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Wie die CDU neue Frauen gewinnen will Seehofer soll Marzahn mit Freibad beglückenSchausteller sind auch nur Clubs, sie fühlen sich verdrängt

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dass die CDU äußerst kreativ daran arbeitet, mehr Frauen für ihre Partei zu begeistern, hat uns der Berliner Landesvorsitzende Kai Wegner ja bereits in der vergangenen Woche exklusiv verraten („Es darf kein Nachteil sein, ein Mann zu sein“). Wie andere in seiner Partei den Mentalitätswandel schaffen wollen, war am Wochenende im Konrad-Adenauer-Haus zu sehen. Beim „Digital Bootcamp“, einer Veranstaltung zur digitalen Kommunikation, stand da plötzlich auf dem großen Bildschirm: „Unsere Herausforderung: Wir brauchen mehr MILFs! Wie? Mit Sekt, Drugs & Rock’n’Roll.“

Für alle, die den pubertierenden Klassiker „American Pie“ aus dem Jahr 1999 nicht mehr vor Augen haben: Dort taucht die „Mom I’d like to fuck“ (MILF) erstmals als Teenie-Fantasie auf, was frei übersetzt in etwa heißt: „Mutter, mit der ich gern Beischlaf hätte“. Was dieser Begriff auf einer CDU-Veranstaltung zu suchen hat? Richtig: gar nichts. Es war der witzig gemeinte Einstieg einer Workshop-Gruppe in die Frage, wie man mehr Mitglieder(innen) aus der Zielgruppe 30 bis 50 gewinnen könnte. Respekt.

Der Rest sei allerdings schon ernst gemeint gewesen, schreibt uns Lilli Fischer, Lehramtsstudentin, Mitglied der Jungen Union und CDU-Stadträtin in Erfurt, deren Gruppe (3 Frauen/1 Mann) sich die Präsentation überlegt hat. Unter dem Kampagnen-Titel #ZeitFürMich soll alle zwei Wochen ein CDU-Frauenabend stattfinden: „ein gemeinsamer Kinoabend, eine Lesung oder ein Themenabend“. So wichtig die Kinder seien, „so schön ist es auch einmal mit den Freundinnen, Gleichgesinnten und Müttern dem Alltag mit Kind zu entfliehen und einfach mit Sekt anzustoßen und über andere Themen als sonst zu reden“. Dagegen klingt die Sache mit der MILF fast fortschrittlich.

Für den Ausdruck hat sich der Bundesgeschäftsführer inzwischen bei Twitter entschuldigt. Der Berliner Fraktionschef Burkard Dregger hatte gleichzeitig eine andere Idee: Er lud gestern Mario Barth ins Abgeordnetenhaus ein („Hoher Besuch heute bei der CDU im AGH“). Und der ist schließlich für sein filigranes Frauenbild bekannt.

Da dachten wir kurzzeitig, jetzt, wo Florian Schmidt  mit der FDP einen neuen Lieblingsfeind hat, hätte er vielleicht weniger Zeit, sich mit uns zu streiten. Doch der Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg braucht offenbar weniger Schlaf als andere Menschen (Grüße aus der Nachtschicht!). Den Vorwurf, er nenne die FDP nur noch „AFDP“, „selbst wenn es um eine banale bezirkliche Angelegenheit geht“ (CP von gestern), will Schmidt so nicht stehenlassen. „Ich stehe dazu #AFDP benutzt zu haben. Dies bedeutet für mich keine Gleichsetzung von AfD und FDP, sondern damit möchte ich darauf hinweisen, dass es Schnittmengen inhaltlicher und formaler Art zwischen beiden Parteien gibt, die mich beunruhigen. Bewusst benutze ich #AFDP nicht im bezirklichen Zusammenhang“, schrieb uns Schmidt gestern in einer Mail (samt Twitter-Screenshot-Dokumentation).

Kurz nochmal durchgeblättert… stimmt weitestgehend. Zumindest in einem Tweet hat Schmidt allerdings das Hashtag #AFDP auch in bezirklichem Zusammenhang verwendet: In einer Antwort auf einen seiner Tweets (Thema: Eigentumswohnung im Sozialen Erhaltungsgebiet) schrieb er einem anderen Nutzer: „Ihrer Timeline entnehme ich, dass Sie Ereignisse in Thüringen für demokratisch halten. Wählen Sie gerne #AFDP, #Faschismus. Ihren Lügen setzen wir Fakten entgegen:“ – versehen mit einem Link zu einem Artikel der Morgenpost, der die Erfolge grüner Baupolitik in Kreuzberg auflistet. (der ganze Thread hier).

