Das Wetter lässt Milde walten. Vom Eise befreit sind nun Bürger und Steige. Dafür splittert Berlin über Rollsplitt sowie hundegemachten Dreck und menschengemachten Müll. Wie sieht es also nach dem Winterdienst mit der Winterreinigung aus? „Die Beschäftigten arbeiten sich von den Haupt- in die Nebenstraßen vor“, berichtet Thomas Klöckner von der Berliner Stadtreinigung auf Checkpoint-Anfrage. Wenn der Frost zurückkehre, könnten die Kehrmaschinen allerdings nicht mehr unterwegs sein, da sie mit Wasser arbeiten. Zudem müssten wegen der auffrischenden Winterwinde oft zuerst Äste von Straßen und Gehwegen geräumt werden.
Bis zum nächsten Kälteeinbruch könnte sich die BSR ja gleich mal überlegen, ob sie nicht künftig auch die Berliner Gehwege von Schnee und Eis zu befreien gedenkt und nicht nur die Straßen. Diesem Ansinnen schiebt Klöckner aber sofort einen Schneebesen vor: „Die Übertragung der winterlichen Bearbeitung aller Berliner Gehwege auf die BSR ist nicht realisierbar. Denn das entspräche einer zusätzlich zu bearbeitenden Strecke von schätzungsweise 12.000 Arbeitskilometern.“ Dieser hohe Aufwand für wenige Schneetage sei „realistischerweise nicht zu decken“; auch Fremdfirmen gebe es dafür nicht genug. „Ein naheliegender Lösungsansatz wäre hingegen, die Kontrollen der Ordnungsämter hinsichtlich des Winterdienstes auf Gehwegen zu intensivieren und bei Verstößen gegen die Räum- und Streupflicht konsequent Bußgelder zu verhängen.“ Berlin muss also weiter vor seiner eigenen Haustüre streuen und danach alles wieder wegfegen. We kehr for us.
Seine Freundinnen und Freunde nannten ihn Nilson. Denn die Abenteuer von Nils Holgersson mit den Wildgänsen hatten es Jens-Holger Kirchner schon als Kind angetan. Wie die Kinderbuchhelden war auch Nilson aus Berlin ein Macher.
Er berlinerte rustikal. Er war hartnäckig als Politiker. Er hat in seinem Leben viele Brüche erlebt. Als Mensch ließ er sich aber nie abschleifen, sondern blieb zugewandt, fleißig und freundlich. Am Wochenende ist der frühere Berliner Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner im Alter von 64 Jahren an einer langwierigen Krebserkrankung gestorben.
In der DDR engagierte er sich als Tischler für Kinder, baute mit ihnen aus Brettern Spielgeräte. Er trieb die friedliche Revolution voran, stieg danach als junger Vater in Prenzlauer Berg in die Lokalpolitik ein. Hier ließ er Spielplätze bauen, die bis heute den Kiez prägen. Als Pankower Stadtrat setzte er die Parkraumbewirtschaftung durch, schuf Milieuschutzgebiete, ging gegen die illegale Vermietung von Wohnraum als Ferienwohnungen vor. Den rasanten Wandel des Viertels begleitete er mit akribischer Arbeit, bemüht um die Sicherung von Grün-, Spiel- und Sozialflächen, um bessere Schul-, Rad- und Fußwege, um noch halbwegs bezahlbare Mieten. Manchmal wirkte er wie ein Einzelkämpfer, aber immer wie ein Tapferer für viele gute Sachen.
Als Verkehrsstaatssekretär avancierte Kirchner ab 2016 im Senat zum eigentlichen Verkehrsexperten der Stadt. Nach Bekanntwerden seiner Krebserkrankung 2018 versetzte ihn Senatorin Regine Günther (Grüne) gegen seinen Willen in den Ruhestand. Ein empathieloses Vorgehen, das die Stadt empörte. Kirchner kam dann in der Senatskanzlei unter und wirkte hier noch an wichtigen Zukunftsprojekten weiter. Ein menschenfreundliches Berlin war sein Antrieb bis zuletzt.
