Ist Giffey auf dem Weg in eine andere Koalition?
Die FDP bringt sich für ein sozialliberales Bündnis in Stellung und SPD-Spitzenkandidatin Giffey rückt ab von R2G: Die Koalitionsfrage in Berlin bleibt offen. Von Lorenz Maroldt
Die Koalitionsfrage bleibt unterdessen offen, im Bund und auch in Berlin. Schauen wir uns dazu mal den Kampf ums Rote Rathaus etwas genauer an, denn da gibt es einige bemerkenswerte Bewegungen:
+ Franziska Giffey rückt noch ein Stück weiter ab von Rot-Rot-Grün – im Interview mit der „Morgenpost“ sagte sie: „Wir haben ein klares, bürgerliches, pragmatisches und lösungsorientiertes Programm.“
+ Sebastian Czaja rückt ein Stück näher ran an die SPD – aus einem internen Mail-Wechsel mit dem Berliner FDP-Bundestagsabgeordneten Christoph Meyer geht hervor, das der Spitzenkandidat der Liberalen in dieser Woche einen „Pakt für bezahlbares Wohnen“ und Pläne für ein „Mietenmoratorium“ vorstellen will – also exakt das, was auch Giffey will (sogar wörtlich).
+ Kevin Kühnert rückt ein Stück ab von der Linkspartei – in einem Podcast der IG Metall begründete er, warum er beim Volksentschied gegen Enteignungen stimmen wird.
+ Klaus Wowereit rückt die Dinge aber wieder ein wenig auf Realismus – in einem Tagesspiegel-Interview sagt er zur Frage, ob Giffey eine rot-schwarz-gelbe Koalition anstrebt: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das in der SPD durchsetzen kann.“