Bekommt Berlin doch noch eine Yad-Vashem-Straße?
Vergangene Woche hatte Kai Diekmann, Ex-Bild-Chef und Vorsitzender des Freundeskreises Yad Vashem, im Tagesspiegel Interview Kai Wegner (CDU) vorgeworfen, Mails zum Thema zu ignorieren. Die Senatskanzlei widerspricht. Von Anke Myrrhe.

Benennt Berlin doch noch eine Straße oder einen Platz nach der internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem? Vergangene Woche hatte Kai Diekmann, Ex-Bild-Chef und Vorsitzender des Freundeskreises Yad Vashem bei uns im Interview dem Regierenden Kai Wegner vorgeworfen, Mails zu diesem Thema, zu ignorieren. Die Senatskanzlei widersprach: Nach einem Treffen zwischen Diekmann und Europastaatssekretär Florian Hauer im April 2024 habe man vergeblich auf konkrete Vorschläge des Vereins gewartet.
Mittlerweile allerdings zeigt sich: Hat man nicht. Im Zuge einer „hausinternen Recherche“ sind zwei Mails der damaligen Vereins-Geschäftsführerin „vom 2. Mai beziehungsweise 10. Oktober 2024“ aufgetaucht, wie Senatssprecherin Christine Richter bestätigt (zunächst berichtete die Berliner Zeitung). Sie seien an persönliche Adressen gerichtet, „zwischenzeitlich automatisch archiviert und deshalb erst durch die weiterführende Recherche auffindbar“ gewesen. Na, dann ist ja gut, dass wir noch mal nachgefragt haben. Für „die unvollständige Information unsererseits und die dadurch entstandene Irritation“ bittet Richter um Entschuldigung. Immerhin: Eine Umbenennung unterstütze die Senatskanzlei weiterhin. Vielleicht wird’s ja was zum 7. Oktober.