Meinen ausführlichen Nachruf im Tagesspiegel lesen Sie hier.
Ein bisschen Glanz und Glitzer trägt sie nach harten Jahren noch im Gesicht, die Berlinale. Das größte Kulturevent Deutschlands und größte Publikums-Filmfest der Welt präsentierte am Montag im Haus der Kulturen der Welt sein Programm – und das ist durchaus wieder von Welt: Neben vielen deutschen Filmen in den Wettbewerben, die die schnöde Streichung der Reihe „Perspektive Deutsches Kino“ wettmachen sollen, und zwei israelisch-palästinensischen Gemeinschaftsproduktionen liegt ein Schwerpunkt auf dem afrikanischen Kino. „Ich bin stolz auf die Filme, die für sich selbst viele Geschichten erzählen werden im sich verändernden Berlin“, sagt Festivalleiter Carlo Chatrian.
Die neue Berlinale ab dem 15. Februar, die Mariette Rissenbeek und Chatrian letztmalig gemeinsam leiten, dürfte zum Sinnbild des Berliner Wandels werden. Nach der Herausforderung der Pandemie will sich die Leitung nach einer aus der deutschen Kulturpolitik befeuerten Führungskrise noch einmal beweisen, zudem fahndet das beliebte Festival nach neuen Sponsoren und einer eigenen Mitte auf der Dauerbaustelle Potsdamer Platz. Mariette Rissenbeek drückt die Umbrüche im Gespräch mit dem Checkpoint so aus: „Man sieht am Potsdamer Platz, dass sich Berlin ständig und sehr schnell wandelt und niemand weiß, wohin genau dieser Wandel führt.“ So bleibt die Berlinale also das, was sie am besten ist: ein Spiegel Berlins als Metropole auf Selbstsuche.
So langsam können einem als Bahnkunden und S-Bahn-Nutzenden die Gesichtszüge entgleisen. Die brachiale Prellbock-Strategie der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) im Arbeitskampf für deutlich weniger Arbeitszeit bei gleichbleibendem Lohn bringt ab Mittwochmorgen nahezu sämtliche Züge in Deutschland zum Stillstand – für nicht weniger als sechs Tage bis zum Montagabend. Die S-Bahn versucht zumindest, einen Notbetrieb vom Stadtrand in die Innenstadtnähe aufzugleisen, folgende Linien fahren bis Montagfrüh dann etwa im 20-Minuten-Takt (ab 21 Uhr alle 40 Minuten): S3 von Erkner nach Ostbahnhof, S5 von Strausberg Nord nach Ostbahnhof, S46 von Königs Wusterhausen nach Schöneberg sowie S9 von Friedrichstraße über Schöneweide zum Flughafen BER. Darüber hinaus ersetzt der Ersatzverkehr der S1 die Züge im sowieso gesperrten Nord-Süd-Tunnel auch an den Streiktagen. Zusätzlich verkehren auf einzelnen Abschnitten von S2 und S25 ebenfalls Busse. Falls Sie also mal neugierig auf eine Busrundfahrt sind: Einsteigen, bitte! Der Bus streikt nur, wenn jemand im Türraum stehen bleibt.
