RBB will Immobilien in Berlin verkaufen: „Der Sender muss kleiner und flexibler werden“
Der RBB steht vor Sanierungsaufgaben. Nach dem Verkauf von vier Grundstücken in Potsdam wird der Immobilienbestand in Berlin durchleuchtet. Das „Haus des Rundfunks“ bleibt jedoch. Von Robert Ide.

Nicht nur Berlin soll sparen, dass es quietscht. Auch der RBB, der Rundfunk und Fernsehen der Region prägt, steht vor großen Sanierungsaufgaben. „Der Sender muss kleiner und flexibler werden, um künftig und mittelfristig gut mit seinen Beitragserträgen auskommen zu können“, teilt RBB-Sprecher Justus Demmer auf Checkpoint-Anfrage mit. Nachdem der öffentlich-rechtliche Sender in diesem Jahr schon zwei unbebaute und zwei bebaute Grundstücke in Potsdam verkauft hat, durchleuchtet er derzeit seinen Immobilienbestand in Berlin. Das traditionsreiche, fast 100 Jahre alte „Haus des Rundfunks“ an der Masurenallee soll entgegen der Befürchtungen von Mitarbeitenden aber vorerst nicht veräußert werden. Laut Demmer wäre es „Stand heute“ für den Sender wirtschaftlicher, das Haus „weiter zu nutzen und sich von anderen Gebäudeteilen zu trennen“. Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen und vor dem nächsten Frühjahr auch nicht zu erwarten.
Eine „spürbare Verkleinerung“ des RBB hält man in der Senderspitze um die neue Intendantin Ulrike Demmer für „zwingend notwendig“; diese umfasse „die Personalstärke ebenso wie die Flächen“. Inhaltlich solle sich der RBB vom „Hauptstadtsender“ zum „Heimatsender“ entwickeln und auf regionale Inhalte konzentrieren. Über das klassische Publikum hinaus wolle man vor allem Jüngere in der Region erreichen, „die bislang keine oder nur eine lose Beziehung zum RBB haben“. Manch jüngere Berlinerinnen und Berliner scheinen allerdings lose Beziehungen generell zu bevorzugen, auch zu Berlin.