Sonne und Wolken bei 20°C

Berlin öffnet Freiluftkinos, Kneipen und FitnessstudiosTrump erlässt Dekret gegen TwitterUnion streicht Sebastian Polter aus dem Kader

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haben Sie das auch gesehen: dieses Strahlen der Menschen, die in Sonnenstrahlen baden? Berlin erstrahlt neu, wenn auch noch abstandshalber auf sich selbst bezogen und ständig begleitet von einem stillen Schatten, den keine Sonne vertreiben kann: Die Pandemie lauert in unserer Luft, die an manchen Abenden schon den Sommer einatmet. Vorm Balkon wird das Fußpils zum Stehrumchen-Bier; und am Wannsee warten die Strandkörbe auf uns Vor-der-Haustür-Urlauber. Wer hier allerdings mit seinem mobilen und seltsamerweise von den Bäderbetrieben so genannten „Corona-Ticket“ um Einlass bittet, muss am Empfangstor erst mal weiträumig nach Handyempfang fahnden. Danach immerhin hat man Platz wie der Sand am Meer (Fotos hier). Seit der Eröffnung am Montag schwammen nur ein paar hundert Leute hier vorbei. Und wannsee’n wir uns dort?

Auch wenn bei manchen Menschen offenbar zuerst die Schrauben gelockert wurden (mehr zu Verschwörungstheoretikern weiter unten), versucht Berlins Senat weiterhin vorsichtig an der öffentlichen Lockerungsschraube zu drehen. Nach stundenlanger Sitzung kamen am Donnerstag viele schon kurzfristig gültige Maßnahmen heraus – hier zum Auswendiglernen und zur freundlichen Anwendung auf einen schnellen Blick:

– Ab Sonnabend darf wieder jede und jeder demonstrieren gehen, selbst politische Massenaufmärsche wären mit Abstand erlaubt. Das Gleiche gilt auch für religiöse Veranstaltungen unter freiem Himmel – auch wenn diese in Berlin eher nur Menschen in Maßen anziehen.

– Direkt nach Pfingsten sind Frischeluftkonzerte und Freiluftkinofilme erlaubt – allerdings bloß mit bis zu 200 frei herumhockenden Gästen. Zwei Wochen später dürfen 500 Leute wieder gemeinsam unter Leute gehen, vier Wochen später sind sogar Veranstaltungen mit 999 Menschen möglich (aber keiner mehr). Gottlose Messen oder Kongresse in geschlossenen Räumen sind zunächst mit 150 Personen erlaubt, ab 30. Juni mit 300. Großveranstaltungen bleiben bis Ende August untersagt. Danach beginnen eigentlich Berlins Ernte- und Straßenfeste. Feste planen sollte damit keiner.

 – Ab Dienstag gibt es auch keine Ausreden mehr, nicht mehr ins Fitnessstudio zu gehen – außer man möchte nicht mit drei Meter Abstand schwitzen und besteht nach dem Sport auf einer Dusche. Zu Hause ist die allerdings weiterhin zu empfehlen. Auch auf Sportplätzen und in Turnhallen darf es wieder sportlich getrieben werden; Training mit bis zu zwölf Personen und Tanzstunden mit bis zu acht Menschen sind wieder möglich – für Mannschaftssportler läuft das aufs kleine Ballett hinaus.

– Ab Juni lockert Berlin auch die Sperrstunde. Dann werden nicht nur in Steglitz-Zehlendorf die Bürgersteige um 23 Uhr hochgekurbelt. Immerhin können ab dem 2. Juni Kneipen und Bars wieder Flaschen öffnen – allerdings darf dabei nur an Tischen ins halbleere Glas geschaut und nicht mit halbvollen Kehle auf Tischen getanzt werden. Plätze an der Bar bleiben leer; auch für Barzahler.

