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Immer mehr Länder kippen BeherbergungsverbotProbebetrieb am BER beendetKeine Aktenmanipulation durch Xhains Baustadtrat

Achtung, anschnallen, hier wird’s jetzt wyld und ein bisschen cringe. Wenn Sie lost sind, hat das nichts mit Niveaulimbo zu tun, sondern wahrscheinlich mit Ihrer Volljährigkeit. Es geht um das Jugendwort des Jahres. Wir drehen mal lieber den Swag auf und gönnen uns die wirklich wichtigen Nachrichten des Tages.

Die Berliner Herbstferien sind zur Hälfte um und so langsam bieten sich Möglichkeiten für Last-Minute-Urlaube. Das Saarland und Sachsen haben das Beherbergungsverbot zurückgenommen, in Baden-Württemberg und Niedersachsen halfen die Gerichte nach. In Brandenburg, von wo jeden Tag mehr als 200.000 Pendler in die Hauptstadt zur Arbeit kommen, sind Berliner dagegen weiterhin nicht willkommen. Dabei verbreitet sich das Virus in der Mark scheinbar auch ohne uns. Cottbus hat inzwischen eine Inzidenz von 57,2 und gilt damit als Risikogebiet. Brandenburgs MP Dietmar Woidke (SPD) verteidigte am Donnerstag trotzdem via Pressemitteilung das Beherbergungsverbot. „Wir müssen so viele physische Kontakte wie möglich vermeiden und auf nicht zwingend erforderliche Reisen verzichten.“ Ein paar Sätze vorher hatte er sich noch damit zitieren lassen: „Wir brauchen Klarheit, Verlässlichkeit und Nachvollziehbarkeit. Sonst schwindet in der Bevölkerung die Akzeptanz für unsere Beschlüsse.“ Quod erat demonstrandum.

Für mehr Akzeptanz würde vielleicht schon sorgen, wenn die neuesten Corona-Maßnahmen nicht nur von im Vor-Wahlkampf befindlichen Landesfürsten zu nächtlicher Stunde im Kanzleramt ausgehandelt, sondern offen in den Parlamenten diskutiert würden. Das findet zumindest der emeritierte HU-Professor Ulrich Battis. Die Krise dauere nun schon so lange und die Maßnahmen gingen so weit, dass sich die Parlamente damit befassen müssten. Diese seien auch der richtige Ort, um Konflikte auszutragen, statt das nur auf der Straße zu belassen, sagte der Staatsrechtler im WDR. Auch Petra Pau, Linken-MdB aus Marzahn und Vizepräsidentin des Bundestags, twitterte: „Sofern Anti-Corona-Maßnahmen Bürger und Freiheitsrechte beschränken, dürfen sie nicht nur im Kanzleramt verhandelt werden.“

In Berlin, wo am Donnerstag 551 Neuinfektionen gezählt wurden, schreibt dagegen die Exekutive munter am Regel-Katalog weiter. Neuester Erlass durch Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD): Krankenhauspatienten dürfen ab Samstag täglich nur noch von einer Person für eine Stunde besucht werden. Einzige Ausnahme bilden Gebärende sowie Schwerstkranke und Sterbende. Kollegin Constanze Nauhaus hat extra nachgefragt, denn ja, das gilt selbst für Kleinkinder. Nach welchen Kriterien die Regeln erstellt wurden, wurde nicht mitgeteilt. Noch nicht erlassen, aber von Kalayci gefordert: Eine Maskenpflicht in Einkaufsstraßen und auf öffentliche Plätzen. Immerhin: Ein Verbot der Weihnachtsmärkte steht noch nicht zur Debatte, trotzdem stehen sie wohl auf der Krippe.

