die schreckliche Nachricht kam am Dienstagabend an die Eltern der Waldorfschule Havelhöhe in Spandau. „Mit tiefem Bedauern und großer Traurigkeit möchten wir Ihnen mitteilen, dass unser Schüler M. nach schwerer Krankheit verstorben ist.“
Es handelt sich dabei um den 10-Jährigen, der im Oktober an Diphtherie erkrankt war. Das Kind war offenbar nicht gegen die Krankheit geimpft, die in Deutschland fast nicht mehr vorkommt. Vier Monate später ist M. nun verstorben.
„M. war ein Teil unserer Schulgemeinschaft, der uns mit seiner Fröhlichkeit und Herzlichkeit bereichert hat. Sein Weg zuletzt war geprägt von Stärke und Tapferkeit, und er hinterlässt in unserer Gemeinschaft eine Lücke, die uns alle berührt“, schreibt der Schulleiter in einem Brief an alle Eltern. „Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Familie, seinen Freunden und seiner Klassengemeinschaft.“ Die Schule kündigte eine Trauerfeier an.
An der Bergius-Schule überlegt die vom Hof gejagte Schulleiterin Andrea Mehrländer, ob sie sich juristisch gegen den Rauswurf wehrt – und hat dafür einen alten Bekannten engagiert: Jens Brückner. Der vertrat bereits erfolgreich die Leiter der Staatlichen Ballettschule und einige andere. Katharina Günther-Wünsch ist die neunte Bildungssenatorin, die es mit Brückner zu tun bekommt.
Bis dahin hat es Günther-Wünsch vor allem mit Andreas Thewalt zu tun, Gesamtelternsprecher der Bergius-Schule. Der hatte eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Schulverwaltung gestellt, weil die Schulaufsicht nach dem Brandbrief im November bei einer Gesamtelternversammlung nicht erschienen war, obwohl sie gesetzlich dazu verpflichtet ist. Die zuständige Schulaufsicht von Tempelhof-Schöneberg hat das nun zurückgewiesen und teilte Thewalt mit: „Vor dem Hintergrund der zu diesem Zeitpunkt stark emotionalisierten Debatte und der wiederholt öffentlich vorgetragenen Vorwürfe gegen die zuständigen Mitarbeiter der regionalen Schulaufsicht, die Niederschlag in nichtsachdienlicher Presseberichterstattung fanden, hat die Leitung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie aus Fürsorgepflicht gegenüber ihren Beschäftigten entschieden, keine Vertretung der Schulaufsichtsbehörde in die Sitzung zu entsenden.“
Thewalt fragt in einem Brief an die Senatorin unmittelbar zurück: Wo denn diese „Fürsorgepflicht“ gewesen sei, als Günther-Wünsch die Schulleiterin und das Kollegium der Bergius-Schule öffentlich kritisiert habe. Wir sind gespannt auf die Antwort.
Der Streit um die Hochschulen (den eigentlich niemand führen möchte), wird durch Widerreden und Wiederwiderreden künstlich am Leben gehalten. Also bitte: Nach der gestrigen Recherche meines Kollegen Tilmann Warnecke korrigierte Senatssprecherin Christine Richter, dass die getroffenen Aussagen nicht dem Regierenden Bürgermeister zugeordnet werden sollten, sondern ihr, der Senatssprecherin. Und die spricht bekanntlich nicht nur für Kai Wegner, sondern für den gesamten Senat. Also noch einmal:
Der Berliner Senat lehnt den Vorschlag des CDU-Wissenschaftspolitikers Adrian Grasse ab, eine Hochschule der Stadt zu schließen, um zu sparen. „In Zeiten großer finanzieller Herausforderungen darf es keine Denkverbote geben. Aber die Frage, eine Hochschule in Berlin zu schließen, stellt sich nicht“, teilte Senatssprecherin Christine Richter mit.
Merke: Zitieren ist eine Wissenschaft für sich.
Und das Dichten eine Kunst, die nicht jeder beherrscht. Bei der Polizei Berlin hatte jemand gestern offenbar Langeweile: Auf ihrem WhatsApp-Kanal veröffentlichte die Behörde am Abend „Die Ballade vom LKW“. Also gut, lassen wir das Versmaß draußen und lesen mal rein:
So wahr wir hier stehen, es geschah
an einem Dienstag im Januar.
Es begab sich ein Mann in eine Gefahr,
die er erst nicht kommen sah.