Es war sein letzter Weg. Und viele Wegbegleiter gingen ihn an der Seite seiner Familie. „Deutschland hat einen Staatsmann verloren. Europa hat eine Säule verloren. Frankreich hat einen Freund verloren.“ So bewegend sprach der französische Präsident Emmanuel Macron in deutscher Sprache über einen großen Deutschen, der am Montag mit einem Trauerstaatsakt in würdigen Ehren verabschiedet wurde: Wolfgang Schäuble. Im Bundestag erinnerte der erneut staatsmännisch auftretende Unions-Fraktionschef Friedrich Merz an Schäubles visionäres Handeln für Berlin als Hauptstadt, Deutschland als vereintes Land, Europa als Gemeinschaftswerk der friedlichen Aussöhnung – auch an Schäubles bis zum Schluss kindliche Sportbegeisterung und seinen feinsinnigen Humor. Nur Olaf Scholz zeigte sich auch an diesem wichtigen Erinnerungstag in seiner Rolle am Rande: als nichtssagender Kanzler.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Ganz schön feucht hier. Das mit dem Starkregen passiert jetzt öfter, erzählen sich die Wolken im Klimawandel. Deshalb hat die Umweltverwaltung nun eine Starkregengefahrenkarte veröffentlicht, zunächst für die Gebiete um den Flughafensee, den Obersee und den Orankesee sowie für Moabit an der Spree. Und siehe da: In der Stromstraße und Alt-Moabit könnte das Wasser bei Starkregen auf mehr als einen halben Meter ansteigen. Gut, dass man hier an der Ecke sowieso nie auf dem Trockenen sitzt, sondern in der gleichnamigen Kneipe genau an der Quelle.
Das ging schnell, eigentlich sogar zu schnell. Kultursenator Joe Chialo (CDU) hat seine rechtlich und politisch umstrittene, aber vom Ansatz her richtige Antisemitismusklausel für öffentlich geförderte Kunst zunächst abgeräumt. Juristische Zweifel brachten die Verwaltung nach einem Monat zum Umdenken. Nun setzt hoffentlich ein Nachdenken darüber ein, wie trotzdem gesichert werden kann, dass antisemitisch konnotierter Kunst kein Cent der Allgemeinheit zugutekommt.
Kinder, das Essen ist noch nicht fertig! Viele Bezirke schreiben gerade für etliche Grundschulen das Schulmittagessen neu aus. In Marzahn-Hellersdorf wird dabei Gemüse und Fleisch in Bio-Qualität bevorzugt. In Charlottenburg-Wilmersdorf soll an 20 Verpflegungstagen möglichst nur viermal Fleisch auf dem Plan stehen, dafür mindestens viermal Fisch. Die Hauptsache ist sowieso eine andere: Das Essen ist auf dem Tisch noch frisch.
Zwei schlechte Nachrichten:
+ Fahrräder werden auch bei Schnee und Eis geklaut. Vergangene Woche gab es laut Checkpoint-Counter deshalb 290 Anzeigen bei der Polizei. Berlin betrügt sich zu oft selbst.
+ Der Maßregelvollzug ist noch überlasteter als sowieso schon. Im vergangenen Jahr musste die Justiz wegen Platzmangels bereits 21 Straftäter entlassen. Berlin straft sich zu oft selbst.
Vier gute Nachrichten:
+ Unsere Stadt geht wieder baden. Ab heute darf nach vierjähriger Sanierung im Stadtbad Tiergarten geschwommen und gesprungen werden (via taz). Sogar von einer Kletterwand kann man sich ins Nass plumpsen lassen. Berlins neuer Wasserfall.
+ Schöneweide ist bald nicht mehr schweineöde: Ab April soll nach sechsjähriger Bauzeit der Bahnhof wieder hergerichtet sein, inklusive hellen und barrierefreien Fußgängertunneln. Nun muss nur noch der Vorplatz eine schöne Augenweide werden.
+ Auf dem Rad zur Tat: Die Fahrradstaffel der Ordnungsamts Mitte rollt jetzt ganzjährig auf Zweiradstreife. Auch im Winter radeln bis zu zwölf Ordnungshütende durch den Bezirk, um Ordnung zu hüten, Verkehrsteilnehmer zu behüten und manchen Unfall zu verhüten.
+ Auf der Straße für Demokratie: Auch am Montag gingen die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und Rassismus im ganzen Land weiter, darunter in kleineren Städten in Sachsen. In Meißen erhoben 1000 Menschen ihre Stimme gegen Hass und Hetze, ebenso viele in Freiberg im Erzgebirge (via MDR). Die Demokratie lebt auch dort, wo manche sie schon totgesagt glaubten.