Der Berliner Steuerberater Bernd Reck geht davon aus, dass Berlin und Bund „mehrere hundert Millionen“ Euro an Corona-Soforthilfegeldern zurückfordern müssten. Er hat 36 Antragsteller beraten und kam zum Schluss, dass 31 von ihnen ihre Soforthilfen ganz oder teilweise zurückzahlen müssten. Reck zufolge haben viele Unternehmer 9000 Euro Soforthilfe beantragt, die ihnen aber nur zugestanden hätten, wenn sie drei Monate komplett im Minus gewesen wären. Viele hätten aber ab Mitte Mai bereits wieder Geschäfte gemacht, Friseure und Handwerker sogar früher. Zurückgezahlt haben die wenigsten, seine Klienten hätten sich über das „Berliner Geschenk“ gefreut. „Je länger man das Geld hat, desto mehr denkt man, das steht einem zu“, sagt Reck. Allein bei den von ihm betreuten 36 Fällen handelt es sich um Rückzahlungen von fast 200.000 Euro. Er hat sich an das Bundeswirtschaftsministerium gewandet, dort verwies man ihn an die Berliner Wirtschaftsverwaltung. Reck: Die „schaltet auf taub und reagiert nicht.“

Nach knapp vier Monaten ist gestern der Probebetrieb am BER zu Ende gegangen. 9000 Freiwillige waren seit Juni im Einsatz, darunter CP-Slampions Nadine Voß und Ann-Kathrin Hipp (Video). Die Erfolgsquote: 82 Prozent. Beim Flughafen sind sie trotzdem zufrieden. „Die Prozesse laufen stabil“, sagte eine Sprecherin. So stabil, dass meine Kollegin Annette Kögel, die gestern unter den letzten Testenden war, prompt wegen zwei Minuten Verspätung ihren ersten Flug verpasste. Nachdem sie bereits 2012 am BER testen war, fielen ihr dieses Mal nur kleine Mängel auf: Zum Entziffern der Anzeigetafel brauche es eine Brille, Wickelkommoden in Männer-Toiletten seien unauffindbar und ins Parkhaus 7 habe das Taxi nur ohne Taxischild gepasst. Aber sonst sei der Flughafen bereit zum Abflug – zum Ärger von Klimaschützern, die den klimaneutralsten Airport der Welt gerne noch eine Weile als Baustelle gesehen hätten. Mehrere Bündnisse haben angekündigt, gegen die Inbetriebnahme zu protestieren. Die vielleicht grünste Art des Protests: bunte Drachen.

Und bevor am BER die Jubelstürme ausbrechen, verdrücken wir beim Tagesspiegel erst einmal ein paar sechseckige Tegel-Tränen. Den nahenden TXL-Abschied würdigen wir am Samstag auf acht Extraseiten. Darin Interviews mit Architekt Volkwin Marg und TXL-Aktivist Sebastian Czaja, ein verzweifelter Versuch, den Kofferberg von Tegel zu besteigen und eine Erinnerung an Promis im Proviz-Flair. Außerdem gibt’s viele Bilder zum Leben in der Lärmzone sowie die Tegel-Brille zum Ausschneiden! Wer da nicht zum Kiosk rennt, ist schon Abonnent – oder hat Jahrzehnte in der Einflugschneise gelebt.

Telegramm

Sechs Wochen nach dem schweren Raser-Unfall am Kurfürstendamm haben Anwohner eine Initiative gegründet und eine Petition gegen Raser gestartet (Q: MoPo). Konkret fordern sie, dass vier Bodenwellen und ein Zebrastreifen an der Dahlmannstraße errichtet werden. Zudem müsse die Tempo-30-Zone mit zusätzlichen Schildern oder Fahrbahnbeschriftungen deutlicher markiert werden. Unter den ersten 500 Unterzeichnerinnen ist auch Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD).

Für Chebli und ihren Chef, den Regierenden Michael Müller, geht es ab heute um die Zukunft. Die 2500 Mitglieder des SPD-Kreisverbands Charlottenburg-Wilmersdorf haben die Wahl, wen sie als Direktkandidaten für die Bundestagwahl nominieren wollen. Nach der Schlammschacht zu Beginn folgt nun also der demokratische Wettkampf.