Schmidt schrieb uns weiter: „Dass Mitglieder der FDP mir in Bezug auf bezirkliche Amtsführung, ohne Kenntnis der Unschuldsvermutung, Rechtsbruch und Demokratiefeindlichkeit vorwerfen und mich mit Karikaturen diffamieren spricht für ein eigenartiges Verständnis von Demokratie und Rechtsstaat.“ Darauf können wir uns einigen.

Raed Salehs demokratietheoretische Thesen („Uneingeschränkt zur Demokratie und zum Grundgesetz stehen nur die Parteien der linken Mitte – nämlich SPD, Grüne und Linke.“, CP von gestern) ziehen erste Verluste nach sich. Für den Reinickendorfer Thorsten Karge war Salehs Gastbeitrag in der „Berliner Zeitung“ der Tropfen, der den heißen Stein zum Überlaufen brachte (oder so). Nach 35 Jahren in der SPD erklärte Karte gestern in einem kurzen Facebook-Post mit sehr vielen Ausrufezeichen seinen Rücktritt von allen Parteiämtern (stv. Kreisvorsitzender und Abteilungsvorsitzender im Märkischen Viertel). Wie er das begründet, lesen Sie heute im Checkpoint für Abonnenten.

Thorsten Karge ist nicht der einzige, bei dem es derzeit heftig brodelt. Viele vermuten hinter Salehs Manöver den Versuch, die unzufriedenen Parteilinken hinter sich zu bringen, denen er und Giffey als Doppelspitze zu rechts sind. Parteifunktionäre sprechen von „intellektueller Grütze“, von „unterirdischen Positionen“ und „irren Vorwürfen“ – doch zitieren lassen möchte sich nur der Kreuzberger Kreischef Harald Georgii mit den milden Worten, Saleh solle sich entschuldigen. Und auch bei der Sitzung des Landesvorstands gestern Abend blieb es verdächtig ruhig. Offenbar will derzeit wirklich niemand die Kandidatur Giffeys gefährden. Außer vielleicht Saleh selbst.

Verteidigt wurde dessen steile These übrigens nur von Ülker Radziwill – und: Jörg Stroedter, Kreischef in Reinickendorf.

Weiteres aus dem Landesvorstand: +++ Giffey berichtet vom Koalitionsausschuss im Bund: Keine Signale für ein Ende der Groko. Kevin Kühnert sitzt ruhig in der Ecke und nickt +++ Der Antrag von Angelika Syring, die neue Parteiführung per Basisbefragung zu wählen, wird abgelehnt (Syring wollte mit Ulrich Brietzke gegen Giffey/Saleh kandidieren) +++ Giffey spricht von der „letzten Chance für die Berliner SPD“ –  als Reaktion darauf gibt es entweder „eisiges Schweigen“ oder „großen Beifall“ (je nachdem, wen man fragt) +++ Michael Müller gratuliert seinem engen Vertrauten Robert Drewnicki zum Geburtstag. Es wird Happy Birthday angestimmt. Müller daraufhin: „Wir hatten mit Robert besprochen, dass nicht gesungen wird. Da sieht man mal, wie schnell man seine Macht verliert.“

Horst Seehofer soll Marzahn-Hellersdorf retten. In einem Brief laden die CDU-Abgeordneten Mario Czaja und Christian Gräff den, ja was eigentlich: Bauminister? Sportminister? Oder doch: Heimatminister? in den Bezirk ein, der als einziger in Berlin kein eigenes Freibad hat. Sie wollen Seehofer die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vorstellen, und „für eine Unterstützung der Realisierung eines Freibadstandortes zu werben“. Na, hoffentlich geht da am Ende jemand baden. Mehr dazu gibt es heute im Bezirksnewsletter meines Kollegen Ingo Salmen.

