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Tausende Jahre altes Skelett einer Frau in Brandenburg gefundenBaubeginn für die EinheitswippeFußgängerverein fordert mehr Platz auf Bürgersteigen

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und wie alt fühlen Sie sich heute? Im Lockdown zerfließen ja die Wochen in immer längere Längen, obwohl Tage und Nächte kurzerhand immer kürzer werden. Nehmen wir uns deshalb kurz Zeit für eine andere Zeit – und eine Seltenheit: Die Uckermark ist zu neuem Leben erwacht, nicht wegen der Berliner Tagestouristen, die sich immer mehr in Richtung Meer vorwagen, sondern wegen der Archäologen Christoph Rzegotta und Philipp Roskoschinski. Die haben bei Grabungen für eine Windkraftanlage bei Bietikow eine alte Dame entdeckt, die bis zu 5000 Jahre, wohl aber mindestens 2000 Jahre in den Knochen haben dürfte (Foto hier). Zum Vergleich: Ötzi, die berühmte Mumie aus dem Eis, hat zirka 5300 Jahre auf dem Schädel. Der neu gefundene Leichnam wurde offenbar in einer Hockerstellung bestattet, was typisch wäre etwa für die späte Jungsteinzeit. Zudem ist das Grab größer als die bloße Grube, was für eine Bestattung nahe einer Siedlung spricht und auch in die frühe Bronzezeit fallen könnte – also ziemlich ungefähr genau im Jahr 2020; allerdings vor unserer Zeit. Fest steht auf jeden Fall: Die Frau ist steinalt.

„Solch einen Fund habe ich noch nie gemacht“, erzählt Roskoschinski, der die Geschichte mit seiner Firma „Archaeros“ ausgegraben hat, am Checkpoint-Telefon. Der 42 Jahre alte Archäologe aus Panketal, der die Sinne für unsere Historie unter der Erde schärfen will und deshalb in Internetvideos auch mittelalterliche Mythen und Verschwörungstheorien aufzuklären versucht (Beispiel hier), hat nun eine Untersuchung der Überreste in Berlin veranlasst. Matthias Schulz von der unteren Denkmalschutzbehörde Prenzlau bestätigt auf Nachfrage den „ziemlich seltenen Fund“ aus jenen Zeiten, in denen Viehjäger nicht mehr durch die Wälder, sondern als Nomaden durch die Flur oder als Bauern über Felder gestreift sind. „Leider waren sonst keine Fundstücke im Grab, die uns mehr über das Leben der Frau erzählen können“, berichtet Roskoschinski. „Aber die Stelle war liebevoll mit Feldsteinen umgrenzt.“

Durch ein Labor soll nun das Alter der Frau auf 100 bis 150 Jahre genau bestimmt werden; zudem wird eine Berliner Anthropologin in den Knochen nach möglichen Krankheiten und Ernährungsgewohnheiten suchen. Und eine genetische und zahnisotopische Analyse soll zeigen, ob die Vorfahren dieser Vorfahrin schon länger in der Region um das noch nicht existente Berlin gelebt haben. Oder ob es sich um eine Zugezogene handelt. Denn irgendwie, irgendwo, irgendwann einmal, das zumindest lehrt diese kleine Buddelei in unserem Boden, waren alle Berlinerinnen und Brandenburger hier fremd. Und wollten heimisch werden. „Die Menschen früher hatten ähnliche Träume und Gefühle wie wir heute“, glaubt Roskoschinski. Auch wenn damals die Tage länger schienen – und das Leben deutlich kürzer war.

Damit das Leben morgen weitergeht, auch für Ältere und Vorerkrankte, will Berlin nun endlich eine Teststrategie für das Coronavirus austesten. In der Senatssitzung wurde am Dienstag beschlossen, alle in den Laboren zur Verfügung stehenden Reagenzgläser zu füllen, um aus der Stadt „mehr positive Menschen rauszufischen“, wie Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) versprach. Das Konzept war wegen Kalaycis Zögerlichkeit auf Drängen des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (ebenfalls SPD) schließlich von der Charité und von Vivantes erarbeitet worden. Die Gesundheitsverwaltung wollte das Ergebnis dennoch für sich beanspruchen (dafür rief sie gestern extra beim Tagesspiegel an), was aber Müller in der anschließenden Senatspressekonferenz abschließend anders darstellte. Zum Missvergnügen Kalaycis, die sich nicht erst in dieser Senatssitzung einen politischen Schnupfen wegholte.