Eine erneute Schlammschlacht aus der Distanz haben sich US-Präsident Donald Trump und Herausforderer Joe Biden in der Nacht bei zwei zeitgleichen Townhall-Veranstaltungen geliefert. Kollege Kai Portmann ist wach geblieben und hat alles verfolgt.

Freispruch für Florian Schmidt: Der Xhainer Baustadtrat (Grüne) hat im Zusammenhang mit den „Diese eG“-Geschäften kein Recht auf Akteneinsicht verletzt. Zu diesem Schluss kommt die Bezirksaufsicht des Senats. Wozu sie allerdings auch kommt: Das Bezirksamt hat die finanzielle Leistungsfähigkeit der Genossenschaft unzureichend geprüft und damit gegen das Baugesetzbuch verstoßen. Künftig müsse bei Vorkaufsfällen Klarheit über die Finanzen herrschen.

Was ihr nicht (85)

Das Projekt @wasihrnichtseht macht Rassismuserfahrungen von Schwarzen sichtbar. Wir machen das durch eine Kooperation an dieser Stelle auch.

Post von CP-Leserin Marion Geisler: „Jeden Tag beginne ich mit euch und lese mit zunehmender Traurigkeit die Rubrik ,Was ihr nicht seht‘. Das macht (…) mich einfach unendlich traurig – ich glaube, das wird nicht aufhören.“ Sie sucht Menschen, mit denen sie sich zum Thema austauschen kann. Das Thema Rassismus ansprechen statt ausschweigen. „Vielleicht sind noch einige Leser berührt und möchten sich zu einem Gesprächskreis zusammenfinden.“ Wir vermitteln gern, Mail an: checkpoint@tagesspiegel.de.

Sollten Sie sich über die wiederholten polizeilichen Geschwindigkeitskontrollen in der Friedrichstraße gewundert haben: Das scheint tatsächlich ein neuer Polizei-Trend. „Im Jahr 2019 wurden keine Geschwindigkeitskontrollen von Radfahrenden durchgeführt.“ (Q: Anfrage Paul Fresdorf /MdA FDP).

Wir unterbrechen den Newsletter kurz für folgende Meldung: Tesla muss den Bau seiner Grünheider Gigafactory für voraussichtlich ein bis zwei Tage stoppen. Der Wasserverband Strausberg-Erkner hat dem Unternehmen wegen einer offenen Rechnung von 15.000 Euro den Hahn zugedreht. „Wir können und werden Tesla nicht anders behandeln als andere Bürger“, sagte die Sprecherin. Milliardäre sind eben auch nur Menschen.

Nirgends in Deutschland gibt es mehr Corona-Infektionen als in Neukölln. Innerhalb von sieben Tagen haben sich auf 100.000 Einwohner mehr als 170 infiziert. Warum? Unsere Reporter waren auf Spurensuche und haben Zitate wie das von einer Arzthelferin im Bezirk mitgebracht: „Manche nehmen bei uns zum Niesen die Maske ab.“

Dass die zweite Corona-Welle beginnt, merken auch die Discounter Aldi und Lidl. Offenbar wird wieder Toilettenpapier gehamstert. Scheißaktion.

Berlins Amtsärzte fordern eine andere Corona-Strategie. „Die Amtsärzte haben beschlossen, dass wir unsere Verfahren zur Pandemiebekämpfung überprüfen müssen“, sagte Reinickendorfs Amtsarzt Patrick Larscheid. Besonders Risikogruppen müssten stärker in den Blick genommen werden.

Kleine Korrektur: Für Lebensmittelkontrollen sind die Veterinär- und Lebensmittelaufsichten zuständig und nicht – wie gestern hier geschrieben – die Gesundheitsämter. Letztere sollen ja Viren jagen und nicht auch noch Ratten und Mäuse.