Mit einem großen Lastkraftwagen
voll mit Papier bis zum Dach,
er wollte auch gar nicht darüber klagen,
aber das Liefern war nicht so einfach.
So steuerte er den Ernst-Reuter-Platz an,
rückwärts auf den Gehweg er fuhr,
verbotenerweise, wir sagen‘s ja nur,
weil‘s gefährlich ist für jedermann.
Auch für den Gehweg, wie man sah,
so ein LKW hat ja doch Gewicht.
Nur am Ende hilft kein traurig‘ Gesicht,
wenn der Schaden ist erstmal da.
Denn rechts hinten machte es Krach,
und der Reifen versank im gläsernen Dach
eines stillen Örtchens, was dort mal existierte,
wo er jetzt den LKW reinmanövrierte.
Schnell kam unser Abschnitt 25 hinzu.
Sie riefen einen Abschleppwagen im Nu.
Sie fragten auch einen Statiker um Rat,
der schritt mit seinen Messinstrumenten zur Tat.
Im Ergebnis war die Statik noch akkurat.
Glück im Unglück für den Mann am Steuer,
so wird es wohl nicht ganz so teuer.
Und die Moral von der Geschicht‘:
Glassteine und LKW vertragen sich nicht.
Puh, hoffentlich macht da jetzt niemand ein Kinderbuch draus (Grüße an den Grüffelo). Wer die Polizeimeldung lieber reimfrei möchte: Bitteschön.
Schöner Wählen: Eine Hamburger Hochschule hat einen Wettbewerb für ein neues Design von Wahlurnen gestartet – auch, um würdevolle Alternativen zur Mülltonne zu finden (Giffey dankt). Teil der Jury: Berlins Landeswahlleiter Stephan Bröchler. Er freut sich auf Vorschläge, „die das Zweckmäßige mit dem Schönen verbinden“. Wie eine Wahlurne aussieht, sei keinesfalls egal, sagte er dem Checkpoint: „Die Wahlurne ist das Gefäß der Volkssouveränität.“
Die Tonnen sind dennoch nichts für die Tonne: Künftig werden sie hauptsächlich als Briefwahl-Behältnisse genutzt. Und Bröchler verteidigt ihren schäbbigen Charme: Die Form folge der Funktion, sie stünden für Robustheit und Schlichtheit. Und letztlich gilt doch bei Wahlen wie in so vielen anderen Lebensbereichen: Es zählt, was drinsteckt.
Das dachte sich offenbar auch der Kreiswahlleiter in Duisburg: Im Kampf gegen die niedrige Wahlbeteiligung wird dort am Samstag vor der Wahl (15. Februar) Freibier verteilt. Eine ähnliche Aktion vor der Europawahl hatte nur wenige Menschen angezogen – lag womöglich daran, dass es nur alkoholfreies Bier gab. Jetzt erhöht Duisburg die Umdrehungen – ob’s was bringt?

Apropos schöner Wählen: Fast zwei Jahre nach der Wiederholungswahl in Berlin hat das Bundesverfassungsgericht nun in der Hauptsache entschieden: Die Wahl (also die Wiederholung) war rechtmäßig, die Verfassungsbeschwerde der SPD-Abgeordneten Jan Lehmann und Matthias Kollatz wurde abgelehnt. Lehmann kommentiert: „Es ist wichtig, dass das Bundesverfassungsgericht in dieser Sache jetzt entschieden hat, auch wenn ich die Folgen für problematisch halte. Die ursprünglich 2021 gleichzeitig stattfindende Bundestagswahl wurde nur in Teilen wiederholt, während die Berlin-Wahlen komplett wiederholt werden mussten. Zwei unterschiedliche Maßstäbe für den gleichen Wahltag – das schadet dem Vertrauen in unsere demokratischen Wahlen.“ Das Gericht sah es anders. Und muss in dieser (oder ähnlicher Sache) hoffentlich nie wieder bemüht werden.
By the way: Noch 25 Tage bis zur Bundestagswahl.
Und noch ein paar Leseempfehlungen:
Der Maler, der Till und die After-Show-Partys: Bela Bs Roman „Fun“ hat mit Rammstein nichts zu tun – oder?