– Private Partys sind weiterhin ein Tabu; in einer Wohnung soll man sich immer noch nur noch mit einem weiteren Haushalt treffen; draußen dürfen frau und man zu fünft unterwegs sein. Familienrelevante Treffen wie Hochzeiten, Beerdigungen und auch Taufen dürfen nun mit 50 Menschen stattfinden. Ob zu den „zwingenden Gründen“ für ein Familientreffen auch der 90. Geburtstag der Oma zählt, wusste Innensenator Andreas Geisel (SPD) gestern Abend auf der Senatspressekonferenz nicht genau zu sagen. Auf ihren 100. will allerdings auch niemand warten müssen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieser Meldung hatten wir irrtümlich den 2. Juli als Stichtag für Kneipen und Bars genannt. Wir bitten Sie, das zu entschuldigen. (Indoor-)Kinos dürfen in Berlin ab dem 30. Juni wieder öffnen.

Wie ein Sack Flöhe dürfen die Leute ab jetzt nicht rumrennen, auch nicht auf den Flohmärkten der Stadt. Am Mauerpark in Prenzlauer Berg, wo am Pfingstwochenende die Aluwutbürger für das Recht auf Ansteckung protestieren wollen, wartet Flohmarktbetreiber Rainer Perske lieber mit der Öffnung der Stände bis Mitte Juni, wie er meinem Kollegen Christian Hönicke verraten hat (Probeabo seines Kiezhausen-Newsletters hier). „Ich will nicht, dass der Mauerpark zum Ischgl von Berlin wird“, sagt Perske mit Blick auf die Corona-Karaoke in den österreichischen Skiferien. Der Händler, nach einem Schlaganfall selbst Risikopatient, trödelt lieber mit seinem Trödelmarkt. „Wir haben ungefähr die Besucherzahl eines Hertha-Heimspiels, und die spielen derzeit ja auch ohne Publikum.“ Für Hertha, gerade mit dem nächsten neuen Trainer auf dem Weg zur Fußball-Geisterschaft, scheint dieses Konzept erfolgreich zu sein; für einen Markt dagegen stände die Zeit ohne Besucher so still, wie ein Stadion ohne Fans leise ist.

Immer mehr Radwege poppen auf den Straßen up, inzwischen sind in Berlin zehn Kilometer gelb gestrichelt worden. An der Frankfurter Allee sieht allerdings Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Linke) den Bürger nicht beteiligt und beteiligt sich deshalb lieber nicht am Radwegeumbau, während Friedrichshain-Kreuzberg auf der gleichen Straße schon mal vorzeitig die Spur wechselt und Räder vom holprigen Fußweg auf die Stehspur für parkendes Autoblech umleitet – womöglich von jetzt für immer. „Radfahrer und Fußgänger würden sich sicher über eine Weiterführung im Lichtenberger Teil der Frankfurter Allee freuen“, lässt Bezirksbürgermeisterin Monika Hermann (Grüne) dazu ihrem Amtskollegen auf Nachfrage ausrichten. Das Pingpong der Bezirke macht aus Berlins Radwegesystem ein löchriges Netz. Während alle Verkehrsteilnehmer darin hängen bleiben, spielen die Behörden weiter darüber hinweg – kleines Tischtennis.

Die deutsche Einheit hat mehr als zwei Seiten; es gibt schließlich auch Nord und Süd. Und nach bereits 30 Jahren könnte tatsächlich auch einmal ein Ostdeutscher zum Bundesverfassungsrichter ernannt werden (wenn die SPD denn Jes Möller, den Vorsitzenden Richter am Landessozialgericht Berlin-Brandenburg, wirklich lässt; Details dazu hier). Und nach weiteren 30 Jahren gibt es womöglich schon eine erste ostdeutsche Unipräsidentin oder einen ostdeutschen Unipräsidenten – man könnte ja zumindest im Osten des Landes damit anfangen.

Wie sich West und Ost seit dem Wahnsinn des Mauerfalls Seit an Seit weiterentwickelt haben, wollen wir im Tagesspiegel gemeinsam mit der Regierungskommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ und der Deutschen Gesellschaft in einer Podcast-Reihe besprechen. Mit dabei sind Experten und Zeitzeugen wie Berlins langjähriger Bürgermeister Eberhard Diepgen, Unternehmerin Petra Hoyer, Schriftstellerin und Tagesspiegel-Kolumnistin Hatice Akyün, aber auch der ehemalige Sprecher der Treuhand Wolf Schöde und Schauspielerin Anna Maria Mühe. Mit ihnen und natürlich mit Ihnen möchten wir bereden, was Deutschland innerlich zusammenhält und noch heute auseinandertreibt. Sie können sich gerne schon jetzt mit Fragen und Anregungen hier einbringen. Und bei unserer Checkpoint-Umfrage mitmachen. Wir hören uns dann von vielen Seiten. Auf einer gemeinsamen Welle.