Kurieren will sich Berlin vor allem mit Tests für asymptomatische Gruppen – also Menschen, die keine Symptome zeigen, deren Berufe aber symptomatisch für Menschenkontakte sind. In der Senatsvorlage, die auch dem Checkpoint vorliegt, heißt es dazu in unleichter Sprache auf expertisch: „Für die asymptomatische Gruppe ist ein randomisiertes wiederholtes Stichproben-Sampling vorgesehen. Diese Methode wird insbesondere für herausgehobene Tätigkeiten mit Multiplikatoren- und Expositionsrisiko empfohlen.“ In der Tat ist es empfehlenswert, wenn etwa in den jetzt schon im Notbetrieb wieder überlaufenden Kitas und Schulen mehr getestet wird als bisher, also: mehr als eigentlich gar nicht. Nach Recherchen meiner Kollegin Ronja Ringelstein sollen in repräsentativ ausgewählten Bildungseinrichtungen künftig alle drei Monate etwa 40 Kinder und Jugendliche sowie zehn Lehrerinnen und Erzieher freiwillig getestet werden. Mobile Ärzteteams sollen dafür an die Schulen kommen. Eltern müssen einwilligen, dass ihre Kinder Testimonials werden, könnten aber dafür gleich mitgetestet werden. Ein Stresstest für alle – auch für die Gesundheitsverwaltung.

Und hier ein paar aktuelle Nachrichten von denen, die unser aller Gesundheit und Alltag retten sollen:

„Wir werden erpresst und ausgenutzt“, sagt die Amtsärztin in Spandau, Gudrun Widders, gleichzeitig Vize-Vorsitzende des Landesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Wie andere Behörden sind auch die Gesundheitsämter über viele Jahre krank gespart worden. Jetzt sollen Amtsärzte mit ihren Überstunden eine zweite Viruswelle verhindern. Dabei fehlt ihnen neben Personal vor allem eines: Respekt (Reportage von Armin Lehmann hier).

„Eine gut gemeinte Idee wird vielleicht zum Ausgangspunkt einer Zweiklassengesellschaft. Und das wäre absolut fatal“, sagt Oliver Bürgel, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Denn nach Berlins Ankündigung einer Dankesprämie für Landesangestellte Im Corona-Stress und einer bundesweit bewilligten Prämie für Altenpfleger, die andere Bundesländer noch aufstocken wollen, fordern die Wohlfahrtsverbände nun auch Regelungen für Berliner Kitaerzieher bei privaten Trägern, Mitarbeitern der Wohnungslosenhilfe oder in Einrichtungen für behinderte Menschen. Heute laden die Verbände deshalb zu einer Videopressekonferenz. Eine zweite Hilfswelle wird noch gebraucht.

Und wie krank macht uns Corona? Wie das Virus den Körper befällt und ihn dabei schädigt, hat unser „Innovation Lab“ in einer aufwändigen interaktiven Reise aufbereitet, zu deren Ziel man selbst nie kommen möchte – zu sehen hier. Eine lehrreiche Studie nicht nur für Aluwutbürger.

Wipp wipp Hurra! Vor dem Ballast der Republik – der teuer geratenen und natürlich zu spät fertig werdenden Kulisse des Stadtschlosses auf dem Fundament des früheren Palastes der Republik – haben am Dienstag die Bauarbeiten für die Einheitswippe begonnen. Nachdem das Denkmal zur Würdigung der friedlichen Revolution, das Besucher beim Begehen in Bewegung bringen können, wegen umherfliegender Fledermäuse und umherschwirrender Kunstkonzepte bis zuletzt auf der Wippe stand, wird es nun ebenfalls nicht rechtzeitig fertig. Aber der Bundestagsbeschluss zum Bau ist ja erst 13 Jahre her. Und 30 Jahre Einheit sind längst nicht vollendet – noch gibt es keinen einzigen ostdeutschen Verfassungsrichter oder Unipräsidenten. Insofern kommt ein Symbol für ein austariertes Deutschland sowieso zu früh.

Recherche wirkt: Am Dienstag ist der Vizepräsident des Berliner Fußball-Verbandes Sascha K. zurückgetreten (den vollen Namen nennen wir nur aus juristischen Gründen nicht). Dabei war der 40-Jährige erst vor drei Wochen vom Präsidium berufen worden. Recherchen meiner Kollegen Johannes Nedo, Christopher Stolz und Sebastian Schlichting hatten ergeben, dass K. im Mai 2019 per Strafbefehl wegen Körperverletzung an einem Kind zu einer Geldstrafe verurteilt worden war. In seiner Position als Jugendtrainer bei einem Berliner Verein hatte er demnach im August 2018 bei einem Trainingslager am Ruppiner See einem Jungen so stark mit beiden Händen jeweils unterhalb der Brustwarzen in die Brust gekniffen, dass das Kind Hämatome erlitt. K. hatte sich nach Angaben von Verbandschef Bernd Schultz intern mit einer Einstellungsverfügung des Verfahrens verteidigt, was sich dann aber am Dienstag als falsch herausgestellt haben soll. Das Verfahren im Verband, der Sascha K. zunächst mit Mehrheit gewählt hatte, stellt sich dadurch allerdings nicht als richtiger dar.