Sparsamkeit in Berliner Cafés: Wenn eine Karaffe Leitungswasser zum Affront wird
Kurt, Jenny, Lutz, Natalie… Historikerin entdeckt verschollene Namensliste der Kindertransporte
Berliner Schnuppen

Telegramm
Ähnlich genial wie unsere Schnuppen sind die täglichen Karikaturen von Klaus Stuttmann im Tagesspiegel. Gestern Abend wurde er mit dem „Rückblende“-Preis für politische Fotografie und Karikatur als bester Karikaturist geehrt. Platz zwei belegt seine Vertretung beim Tagesspiegel, Christiane Lokar alias KITTIHAWK. Doppelte Glückwünsche!
Rückwärts geht es scheinbar auch mit der Terminvergabe bei den Bürgerämtern: Mehr als 30.000 Termine entfallen wegen der Bundestagswahl. Auch wenn’s schwerfällt angesichts des grauen Niesels da draußen: Vielleicht jetzt schon mal das Ablaufdatum der Pässe für den Sommerurlaub checken.
Bis dahin noch mal schnell „Frohes Neues!“ rufen. Heute feiern Chinesinnen und Chinesen das Neujahrsfest und starten in das Jahr der Schlange. Die steht im chinesischen Horoskop für Weisheit. Kann nicht schaden.
Nach dem Zoo öffnet morgen auch der Tierpark wieder. Wegen der Maul- und Klauenseuche war er knapp drei Wochen geschlossen. Der Himalaya-Bereich, der Streichelzoo und drei Hauptwege an den Hirschgehegen bleiben gesperrt, es gilt ein „umfassendes Hygienekonzept“ mit Desinfektionsmatten. Unangenehme Erinnerungen.
Nachtrag: Gestern berichteten wir, dass viele Briefwahlstellen ihre Öffnungszeiten erweitern. „Da geht noch mehr!“, schrieb uns daraufhin Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD), „mit tierischen Grüßen“. In Treptow-Köpenick öffnet die Briefwahlstelle zusätzlich eine Woche vorher: „Hier kann man den Sonntag vor der Wahl zum Wahlsonntag machen.“
Mit Vollgas über die Oberbaumbrücke, bröckelnde East-Side-Gallery: In „Mario Kart 8 Deluxe“ gibt es eine Berlin-Strecke. Kollege Robert Klages war seither auffällig viel im Homeoffice (Erlebnisbericht hier). Mehr quietschende Reifen und Straßengeschenke gibt‘s in seinem Bezirksnewsletter aus Friedrichshain-Kreuzberg (hier geht’s zur Anmeldung).
Apropos Gaming: Berlins Wirtschaftsverwaltung sucht per Ausschreibung Entwickler für Bereitstellung, Anpassung und Implementierung des „Solarrechners“. Mit dem Online-Tool sollen Berliner künftig berechnen, ob sich eine PV-Anlage auf dem Dach lohnt. Ob das ähnlich schnell klappt wie ein Sieg bei Mario Kart, ist eher zu bezweifeln.
Nach mehr als einem Jahr und 200.000 Euro Parkgebühren (Checkpoint vom 27. Januar) ist der Dauerparker am BER nun verschwunden. Das Auto sei „zu einem anderen Stellplatz gebracht“ worden, teilte ein Sprecher des Parkplatzbetreibers mit. Es kommentiert Checkpoint-Gastautor Konfuzius: Es ist nicht weg, es ist nur woanders.
Unfreiwillig ihren Halter gewechselt haben in der vergangenen Woche 195 Fahrräder im Wert von mehr als 274.000 Euro. Das teuerste Rad stand am Karl-August-Platz in Charlottenburg (8082 Euro). Wie die Lage in Ihrem Kiez ist, sehen Sie auf unserer interaktiven Fahrraddiebstahlkarte.
Vollbremsung auf der Berliner Stadtautobahn: Die A100 bleibt zumindest teilweise hell: „Bis zu einer Klärung mit dem Land Berlin werden keine weiteren Leuchten abgeschaltet“, teilte die zuständige Autobahn GmbH des Bundes mit. Vor knapp drei Wochen löschte sie ohne Vorwarnung hunderte Lichtmasten, weitere 4000 sollten folgen, um jährlich 1,2 Millionen Euro Stromkosten und 15.000 Tonnen CO2 zu sparen. Ob sich das mit der Verkehrssicherheit verträgt, ist allerdings unklar.
