dieses spektakuläre Urlaubsfoto hat Leserin Natalie Müller-Lange aufgenommen und schreibt dazu: „Liebes Checkpoint-Team, hier ein Urlaubsfoto aus Bienenfarm (Havelland). Man muss nicht weit fahren, damit einem ein Licht aufgeht!“
Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint-aktion@tagesspiegel.de.
Damit ist der Ton für heute gesetzt: Magie ist immer möglich. Und wenn sich selbst die Gallagher-Brüder vertragen können, dann besteht auch Hoffnung für den Rest der Welt. Entsprechend wird dieser Checkpoint selbstverständlich mit Oasis in Dauerschleife geschrieben, denn vor allem in Berlin gilt bekanntlich: „Don’t Look Back in Anger.“ (Zu unserer Playlist des Sommers geht es hier.)
„Definitly Maybe“ gibt es auf der Straße des 17. Juni demnächst ein Problem. Denn bekanntlich hat der Senat im Dezember den neuen S-Bahn-Tunnel vom Hauptbahnhof zum Potsdamer Platz beschlossen. Unschöner Nebeneffekt: eine riesige Baugrube direkt am Brandenburger Tor.
In der Veranstaltungsbranche machen nun Gerüchte die Runde, dass während der gesamten Bauzeit gar keine Veranstaltungen mehr auf Berlins beliebtester Partymeile stattfinden können. Wie lange? Die Bahn rechnet mit sieben Jahren, doch seriös kann das niemand sagen, zumal der märkische Sand meist noch ein paar archäologische Funde mitbringt.
Beim SCC, der die (Halb-)Marathon-Läufer einmal im Halbjahr durchs Tor schickt, weiß man noch nichts; aus dem zuständigen Bezirk heißt es nur: „Wir haben Platz in Mitte, wir werden auf jeden Fall Plätze und Orte für die vielen schönen Veranstaltungen finden.“
Na, dann begeben wir uns mal auf die Suche. Bis zum angestrebten Baubeginn 2027 ist schließlich noch ein bisschen Zeit. Aber warum die Silvesterparty am Brandenburger Tor dem Vernehmen nach für dieses Jahr noch keine Genehmigung erhalten hat, konnte gestern niemand erklären. Auf der Seite berlin.de heißt es jedenfalls: „Zum Jahreswechsel findet am Brandenburger Tor voraussichtlich auch in diesem Jahr wieder ein rauschendes Fest statt. Hinweis: Der Termin ist noch nicht bestätigt.“ Ob sie noch das Datum suchen?
Schluss mit der Spekulation, wir verbleiben für heute mit einem Funfact zum Erschaudern: Wer online nach „S21“ sucht, der findet… genau: Stuttgart 21. Bauzeit bislang: 14 Jahre (Ende offen).
Was das für die vielen Veranstaltungen an diesem Ort heißen könnte, lesen Sie heute im Checkpoint für Abonnenten. (Jetzt hier testen.)
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+ Exklusive Zahlen zur Auslastung in den Kitas (Spoiler: Es sind auf einmal Plätze frei!)
+ Für welches Tier die AGH-Präsidentin eine Patenschaft übernehmen könnte
+ Die Empörung der Wirtschaftssenatorin über Ryanair
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„Don’t Go Away“ würde die Schulsenatorin vermutlich so manchem Lehrer gern hinterherrufen. Aber es hilft nichts: Wenn Katharina Günther-Wünsch heute den traditionellen Ausblick auf das neue Schuljahr gibt (beginnt am Montag), wird sie wie jedes Jahr auf eine Recherche meiner Kollegin Susanne Vieth-Entus reagieren müssen. Und die geht diesmal so: 2573 Lehrkräfte hat Berlin im vergangenen Jahr verloren, hauptsächlich durch Berufsunfähigkeit und Kündigung. Was das für die Lage an den Schulen heißt, können Sie sich selbst ausrechnen.