Mit Ihrem T-Plus-Abo können Sie heute übrigens auch folgende Texte, die wir Ihnen sehr empfehlen, lesen:
+ Krieg auf der Ostsee: Die Ukraine attackiert in ihrem Verteidigungskampf nun kritische Infrastruktur in Russland. Wie schafft sie das? Eine Analyse von Frank Herold und Victoria Bräuner.
+ Glücklich ohne Rausch: Wie kann es bei allen Verlockungen gelingen, für immer mit dem Alkohol aufzuhören? Ein Erfahrungsbericht von Mia Gatow.
+ Verliebt in Kürze: Kaddie lebt als digitale Nomadin überall auf der Welt. Ihre Affären sieht sie selten wieder. Wie lässt sie immer wieder los? Die neue Liebeskolumne „Ins Herz“ von Joana Nietfeld.
Zitat
„Lernen findet vorrangig in Gruppen und prozessorientiert statt. Die Schule ist flächendeckende Ganztagsschule, die Schulformen werden aufgelöst.“
Wolfgang Harnischfeger, langjähriger Gymnasialleiter in Berlin, fordert die Abschaffung aller Gymnasien.
Stadtleben
Essen & Trinken – Eine annehmbare Einkehr zu finden, war am Potsdamer Platz noch nie einfach. In den vergangenen Jahren haben das Frederick’s, Brammibal’s und der kleine Streetfood-Markt dem bisherigen Durchgangsort etwas Charme gegeben. Vor ein paar Monaten ist das Maxim dazugekommen: Als Café und Bar in einem kredenzt das schicke Lokal ordentlich Kaffee und Wein, dazu gibt es nicht zuletzt Eclairs, Törtchen und Porridge. Eigentlicher Besuchsgrund ist aber die architektonische Dreiecksform des Maxims: Das Café im Piano-Hochhaus läuft extrem spitz auf den Potsdamer Platz zu. Bester Platz: ganz vorne in der Ecke! Mo-So 8-0 Uhr, Potsdamer Platz 11, S+U-Bhf Potsdamer Platz
Berlinbesuch – Neu im Bröhan-Museum sind die eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Bilder von Gundula Schulze Eldowy: In ihrer Serie „Berlin in einer Hundenacht“ hat die Fotografin zwischen 1977 und 1990 alltägliche Szenen Ostberlins eingefangen, von Partys über Familienleben bis zu Hunden und ihren Besitzern. Die Momentaufnahmen geben Einblicke in Biografien, die nicht selten von Armut und Verzweiflung geprägt waren – wobei es Schulze Eldowy gelingt, auch kleine Lichtblicke festzuhalten. Die Ausstellung läuft bis zum 14. April (Di-So 10-18 Uhr), Tickets gibt es für 8/5 Euro vor Ort.
Karten sichern – Für einen Trip in die Zukunft: Ab dem 6. Februar kommt der Sci-Fi-Streifen „Das fünfte Element“ (1997) noch einmal für einige Tage ins Kino. Luc Bessons Filmklassiker mit Milla Jovovich und Bruce Willis folgt einer Außerirdischen im 23. Jahrhundert, die mit einem Ex-Soldaten die Erde retten soll – Riesenstädte und Flugtaxis inklusive, versteht sich. Alle teilnehmenden Berliner Kinos finden Sie hier, Tickets gibt es ebenfalls online. Oder bei uns: Wir verlosen 2x2 Kinogutscheine.
Noch Hingehen – Noch mehr Kino zeigt das Kulturforum, und zwar in Plakatform. Bis zum 3. März (Di-So 10-18 Uhr) ist hier die Sonderausstellung „Großes Kino“ zu besuchen, die 300 originale, internationale Filmplakate zeigt – von den 1900er bis 2020er Jahren. Mit dabei sind nicht zuletzt „Metropolis“, „Der weisse Hai“ oder auch die „Rocky Horror Picture Show“. Tickets gibt es für 10/5 Euro hier – oder für umme beim Checkpoint: Wir verlosen 7x2 Plätze für eine exklusive Kuratorenführung am 2. Februar um 16 Uhr samt Eintritt und Katalog. Wer hin möchte, schreibt uns eine E-Mail.