Zitat
„Gerade als Frau muss man hart sein.“
An Politikerinnen werden unfaire Maßstäbe angelegt, sagt Renate Künast. Checkpoint-Kollegin Ann-Kathrin Hipp hat mit ihr über 40 Jahre in der Politik gesprochen. Das Interview gibt es hier zu lesen oder hier als Ringbahn-Podcast.
Stadtleben
Verlosung – Schnapszahl! Wir laden Sie zum 222. Blauen Montag ein, am 3. Februar bei den Wühlmäusen (20 Uhr). Unter dem Motto „Die ganze Stadt in einer Show“ schaffen es Kabarettist Arnulf Rating und Team, musikalisch aufgemischt von wechselnden Bands, am unattraktivsten Abend der Woche verlässlich den Laden vollzukriegen. Auf die Bühne dürfen Literaten, Comedians, Sängerinnen, Satiriker, Akrobatinnen, Stars und so weiter, für die aktuelle Ausgabe sind u.a. angekündigt: Riedel & Meister (Singer-Songwriter), Christoph Rummel (Jonglage), Laura Dee & Natascha die Große (musikalische Comedy), Lennart Schilgen („Typ mit Gitarre“, ausgezeichnet mit dem „Prix Pantheon“). Wir verlosen 2x2 Karten! Regulär kosten die ab 33,50 Euro. Pommernallee 2-4, U-Bhf Theodor-Heuss-Platz
Essen & Trinken – Ein überraschend charmanter Ort hinter mausgrauer 1980er-Jahre-Plattenbaufassade. Vor zwei Wochen hat das „Pinci“ eröffnet, ein neuer quirliger Italiener. Drin dominiert ein großer Tresen den Raum, mit Kaffee- und Aufschnittmaschine, Salami, Mortadella und Prosciutto türmen sich in der Vitrine, es riecht nach Trüffel. Tagsüber serviert man hier Kleinigkeiten wie ein Palmkohlsalat mit Parmesan, Haselnüssen und Senfdressing oder eine Focaccia mit Mozzarella und hauchfein gehobelter Birne. Dazu läuft Italo-Pop. Ab dem Nachmittag gibt es einen Aperitivo mit Cocktails und ein paar offene Weine, abends eine Reihe Pasta-Gerichte. Neben dem Eingang ist noch ein kleiner Alimentari mit ein paar italienischen Lebensmitteln. Keine spektakuläre Küche, aber ein netter Ort für viele Gelegenheiten. Mo-Fr 11-23 Uhr, Große Hamburger Straße 42, S-Bhf Oranienburger Str.
Noch hingehen – Erich Honecker singt aus voller Kehle mit Jungpionieren, ein fein herausgeputztes Paar steht unterm Regenschirm am Grenzübergang Checkpoint Charlie – kommt West-Besuch? Und natürlich der legendäre Bruderkuss, den sich Leonid Breschnew und Honecker 1974 in Schönefeld gaben. Das sind nur einige der Reportage-Fotos von Thomas Billhardt. Die Galerie Camera Work zeigt noch bis Sonnabend 20 seiner Fotografien aus dem Alltag des real existierenden Sozialismus. Tagesspiegel-Autor Andreas Busche schrieb im Nachruf auf den am 23. Januar verstorbenen Billhardt: „Sein Blick war nie ideologisch, er sah immer zuerst die Menschen.“ Eintritt frei, Di-Sa 11-18 Uhr, Kantstraße 149, S-Bhf Savignyplatz
Berlinbesuch – Menschen zwischen 13 und 16 Jahren sind eine Blackbox. Keiner außer ihnen selbst weiß, was sie cool oder zumindest annehmbar finden. Weil wir ja immer versuchen, Ihnen da draußen das Leben zu erleichtern, haben wir uns mal nah an diese schwierige Zielgruppe rangerobbt und Schülerpraktikantin Matilda Stachursky (14) gebeten, etwas zu empfehlen. Hier ihr Tipp, wo Großeltern, Eltern, Onkel und Tanten mit jungen Menschen gut hingehen oder einen Gutschein verschenken können, ohne genervte Blicke zu ernten: Im Boulderclub Kreuzberg lässt sich entspannt und umgeben von netten Leuten bouldern, egal ob totaler Anfänger, Freizeitsportlerin oder Profi. Neben der 1.300 qm Halle mit abwechslungsreichen Parcours gibt es noch einen Yoga-Raum zum Dehnen und Entspannen, einen Kraftsportraum und ein nettes Café. Mo-Fr von 7 bis 22 Uhr, Sa/So 9 bis 22 Uhr, Eintritt 12/7 Euro, Ohlauer Straße 38, Tramhaltestelle Ohlauer Straße
Grübelstoff – Mannomann, die Weltlage sieht gerade wirklich nicht schön aus. Wie helfen Sie sich in Zeiten akuter Optimismusknappheit? Wir werfen mal in die Runde: flauschige Hundeohren kraulen (Grüße gehen raus an den knuffigen Bürohund Lotti!), den Meisen auf dem Balkon zuschauen, das Lieblingslied hören (laut!) ...
