Das Wetter lässt Milde walten. Vom Eise befreit sind nun Bürger und Steige. Dafür splittert Berlin über Rollsplitt sowie hundegemachten Dreck und menschengemachten Müll. Wie sieht es also nach dem Winterdienst mit der Winterreinigung aus? „Die Beschäftigten arbeiten sich von den Haupt- in die Nebenstraßen vor“, berichtet Thomas Klöckner von der Berliner Stadtreinigung auf Checkpoint-Anfrage. Wenn der Frost zurückkehre, könnten die Kehrmaschinen allerdings nicht mehr unterwegs sein, da sie mit Wasser arbeiten. Zudem müssten wegen der auffrischenden Winterwinde oft zuerst Äste von Straßen und Gehwegen geräumt werden.
Bis zum nächsten Kälteeinbruch könnte sich die BSR ja gleich mal überlegen, ob sie nicht künftig auch die Berliner Gehwege von Schnee und Eis zu befreien gedenkt und nicht nur die Straßen. Diesem Ansinnen schiebt Klöckner aber sofort einen Schneebesen vor: „Die Übertragung der winterlichen Bearbeitung aller Berliner Gehwege auf die BSR ist nicht realisierbar. Denn das entspräche einer zusätzlich zu bearbeitenden Strecke von schätzungsweise 12.000 Arbeitskilometern.“ Dieser hohe Aufwand für wenige Schneetage sei „realistischerweise nicht zu decken“; auch Fremdfirmen gebe es dafür nicht genug. „Ein naheliegender Lösungsansatz wäre hingegen, die Kontrollen der Ordnungsämter hinsichtlich des Winterdienstes auf Gehwegen zu intensivieren und bei Verstößen gegen die Räum- und Streupflicht konsequent Bußgelder zu verhängen.“ Berlin muss also weiter vor seiner eigenen Haustüre streuen und danach alles wieder wegfegen.