Grübelstoff – Flüchtige Kontakte im Alltag machen glücklich. Da sind so viele Menschen, die uns unseren Tag aufhellen: der Dönermann des Vertrauens, die Bäckerin um die Ecke, der Späti-Verkäufer nachts um eins, die langjährige Postbotin. Doch meistens wissen wir kaum etwas über die Menschen um uns herum. Grund, zu grübeln: Welche Person in ihrem Alltag würden Sie gern näher kennenlernen – und was hindert Sie daran?
Kiekste

Tja, der schöne Schnee ist schon wieder passé, aber diese „Schneefrau mit Wimpernextensions auf dem Tempelhofer Feld“ (Leserin Susanne Saygin) steht hier jetzt für die Ewigkeit! Sie wollen Ihren besten Berlin-Bildern endlich auch die Aufmerksamkeit gönnen, die sie verdienen? Wir sind per Mail auf Empfang: checkpoint@tagesspiegel.de!
>Berlin heute
Verkehr – Gürtelstraße (Friedrichshain): Sperrung zwischen Wiesenstraße und Boxhagener Straße, eine Umleitung über Weichselstraße ist ausgeschildert (bis Mittwoch, 18 Uhr).
Landsberger Allee (Alt-Hohenschönhausen): Zwischen Schalkauer Straße und Ferdinand-Schultze-Straße ist die Fahrbahn stadtauswärts auf zwei Spuren verengt (bis 2. Februar).
Sachsendamm (Schöneberg): In Höhe Kreuzung Voralberger Damm/Gotenstraße ist in beiden Richtungen das Linksabbiegen nicht möglich. In Richtung Schöneberger Straße ist die Fahrbahn auf einen Fahrstreifen verengt (bis Mitte Februar).
Berliner Straße/Karolinenstraße (Tegel): Von der Bernstorffstraße bis über die Schloßstraße hinaus ist in beiden Richtungen nur eine Spur verfügbar (22-5 Uhr).
Regionalverkehr – FEX: In der Zeit von 21.45-4 Uhr halten die Züge nicht am Flughafen BER und enden/beginnen in Schönefeld.
Demonstration – Bitte beachten Sie, dass es generell zu kurzfristigen Absagen oder Verboten kommen kann. Heute sind elf Demos angemeldet (Stand: 22.1., 14 Uhr), u.a. „Protest gegen die geplanten Kürzungen in der Kinder- und Jugendhilfe im Bezirk Mitte“: 200 Personen, „Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Berlin e.V.“, Frankfurter Allee (8.30-10.30 sowie 12.30-14.30 Uhr)
„Mahnwache der Menschen Deutschlands zur Unterstützung der Bauern und Spediteure sowie gegen genetisch veränderte Lebensmittel“: 100 Teilnehmende, Straße des 17. Juni (10-12 Uhr)
„Der Görli bleibt auf!“: 50 Menschen, Görlitzer Straße (15-18 Uhr)
„Bürger äußern ihre kritische Meinung zur gegenwärtigen Politik, stehen ein für das Grundgesetz, Frieden und Freiheit sowie gegen Kriegshetze, Angstmacherei und die Spaltung der Gesellschaft“: 15 Personen, Alt-Köpenick (16-18 Uhr)
Gericht – Im Prozess nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung im Görlitzer Park wird mit Aussagen der Angeklagten gerechnet. Die drei 22- und 23-jährigen Angeklagten sollen im Juni 2023 ein Paar überfallen, zunächst den Ehemann geschlagen und beraubt, dann die Frau vergewaltigt haben. Der Fall hatte erneut eine Debatte über Sicherheitsmaßnahmen in dem Park ausgelöst (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 606).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Georg Baselitz (86), Maler, Grafiker und Bildhauer, langjähriger Professor an der Hochschule der Künste in Berlin / Lena Kreck (43), Juristin und Linken-Politikerin, ehemalige Senatorin für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung / „Du bist mein bester Freund im schönen Leben und du hast mir das größte Geschenk gemacht. Dank, Liebe, Freude – Martin Lütke, 75 Jahre!