Apropos Mäuse: Im Preußischen Landtag lebt jetzt eine „Abgeordnetenhausmaus“. Sie heißt Andi und stellt zusammen mit Biene Sabine für Kinder „voll easy“ den Berliner Parlamentsbetrieb vor. Lektion 1: Der wichtigste Raum im ganzen AGH – die Kantine. Ob Andi und Sabine mal Karlchen Adler, Maskottchen des Bundestags, besuchen dürfen, ist noch unklar.

Und noch ein bisschen Tiercontent aus der Berliner Woche in Reinickendorf: Vierbeiner Lumi wurde zum coolsten Hund im Kiez gewählt. Offenbar kein begossener Pudel.

Über die Post wird in Berlin viel geschimpft, der Bot von Paketlieferant Hermes ist jedoch auch nicht viel besser: „Heute zwischen 8:00-10:00 Uhr kommt unser Bote zu Dir. Eine weitere zeitliche Einschränkung ist nicht möglich.“ – „Es ist 22:12.“ – „Meine Antwort passt nicht zu Deinen Informationen? Dann wende dich bitte an meine Kolleginnen und Kollegen im Kundenservice.“ Für einen Berliner immerhin freundlich.

Der britische Guardian berichtet mal wieder über den eigenwilligen Politikstil des Senats. „Berlin gives middle finger to anti-maskers in tourism agency ad“, titelt das Blatt zum berüchtigten Oma-Mittelfinger-Plakat. Schön, dass die Welt nicht mal mehr vorbeikommen muss, um die Berliner Schnauze kennenzulernen.

BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

„Die Vorstellung, dass Politik nur an der Spree gemacht werden kann, teile ich ausdrücklich nicht.“

Noch-Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach (SPD) bringt sich im Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung für seinen Wahlkampf als Regionspräsident in Stellung, schließt aber eine Rückkehr bei einer Niederlage nicht aus. „Über einen Plan B denke ich jetzt nicht nach.“

 

Tweet des Tages

Vielleicht wäre in Berlin eine effektive Drohung, dass junge, feierorientierte Menschen bei Verstößen gegen die Corona-Regelungen zurück nach Baden-Württemberg zu ihren Eltern ziehen müssen.

@leonceundlena

Stadtleben

Eggs und Champagner – Morgenmuffel und Frühaufsteher*innen bekommen seit Anfang Oktober wieder das All day Breakfast im Roca serviert: Samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr können Sie im Waldorf Astoria á la carte bestellen – einmal herzhaft, einmal süß mit einem Glas Champagner sowie Kaffee oder Tee – oder gleich den „Champagner-satt-Deal“ verkosten. Ab 37 Euro. Für eine Tischreservierung durchklingeln oder online buchen. Hardenbergstraße 28, Charlottenburg, S-/U-Bhf Zoologischer Garten

Das ganze Stadtleben – mit Tipps für intergalaktische Fernreisen – gibt's mit Tagesspiegel-Plus-Abo.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – Bettina Cramer (51), Fernsehmoderatorin, Filmproduzentin und Autorin / Markus Dröge (66), ehem. Berliner Bischof / Annette Gerlach (56), Journalistin und Fernsehmoderatorin (Arte) / Corinna Harfouch (66), Schauspielerin / René Hecht (59), ehem. Volleyballer, Präsident des Deutschen Volleyballverbandes / Sascha Hingst (49), Moderator / Raymond Ley (62), Autor und Film- und Fernsehregisseur / Lili (18), „Liebste Tochter, heute wirst du 18. Du bist groß und toll und wirst deinen Weg gehen. Wir wünschen dir alles Schöne und Gute dafür, Mama und Papa“ / Ozan Ünal (40), Hörspiel- und Synchronsprecher / Nora Wächter (21), „Liebe Maus, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, nun bist du überall volljährig! Liebe Grüße von uns allen“

