Wie herrlich ist es, dass niemand eine Minute zu warten braucht, um damit zu beginnen, die Welt langsam zu ändern! Wie herrlich, dass jeder, klein oder groß, direkt seinen Teil dazu beitragen kann, um Gerechtigkeit zu bringen und zu geben! 1944 schrieb Anne Frank diese Sätze in ihr Tagebuch. 1945 wurde sie im Konzentrationslager Bergen-Belsen von den Nationalsozialisten ermordet. Heute wäre sie 90 Jahre alt geworden.
Bundesweit erinnern an diesem Mittwoch rund 40.000 SchülerInnen an 250 Schulen (davon 14 in Berlin) an das jüdische Mädchen und die sechs Millionen Opfer des Holocaust. In Berlin ist die Ausstellung „Alles über Anne“ im Anne Frank Zentrum von 10 bis 18 Uhr frei zugänglich. In Gütersloh spricht Zeitzeuge Pieter Kohnstam – Nachbar der Familie Frank bevor er mit seiner jüdischen Familie nach Südamerika floh – zum Auftakt des Aktionstages. Die Rede liegt dem Checkpoint bereits vor. Zwei Auszüge:
„In meiner Erinnerung ist Anne ein fröhliches und liebenswertes Mädchen, das mit mir tanzt, mir Geschichten vorliest und für mich die Gestalten aus Märchen wie Aschenputtel und Alice im Wunderland darstellt, denen sie ihre blühende Einbildungskraft verdankte. (…) Sie war aufgeweckt, neugierig und lustig.“
„Heute eröffnen wir den Anne-Frank-Tag, den Aktionstag in Schulen gegen Antisemitismus und Rassismus in Deutschland. Ich bin überzeugt, dass dieses Engagement ganz im Geiste von Anne Frank ist, die an eine gerechtere Welt glaubte. (…) Denn 74 Jahre nach Kriegsende steht die Menschheit wieder vor großen und ernsten Herausforderungen, die unser friedliches normales Leben bedrohen.