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Sturmtief Ylenia: Viele Schäden, aber nur wenig Verletzte Giffeys Impfbemühungen: Teure Termine, wenig Resonanz Testaufträge: Vergabekammer sieht Verstöße

gestern hatten viele von uns einen stürmischen Glückstag – angesichts von umgewehten Häuserwänden (hier zu sehen), auf Autos gestürzten Bäumen (u.a. mal wieder bei mir ums Ecke in der Rungestraße) und abgedeckten Ziegeldächern (u.a. im Droste-Hülshoff-Gymnasium) dürfen sich alle freuen, die nicht getroffen wurden – den (wenigen) Verletzten wünscht Team Checkpoint gute Besserung (eine Übersicht finden Sie hier).

Die halbe S-Bahn war wegen blockierter Gleise im Betriebsstörungsbingo-Modus, und auf dem Dach des Bundestags zeigten zerfetzte Deutschlandfahnen an, woher der Wind weht (und zwar aus dem Westen). Im Restaurant neben dem Plenarsaal versuchten derweil Abgeordnete ein 2,5 Meter hohes, aufgesprungenes Fenster gegen den Wind in den Rahmen zu pressen (Renate Künast zeigt ihnen hier ein Foto davon).
 
Bei Hertha, wo am Tag zuvor der grummelige Großinvestor alles durcheinandergewirbelt hatte (btw., no name jokes, aber wäre „Windhorst“ nicht auch ein schöner Name für ein Orkantief?), ging es ebenfalls stürmisch zu: Am Stadion mussten die Olympischen Ringe heruntergeholt werden – ein Stahlseil hatte gegen Ylenia keine Chance. Bei Union stürzte dagegen nur eine Tanne vor Geschäftsstelle um, aber Weihnachten ist ja eh vorbei.

Auch bei den Linken weht ein kräftiger Wind – aber das hat andere Gründe: Teile der Basis, der Jugendverband sowie einige Abgeordnete tragen ihre Abneigung gegenüber der Regierenden Bürgermeisterin so offen zur Schau (z.B. mit einem „Franziska Giffey? Nein Danke“-Sticker, der das Bild der rassistischen Harry-Potter-Hexe Dolores Umbridge zeigt), dass der Landesvorsitzenden Katina Schubert jetzt der Kragen platzte – sie schrieb auf Twitter:

Was ihr da im Namen des Jugendverbandes betreibt, ist unpolitisch und pubertär, aber ganz sicher nicht revolutionär. Linke Politik hat persönliche Angriffe unter der Gürtellinie nicht nötig. Versucht’s mal mit nachdenken.“

Die Antworten klangen nicht gerade versöhnlich – für viele Linke ist und bleibt die Koalition mit der SPD ein Verrat am Enteignungsentscheid.

Da sind die Vorgänge an der Dortmunder Straße zusätzlicher emotionaler Sprengstoff (Zitat von gestern) – hier lässt ein Projektenwickler gerade ein intaktes Mietshaus abreißen, um Platz für Eigentumswohnungen zu schaffen (ca. 10.000 Euro pro qm), und der Architekt Tobias Nöfer jubelt: „Unsere Baulücke fordert förmlich, mit einem ebenso großzügigen und schönen Bauwerk gefüllt zu werden.“ Tja, wenn die Baulücke das fordert, kann man wohl nichts dagegen tun – oder?

Seit gestern der Checkpoint darüber berichtete, prüft jedenfalls das Bauamt Mitte den Fall, der ein Musterkandidat für Investorendreistigkeit sein könnte. Denn genehmigt wurde der Bau von Ersatzwohnungen in gleicher Fläche und Größe zu 7,92 Euro pro Quadratmeter – davon aber ist im Prospekt von „The Flaneur“ nicht die Rede. Eigentumswohnungen sind bei höherem Bauvolumen nur darüber hinaus erlaubt – ansonsten ist eine Zweckentfremdungsstrafe von 2400 Euro pro qm fällig. Als Freibrief für einen flächendeckenden, vorsätzlichen Verstoß gegen die Genehmigung gilt das allerdings nicht – da drohen zusätzliche Sanktionen.  

Der FDP-Abgeordnete Björn Jotzo verteidigt dennoch das Vorgehen des Projektentwicklers – dem Checkpoint sagte er gestern, er halte das für „eine win-win“-Situation: Das Land Berlin könne die Zahlungen ja in den Bau neuer, günstiger Häuser stecken. Ok, aber für die alten Mieter ist das kein Trost – ihre Wohnungen sind sie erstmal lose-lose.

Wenn die Leute nicht zur Spritze kommen, kommt die Spritze zu...  nein, ganz so einfach ist es leider nicht: Seit Franziska Giffey regiert, predigt sie das „aufsuchende Impfen“ (gern verbunden mit kleinen Seitenhieben auf ihren Vorgänger). Am Mittwoch sagte sie im großen Scheinwerferlicht der MPK-PK einmal mehr: „Das aufsuchendes Impfen hat Potenzial, wenn wir mit Vertrauenspersonen die Menschen ansprechen.“ Ansprechende Idee, ausgesprochen schwierig: Im Januar ist hier in sieben Aktionen gerade mal 753mal geimpft worden (CP vom 4.2.), im Februar sieht‘s kaum besser aus: In drei Aktionen wurden ganze 311 Impfungen verabreicht, gestern sollten 180 weitere hinzukommen. Zum Vergleich: Stadtweit werden derzeit bis zu 10.000 Menschen geimpft – am Tag.