Umfrage zur Deutschen Einheit

Telegramm

Heute in einer anderen Welt hätte Udo Lindenberg in der Waldbühne einfach sein Ding gemacht. In diesen Tagen immerhin ist das großartige Biopic „Lindenberg!“ auf Amazon Prime zum Mitfühlen und Mitsingen verfügbar (Vorschau hier). Und sowieso täglich verkehrt der Sonderzug von Ruhleben nach Pankow.

Heute in seiner eigenen Welt geht Twitter-Präsident Donald Trump gegen Twitter vor. Er unterzeichnete in der Nacht ein Dekret zur Beschneidung des Kurznachrichtendienstes, auf dem er selbst 80 Millionen Follower hat. Thomas Jarzombek, Beauftragter der Bundesregierung für Digitalwirtschaft, lud das Unternehmen bereits dazu ein, lieber von Deutschland aus in die Welt zu zwitschern (Tweet dazu hier). Trump dagegen hetzte seine Fans öffentlich auf einzelne Angestellte des Netzwerkes los (Tweet dazu nicht hier). Über Amerika zieht ein mächtiges Getwitter auf.

Gucken wir also lieber ins Mailpostfach und entdecken die Evolution einer Pressemitteilung der Berliner CDU-Fraktion. Finden Sie drei Unterschiede in drei Minuten:

9:27: Gottesdienste unter freiem Himmel ermöglichen
Cornelias Seibeld, kirschenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Berlin, erklärt:...

9:29: Gottesdienste unter freiem Himmel ermöglichen
Cornelia Seibeld, kirschenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Berlin, erklärt:...

9:53: Gottesdienste unter freiem Himmel ermöglichen
Cornelia Seibeld, kirchenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Berlin, erklärt:..

Ich verkaufe ein s. Und dann noch eins.

Unappetitlich laut schrien Frauen auf Berlins unhygienischen Hygienedemos vor der Volksbühne einen Polizisten an (Bericht hier). Unsere PNN-Kollegin Marion Kaufmann hat eine der Damen mit Schreihals gefunden – sie ist Lehrerin für Geschichte in Falkensee. Das Schulamt Neuruppin prüft nun, welche Geschichten sie eigentlich ihren Schülerinnen und Schülern über die Verbreitung des Virus erzählt. Diese Geschichte ist längst nicht zu Ende.

Unverständlich borniert gibt sich Mecklenburg-Vorpommerns neue Verfassungsrichterin Barbara Borchardt (Linke). Die 64-Jährige, bis zum Schluss Mitglied der DDR-Staatspartei SED und heute Mitglied der Antikapitalistischen Linken, ließ nach ihrer Wahl jetzt wissen, dass die DDR kein Unrechtsstaat gewesen sei (via SZ). „Es gab Mauertote auf beiden Seiten, es sind auch Grenzsoldaten erschossen worden.“ Lange ist nicht mehr so sehr auf den Gräbern der SED-Opfer herumgetrampelt worden – von einer Richterin, die nun im Namen des Grundgesetzes urteilen soll.

Unverwechselbar engagiert sind Berlins kreativste Lehrerinnen und Lehrer in der Krisenzeit. Zu ihnen gehört auf jeden Fall Helen J. Asmuß an der Evangelischen Schule Lichtenberg. Sie hat für ihre erste Klasse ein Lernblog fürs Deutschlernen erstellt (zu finden hier) und dazu einen Youtube-Channel mit Lernvideos gestartet (zu finden hier). Dort erzählt sie Kindern und Eltern, welche Überraschungen in einem Ü stecken. Ein tolles Ü-Ei für jedes I-pad.

Haste mal ne Marke? Die Post hatte auf jeden Fall eher eine Macke, als sie 2016 einfach das Briefporto von 62 auf 70 Cent erhöhte (und die Bundesnetzagentur das genehmigte). Inzwischen liegt der Preis für einen Standardbrief standesgemäß höher bei 80 Cent, während das Bundesverwaltungsgericht nach Klage der Konkurrenten gestern die 70 Cent für rechtswidrig erklärt hat. Erstattungen und Entschuldigungen für den Markenbetrug sind bisher nicht ausgeliefert worden. Und wer klebt der Post jetzt dafür eine?