Hilft nur noch „Cigarettes & Alcohol“? Unsere Frage zum Thema Trinkgeld (CP von gestern) hat die Checkpoint-Community aufgewühlt, mehr als 40 Mails zum Thema gingen bis zum Abend bei uns ein und für die große Mehrheit ist klar: Grundsätzlich gehört guter Service mit Trinkgeld belohnt. Die meisten halten zwischen 5 und 10 Prozent für angemessen. Dass neuerdings bei Kartenzahlung das Lesegerät die möglichen Beträge vorgibt, sehen viele allerdings kritisch. Eine Auswahl:
„Trinkgeld macht der Bedienung Freude, und Freude motiviert zu gutem Service. Sie verdienen ja nicht viel und brauchen das Trinkgeld zum Leben.“ (Marion S.)
„Ich finde, wenn der Service ok war, gehört Trinkgeldgeben zum guten Ton und zur Anerkennung. Wenn der Service nicht ok war oder gar keiner stattgefunden hat (Selbstbedienung o. ä.) muss es selbstverständlich möglich sein, keines zu geben, ohne Umstände und Nötigung.“ (Achim B.)
„Selbstverständlich sollte man möglichst viel Trinkgeld geben, wenn es angemessen ist. ABER: Die bei Kartenzahlung zur Auswahl stehenden prozentualen Beiträge sind leider meist viel zu hoch und erinnern an die USA. Statt 5-25% wären 3-10% oder eine dynamische Aufrundungsfunktion viel besser.“ (Philipp R.)
„Trinkgelder sind noch ungerechter als das Vergütungssystem. Sie sind zudem ein Geschenk von oben herab. Sie gehören abgeschafft. Dafür zahle ich gern etwas mehr für die Leistung oder das Essen. Auch das Sozialversicherungssystem würde davon profitieren, weil mehr Beiträge abgeführt würden.“ (Sabine H.)
„Ich halte es persönlich so, dass ich den exakten Rechnungsbetrag mit der Karte bezahle und das Trinkgeld in bar aushändige. Auf diese Weise kommt der ,Tip‘ direkt dem Personal zugute, der Chef kann nicht über das Trinkgeld verfügen und die Kreditkartenfirma kann keine Servicegebühr abziehen.“ (Martin W.)
„Natürlich muss es für Service und besonders für guten Service auch heute noch ein Trinkgeld geben und etwa 10 % des Verzehrbetrags – bei besonders gutem Service mit Ausschlägen nach oben – sollte dafür auch weiterhin die Richtschur sein. Ich zahle seit Jahren in Restaurants, wenn es möglich ist, den Verzehrbetrag mit meiner Karte und gebe dem Kellner / der Kellnerin bei dem Bezahlvorgang das Trinkgeld in bar. Dafür achte ich immer darauf, dass ich ausreichend Bargeld, ggf. auch in kleinen Scheinen, bei mir habe.“ (Dorothee H.)
Welchen Betrag die meisten für angemessen halten und wie man das Problem der festen Beträge auf den Kartenlesegeräten löst, lesen Sie heute im Abo-Checkpoint. Außerdem: Warum in Berlin eigentlich das Bargeld regiert. Hier geht’s zum Abo.
Und wie halten Sie’s? Bar oder Karte?
Ach, und nicht vergessen, die BVG geht revolutionär andere Wege und schafft ab Sonntag das Bargeld in Bussen ab (Kommentar hier hören und lesen)
Die Empfehlung unserer Bucket-Liste (Was Sie in diesem Sommer in Berlin unbedingt noch tun sollten) kommt heute von der Johanna-Eck-Schule in Tempelhof, passend zum Wetter:
„Vamos a la playa: Im Sommer empfiehlt die bunte Schulfamilie: ,Pack die Badehose ein!‘, u.a. für Ausflüge ans Strandbad Plötzensee (,Moabit ist Beste…‘), bzw. in Berlins Südwesten – ,nüscht wie raus zum Wannsee‘, ob mit oder ohne Conny Froboess-Stream im Ohr. Alternativ gilt frei nach Möller: ,Ob Müritz oder Mittelmeer: Hauptsache Mecklenburg-Vorpommern‘. Die ‚externen Berliner Badewannen‘ laden ein zum Besuch per Deutschlandticket unseres schulischen Kooperationspartners Deutsche Bahn. Zu unserer diesjährigen Jahrgangsfahrt 7 (Thema: ,Teambuilding & Sport‘) nach McPom nehmen wir aber leider keine externen Gäste mit.“
Und noch ein paar Leseempfehlungen:
+ Drei Jahre alt und schon eine Ausstellung: Der Hype um ein Farbtalent in Windeln. Laurent Schwarz aus Bayern ist schon jetzt als Maler gefragt. Wo soll das hinführen?