Richtiger Fußball wird derzeit sowieso nicht gespielt. Denn die Geisterschaft der Bundesliga hat ohne die Stimmen der Fans keine Seele. Nur ins Stadion geh’n wir nicht, summen die Anhänger von Hertha BSC und vom 1. FC Union leise, wenn am Freitagabend die Stadtmeisterschaft im menschen- und sinnentleerten Olympiastadion ausgetragen wird. „Gar keine Vorfreude“ kommt bei Eric Paschelke vom Union-Fanclub „Eiserner V.I.R.U.S.“ auf. „Lieber kein Derby als so ein Derby“, findet Klaus Kuhfeld, Wirt der Hertha-Kneipe „Kugelblitz“ im Wedding. Noch ist nicht mal klar, ob das Spiel überhaupt live zu sehen ist. Die Deutsche Fußball-Liga hat sich bei der Rechtevermarktung für die Freitagsspiele zwischen den Anbietern Eurosport, DAZN und anderen Streamingdiensten verdribbelt und feilscht nun hektisch um einen kurzfristigen Videobeweis. Aus Berlin gibt’s dafür einen Extra-Anpfiff.

Umfrage zum Berliner Derby

Telegramm

Heute in einer anderen Welt hätte es vielleicht mal geregnet. Nun ist es wohl erst wieder am Sonnabend soweit. Deshalb erfüllen Sie einem Baum im städtischen Raum einen ländlichen Traum – und gießen Sie ihn (wie hier) mit ein paar Kannen Mitgefühl. Für eine volle Krone ohne Schaum.

Schmetterlinge hat Deutschland fast nur noch im Bauch. Ansonsten lässt die einfältige Industrie-Landwirtschaft immer mehr Falter verflüchtigen, wie Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) gestern nicht nur flüchtig bedauerte. Aber es gibt auch mehr Natur in der Flur: Flüsse erschlängeln sich Auen zurück, immer mehr Buntspechte freuen sich auf einem Ast. Artenschutz darf eben auch mal behämmert sein.

Eher belämmert fühlte sich die grüne Verkehrssenatorin Regine Günther gestern in der Senatssitzung. Die Forderung der Linken, bei der eigentlich schon verabredeten Ausschreibung von Teilnetzen der S-Bahn noch einmal im Sinne der Arbeitnehmer nachzuverhandeln, führt zu Verzögerungen im Beschlussablauf um mindestens eine Woche. Die Fahrgäste warten derweil weiterhin an der Bahnsteigkante auf neue Wagen. Wird Zeit, dass auch die Politik darauf abfährt.

Bei Bundesverkehrtminister Andreas Scheuer (CSU), derzeit beschäftigt mit dem Kampf gegen Fahrverbote für Raser, maut die nächste schlechte Nachricht rein. Für die inzwischen gerichtlich ausgebremste Pkw-Maut, die den Steuerzahler mehr als 500 Millionen Euro an Schadenersatz kosten könnte, waren bereits Vereinbarungen mit dem Mautbetreiber „Autoticket“ geschlossen worden, die nun das Portal „fragdenstaat.de“ veröffentlicht hat. Sie sahen vor, dass das Staatsunternehmen „Toll Collect“ Teile der Mauterhebung von dem Privatunternehmen übernehmen musste, aber dafür „keine einem Drittvergleich vollständig entsprechende (handelsübliche) und mit ihren potentiellen Haftungsrisiken korrespondierende Vergütung“ erhalten sollte. Die Rückvergütung dieses staatlichen Preisdumpings wird wohl für alle noch teuer werden – wie lange kommt Scheuer damit noch billig davon?

Hey, hier kommt der Alex! Am Freitag öffnet der Fernsehturm wieder. Allerdings sind nur 50 Personen zeitgleich zugelassen (Infos hier) – und im Telespargel wird kein Spargel serviert.