Holterdi…. na, Sie wissen schon… hat Köpenicks Kiez-Bundesligist 1. FC Union seinen Aufstiegs- und Derbyhelden Sebastian Polter draußen vor das Tor gesetzt. Weil der Stürmer nach Darstellung des Vereins beim freiwilligen Gehaltsverzicht als Einziger nicht so mitmachen wollte wie alle anderen (Polter hat sich bisher nicht dazu geäußert), sah er von Klubpräsident Dirk Zingler „wegen unsolidarischen Verhaltens“ die Rot-Weiße Karte. Union muss nun im Abstiegskampf mit einem Mann weniger auskommen.

So, schnell noch drei Berliner Personalien:

1) Eva Högl ist tatsächlich zur Wehrbeauftragten ernannt worden. Nun muss die SPD-Abgeordnete aus Mitte nicht mehr für den Bundestag kandidieren; und Michael Müller könnte wie hier berichtet mit geradem Rücken auf Listenplatz eins aus dem Roten Rathaus marschieren, um Platz für das Berliner Rückkehrmanöver von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey zu machen. Wenn sich der Rest seiner Berliner Genossen auf das Kommando einigt: Wollen wir ihn rauslassen?

2) Johannes Werner rückt für den verstorbenen Abgeordneten der CDU-Fraktion Markus Klaer in das Berliner Abgeordnetenhaus nach. Der 61-Jährige nahm am Donnerstag sein Mandat an. Als Chef der Mittelbrandenburgischen Sparkasse sagte er einmal im Tagesspiegel-Interview: „Im Speckgürtel von Berlin haben wir noch erhebliche Wachstumschancen.“ Allerdings nur in die Breite.

3) Florian Schmidt bleibt weiterhin Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg. Dabei treibt er eines der maßgeblichsten Investitionsprojekte in seinem Bezirk, den Neubau des Karstadt-Kaufhauses am Hermannplatz, nicht voran – sondern ist im Gegenteil für den Investor Timo Herzberg von der Signa Gruppe nicht mal telefonisch unerreichbar. „Derzeit haben wir sehr viele B-Planverfahren in Arbeit und kaum Ressourcen für ein komplexes Vorverfahren, das das Bezirksamt überzeugt, doch ein Planerfordernis festzustellen“, lässt Schmidt dazu wissen. Und teilte nach der Veröffentlichung des Vorgangs noch via Twitter mit: „Also, ich habe gerade nochmal nachgeschaut: Ich habe keine Handynummer von der Signa-GF. Daher ggf. auch keine Anrufe erkannt und nicht zurückgerufen.“ Hallo Erde, hier ist Alpha.

BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

„Ich bin jetzt vor meinem sechsten Untersuchungsausschuss. Es war immer schön.“

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gestern am Rande des Untersuchungsausschusses zur Pkw-Maut, die er im Wahlkampf versprochen hatte und die Seehofers Parteikollege Andreas Scheuer danach als Verkehrsminister gegen die Wand gefahren hat (notiert von Markus Decker).

 

Tweet des Tages

Drosten sagt, dass Lüften gerade sehr wichtig ist. Hashtag: #lüftbeidir

@alf_frommer

Antwort d. Red.:
 

Stadtleben

Neu in Charlottenburg – Affen thronen über den Köpfen der Gäste, schwingen durchs Lokal und klettern an der Wand: Im frisch eröffneten Anouki zelebriert der Koch den Großstadtdschungel. Hinter schweren Samtvorhängen kredenzt die Brasserie französische High Cuisine, serviert Oktopus und Wachtelei, Steak Tartare und Roquefort-Quiche (9 Euro) – coronakonfrom mit Abstand, Kontaktliste und Reservierungspflicht. In roten Sesseln à la Moulin Rouge durchblättern Besucher sieben Seiten Wein und erspähen ihre Hummer in der offenen Küche – klingt zu fancy? Wem von der hohen Küche schwindlig wird, der schaut einfach zum Nachtisch vorbei: Bei Apfeltarte und Créme Brulée geht es schon gleich geerdeter zu. Magnifique! Mo-Sa 8-22 Uhr, Gervinusstraße 43, S-Bhf Berlin-Charlottenburg 