+ So profitiert die AfD vom Messer-Anschlag: Was Solingen für die Landtagswahlen bedeutet – lässt sich der Anschlag in Wählerstimmen umrechnen?
+ Plötzlich 200 Prozent mehr Angebote: Wie Präsident Milei Argentiniens Wohnungsmarkt umkrempelt
Telegramm
Die Hitze ist zurück (heute 31 Grad), ein Zusammenhang mit politischen Vorschlägen sicher rein zufällig. Aus der Reihe „Mal was Neues wagen“ schlägt die FDP Berlin nun vor, den Görlitzer Park zu bebauen. Richtig gelesen: Generalsekretär Peter Langer spricht von 1700 bis 2000 Wohnungen, die das Dealer-Problem lösen könnten. (Q: BZ). Revolutionäre Idee! Und womöglich die Lösung für zwei Probleme auf einmal: Das umzäunte Tempelhofer Feld wird nicht bebaut, dafür blasen wir die Umzäunung des Görlitzer Parks wieder ab und bauen Wohnungen drauf – alle zufrieden? Schade, dass die FDP in der Landespolitik derzeit rein gar nichts zu sagen hat.
Und übrigens: Das mit der Bebauung des Görlis ist gar nicht so neu, wie es zunächst klingt. Fans der Känguru-Chroniken wissen Bescheid (Grüße an Marc-Uwe Kling).
Und da sind wir schon bei mehr oder weniger exotischen Tieren: Bärenstadt Berlin zittert derzeit, ob die zwei Panda-Babys die ersten Wochen überleben, knapp eine von zwei besonders kritischen Wochen haben sie bereits geschafft (fluffiges Fotomaterial hier).
„Wegner begrüßte die Absicht von Ryanair, den Sommerflugplan ab Berlin auszubauen und insbesondere die Flüge nach Italien um bis zu 47 Prozent aufzustocken“, hieß es in einer Pressemitteilung der Senatskanzlei am 10. Januar dieses Jahres. Damals hatte der Regierende Bürgermeister Ryanair-Chef Eddi Wilson im Roten Rathaus empfangen. „Vielen Dank an Ryanair für das Vertrauen in die Berliner Wirtschaft und in die Anziehungskraft unserer Metropole.“ Tja, mit dem Vertrauen ist es wohl vorbei, von Ausbau keine Rede mehr, im Gegenteil: Ryanair zieht ein Fünftel seiner Flotte vom BER ab und begründet das mit „Missmanagement und horrenden Kosten“.
Was die Wirtschaftssenatorin dazu sagt? Gibt’s im Abo-Checkpoint.
Und jetzt alle: „Don’t Go Away“!
