die schlechte Nachricht zuerst: Die Präsidentin der Technischen Universität Geraldine Rauch hat mitgeteilt: „Ich trete nicht zurück.“ Sie selbst mag das für einen mutigen Schritt halten. Für ihre Universität ist es nicht weniger als ein Desaster.
Rauch hatte antisemitische Posts auf der Plattform X mit der „Gefällt-mir“-Funktion gutgeheißen und dies erst nach massiver Kritik als Fehler eingesehen. Doch von Fehlerkultur, die neben Toleranz an einer Universität vermittelt werden sollte, ist die 41-Jährige weit entfernt. Denn sichtbare Konsequenzen aus ihrem Verhalten zieht Rauch nicht, sondern möchte lieber aussitzen, dass in den akademischen Gremien keine für eine Abwahl nötige Zwei-Drittel-Mehrheit zustande kommt. Die Debatte um ihre Person zum Schaden der gesamten Universität kann die Präsidentin so nicht beenden, im Gegenteil.
Das Präsidium der Universität hat Rauch einen „inakzeptablen Fehler“ vorgeworfen – sie zieht daraus keine sichtbare Konsequenz. Der Akademische Senat hat ihr mit 13 zu 12 Stimmen einen Rücktritt nahegelegt und ihr attestiert, sie habe die TU „schwer beschädigt“ – sie zieht daraus keine sichtbare Konsequenz. Die Uni befindet sich ob der Debatte in Aufruhr und Lähmung zugleich, gerät in Verruf zum Schaden auch ihrer exzellenten Forschung – sie zieht daraus keine sichtbare Konsequenz. Mit einem beantragten Disziplinarverfahren gegen sich selbst will die Präsidentin lediglich die eigenen rechtlichen Verfehlungen untersuchen lassen. Welche Folgen aber haben die hochschulpolitischen Beschädigungen und das fehlende moralische Gespür für das weitere Miteinander an der Hochschule?
Mag sein, dass Rauch sich seit Amtsbeginn engagiert gegen Diskriminierung und Machtmissbrauch einsetzt und sich deshalb auch viele Sympathien in der Studierendenschaft erwerben konnte. Mag sein, dass manche politische Forderung an Rauch die Autonomie der Hochschulen tangiert. Mag sein, dass noch eintritt, was sie selbst verspricht: „An meinen Fehlern werde ich arbeiten.“ In Zeiten von offenem Antisemitismus auf Berlins Straßen und gewaltsamen Besetzungen an Universitäten durch Israel-Hasser muss es allerdings einen unverrückbaren Maßstab für eine Uni-Präsidentin gerade in Berlin geben. Dieser Maßstab bemisst sich in der Frage: Wie sicher und wie aufgehoben fühlen sich jüdische Studierende hier, wenn Antisemitismus keine sichtbare Konsequenz hat? Die Antwort darauf muss Geraldine Rauch klar sein.
Und nun die gute Nachricht: Heute wird wohl bekannt gegeben, dass ein Berliner Karstadt-Kaufhaus gerettet werden kann. Überraschenderweise liegt es nach Checkpoint-Informationen nicht in der Innenstadt – wahrscheinlich könnte eher im Westen die Sonne des Konsums doch nicht untergehen. Schöner shoppen am Rande der Stadt.
Allgemein gibt’s Kaufhäuser inzwischen eher im Sale. Nach Pleiten bei hin zum KaDeWe und angesichts vieler leerer Flächen in den Kiezkaufhäusern vom Märkischen Viertel bis nach Köpenick muss man sich langsam fragen: Droht bald ganz der Ausverkauf? „Der Handel befindet sich in einer Phase der Neuaufstellung“, sagt Niels Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, am Checkpoint-Telefon. Zwar sei die Zahl der Insolvenzen 2022 und 2023 niedriger ausgefallen als befürchtet. „Doch es ist zu erwarten, dass sich noch in diesem Jahr viele bereits angeschlagene Unternehmen vom Markt zurückziehen müssen.“
Was kann und soll aus den Shoppingmalls noch werden? Das klären wir am Dienstagabend in unserer Tagesspiegel-Reihe „Berlin im Wandel, Stadt im Gespräch“. Gemeinsam mit der Architektenkammer laden wir ab 19.30 Uhr zur Debatte in die Urania (An der Urania; U-Bahnhof Wittenbergplatz). Mit dabei sind neben Busch-Petersen und Architekten auch Wirtschafts-Staatssekretär Michael Biel und Linken-Politikerin Katalin Gennburg. Es moderiert Tagesspiegel-Handelsexperte Christoph Kluge (Infos hier), der Eintritt ist frei.