Und noch gute Bundesnachrichten: Der Bundesnachrichtendienst muss nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts seine internationale Überwachung stärker regulieren und unabhängiger kontrollieren lassen. Erfolgreich geklagt hatten Reporter, die einen weltweit ungezügelten Datenhandel zum Nachteil ihrer Informanten fürchten. Auch im Ausland soll künftig streng nach Grundgesetz spioniert werden –  ebenso im Weltraum und im Internet. Ins Netz dürfen dem BND die Schlimmfinger dieser Welt trotzdem gehen.

Hackedicht und sowieso am Boden zeigt sich auch der Easyjetset. Billigflieger Easyjet musste am Dienstag einräumen, dass sich Hacker Zugang zu E-Mail-Adressen und Reisedetails von neun Millionen Kunden verschafft haben (via heise.de). Das Unternehmen will nun bis nächsten Dienstag alle Betroffenen informieren; bei 2200 von ihnen wurde gar auf die Daten von Kreditkarten zugegriffen. Wer fliegt eigentlich dafür?

Zusammenrottungen von Wildschweinen on the streets of Zehlendorf – schön und niedlich. Aber Pinguine im Kunstmuseum von Kansas? Das hat die Welt noch nicht gesehen (Video hier). Das Trio Bubbles, Maggie und Berkley watschelte ungerührt an Werken von Monet vorbei, um sich lieber Bilder von Caravaggio anzusehen. Der malte um 1600 am liebsten Menschen von der Straße – sowas ist heutzutage ja selten.

Und auch das noch: „Sex Doll Genie“, eine der weltweit führenden Sexpuppen-Händler, fahndet im Internet nach mehr Personal, um in Amerika und Europa den vielen Bestellungen Herr und Frau zu werden. Auch echte Menschen dürfen sich bewerben; für den Zeitvertrieb.

Checkpoint-Abonnenten lesen heute außerden:

+ Wachstumsprojekt: 
Dieser Geschenk-Tipp verhilft zu grünen Daumen

+ Street-Art: Hier werden die Anfänge der Graffiti-Kunst wieder sichtbar

+ Schreibtisch-Choreografie: Performance über Arbeit und Selbstoptimierung im Stream

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BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

„Nein, Nähe, Stimme, Klang, Musik, Miteinander, Freunde in echt hören, und plötzlich wiegen die Worte viel mehr – all das geht nicht digital.“

Der Berliner Pianist Igor Levit begeistert mit Klassikkonzerten auf Twitter – und spricht im Interview über seine Sehnsucht nach der Bühne.

 

Tweet des Tages

Was? Ich muss im Restaurant jetzt meine Adresse angeben??? Dann bleib ich lieber zu Hause und bestell mir was.

@simsalabuh

Stadtleben

Essen & Trinken – Ob vor oder nach dem Essen: Eis geht immer. Dafür geht es heute in den Kiez von „Herr Lehmann“ – an den Lausitzer Platz. Für das kalte Vergnügen sorgt dort der Eissalon Tanne B. Täglich zwischen 10 und 22 Uhr gibt es hier Frisches in Waffel oder Becher – selbst gemacht aus natürlichen Zutaten. Neben Milcheis werden bis zu sieben vegane Kugelalternativen geboten. Auf Freunde des flüssigen Geschmacks warten zahlreiche Milchshakes mit Cookies. Aber Achtung: Sehr reichhaltig! Damit lässt sich schon mal ein ganzes Abendessen ersetzen. Für die schnelle Abkühlung zwischendurch gibt es alles zum Mitnehmen, wer seinen eigenen To-Go-Becher dabei hat, zahlt sogar weniger. Mehr Tipps für die eisige Abkühlung in ganz Berlin haben unsere Genuss-Kollegen Susanne Leimstoll und Kai Röger hier gesammelt. Eisenbahnstraße 48, U-Bhf Görlitzer Bahnhof

Kiezhelfer werden

Kiezhelfer werden – Ein paar Schritte weiter, ebenfalls am Lausitzer Platz, wacht der Panther über den Kiez –und das seit den 50er Jahren. Ursprünglich eine Eckkneipe wurde er später zum legendären Punkschuppen „Pink Panther“ und ist nun seit 2015 ein Restaurant mit deutscher Küche. Der Pink Panther an der Wand ist geblieben. Er hat vergangene Woche beobachtet, wie der gesamte Gastraum für die Gastro-Wiederbelebung umgestellt wurde – mit „niederschmetternd wenig Tischen“, wie Inhaberin Katharina Völker (Foto) erzählt. Nur vier von zehn Tischen durften bleiben, glücklicherweise sehe die Situation auf der Terrasse besser aus. Durch das Virus habe sich ein weiteres Problem ergeben: „Wegen unserer kleinen Küche darf jetzt nur noch ein Koch alleine in der Küche stehen.“ Das bedeutet längere Wartezeiten, weniger Auswahl und wachsende Unsicherheit in der Belegschaft. „Die angespannte finanzielle Lage und der fehlende Zusammenhalt aufgrund des geschlossenen Lokals haben diese Stimmung verstärkt“, sagt Völker. Für den Sommer in der City hat die Gastronomin drei Wünsche: Gutes Wetter, spätere Schließzeiten für den Biergarten und endlich wieder Gäste in der Stadt. Wer noch nicht bereit ist, auf ein Wiener Schnitzel mit Beelitzer Spargel im Panter vorbeizutigern, der kann das Restaurant mit einem Gutschein unterstützen. (Foto: privat)

