nicht nur bei der SPD geht es gerade hoch her, nicht nur Neukölln wird politisch durcheinandergewürfelt. Der Grünen-Abgeordnete Turgut Altuğ aus Kreuzberg tritt zum Ende des Monats aus der Fraktion aus und machte in einer Mail gestern Abend seiner Partei schwere Vorwürfe. Lesen wir doch mal rein:
+ Grüne Kernthemen („Verbraucher- und Naturschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Umwelt- und Naturbildung sowie Bildung für Nachhaltige Entwicklung“) spielten in der Fraktion „nur noch eine nachgeordnete Rolle“.
+ Die Fraktionsführung (Bettina Jarasch und Spitzenkandidat Werner Graf) agiere „mit autoritärer Hand“. Der Raum für offene Debatten habe sich „immer weiter verengt, hin zu einem Einheitsbrei an Meinungen, mit kaum Platz für Widerspruch oder Rückgrat“.
+ Die „überwiegende Mehrheit der Fraktion“ nähere sich „politisch leider immer stärker der Partei Die Linke“ an – „sichtbar in unzähligen gemeinsamen Anträgen und Initiativen im Parlament“. Turgut vermisse „seit Langem eine klare inhaltliche Abgrenzung der Grünen gegenüber dieser Partei, die zudem Antisemitismus in den eigenen Reihen kaum bekämpft“.
+ „Nicht zuletzt dominiert auch die sogenannte Identitätspolitik zunehmend die Arbeit in der Grünen Fraktion und Partei. Gleichzeitig lebt eine große Mehrheit der Partei in ihrer eigenen ‚Bubble‘ und entfernt sich immer weiter von der Lebensrealität vieler Berlinerinnen und Berlinern.“
+ „Dass eine feministische Partei einen Mann als Spitzenkandidaten nominiert beziehungsweise aufstellen wird, ist für mich nicht tragbar.