Eine spannende Frage bleibt die in Berlin ungewöhnlich hohe Dichte an Einkaufszentren. Selbst Busch-Petersen kann nicht beantworten, „ob man alle 70 Zentren in der bisherigen Form wieder zum Laufen bringen kann“. Kurzfristig würden unvermietete Flächen durch Pop-Up-Stores oder künstlerische Kooperationen sinnvoll bespielt. Langfristig müssen die Betreiber aber wohl umdenken: weniger Verkaufsräume, dafür mehr und bessere Gastronomie, außerdem vielleicht ja auch Wohnungen. Oder wie sehen Sie das, wenn Sie selbst bummeln gehen?

Über einen Vorfall am Donnerstag im Abgeordnetenhaus, bei dem pietätvolles Schweigen angemessen gewesen wäre, wird noch zu reden sein. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sprach während der Plenarsitzung über den Mord an dem Polizisten Rouven L. in Mannheim und sagte zu den Folgen des islamistischen Anschlags: „Der schreckliche Tod von Mannheim zeigt uns natürlich...“ Dann ruft eine Frauenstimme dazwischen: „Mannheim ist tot?“ Mehrere Menschen lachen. Dem vorläufigen Plenarprotokoll zufolge kam der Ruf aus der Grünen-Fraktion, genauso wie das Lachen darüber. Die Fraktion räumte den Vorfall später ein.
Während der Sitzung waren auch Berliner Polizeibeamte auf den Zuschauertribünen zu Gast, diese reagierten verstört. Auch Spranger zeigte sich entsetzt „darüber, dass ein Menschenleben offensichtlich keine Rolle spielt“. Am späten Abend schrieb die Berliner Grünen-Abgeordnete Tuba Bozkurt auf dem Nachrichtendienst X: „Ich möchte für meinen Zwischenruf im Abgeordnetenhaus um Entschuldigung bitten. Er war pietätlos und unanständig und ich bereue ihn zutiefst. Die Angehörigen, Freund:innen und Kolleg:innen von Rouven L., die ich damit verletzt habe, bitte ich aufrichtig um Entschuldigung.“ Nichts läge ihr ferner, „als nach dieser schrecklichen Tat den Eindruck von Spott zu erwecken“, teilte Bozkurt mit. Genau diesen Eindruck allerdings hatte sie erweckt.
Dynamisch will Berlin werden, wo sich einst der Dynamo im Kreis drehte. Im Jahn-Sportpark, einem der politisch am meisten umkämpften Areale der Innenstadt, jubelte einst Stasi-Chef Erich Mielke direkt an der Mauer seinen Fußballclub BFC Dynamo von einer DDR-Meisterschaft zur nächsten, bevor das Team dann regelmäßig früh im Europapokal rausflog (unter anderem gegen Werder Bremen trotz eines 3:0-Sieges im Hinspiel – Video dazu hier). Heute steht die Ehrentribüne zerzaust mit Fassadenlöchern im Wind, und die markanten Flutlichtmasten am Mauerpark rosten vor sich hin.
Ein paar Footballspiele der Berlin Thunder noch ist der Abriss einer Ikone des DDR-Sports in Prenzlauer Berg entfernt, die ersten Räumgeräte stehen schon bereit. „Nach Beendigung der aktuellen Spielzeit wird der Rückbau des bestehenden Tribünengebäudes und der sonstigen baulichen und technischen Anlagen beginnen“, berichtet Martin Pallgen, Sprecher der Bauverwaltung, auf Checkpoint-Anfrage. Die umliegenden Sportflächen für Fußball, Tennis, Basketball und das Joggen würden dabei zugänglich bleiben, ebenso die im Kinderbezirk beliebte Sport- und Spielwiese. Später wird diese aber im Zuge des neugeplanten Sportareals teilweise bebaut.
