Die einen würden gern und dürfen (noch) nicht, andere dürfen und wollen nicht (Abhilfe hier), manch einer bekommt die Unterlagen doppelt, andere hätten gern längst und dürfen noch nicht, manche bekommen zu wenig (bis gar nichts), andere viel zu viel (dazu gleich mehr). So viel Unsicherheit war selten bei einer Wahl: Kommen die Briefunterlagen noch rechtzeitig (in fünf Tagen ist Finale) – und wenn ja: Sind es auch die richtigen?
Ein 16-Jähriger aus Steglitz-Zehlendorf hatte gestern einen etwas zu dicken Umschlag im Briefkasten. Sein Vater hatte für ihn die Unterlagen für die BVV-Wahl beantragt (hier sind 16-Jährige schon stimmberechtigt), bereits das erwies sich als schwierig: „Erstmal hing ich eine dreiviertel Stunde in der Warteschleife, bevor mir eine schlecht gelaunte Mitarbeiterin beim Wahlamt Steglitz zuraunzte, ich solle mich doch bitte bei der PIN AG beschweren.“ (Dazu gleich mehr). Als die Unterlagen zwei Wochen später endlich eintreffen, ist der Umschlag viel dicker als erwartet: Zwar steht auf dem Wahlschein das korrekte Geburtsdatum des Sohnes und „Nur BVV-Wahl“, trotzdem sind alle anderen Stimmzettel ebenfalls dabei, auch für Bundestagswahl, Abgeordnetenhaus und Volksentscheid. Auf der beiliegenden Anleitung steht, dass alle Stimmzettel auszufüllen und in den blauen Umschlag zu legen sind, der zugeklebt werden soll.
Mindestens ein weiterer Fall aus Friedrichshain-Kreuzberg ist dem Checkpoint bekannt, außerdem der Fall eines EU-Bürgers, der zwar auch nur bei der BVV stimmberechtigt ist, es aber ebenfalls ganz dicke in den im Briefkasten bekam (auch die BZ berichtet über einen solchen Fall in Mitte).