Kiekste

Diesen glühenden Hauptstadtmorgen am Nordhafen verdanken wir Leserin Ruth Jeutner. Weitere atmosphärische Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A115: Von 21 bis 5 Uhr steht Richtung Dreieck Funkturm nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Haselhorst: Von der Havariebaustelle Am Juliusturm ist nun auch die Daumstraße betroffen. In Richtung Ferdinand-Friedensburg-Platz ist die Fahrbahn in der Kreuzungszufahrt Nonnendammallee auf zwei Fahrstreifen verengt (bis Ende März).
Levetzowstraße (Moabit): In Richtung Gotzkowskystraße ist die Fahrbahn zwischen Zinzendorfstraße und Gotzkowskystraße auf einen Fahrstreifen verengt. Die Arbeiten laufen bis Ende März.
Oranienburger Straße (Wittenau): Stadteinwärts ist zwischen Kossätenstraße und Tessenowstraße für ca. eine Woche der rechte Fahrstreifen gesperrt.
Nahverkehr – S-Bahn – S41/S42: Die Ringlinien sind von 22 bis 1.30 Uhr zwischen Ostkreuz und Neukölln unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz. Die Linien fahren zwischen Ostkreuz und Greifswalder Straße nur im 10-Minutentakt.
S5: Ab 4 Uhr und bis 10. Februar verkehrt die Linie nach verändertem Fahrplan.
Demonstration – Für heute sind elf Demos angemeldet (Stand 28.1., 13.45 Uhr), u.a. „Wirtschaftswarntag – Führende Wirtschaftsverbände wollen auf einer gemeinsamen Demonstration für eine Wirtschaftswende demonstrieren und eine Wirtschaftspolitik einfordern, die der konjunkturellen Lage gerecht wird“: 1.000 Menschen, Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Platz des 18. März (13-14 Uhr)
„Arbeitstitel: Kundgebung zum Auftakt der Wahlveranstaltungen“: 150 Demonstrierende, Omas gegen Rechts, Klingelhöferstraße (13-14 Uhr)
„Stilles Gedenken am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen“: 50 Teilnehmende, LSVD – Verband Queere Vielfalt, Ebertstraße (15-15.30 Uhr)
„SOLIDARITÄT MIT ISRAEL UND DER IDF“: zehn Demonstrierende, Wittenbergplatz (15-16.30 Uhr)
„Stoppen Sie die israelische Aggression im Westjordanland Keine Waffen für Israel“: 100 Protestierende, Wittenbergplatz (15-18 Uhr)
Gericht – Der Prozess nach einem tödlichen Streit um einen Parkplatz in Berlin-Gesundbrunnen geht weiter. Der 30-jährige Angeklagte soll einen 37-Jährigen, der mit seinem Auto eine freie Parklücke blockierte, in einem Streit durch einen Messerstich in den Bauch getötet haben. Nach der Tat versammelten sich damals Bekannte und Verwandte des getöteten Mannes, es sei zu Tumulten gekommen (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 217).