Die Kritik von Kiezinitiativen am inzwischen teuer gewordenen Neubau eines inklusiven und dennoch profifußballtauglichen Stadions reißt derweil nicht ab; zuletzt stimmte aus der Nachbarschaft die renommierte Schriftstellerin Jenny Erpenbeck ein („Finanziert doch lieber ein paar mehr Frauenhäuser!“). Die Bauverwaltung ficht das nicht an. „Eine sehr breiten Phalanx der Ablehnung sehen wir nicht“, sagt Pallgen. Man möge dazu gerne einmal die Sportvereine in Prenzlauer Berg, die Behindertenverbände oder die Schulen befragen, denn: „Von der Entwicklung des Sportparks profitieren der Breitensport, der Schulsport, der Profisport und nicht zuletzt die Menschen mit Beeinträchtigungen.“ Nur ein Stück Erinnerung am einstigen Mauerstreifen verschwindet – verschlungen von der Dynamik der Zeit.
Nicht nur Berlin soll sparen, dass es quietscht. Auch der RBB, der Rundfunk und Fernsehen der Region prägt, steht vor großen Sanierungsaufgaben. „Der Sender muss kleiner und flexibler werden, um künftig und mittelfristig gut mit seinen Beitragserträgen auskommen zu können“, teilt RBB-Sprecher Justus Demmer auf Checkpoint-Anfrage mit. Nachdem der öffentlich-rechtliche Sender in diesem Jahr schon zwei unbebaute und zwei bebaute Grundstücke in Potsdam verkauft hat, durchleuchtet er derzeit seinen Immobilienbestand in Berlin. Das traditionsreiche, fast 100 Jahre alte „Haus des Rundfunks“ an der Masurenallee soll entgegen der Befürchtungen von Mitarbeitenden aber vorerst nicht veräußert werden. Laut Demmer wäre es „Stand heute“ für den Sender wirtschaftlicher, das Haus „weiter zu nutzen und sich von anderen Gebäudeteilen zu trennen“. Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen und vor dem nächsten Frühjahr auch nicht zu erwarten.
Eine „spürbare Verkleinerung“ des RBB hält man in der Senderspitze um die neue Intendantin Ulrike Demmer für „zwingend notwendig“; diese umfasse „die Personalstärke ebenso wie die Flächen“. Inhaltlich solle sich der RBB vom „Hauptstadtsender“ zum „Heimatsender“ entwickeln und auf regionale Inhalte konzentrieren. Über das klassische Publikum hinaus wolle man vor allem Jüngere in der Region erreichen, „die bislang keine oder nur eine lose Beziehung zum RBB haben“. Manch jüngere Berlinerinnen und Berliner scheinen allerdings lose Beziehungen generell zu bevorzugen, auch zu Berlin.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Da kiezte: Clara Herrmann, die selbst in Pankow wohnt, kennt als Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg auch den ihr anvertrauten Bezirk gut. In einer Mitteilung der Stadtreinigung lässt die Grünen-Politikerin wissen: „Allein 42.000 Plastik- und Pappbecher werden täglich in Friedrichshain-Kreuzberg weggeworfen. Aneinandergereiht würden diese Verpackungsabfälle vom S-Bahnhof Frankfurter Allee bis zum Alexanderplatz reichen.“ So findet auch der Müll seine Mitte.
Kleine Erleichterung in Mittes Invalidenpark: Die Klimaaktivisten bestreiken ihren Hungerstreik und wollen wieder eine Woche lang Nahrung zu sich nehmen. Wolfgang Metzeler-Kick, der seit dem 7. März zunächst feste und dann auch flüssige Nährstoffe verweigerte, erlitt Anfang der Woche einen Kreislaufkollaps. Zentrale Forderung der Aktivisten ist eine Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Dramatik der Klimakrise. Doch auch für eine gute Sache ist dieser Protest bis zum Äußersten das falsche Mittel (meine Meinung hierzu lesen Sie hier). Niemand will sich zwingen lassen, das Richtige zu tun.
Für manche entwickelt sich die eigene Ehe durchaus zur Hölle. Vielleicht deshalb kann man im Standesamt Neukölln zu „Highway to hell“ heiraten, wie es auf einer Musikliste für das „liebe Brautpaar“ heißt (via Reddit). Ebenfalls im Angebot ist „Alles aus Liebe“ von den Toten Hosen, in dem allerdings ein Femizid mit Suizid heroisiert wird. Wer einen ausgewählteren Geschmack hat, darf sich zwei andere Songs seiner Wahl aussuchen, muss diese jedoch vorher auf CD brennen, was insbesondere jüngeren Heiratswilligen nicht gerade leichtfällt. Ich persönlich empfehle für die Auswahl einen Blick auf unsere Liebes-Playlist aus der Tagesspiegel-Redaktion (bei Spotify zu hören hier), angeführt von einem Berliner Sommerlied: Bei Dir bin ich schön.