“/ Jonathan Meese (54), Künstler, Engagements u.a. an der Volksbühne und der Staatsoper / Harald Metzkes (95), Maler, Mitbegründer der „Berliner Malschule“ / „Unserer Besten ‚Mimi‘ alles Gute und Liebe zum Geburtstag vor allem Gesundheit! Deine Mieken!“ / Tymoteusz Puchacz (25), Fußballspieler, derzeit als Leihspieler des 1. FC Union Berlin beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag / Joachim Pukaß (88), Synchronsprecher und Schauspieler, ehemals Sprecher in der Berliner Abendschau / „Herzliche Geburtstagsglückwünsche zum 80. für unsere liebe Freundin Annekathrein Ritter von Ingrid und Michael“ / Tom Schilling (96), Choreograf für modernes Tanztheater, Engagements u.a. an der Komischen Oper / Prof. Dr. Hans Uszkoreit (74), KI-Experte, Linguist, wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Forschungszentrum für KI / Heiner Weiße (65), „Happy Birthday Opa Heiner von deinen Enkelmädchen Hannah und Zoe. Wir freuen uns schon auf unser gemeinsames Kocherlebnis mit dir am Wochenende“ / „Es muss nicht immer Kaviar sein! Wir treffen uns mit dem Geburtstagskind Werner zum 83. in der Adlermühle Ingrid und Werner“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Fatna Bischhaus, verstorben am 1. Dezember 2023, Hauptpersonalrat-Vorsitzende beim Deutschen Rentenversicherung Bund / Dr. med. Dr. rer. nat. Rudolf Georg Kopp, * 14. Januar 1930 / Peter Michael Kupsch, * 26. Februar 1934, Rechtsanwalt und Notar a.D. / Prof. Dr. Wilhelm Nordemann, * 8. Januar 1934, Gründungsmitglied der Theater Gemeinde Berlin e.V.
Stolperstein – Else (Jg. 1881) und Therese Landsberg (Jg. 1883) wurden beide in Darmstadt geboren und wuchsen in einer Ingenieursfamilie auf. Die Schwestern blieben unverheiratet und lebten nach dem Tod ihrer Eltern gemeinsam in der Heilbronner Straße 22 in Schöneberg. Um der drohenden Deportation zu entkommen, nahmen sie sich zusammen in ihrer Wohnung mit einem starken Schlafmittel das Leben. Am heutigen Tag jährt sich ihr Todesdatum zum 81. Mal.
Encore
So, wir machen uns heute aus dem Staub mit etwas Sternenstaub. Der in der Nacht zu Montag westlich von Berlin abgestürzte Asteroid hat vielleicht noch ein paar angekokelte Teile hinterlassen. Diese werden nun von Fachleuten gesucht, um sie danach untersuchen zu können. Robert Luther vom Museum für Naturkunde befindet sich im Havelland bereits auf die Pirsch nach faustdicken, besonders dunklen Steinen. Warum aber sind große Brocken aus dem All am Ende nur so kleine Bruchstücke? „Solche Objekte jagen mit unglaublicher Geschwindigkeit in die Atmosphäre, mindestens 11 Kilometer pro Sekunde, es können auch mal 20 sein“, berichtet Luther. „Dadurch wird die Luft komprimiert und das Material erhitzt. Es schmilzt und verdampft, daher sehen Meteoriten außen auch so dunkel und wie angeschmolzen aus. Zumindest das, was davon übrig ist, denn 90 bis 95 Prozent des Materials verdampfen einfach.“ So schnell also wird die Welt zu Staub.
Schauen Sie heute öfter mal in den Himmel! Mit mir die Berliner Erde erforscht haben Thomas Lippold (Recherche), Lotte Buschenhagen (Stadtleben) und Florian Schwabe (Produktion). Morgen sieht hier Christian Latz die Sonne. Ich grüße Sie!
Ihr