Universität – Im Rahmen der Ringvorlesung „Gründe erzählen“geht es an der Freien Universität heute um „Väter für den Frieden: Die Gründungserzählung der EU“ (18 Uhr). Es spricht der Historiker Kiran Patel. Die Vorlesungsreihe betrachtet Erzählungen über Ursprünge von der Antike bis zur Gegenwart interdisziplinär. Habelschwerdter Allee 45 (Hörsaal 2) oder im Livestream.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Viele Geburtstagsgrüße, lieber Christof, zu Deinem 69. Geburtstag, von Susi und Michi“ / „Fokus, Henriette, Fokus! beim Geburtstagfeiern wünscht die Redaktion!“ / „Karen-Michaela (66) – auf noch viele gute Jahre mit Yoga im Gierkekiez!“ / Vinzenz Kiefer (46), Schauspieler, u.a. in der RTL-Serie „Unter uns“ und „Der Baader Meinhof Komplex“ (als Peter-Jürgen Boock) / Sarah Kuttner (46), Fernsehmoderatorin und Autorin, u.a. moderierte sie eine Zeit lang auf „radioeins“ die wöchentliche Talkshow Kuttner & Kuttner, ihre Romane „Mängelexemplar“ und „Kurt“ wurden auch verfilmt / Manfred Lehmann (80), Schauspieler und Synchronsprecher, Standardstimme von Bruce Willis und Gérard Depardieu / „Wir ‚Herzschrittmacher‘ gratulieren heute unserer Chorschwester Gabriele aus dem Sopran mit einem Ständchen und freuen uns auf viele gemeinsame Konzerte!“ / „Mae, unsere liebe, kluge und unternehmungslustige Enkelin, wird heute 18 und kann gleich den Bundestag wählen. Wir sind gespannt, wohin die Reise nach dem Abi geht und wann wir ihre sensationellen Karamell-Nüsse wieder genießen können. Ein tolles Leben nach der Schule wünschen die Großeltern in Friedenau.“ / Bernd Schiphorst (82), Medienmanager, war u.a. Medienbeauftragter der Länder Berlin und Brandenburg, war erst Präsident von Hertha BSC, dann Aufsichtsratsvorsitzender / „Herzliche Glückwünsche! Mein liebster Freund Wolfgang Spahn wird 77! Alles Liebe, alles Gute fürs neue Lebensjahr wünscht Christelund bedankt sich für alles“ / Taichi (bürgerlich Aimo Brookmann, 41), Rapper („Endgültig“), war Pate des Projekts „HipHop geht anders! e. V.“ für Berliner Schulen
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Dr. Joachim Jaenecke, * 13. März 1945, verstorben am 11. Dezember 2024 / Dr. Gerald Kirsch, * 29. Juni 1941, verstorben am 22. Dezember 2024 / Jürgen Krühn, * 29. Dezember 1943, verstorben am 14. Januar 2025 / Dr. med. Inge Sagemüller (geb. Wassermann), * 2. Mai 1939, verstorben am 7. Januar 2025 / Gisela Tepfer, * 19. November 1923,verstorben am 6. Januar 2025 / Prof. Dr. Andreas Paul Timmermann, * 10. Oktober 1949, verstorben am 19. Januar 2025
Stolperstein – Felix Flatow (* 1875) war Kaufmann von Beruf und Mitglied des Berliner Turner-Vereins 1850. Er nahm 1896 bei den ersten Olympischen Spielen in Athen und 1900 bei den Spielen in Paris teil. Er war verheiratet mit Margarete Lamm, das Paar hatte zwei Kinder. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte er in die Niederlande. Seltsamerweise wurde er, Felix Flatow war Jude, als Ehrengast zu den Olympischen Spielen von 1936 in Berlin eingeladen, wo sein Name neben denen der übrigen deutschen Olympiasieger von 1896 in eine Stele eingraviert wurde. Die Familie ging in den Untergrund, sie wurden aber verraten und erst im Durchgangslager Westerbork interniert, dann von den Nazis nach Theresienstadt deportiert. Felix Flatow starb am 29. Januar 1945 den Hungertod, nur seine Frau und der Sohn Stefan überlebten den Krieg. An Felix Flatow erinnert ein Stolperstein in der Schlüterstraße 49 in Charlottenburg.
Encore
„Berlin was one of the best food city I’ve ever been to!“, schwärmt ein Nutzer der Plattform Reddit: „Just the Döner alone – how good is the Döner?!“ Die Pizza sei besser als in Italien, türkisches Essen besser als in Istanbul. Die Preise? Günstig im Vergleich zu anderen Metropolen. Die Öffis? „Very good!“ Das geht doch runter wie Kräutersoße (mit scharf).
Die beste Recherche haben gestern Sönke Matschurek und Susanne Vieth-Entus geliefert, „very good tipps“ kamen von André Görke und Dominik Mai. Antje Scherer hat die Häppchen serviert (Stadtleben) und Jennifer Katona morgens alles hübsch angerichtet (Produktion). Morgen fischt hier Daniel Böldt die Leckerbissen für Sie raus.
Bis bald!