Guck an, wir haben noch gute Nachrichten:
Am Sonntag hat auch die Jugend endlich die Wahl. Aber was erwarten sich 16- und 17-Jährige überhaupt von der Europawahl? Das diskutieren am Freitagabend ab 19.30 Uhr in der Urania unter anderem Tiktok-Teacher Niko Kappe, die Berliner Lehrerin Julia Koschmieder und Erstwählerin Lilly Poeschel. Der Checkpoint verlost 5x2 Tickets an Erstwählerinnen und Erstwähler. Dafür einfach eine Mail mit dem Stichwort Europawahl an checkpoint@tagesspiegel.de schicken. Und bitte dran denken: Jeder nur ein Kreuz!
Kreuzweise kriechen kann auch die Kreuzkröte. Welches Getier und Gepflanze sonst noch durch die Stadtnatur kreucht und sträucht, kann man am Wochenende beim Langen Tag der Stadtnatur selbst erkunden. Stadtrangerin Kristina Roth beschreibt das wilde Leben der Tiere in der Großstadt so: „Die sitzen alle in den Startlöchern. Sobald der Mensch ein paar Meter zurücktritt, legen die los.“ Also: Zurücktreten bitte!
Auch sehr schön: Das alteingesessene und nach dem Ende der DDR etwas durchgesessene „Café Sybille“ auf der Karl-Marx-Allee in Friedrichshain geht wieder brühfrisch an den Start. Nach sechs Jahren Renovierung in der einstigen Milchtrinkhalle wird hier ab nächste Woche wieder eine Ausstellung über die Stalinallee zu sehen sein, wie die Straße noch in jenen Zeiten hieß, als es statt Kaffee nur Muckefuck zu trinken gab.
Auch gut: Ex-Bundeskanzler und Kreml-Propagandist Gerhard Schröder hat keinen Anspruch auf ein Bundestagsbüro. Das urteilte das Oberverwaltungsgericht (via dpa). In der russischen Botschaft ist für Schröder sicher noch ein Schreibtisch frei.
Im Osten geht die Sonne auf – und die Demokratie längst nicht unter. Vor den Landtagswahlen im Herbst in Sachsen, Thüringen und Brandenburg startet der Tagesspiegel nächste Woche einen neuen Newsletter „Im Osten“. Darin wird insbesondere mein kundiger Kollege Julius Geiler jede Woche Hintergrund-Infos und Reportagen aus den gar nicht mehr neuen Bundesländern liefern; auch ich werde regelmäßig die aktuelle Stimmungslage zwischen Ostsee und Erzgebirge analysieren. Den Newsletter können Sie kostenlos hier bestellen – damit im Osten und im Westen am Ende die Neugier gewinnt.
Zitat
„Wenn Putin uns wirklich angreift, haben wir keine Chance.“
Militärhistoriker Klaus-Jürgen Bremm im Tagesspiegel-Interview über Lehren aus dem D-Day vor 80 Jahren und Parallelen zum heutigen Krieg in Europa
Stadtleben
Verlosung – Über Leseratten wird gesagt, dass der Austausch über das Gelesene zu ihren liebsten Beschäftigungen gehört. Die jährlich zwischen dem 26. Mai und 9. Juni stadtweit stattfindende Aktion „Berlin liest ein Buch“ schafft dafür Räume. Weitere Informationen finden Sie hier. Jedes Jahr steht ein bestimmtes Buch im Rampenlicht, in diesem Jahr ist es der Roman „Arbeit“ von Thorsten Nagelschmidt. Der Autor widmet sich darin jenen Menschen, die nachts arbeiten, während der Rest der Welt schläft oder feiert. Unter allen Checkpoint Vollversion-Abonnenten verlosen wir fünf Exemplare. Übrigens, morgen um 17 Uhr gibt Nagelschmidt eine Lesung auf dem Berliner Bücherfest, das gesamte Programm finden Sie hier.