Sonnabend – Barbara Behrends (70), Journalistin „wir können nicht mit allen Lieblingsmenschen feiern, dann doch bitte eben hier mit ganz Berlin; wir lieben Dich sehr, die Kinder und der Mann.“ Sophie Burcu Dal (39), Schauspielerin / Christian Jost (57), Komponist und Dirigent / Amelie Kiefer (33), Schauspielerin / Karin Krieger (62) , literarische Übersetzerin / Uwe Kolbe (63), Schriftsteller / Matthias Matschke (52), Schauspieler / Dirk Seifert, Vorsitzender des Mukoviszidose-Landesverbandes Berlin-Brandenburg e.V. / Alexander Spies (65), Politiker der Piratenpartei / Simone Vorwerk (47), „im fernen Münster, mit lieben Wünschen, aus dem MV von Mama und Papa.“ / Roger de Weck (67), Publizist und ehem. Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

Sonntag – „Liebste Evi, alles Liebe zum Geburtstag und dass wir uns bald, Corona macht's vielleicht mal möglich, wiedersehen. Grüsse aus der Provinz, Deine Dorle und Werner.“ Iris Hanika (58), Schriftstellerin / Robert Harting (36), ehem. Diskuswerfer / Erik Niedling (47), Künstler / Michael Pan (68), Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher / Adelheid und Jan Pohlmann, „alles Gute von der Pohlicrew“ / Frank Schaff (55), Schauspieler und Synchronsprecher / Emma & Moritz Tilly (19), „Das beste Zwillingspaar von EU-West“ / Jennifer Ulrich (36), Schauspielerin

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

Gestorben Wolfgang Behn, * 14. September 1931 / Cordula Bester, * 29. Juni 1960, Yorck Kinogruppe / Helga König, * 22. April 1939 / Hannelore Schaadt-Venus, * 15. Juni 1953 / Claudia Weihe-Gröning, * 18. Dezember 1954, Vorsitzende Richterin am Landgericht a.D. 

Stolperstein – Friedrich Nothmann (Jg. 1887) wurde nach der Pogromnacht 1938 verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt. Im Dezember des gleichen Jahres kam er frei und floh in die Niederlande. Am 4. September 1944 wurde er von dort zunächst nach Theresienstadt und heute vor 76 Jahren weiter nach Auschwitz deportiert. Im Alter von 57 Jahren wurde er ermordet. In der Elßholzstraße 30-33 in Schöneberg liegt zu seinem Gedenken ein Stolperstein.
 

Encore

Ist das schon Kehrwoche oder sind das noch Gentrifizierungskämpfe im Wedding? In seinem Hof, der auch Seiteneingang einer katholischen Kirche ist, fand Samuel Orsenne unlängst dieses Plakat: „Liebe Erziehungsberechtigte, aufgrund von mehreren Beschwerden der Anwohner, müssen wir Sie bitten, die Bemalung auf dem Boden des Innenhofes zu unterlassen.“ Unterzeichnet hat die Hausverwaltung, laut Orsenne soll es sich aber nur um einen oder zwei „Bewohner der älteren Generation“ handeln. Inzwischen haben die Nachbarn – nach Rücksprache mit der Hausverwaltung – einen Kompromiss gefunden, wie auf einem zweiten Plakat steht: „Wir hören, dass das nicht allen gefällt. Daher entfernen wir die Kreide gerne selber vor der Sonntagsmesse.“ Halleluja!

Das himmlische Stadtleben entspringt heute aus der Feder von Sophie Rosenfeld, eine höllische Recherche steuerte Vivien Krüger bei, die frohe Botschaft verschickte Kathrin Maurer. Morgen liest Ihnen hier Julius Betschka die Samstagsmesse! Ich wünsche Ihnen einen friedlichen Freitag und Beistand von oben – zumindest beim Wetter,

Ihr Felix Hackenbruch

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