Prima, da kann der Herr Sportminister ja gleich mal vorbeischauen beim Comeback des Jahres! Die Checkpoint-Laufgruppe beendet am Samstag (22. Februar) ihre viermonatige Pause und schleppt den kollektiv angesammelten Winterspeck übers Tempelhofer Feld. Los geht‘s um 11 Uhr auf der Neukölln-Seite (Zugang Herrfurthstraße) und dann sechs bzw. zwölf Kilometer übers ehemalige Flugfeld. Zum Auftakt verlosen wir vor Ort zehn Halbmarathon-Tickets, außerdem gibt's nach dem Lauf Obst und Getränke. Und der legendäre Tagesspiegel-Twingo steht zur Ablage von Wechselklamotten selbstverständlich wieder bereit.

Telegramm

Die Innenverwaltung glaubt offenbar nicht, dass auch Frauen Innensenator können. Seit gestern twittert die von Andreas Geisel (SPD) geführte Senatsverwaltung für Inneres und Sport „über Innenpolitik, Sicherheit, Sport und digitale Verwaltung“. Damit ist nur noch die Justizverwaltung von Dirk Behrendt (Grüne) nicht bei Twitter aktiv. Twittername der Innenverwaltung, den man bekanntlich nicht mehr ändern kann: @derInnensenator. Erster Satz auf Twitter: „Wir haben es uns gut überlegt…“. Naja.

Update: Polizeipräsidentin Barbara Slowik heißt immer noch „Der Polizeipräsident in Berlin“ – ob die Umrüstung noch während ihrer Amtszeit klappt?

Bisher folgt @derinnensenator übrigens nur zwei Twitternutzern: der „Berliner Feuerwehr“ und „Polizei Berlin“.

Apropos Geduld. Die gute Nachricht ist: Sie müssen nicht zehn Jahre lang warten, um einen Termin für die Beantragung eines Aufenthaltstitels zu bekommen (CP von gestern), die schlechte: Wie lange, wissen wir auch nicht. „Leider stehen Termine nur mit einem Vorlauf von mehreren Wochen zur Verfügung. Dies hat kapazitäre Gründe“, schreibt die Innenverwaltung. „Kalender für die ferne Zukunft sind nicht gebucht, sondern (noch) nicht freigegeben.“ In den nächsten zwei Jahren sollen 73 neue Stellen besetzt werden und bis dahin gilt: Wer einen Termin hat, darf bleiben. Ist der Aufenthaltstitel am Tag der Buchung des Termins noch gültig, wird dieser „bis zum gebuchten Termin in einigen Wochen als fortbestehend betrachtet“. Wir fragen in zehn Jahren noch mal nach.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass der Berliner Wohnungsmarkt durchgedreht ist, bitteschön: In München wird gerade ein Mietvertrag an Zeitungsleser verlost, 2,5 Zimmer, 68 Quadratmeter, Warmmiete 1195 Euro.

Hier oben im schönen Preußen tritt am Sonntag übrigens der Mietendeckel in Kraft. CDU und FDP wollen das natürlicherweise verhindern und haben sich im Bundestag eine Mehrheit für die rechtliche Überprüfung organisiert.

Apropos durchgedreht. Bodo Ramelow will die Thüringer Chaostage endlich beenden: Überraschend hat der Ex-Ministerpräsident der Linkspartei gestern Abend die frühere Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht der CDU als Übergangslösung vorgeschlagen, um zügige Neuwahlen zu ermöglichen.

Verkehrsrowdys aufgepasst: „Die Polizei führt von Montag bis Freitag gezielte Verkehrskontrollen in allen Berliner Bezirken durch“. Ab nächster Woche können Sie dann wieder Rasen, Falschparken oder irgendwas mit Alkohol – oder vielleicht doch mal was draus lernen.

Bleiben wir doch mal kurz stehen, zum Beispiel auf einer der berühmten Neuköllner Hauptmarginalen. So steht es in einer Anfrage des SPD-Abgeordneten Joschka Langenbrink (Drucksache 18/22 063) – bei all den magistralen Hauptachsen kann man aber auch mal marginal danebenliegen.

Und gleich noch etwas verkehrtes hinterher: Zwischen der BVG und dem BVB (zufällige Namensähnlichkeit!) bahnt sich einjahrelanger Rechtsstreit an. Die Werbeabteilung der Verkehrsbetriebe hat ein Bild der Dortmunder Fankurve gepostet, Schriftzug: „Weil wir dich so lieben“. BVG-Kommentar: „Ernsthaft?“ Kommentar hunderter BVB-Fans: Ernsthaft! Die singen diesen Song nämlich schon viel länger als es überhaupt U-Bahnen gibt (geschätzt), und überhaupt: Das mit den Farben kann doch kein Zufall sein?!