Essen – In der Joseph-Roth-Diele trifft sich die Intellektuellen- und Kunstszene der Potsdamer Straße. Immerhin, Namensgeber ist der österreichische Schriftsteller und Journalist Joseph Roth (1894-1939), dessen Bücher und Bilder die Wände schmücken. Die soliden Speisen nennt man wohl Hausmannskost: Linsen mit Spätzle und Winderle, Matjes auf Butterstulle, Wurstsalat, Schnitzel oder Maultaschen, stehen unter anderem auf der Karte. Letztendlich ist der gemütliche Flair und die heitere Stimmung das Hauptargument wiederzukommen. Man sollte zwei Tage im Voraus reservieren. Di-Fr 10 bis 22 Uhr, Potsdamer Straße 75, Bushaltestelle Lützowstraße/Potsdamer Straße
Noch hingehen – Hanna Bekker vom Rath (1893-1983) war Malerin, Sammlerin, Vermittlerin und Händlerin. Das Brücke-Museum würdigt sie aktuell noch als eine Wegbereiterin der Moderne, die sich für die Künstler ihrer Zeit einsetzte und sie förderte. Im Dritten Reich organisierte sie heimliche Ausstellungen in ihrer Atelier-Wohnung in der Regensburger Straße oder bot in ihrem „Blauen Haus“ im Taunus Unterschlupf. Zu den von ihr geförderten Künstlerinnen gehörten Alexej von Jawlensky, Ida Kerkovius, Paul Klee und vor allem auch Karl Schmidt-Rottluff. Nach dem Krieg gründete vom Rath die Galerie Frankfurter Kunstkabinett, ein Treffpunkt für die Avantgarde. Viele ihrer im „Blauen Haus“ gesammelten Werke sind Bestandteil der Ausstellung, die noch bis zum 16. Juni zu sehen ist. Mi-Mo, 11-17 Uhr, Bussardsteig 9, Bushaltestelle Brücke-Museum/ Kunsthaus Dahlem
Berlinbesuch – Bereits zum zwölften Male wird der Preis der Nationalgalerie 2024 vergeben. In diesem Jahr erstmals an vier Künstler:innen gemeinsam: Pan Daijing, Dan Lie, Hanne Lippard und James Richards. Alle vier leben in Berlin und stellen im Hamburger Bahnhof je eine neue Arbeit aus. Die Schau eröffnet publikumsfreundlich am heutigen ersten Tag der offenen Türen bei freiem Eintritt. Abends steigt im Vorhof des Museums traditionell eine rauschende Party, die auch viele prominente Gesichter der internationalen Kunstszene besuchen. Invalidenstraße 50, S/U Bhf Berlin Hauptbahnhof
Grübelstoff – Berlin hat viele Bademöglichkeiten zu bieten, kniffelig allein bleibt die Entscheidung über das wo und wie: Die Freibäder sind meist zu gut besucht, die Seen bei den wenigsten direkt vor der Haustür. Was bevorzugen Sie, die schnelle Abkühlung im überfüllten Becken oder die lange Fahrt ins Grüne?
Kiekste
Chillen im Kleingarten, Wilmersdorf. Dank (und nachträgliche Geburtstagsgrüße!) an Leser Robert Steil. Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem KIEKSTE-Wettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A111 (Reinickendorf-Zubringer): Die seit dem 27. Mai bestehende Sperrung der Autobahn in Höhe der Anschlussstelle (AS) Heckerdamm (Fahrtrichtung Oranienburg) wird im Laufe des Nachmittags beendet. Voraussichtlich ab dem frühen Abend ist die Autobahn wieder frei befahrbar.
Kreuzung Danziger Straße/Prenzlauer Allee (Prenzlauer Berg): Bis Anfang Juli ist auf der gesamten Kreuzung das Linksabbiegen nicht möglich.
Vetschauer Allee (Schmöckwitz): Die Straße ist voraussichtlich bis zum 14. Juni in beiden Richtungen zwischen Adlergestell und Sielower Weg gesperrt.
Attilastraße (Tempelhof): Vollsperrung für beide Richtungen zwischen Steglitzer Damm und Ringstraße. Die Sperrung für den Kfz-Verkehr beginnt um 20 Uhr und dauert voraussichtlich bis 6 Uhr.
Berliner Allee (Weißensee): Vor der Liebermannstraße ist die Straße stadteinwärts bis Mitte Juni nur auf einem Fahrstreifen befahrbar.
Nahverkehr – S41, S42, S8 und S85: Von 22 Uhr durchgehend bis Montagmorgen, ca. 1.30 Uhr ist der Ringbahnabschnitt zwischen Beusselstraße und Greifswalder Straße unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz.