Aus der Reihe „Amt, aber glücklich“ kam gestern diese begeisterte SMS von Matthias Borowski. „Heute Morgen konnte ich für die Beantragung eines neuen Reisepasses direkt einen Termin im Bürgeramt Weißensee zur optimalen Feierabendzeit um 17.36 Uhr online ergattern. Doch damit nicht genug: Die freundliche Mitarbeiterin am Platz 6 organisierte sogar einen weiteren Termin für meine Frau, ebenfalls zur Passbeantragung, noch für diesen Donnerstagnachmittag. Ein großes Lob an Weißensee – so sieht Bürgerservice aus!“
„Little by Little“
„Some Might Say“, da ist vielleicht schon die KI im Einsatz? Innensenatorin Iris Spranger kündigte jedenfalls gestern Videoüberwachung mit KI an. Die Gewerkschaft der Polizei sagt: Das geht nicht. (Q: Berliner Zeitung)
Fragen wir doch mal ChatGPT, wer recht hat: „Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, Videoaufnahmen in Echtzeit zu analysieren, um beispielsweise verdächtige Aktivitäten zu erkennen, Gesichter zu identifizieren oder bestimmte Verhaltensmuster zu überwachen…“ Na super! Aber ist das auch in Deutschland erlaubt? „In Deutschland ist Videoüberwachung grundsätzlich erlaubt, jedoch unterliegt sie strengen gesetzlichen Regelungen, insbesondere dem Datenschutzrecht. Die wichtigsten Punkte sind: …“ Wir vertagen das besser.
Zeit für ein kleines Rätsel: Welche Fraktion des Abgeordnetenhauses lädt seine Gäste (zumindest manche) zum Sommerfest mit folgender Anrede ein: „Sehr geehrte Frau / geehrter Herr / Hallo Myrrhe…“? Macht ja nichts, liebe CDU, wir kommen trotzdem gern. Im vergangenen Jahr gab es hier schließlich erste Anzeichen darauf, dass der Regierende Bürgermeister und die Bildungssenatorin mehr sind als nur Kollegen (Stw.: „Adonis“). Wir sind gespannt, welche heißen Geschichten diesmal am Stehtisch auf uns warten. „Do You Know What I Mean?“
Während im Kaskelkiez in Lichtenberg rund 150 Anwohner weiterhin gegen einen Poller protestieren, und nun jeweils 76,31 € bezahlen sollen, weil der Widerspruch vom Bezirk abgelehnt wurde (Q: Abendschau), sind in Prenzlauer Berg schon die nächsten Poller geplant. Nämlich hier.
Aber Fahrradfahrer haben es auch nicht leichter: Vergangene Woche wurden in Berlin 298 Fahrräder im Wert von 416.393 Euro als gestohlen gemeldet. Das sind mehr als in der Woche davor (264). Außerhalb des Rings wurde mehr (164) geklaut als innerhalb (134). Achtung: Besonders häufig wurden Fahrräder um 20 Uhr sowie am Mittwoch gestohlen. Höchster Diebstahlwert: 7500 Euro. Das geht aus einer Checkpoint-Auswertung von Daten der Berliner Polizei hervor. Auf unserer Fahrraddiebstahl-Karte sehen Sie, wie die Lage in Ihrem Kiez ist.
Aus der Reihe „Wer solche Freunde hat…“ ist die letzte Meldung: Thilo Sarrazin wünscht SPD Scheitern bei den Landtagswahlen. Gut, die hatten auch jahrelang versucht, Berlins ehemaligen Finanzsenator aus der Partei zu werfen (und es schließlich geschafft). Gut, er hatte mit seinen Thesen zur Zuwanderung auch… Ach, lassen wir das und konstatieren: Die Veröffentlichung seines Buches in der Woche der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen ist sicherlich kein Zufall.