Bei Hertha läuft es bekanntlich auch: Trainer weg, Sponsor weg, Stadion weg… ach nee, die wollen ja ein neues bauen. Am liebsten auf dem Maifeld auch wenn der Senat noch fünfundachzigtausendmal sagt: Geht nicht.

Der „Kicker“ hat derweil die Liste der Spieler veröffentlicht, die Klinsmann vor seinem leicht überstürzten Abgang gerne geholt hätte: Mario Götze, Julian Draxler, Emre Can, Mesut Özil,
Lukas Podolski – Berlin war offenbar noch nicht bereit für ihn.

Friedrich Merz braucht keine Mainstream-Medien mehr und zwar wörtlich: „Wir brauchen die nicht mehr.“ Ich persönlich brauche ja Friedrich Merz nicht mehr, aber das ist eine andere Geschichte. Gesagt hat er das passenderweise bei einer Veranstaltung des Aachener Karnevalsvereins.

Heute vor einem Jahr ist die damals 15-jährige Schülerin Rebecca verschwunden, bisher fehlt jede Spur. Staatsanwalt Martin Glage sagt: „Ich habe noch zehn Jahre Dienstzeit.“ (Q: Bild)

Beendet ist die Dienstzeit möglicherweise für die Leiter der Staatlichen Ballettschule Berlin: Sie wurden gestern nach Vorwürfen, an der Schule werde das Kindeswohl gefährdet, vom Dienst freigestellt. Ralf Stabel und Gregor Seyffert sprechen von „Verleumdungen, Falschbehauptungen und Anschuldigungen“, für die es keine Belege gebe.

Erfolgreicher Start unserer Serie „TXL, aber glücklich“, also gleich die nächste Folge, geschickt von Sabine Hagemann-Ünlüsoy: „Es war im letzten Sommer auf dem Rückflug in die Heimat meines Mannes: Im Handgepäck befand sich das angebrochene Glas süßer Senf, der wichtigste Bestandteil unserer deutsch-zyprischen Küche. Da ging nichts.“ Sie gaben der netten Security-Mitarbeiterin ihre Adresse und bekamen kurze Zeit später tatsächlich: Zwei Gläser bayerischen Senf und etliche Tuben Meerrettich. „Und weitere 2 Monate später trafen wir uns mit der nettesten Security-MA und bezahlten unsere Schulden. Toll!“

Checkpoint-Abonnenten lesen heute außerdem:

+ Bohrmaschinen statt Bier:
Über das spezielle Sortiment einiger Spätis

+ Zwischen Liebeskummer und Landflucht: Welche Lesung Ihnen hilft, die Millennials zu verstehen

+ Karten sichern: Welches Festival nach der Berlinale startet und wie sie an Tickets kommen.

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BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

„Wir haben die Kommission nicht bestellt. Das war die Redaktion. Ich hätte es auch nicht gemacht.“

Holger Friedrich, Verleger der „Berliner Zeitung“ im Salon mit Jakob Augstein zur Aufarbeitung seiner Stasi-Vergangenheit.

„Da knallten bestimmt die Sektkorken.“

Silke Friedrich, Verlegerin der „Berliner Zeitung“, zur Reaktion anderer Berliner Medien.

 

Tweet des Tages

Das Tuch ist aber schon feminin, oder?", fragt der Typ in der S-Bahn. "Sächlich." "Hä?" "DAS Tuch – das ist sächlich. Zeigt ja schon der Artikel." "Nee, ich meinte –" "Lass' den Mann in Ruh!", stöhnt seine Freundin. "Der weiß, was du meinst. Der findet's nur dämlich.