Demonstration – Bitte beachten Sie, dass es generell zu kurzfristigen Absagen oder Verboten kommen kann. Heute sind 41 Demos angemeldet (Stand: Donnerstag, 12 Uhr), u.a. „Europawahl ist wichtig – wählt Demokratie“: 10 Personen, Omas for Future, Hermannplatz 1 (8-10 Uhr)
„Wir stehen Seite an Seite für unsere Demokratie“: 1.500 Menschen, Gewerkschaft der Polizei LB Berlin, Potsdamer Platz, Reichpietschufer, Tiergartenstraße, Landesvertretung Baden-Württemberg (12-15 Uhr)
„Künstlerische Freiheit, Aufhebung der Geldstrafen bei Straßenmusik und Einführung von Musikzonen“: 10 Teilnehmende, Alexanderplatz (12-20 Uhr)
„Für Frieden und Familie ins Europaparlament“: 500 Demonstrierende, Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch, Unter den Linden 69A (16-19 Uhr)
„Gegen den Rechtsruck in Europa“: 200 Menschen, Heinrich-Dathe-Platz (17.30-21 Uhr)
Sonnabend – Für heute sind 35 Demonstrationen angemeldet (Stand 6.6., 13 Uhr), u.a. „Wem gehört die Stadt?“: 10.000 Teilnehmende, Die Linke Berlin, Karl-Marx-Allee 131A, Strausberger Platz, Potsdamer Platz, Mehringdamm, U-Bahnhof Südstern (12-22 Uhr)
„Demonstration für den Fortbestand der BLO-Ateliers und Eröffnung des Tags der geschlossenen Tür auf dem BLOAreal“: 100 Demonstrierende, BLO-Ateliers, Kaskelstraße 55 (13-14 Uhr)
„Solidarität mit Palästina. Stoppt den Krieg. Keine Waffen für Israel“: 1.000 Protestierende, Kleistpark, Hauptstraße/Grunewaldstraße, U-Bhf. Walter-Schreiber-Platz (16-20 Uhr)
Sonntag – Für heute sind 16 Demonstrationen angemeldet (Stand 6.6., 12 Uhr), u.a. „Spiele Olympiade zum Thema Mietenentwicklung in Berlin als Kundgebung für den Erhalt und die Vernetzung der kulturellen Kiezkultur“: 150 Teilnehmende, Rigaer Straße (13-19 Uhr)
„Mahnwache für die Abschaffung aller Atomwaffen weltweit“: 20 Menschen, Lustgarten (14-15 Uhr)
„Protest-Planschen für den Erhalt des SEZ an den Stehlen des ehem. Friedenstadions im Volkspark Friedrichshain“: 80 Protestierende, Initiative SEZ für alle, Volkspark Friedrichshain (15-19 Uhr)
Gericht – Der Prozess gegen einen Ex-Stasi-Mitarbeiter wegen Mordes vor 50 Jahren geht weiter. Der heute 80-Jährige soll 1974 einen polnischen Staatsbürger am damaligen Grenzübergang Bahnhof Berlin-Friedrichstraße erschossen haben. Er soll als Angehöriger einer „Operativgruppe“ des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit mit der „Unschädlichmachung“ des Opfers beauftragt worden sein (13.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 142).
Universität – An der Universität der Künste Berlin finden heute öffentliche Klavierprüfungen, beziehungsweise die Konzertexamen statt. Die kostenlose, für jedermann zugängliche Veranstaltung startet um 18 Uhr und dauert voraussichtlich 3,5 Stunden. Einen weiteren Termin gibt es am Sonntag, zur selben Zeit. Wo: Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12. Weitere Informationen finden Sie hier.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Unfassbar, liebe Astrid, jetzt wirst Du heute tatsächlich schon 30! Mein Herz schickt Dir die allerliebsten Glückwünsche nach London! Deine Mami“ / Andora, bürgerlich Andreas Hoge, (66), Künstler und Pop Art Maler / Roberto Blanco (87), Schlagersänger und Schauspieler / Burkard Dregger (60), Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses für die CDU / Hubertus Erlen (81), Industriemanager, studierte an der TU Berlin / Ronja Forcher (28), österreichische Schauspielerin und Sängerin, unter anderem aus dem „Bergdoktor“ bekannt / Sascha Gluth (54), Schauspieler / Damien Hirst (59), britischer Künstler / Zala Meršnik (23), bis 2022 Torhüterin beim 1. FFC