falls Sie heute aus dem Haus müssen: Halten Sie sich gut fest, und passen Sie auf, dass Ihnen nicht der Himmel auf den Kopf fällt (oder ein morscher Baum). Das Sturmtrio Xandra, Ylenia und Zeynep, das seit vergangener Nacht hintereinander und noch bis zum Sonnabend bei uns mal so richtig durchfegt, hält sich nicht an die ortsüblichen Tempolimits – auf bis zu 120 km/h kommen die Orkanböen. Die Behörden empfehlen jedenfalls … ja was denn nun eigentlich? Also, 1) die Fenster zu schließen, um den Sturm nicht reinzulassen, und 2) die Fenster zu öffnen, um die Viren rauslassen. Hm, am besten machen Sie also endlich mal wieder, was Sie selbst für richtig halten.
Was uns in Berlin vorerst erspart bleiben wird (aller Voraussicht nach jedenfalls): ein Hochwasser, wie es im vergangenen Jahr das Ahrtal verwüstete – oder genau heute vor 60 Jahren Hamburg überschwemmte. Als Lektüre zum Jahrestag dieser Katastrophe empfiehlt der Checkpoint den Essay „Wenn das Wasser kommt“ von Rutger Bregmann (erschienen 2020 bei rororo). Darin wird u.a. die Geschichte des Rijkswaterstaat-Beamten Johann von Veen erzählt – der warnte 1952 in einem Interview für die Zeitschrift „Elsevier“ vor einer Flutkatastrophe in den Niederlanden. Der Chefredakteur lehnte eine Veröffentlichung ab – das sei „reine Panikmache“. Ein Jahr später brachen die Deiche: 1836 Menschen starben, 100.000 mussten fliehen, 129.000 Hektar Land wurden überflutet. Ein Blick zurück, der angesichts des Klimawandels und steigender Pegel zugleich einer nach vorne ist.