@victorredman

Stadtleben

Essen – Indisches Essen ist aus Berlin nicht wegzudenken, aber die indisch-europäische Fusion von Chaitanya Singh im Kreuz + Kümmel ist in der Form einmalig. Was als Imbiss in Prenzlauer Berg begann, ist jetzt in der Auguststraße 82 in Mitte als lichtes Restaurant mit grünen Hängepflanzen, Samtsesseln und Kamin heimisch geworden. Zwischen petrolfarbenen Wänden werden Currywurst und Maultaschen als indisches Streetfood präsentiert, letztere mit Chicken-Tikka-Füllung oder vegetarisch mit Büffel-Ricotta (8,50 Euro), die Curyrywurst aus Thüringer Duroc Schwein mit angeröstetem Masala-Brioche angereicht. Restaurant-Kritiker Bernd Matthies fielen insbesondere die mit gezupftem Lammfleisch (Roganjosh) gefüllten Ravioli auf, „die dem Fleisch noch mehr Raum zur aromatischen Entfaltung lassen“ (9,50). Dazu gibt es „anständige, günstige Weine“, überwiegend europäischer Herkunft – und auch ein bisschen Bollywood. S-Bhf Oranienburger Straße,  Di-Sa ab 17 Uhr

Trinken & Geschenk – Schon in den 90er Jahren versorgten sich hier Clubgänger und Anwohner mit Getränken und Zigaretten, darunter auch einige Absinthe. Mittlerweile ist aus dem Späti in der Weinmeisterstraße 4 ein Absinth Depot geworden, das über 300 Sorten der Wermutspirituose führt, die täglich, außer sonntags, bis Mitternacht geshoppt werden können. Mindestens zwölf Flaschen (mit oder ohne Anis) sind immer geöffnet, so dass der Absinth in dem kleinen Laden in dem denkmalgeschützten Haus im ehemaligen Scheunenviertel sogleich verköstigt werden kann. Erhältlich ist auch Zubehör wie Eiswasserfontänen, Absinthlöffel, Karaffen und Gläser. In mehrfacher Hinsicht ein Unikat!  U-Bhf Weinmeisterstraße, Mo-Fr 14-24 Uhr, Sa 13-24 Uhr

Berliner Gesellschaft

Geburtstag Renate Bekemeier / Jenny Enewoldsen / Elke Erb (82), Schriftstellerin, Lektorin und Übersetzerin / Georg Felix (58) – „Alles Gute dem Neu-Berliner und eine spannende Zeit wünscht Dir Annette“ / Marek Janowski (81), Chefdirigent der Dresdner Philharmonie / Ria Kowall / Maryam Motallebzadeh (60), Bildende Künstlerin / Hans-Georg Türstig (71), Autor und Übersetzer / Dr. Björn Wenzel (75), „Checkpoint-Leser in Lübeck, weltweit netzwerkend in faustischem Zweifel, aber stets dem Schönen zugetan. Glückwunsch aus 10825.“
 

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

Gestorben Michael Beer, * 12. Juli 1945 / Hans-Jürgen Buske, * 24. Mai 1950 / Gottfried Ernst Joachim Hoffmann, * 23. Februar 1948 / Gertraud Kaczmarek, * 15. März 1938

Stolperstein – In Schmargendorf erinnert in der Breiten Straße 24 ein Stolperstein an Bärbel Utermarck, die im September 1939 mit dem Down-Syndrom zur Welt kam. 1943 brachten Ihre Eltern sie, in Absprache mit einem evangelischen Pfarrer, in ein Heim nach Züllichau, im Westen Polens, wo sie zwei Monate später – heute vor 76 Jahren – starb, offiziell an einer Lungenentzündung. Wahrscheinlicher ist, dass Bärbel Utermarck Opfer des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms wurde.

Encore

Berlin war gestern mal wieder auf dem Baum, ach quatsch: Brandenburg! Zwei Umweltaktivistinnen hatten als Protest gegen die Tesla-Rodungen zwei Kiefern besetzt. Checkpoint-Kollege Björn Seeling und ich bastelten gerade an den schönsten Wortwitzen („Ein Fall für den Kiefer-Orthopäden?“ „Nadelstich-Taktik!“ „Ob die Hartz IV bekommen?“ „Hoffentlich sägen sie nicht am Baum, auf dem sie saßen!“ „Da lacht sich doch jemand einen Ast!“ „Und was sagt eigentlich Ben Wagin dazu?“), da waren die beiden auch schon wieder runter vom Baum. Aber keine Sorge: Morgen begrüßt Sie hier der King-of-Kalauer Robert Ide höchstpersönlich, ganz sicher mit Wurzelbehandlung aus dem Grünheider Forst. 

Kommen Sie gut durch die Woche. Bis bald,

Ihre Anke Myrrhe

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