Zukunft des Deutsch-Jüdischen Theaters ungewiss

Kiezkultur retten – „Wir hatten das ganze Jahr durchgeplant. Das ist plötzlich wie ein Kartenhaus zusammengebrochen.“ Alexandra Julius Frölich (Foto) vom Deutsch-Jüdischen Theater hat die letzten Wochen damit verbracht, Anträge zu schreiben, Spender zu finden, umzuplanen. Das Ensemble war mitten in den Vorbereitungen einer neuen Premiere, als die Nachricht kam, dass seine Bühne schließen würde: Das Theater im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf bleibt fürs erste gesperrt. „Eine emotionale Achterbahn“, sagt Fröhlich, die nun versucht, Alternativen zu finden. Die Ungewissheit plagt: Was geschieht mit den Förderungen, wenn die Projekte nicht mehr gespielt werden? Fröhlich hofft, den Betrieb im August wiederaufnehmen zu können. Doch auch dann bleibt die Zukunft des Ensembles ungewiss: „Ins Theater Coupé dürfen derzeit 17 Zuschauer. Da kann ich eine Lesung machen, aber eine Premiere?“ Sie werden sich nach anderen Räumen umsehen, vielleicht Kurzfilme drehen, in Kleingruppen proben. „Schritt für Schritt gehen, beweglich bleiben.“ Nach dem Lockdown? „Werden wir feiern, dass man am Leben ist. Mit Corona-Bier. (Foto: Joachim Kelsch)

Für alle, die Theaterkultur unterstützen möchten:Gutscheine für das Deutsch-Jüdische Theater finden Sie auf unserer Tagesspiegel-Kiezhelfer-Seite. Über Spenden freut sich das Ensemble auch auf seiner Startnext-Plattform. Damit sie noch spielen, wenn die Krise vorbei ist. 

Auch Ihr Lieblingsladen braucht Hilfe? Schreiben Sie uns an checkpoint@tagesspiegel.de.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag Oskar Ansull (70), Schriftsteller / Burkhard Glaetzner (77), Oboenvirtuose und Dirigent / Kerstin Hensel (59), Schriftstellerin / Dr. Ulrich Kappes (76), Pfarrer, „Herzlichen Glückwunsch von der ganzen Familie“ / Frank Mückisch (64), CDU-Stadtrat in Steglitz-Zehlendorf / Pit, „Herzliche Glückwünsche zum 60. lieber Pit, wunderbarer Chef, im Herzen Schönefelder und leidenschaftlicher PE. Dein CRD-Team“ / Alexander von Rummel (42), „Alles Gute in diesen schwierigen Zeiten von den Brüdern!“ / Ulla Schuleri-Hartje, „Die beste Frau auf Erden. Dieter“ / W. Springorum,„Der Queen of BIKINI BERLIN alles Gute“ / Senol Zorlu (50), „BABSEN, alles Gute zum 50. Geburtstag! Denk‘ daran, ab jetzt musst Du Dein Leben chillen!“ / „Dem Wehrhahn alles Liebe zum Geburtstag und immer einen frischen Wurm - wünschen Dir, Deine Hühner“

Samstag – Adele Gläser (58), „Bärige Grüße und weiter viel Freude mit dem Gärtnern!“ / Harald Glööckler (55), Modedesigner / Monika Herrmann (56), grüne Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg / Rüdiger Joswig (70), Schauspieler / Dieter Kosslick (72), ehem. Intendant der Berlinale / Martin Rother (42), Schauspieler und Regisseur / Oliver Schruoffeneger (58), grüner Stadtrat in Charlottenburg-Wilmersdorf / Erik Spiekermann (73), Gestalter und Typograf / Lutz Wendt (77), Chefapotheker a.D., „Glückwunsch vom Abendbiertrinker.“