Auch andere  Kiezläden um die Ecke brauchen derzeit Hilfe. Eine Auswahl von Geschäften finden Sie auf unserer Tagesspiegel-Kiezhelfer-Seite.

Auch Ihr Lieblingsladen braucht Hilfe? Schreiben Sie uns an checkpoint@tagesspiegel.de.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag heute – Wolfgang Büscher (69), Journalist und Schriftsteller / Mehmet Refik Safter Çınar (74), Bundesvorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Deutschland / Vera Christiane Felscherinow (58), bekannt als Christiane F. aus „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ / Julius Kade (21), Mittelfeldspieler Union Berlin /„Meinem Schatz Marvin zum 60. Geburtstag alles Gute“ / „Liebe Maja, alles Gute zum Geburtstag, vielleicht bald mal wieder Berlin, Gaby und Klaus“ / Margitta Weitkus, „zum 75. Geburtstag Danke und nun bald 50 Jahre gemeinsamen Weg!“ / Nachträglich alles Gute an Krystyna Wochnik

Donnerstag – „Lieber Jan, Happy Birthday und Gratulation zum tollen Studienergebnis. BU“ / Walter Homolka (56), Direktor des Abraham Geiger Kollegs Potsdam / Sibylle Meister (57), für FDP im AGH  / Julia Thurnau (46), Schauspielerin / Katharina Friederike Wagner (42), Honorarprofessorin für Regie an der „Hanns Eisler“ / Bodo Wartke (43), Kabarettist, Liedermacher und Schauspieler

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

Gestorben –  Dr. Horst Kleinkauf, * 13. November 1930, Biochemiker , Molekularbiologe und em. Professor an der TU / Gisela zur Nieden, * 15. November 1941 / Waldemar Otto, * 30. März 1929, Bildhauer / Sigfried Schulze, * 2. Februar 1936 / Prof. Dr. rer. nat. habil. Hans-Jürgen Stan, * 24. November 1937 / Dietholf von Stülpnagel, * 30. November 1954

Stolperstein Konrad Behrendt (Jg. 1902) lebte bis 1935 in der Hussitenstraße 7 in Mitte. Er arbeitete bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), deren Aufsichtsrat er angehörte. Außerdem war von 1929 bis 1933 für die KPD Bezirksverordneter in Berlin-Kreuzberg. Weil er sich 1932 an einem BVG-Streik beteiligte, verlor er seine Posten. Er leistete weiter als Teil der verbotenen Revolutionären Gewerkschafts-Opposition Widerstand, weshalb er 1935 wiederholt verhaftet wurde. Ein Jahr später verurteilte ihn der Volksgerichtshof zu einer siebenjährigen Zuchthausstrafe. Am 20. Mai 1943 – heute vor 77 Jahren – wurde er im im Zuchthaus Luckau ermordet.

Encore

So, jetzt noch schnell was dazu gelernt. Am besten bei „Berlins kreativsten Krisenlehrern“ (Vorschläge bitte an checkpoint@tagesspiegel.de). Nach Meinung gleich mehrerer Leser gehören zu ihnen Maximilian Wessel und Nico Hartung, die am Steglitzer Paulsen-Gymnasium einen Podcast gestartet haben. Darin informieren Sie über langwierige Projekte im Schulalltag und über schnelle Objekte in der Milchstraße. Mit 17 Kilometern pro Sekunde fliegen sie ihren Schülerinnen und Schülern ins Ohr, damit die mal hören, „wie krass der Weltraum eigentlich ist“ (Podcast hier). Und zu Hause keinen Urknall kriegen.

Wir machen morgen erst mal eine blaue Himmelfahrt. Oder wie der Brandenburger sagt: Herrentachchen! Am Freitag geht es hier mit einer Frau weiter: Ann-Kathrin Hipp. Ich grüße Sie,

Ihr Robert Ide

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