Turbine Potsdam / Liam Neeson (72), britischer Schauspieler, war unter anderem für die Dreharbeiten von „Unknown Identity“ und „Retribution“ in Berlin / Orhan Pamuk (72), türkischer Schriftsteller und Nobelpreisträger / Claus Peymann (87), Regisseur, langjähriger Intendant des Berliner Ensembles / „Ab heute ist Emma Charlotte T. aus Friedrichshain ein Teenager. Es gratulieren herzlich Oma und Opa aus Hohen Neuendorf und Jens, Nina, Clara und Poppy aus Birkenwerder“ / Wolf-Sören Treusch (64), Journalist / Fred Vargas (67), Französische Krimi-Autorin
Sonnabend –„Unserer liebsten Schöpferin der täglichen Berliner Schnuppen, der unfassbar kreativen, humorvollen und immer aktuellen NaomiFearn. Alles liebe zum Geburtstag wünscht das gesamte Team Checkpoint!“ / „Klaus Keller (89), Freund, Stadtbaumeister und -entwickler, Architekt“ / Jürgen von der Lippe (76), Fernsehmoderator, Showmaster und Liedermacher / Erich Pätzold (94), ehemaliger Innensenator (SPD) / „Hallo Reiner in Ingelheim, ganz Berlin gratuliert Dir zum Geburtstag!“ / Jochen Schümann (70), Segelsportler / Klaus-Jürgen Scherer (68), Diplompolitologe, Redakteur und Publizist / Ulf Stolterfoht (61), Schriftsteller / Jasmin Tabatabai (57), deutsch-iranische Schauspielerin und Musikerin
Sonntag – Josephine Ahlswede (30), Abwehrspielerin bei 1. FC Union Berlin / Wolfgang Benz (83), Historiker; ehemaliger Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin / Nils Clausen (58), Geschäftsführer der Bootsmanufaktur Berlin / Johnny Depp (61), US-amerikanischer Schauspieler / Oliver Höfinghoff (47), Politiker (ehem. Piratenpartei, seit 2016 Die Linke) / Miroslav Klose (46), ehemaliger Fußballspieler / Roy Peter Link (42), Schauspieler / Pietro Lombardi (32), Sänger / Natalie Portman (43), US-amerikanische Schauspielerin / Florian Prokop (36), Schauspieler
Gestorben – Burkhart Huhn, * 2. Februar 1947, lange tätig an der ehemaligen Hans-Bredow-Hauptschule / Dr.- Ing. Lothar Piplies, * 27. August 1932 / Marianne Pucks (geb. Rüsch), * 26. Februar 1935, Trägerin des japanischen Ordens der aufgehenden Sonne, Gründerin der Berliner Ikebana-Gruppen / Jürgen Sielaff, * 16. April 1945
Stolperstein – Rosa Würzburg, geb. Hahn, wurde am 15. Januar 1875 geboren. Sie war verwitwet und lebte mit ihrer Mutter zusammen, die sie bis zu ihrem Tod, im April 1942, pflegte. Rosa Würzburgs Geschwister waren zu diesem Zeitpunkt schon geflohen, unter anderem nach Ecuador. Am 30. Juli 1942 wurde sie von den Nazis in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach fast einem Jahr wurde sie dort, am 7. Juni 1943, ermordet. An Rosa Würzburg erinnert ein Stolperstein in der Kantstraße 130 in Charlottenburg.
Encore
In Berlin sind die Promi-Köche los und dem Checkpoint-Gossip-Reporter läuft das Wasser im Munde zusammen: Fernsehkoch Steffen Hensslers Sushi-Laden „GO by Steffen Henssler“ ist zwar pleite, dafür vertreibt der selbst ernannte Spitzenkoch Tim Raue im Fernsehturm aufgemotzte Bouletten. Und der britische Stahltopf-Star Jamie Oliver eröffnete Mitte der Woche ein Restaurant an der Friedrichstraße. Das „Grand Opening“ von „Jamie Olivers Kitchen“ verlief allerdings gar nicht so bodenständig wie seine Rezepte gerne tun: Hungrigen Fans wurde die angepriesene Currywurst-Pizza samt Eintritt verwehrt. Aber vielleicht ist das der Pizza auch currywurst.
Heute haben hier Tobias Langley-Hunt (Stadtleben) und Jasmine Dellé (Produktion) mit im Topf gerührt. Morgen kocht Jessica Gummersbach das Wochenende vor, an dem wir uns vielleicht mit Currywurst bei Grönemeyer in der Waldbühne treffen. Glück auf und ich grüße Sie!