Zitat
„Wir brauchen dauerhafte Grenzkontrollen, solange die europäischen Außengrenzen nicht gesichert sind.“
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU)
Kiekste
Museum für Moderne Kunst – oder Schöneberger Supermarkt? Leserin Susanne Schmidt bestätigt Letzteres. Danke! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Stefan Arndt (63), Filmproduzent / „Der wundervollen Christine Beiert die besten Glückwünsche zum 43. Wiegenfest. Peter hofft so sehr auf seinen zeitnahen Status als Schwiegervater. Die wärmsten Grüße aus Hiddingsel“ / Jeremy Dudziak (29), Fußballprofi bei Hertha BSC / Dr. Nicola Jahn (50): „Wir gratulieren Dir auch auf diesem Wege ganz herzlich und wünschen Dir weiterhin alles Gute. Du und Deine Familie sind unser größtes Glück. Deine Mami und Papi“ / „Thomas Jochheim wird 75 – die Berliner Familie gratuliert herzlich!“ / Monika Kettner (68): „Grattis på födelsedagen und nur das Beste wünscht Dir herzlichst Susanne aus Hökhemmet/Småland“ / Uwe Lehmann-Brauns, Politiker (CDU), ehem. Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin / „Wir gratulieren unsrem Partner und Kollegen Oliver Lipinski, einem großartigen Fotokünstler, Partner und Freund zu seinem 38. Geburtstag. Bleib weiterhin so kunstsinnig und weltoffen, wie wir Dich kennen. Wir wünschen uns noch viele weitere gemeinsame Jahre der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Dir. Liebe malerische Grüße von Deinen Kollegen der Galerie ARTprotect - H. Pastor und A.R. Stern und allen Freunden“ / „Jochen gratuliert seiner Liebsten Mia heute und wünscht weiter Gesundheit, Spaß und Energie“ / Ai Weiwei (67), chinesischer Künstler und Regierungskritiker
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Rainer Allgaier, * 13. Juni 1941,verstorben am 10. August 2024 / Sigurd Hilkenbach, * 18. März 1931, verstorben am 4. August 2024 / Ilse Rösenberger, * 22. Dezember 1926, verstorben am 17. August 2024 / Klaus Stiller, * 15. April 1941, verstorben am 19. August 2024
Stolperstein – Fritz Siedentopf (Jg. 1908) war gelernter Schlosser und zog Anfang der 1930er Jahre aus Güsten nach Berlin. Im Jahr 1932 trat Fritz Siedentopf in die KPD ein und wurde damit beauftragt, u.a. Flugblätter und Zeitungen herzustellen. Am 18. August 1934 wurde er inhaftiert. Erst vier Jahre später wurde er wieder entlassen, nur um am 4. Februar 1942 erneut verhaftet zu werden. Am 6. Juli 1944 wurde er in Potsdam wegen „Vorbereitung zum Hochverrat unter erschwerenden Umständen und Feindbegünstigung im Kriege“ zum Tode verurteilt und am 28. August 1944 mit dem Fallbeil hingerichtet. An Fritz Siedentopf erinnert heute ein Stolperstein in der Willibald-Alexis-Straße 15 in Kreuzberg.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Ein Tisch, zwei Spieler, 16 Kugeln und vier (Berliner Sommer-)Löcher: Unsere Serie führt uns heute zum Billardspielen. Ein königlicher Sport: Schon der französische Herrscher Louis XI. soll Mitte des 15. Jahrhunderts Kugeln mit Stöcken über stoffbezogene Tische bewegt haben. Damals war Billardspielen Sache der Adligen.
Heute kann man in Berlin je nach Geschmack urig, punkig oder professionell einlochen. In Kreuzberg empfiehlt sich beispielsweise ein Besuch im „Clash“ am Mehringdamm oder im „Café Wirtschaftswunder“ in der Yorckstraße, in Prenzlauer Berg spielt man gemütlich im „Yard“, in Wedding bis 6 Uhr morgens im berüchtigten „Magendoktor“, in Neukölln rund um die Uhr im ebenso berüchtigten „Magendoktor“ (Vorsicht, Verwechslungsgefahr!). Wer statt Eckkneipencharme eher Professionalität sucht, der ist bei „Bata Bar & Billards“ richtig: Am Hauptbahnhof und am Alex können Sie sich jeweils an dutzenden Billardtischen austoben.
In der Recherche ausgetobt haben sich gestern Jessica Gummersbach und Isabella Klose, Tobias Langley-Hunt hat das Finger-Food gereicht (Stadtleben) und Neele Schumacher im Frühdienst alles ordentlich sortiert (Produktion). Morgen begrüßt Sie hier Daniel Böldt.
Zum Abschied gibt’s noch diesen Ohrwurm für den Tag. Bis bald!
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