispiel am Berliner Ensemble / Remo Schulze (37), Schauspieler („Unkraut im Paradies“, Verbotene Liebe“), im Spreewaldkrimi „Tote trauern nicht“ spielte er einen Umweltaktivisten im Spreewald
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Horst Bartnig, * 15. November 1936, verstorben am 14. April 2025 / Florian Friedrich, * 23. Juni 1970, verstorben am 16. April 2025 / Dr. Werner Rechmann, * 28. März 1951, verstorben am 3. April 2025 / Waltraut Riley, * 20. Januar 1933, verstorben am 30. März 2025 / Rebekka Schmidt, * 11. März 1954, verstorben am 1. April 2025
Stolperstein – Hans Meyer-Hanno (*1906) war Maler, Musiker und Sänger, Kabarettist und Schauspieler. Er war verheiratet mit der jüdischen Pianistin und Klavierlehrerin Irene Sager. Als überzeugter Kommunist nahm er im Umfeld der „Roten Kapelle“ am Widerstand gegen das NS-Regime teil. Im Sommer 1944 wurde er verhaftet und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. In Bautzen musste er sich mit anderen Gefangenen für den „Volkssturm“ rekrutieren lassen, am 30. April 1945 wurde er von den Nazis erschossen. Die genauen Umstände seines Todes werden von verschiedenen Quellen unterschiedlich dargestellt. An Hans Meyer-Hanno erinnert ein Stolperstein am Ludwig-Barnay-Platz 2 in Wilmersdorf.
Encore
Zum Schluss noch ein Blick nach Treptow-Köpenick: Hier gibt’s ab sofort die Soko „Stricken für Groß und Klein“. Doch keine Sorge, hier werden nicht Nadeln und Strümpfe gejagt, hinter der Soko verbirgt sich keine neue Polizeieinheit, sondern die „Sondersozialkommission im Ehrenamtsbüro“ des Bezirks. Die kümmert sich ab sofort dafür, dass die Senioren der Kiezclubs, die seit mehr als sieben Jahren ehrenamtlich Mützchen, Söckchen und Babydecken für die Neugeborenen im Bezirk stricken (im vergangenen Jahr für fast 2700), eine Aufwandsentschädigung für die Wolle bekommen. Das wärmt nicht nur die Füße.
Unsere Soko Berlin unterstützt haben heute mit ihrer Zuarbeit Daniel Böldt, Isabella Klose, Christoph Papenhausen, Valentin Petri und Susanne Vieth-Entus. Antje Scherer hat die besten Stadtleben-Tipps ermittelt, Jennifer Katona in der Früh alle Akten zusammengetragen. Wir lesen uns hier am Freitag wieder. Bis dahin!