SonntagFred Birkhölzer (80), „Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag. Möge das neue Lebensjahr viele schöne Momente im Kreise deiner Lieben für dich bereithalten. Alles Liebe wünschen dir Marc, Ralph, Simone und Monika“ / Hartmut Dorgerloh (58), Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, Generalintendant des Humboldt Forums / Mario Frank (62), ehem. Geschäftsführer der Spiegel-Verlagsgruppe / Gabriele Goettle (74), Journalistin und Schriftstellerin  / Zvi Hecker (89), israelischer Architekt / Karsten Hintzmann (58), Journalist und Autor / Christoph Keese (56), Journalist und Publizist, Geschäftsführer der Axel Springer hy GmbH / Sebastian Koch (58), Schauspieler / Hans Neuenfels (79), Regisseur, Filmemacher und Autor / Bernd Niquet (64), Journalist und Schriftsteller

Montag Barbara, „Für Barbara in Friedenau von Barbara aus Grunewald allerherzlichste Glückwünsche!“ / Franziska Drohsel (40), Politikerin (SPD), von 2007 bis 2010 Bundesvorsitzende der Jusos / Norman Foster (85) Architekt, entwarf u.a. die Reichstagskuppel / Dipl.-Ing. Jürgen Hengsberger (90), „Lieber Jürgen, Dein Stammtisch gratuliert voller Hochachtung aus tiefem Herzen zu Deinem grossen Geburtstag. Wir wünschen noch interessante Jahre bei stabiler Gesundheit!“ / Andreas Hoppe (60), Schauspieler / Astrid Lösche (66), „Mit 66 Jahren...gibt´s immer noch so vieles zu erfahren! Deine 6 Taspies gratulieren und freuen sich auf viele gemeinsame Erfahrungen“ / Jörg Meyer (71), „Alles Liebe zum Geburtstag, lieber Papa, Opi und Schwiegervater!!!“ / Sophie Rois (59), Schauspielerin / Anna Thalbach (47), Schauspielerin

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

Gestorben – Michael Borrmann, * 28. Februar 1950 / Dr. phil. Ellynor Herta Geiger, verstorben am 13. Mai 2020 / Gertraud Glater, * 24. Juli 1929 / Irm Hermann, * 4. Oktober 1942, Schauspielerin und Mitgründerin des Antitheaters / Michael Wend, * 26. Juli 1940

Stolperstein – In der Uhlandstraße 41a in Lichtenrade erinnert ein Stolperstein an den Journalisten Erwin Gehrts (Jg.1890). Bis zu ihrem Verbot war Erwin Chefredakteur der christlich-sozialen Zeitung „Tägliche Rundschau“, später arbeitete er als Adjutant der deutschen Luftwaffe. Ab dem Jahr 1941 pflegte Erwin engen Kontakt zur Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“, weshalb er im Oktober 1942 festgenommen wurde. Wenige Monate später verurteilte ihn das Reichskriegsgericht wegen „Zersetzung der Wehrmacht“ zum Tode. Am 10. Februar 1943 wurde Erwin nach nur vier Monaten Haft durch das Fallbeil ermordet, sein Körper der Anatomie übergeben. In diesem Jahr jährt sich sein Geburtstag zum 130. Mal. Mehr zu Erwins Schicksal erfahren Sie in der Sammelschrift „Direkt vor der Haustür“ der Geschichtswerkstatt Lichtenrade.

Encore

So, zum Schluss schlürfen wir noch ein bisschen Buchstabensuppe, angerührt vom Wohnzimmer-Pianistenstar Igor Levit. Der sucht gerade nach Büchern, bei denen im Titel nur ein Buchstabe ausgewechselt wird. Hier eine luftige Leseliste: Die Brechtrommel – Die Fibel – Die unerträgliche Seichtigkeit des Seins – Der Name der Hose – Das Kapitel – Tittenherz – Der Sänger im Roggen – Schuld und Sahne – Der Herr der Inge – Romeo und Julio – Die letzten Tage des Matriarchats – Frust I und II – Der Dativ ist den Genitiv sein Tod – Der Wurm – Wir Rinder vom Bahnhof Zoo – 1985. Huch, da war jetzt ein Zahlendreher drin.

Drehen Sie auch heute nicht durch! Morgen dreht sich die Welt hier weiter, mit Ann-Kathrin Hipp. Ich dreh erst mal bei. Bye bye – und ich grüße Sie!

Ihr Robert Ide

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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

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