Immerhin sind in diesem Monat noch zehn weitere Aktionen geplant, unter anderem im Stadtteilzentrum Schöneberg und im
Integrationszentrum Neukölln. Wenn’s gut läuft, kommen dabei 1140 Impfungen raus. Hauptsache nah bei die Leut‘.
 
Volksnah ist ja schön und gut, nur manchmal eben auch ganz schön teuer: Kaum im Amt, öffnete Giffey das Rote Rathaus zur Kinderimpfung. Doch auch diese Aktion – mit großer Showtreppe angekündigt – war wohl eher Regierenden-PR als ein echter Beitrag zur Impfquote (die stagniert derzeit bei 77,3 Prozent): Im Januar verfielen fast die Hälfte der Termine, Kosten: 401.000 Euro. Macht bei 413 Impfungen rund 1000 Euro pro Piks. Autsch, das tut dann doch schon ein bisschen weh.

Aus der Portokasse dürfte die Gesundheitsverwaltung dagegen die Verfahrensgebühren von 25.000 Euro plus Anwaltskosten der Gegenseite für eine weitere Klatsche vor der Vergabekammer begleichen – das Nachprüfverfahren wegen der aufeinanderfolgenden Direktvergaben an den Testanbieter 21DX (CP v. 10.1.) wurde zwar eingestellt, aber nur, weil der Auftrag inzwischen gekündigt ist. In der Sache selbst stellte die Vergabekammer u.a. fest (Checkpoint exklusiv):   

+ Die Gesundheitsverwaltung „hat einen öffentlichen Auftrag ohne vorherige Veröffentlichung einer Bekanntmachung im Amtsblatt der Europäischen Union vergeben, ohne dass dies aufgrund eines Gesetzes gestattet war“.

+ „Es bestand keine außerordentliche Dringlichkeit hinsichtlich des Abschlusses des Rahmenvertrags.“

+ Für die Behauptung der Verwaltung, spätere Aufträge seien bereits in früheren Verträgen angelegt gewesen, findet die Kammer im Vertrag „keine Grundlage“.

+ Nach Auffassung der Kammer hat die Verwaltung die Ursache für die behauptete Dringlichkeit, die sie zur Begründung für die Direktvergabe anführt, selbst herbeigeführt.

+ Auch „objektiv“ bestand für kurzfristige weitere Aufträge an 21DX „keine Dringlichkeit“ – erhöhte Testkapazitäten wurden bereits vor entsprechenden Senatsbeschlüssen vertraglich vereinbart.

+ „Die Umstände, die zur behaupteten Dringlichkeit führten, waren bereits zu einem Zeitpunkt vorhersehbar, der (…) zumindest ein Offenes Verfahren mit verkürzten Fristen ermöglicht hätte.“

Den Schwierigkeitsgrad der Beurteilung schätzt die Vergabekammer am Ende selbst als hoch ein: „Es handelt sich dabei um eine rechtlich nicht einfache Fallgestaltung insbesondere hinsichtlich der Besonderheiten von Direktvergabe zu Zeiten der Corona-Pandemie.“

Auf die Verwaltung könnten jetzt allerdings neben den Gebühren und den Anwaltskosten der Gegenseite auch noch Schadenersatzforderungen nicht berücksichtigter Anbieter zukommen – Corona bekommt also in jedem Fall eine Nachspielzeit.

Gestern haben wir hier über das Ultimatum der Lebensmittelretter an Kanzler Scholz berichtet. Als Verfallsdatum war der 20.2. angegeben, aber es ist wohl eher ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Wie viele Lebensmittel in Berlin weggeworfen werden, obwohl sie noch genießbar sind, können Sie hier nachlesen.
Ich muss leider sagen: Ja, auch bei mir landet zu viel in der Tonne, aus unterschiedlichen Gründen. Und wie sieht es bei Ihnen aus?

Umfrage zur Lebensmittelverschwendung

Telegramm

Der Genesenenstatus geht wieder in die Verlängerung: Das Verwaltungsgericht gab einer Klage gegen die Verkürzung auf drei Monate recht.

Rückkehr durch die Drehtür (und erste Zeichen für praktische Vernunft): Lehrkräfte, die Berlin verlassen haben, um anderswo verbeamtet zur werden (was in Berlin noch nicht wieder geht), sollen noch in diesem Jahr auch bei einer sofortigen Rückkehr (bisher: erst nach fünf Jahren Abwesenheit) ihren Status behalten dürfen.

Fluchen ist erlaubt – aber welche Worte sollte man am BER (wie auf allen Flughäfen der Welt) tunlichst vermeiden? Richtig: „Ich habe eine Bombe dabei“ zu sagen ist am Security-Check eine ganz blöde Idee. Ein Spanier hat’s gerade getestet – und war sofort von Polizisten umzingelt.

CDU-Stadtrat Falko Liecke bietet das Kontrastprogramm zu Gute-Laune-Giffey – er hat mitten in der Pandemie Zeit gehabt, ein 288-Seiten-Buch zu schreiben, der Titel: „Brennpunkt Deutschland. Armut, Gewalt, Verwahrlosung. Neukölln ist erst der Anfang“ (25.2. bei Lübbe). Da möchte man sich doch am liebsten gleich die Kugel geben… aber halt, der erste Rezensent ist ganz zufrieden damit – es ist Rainer Wendt, der schneidige Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, und der meint: „Macht Spaß, das zu lesen“. Na dann, viel Vergnügen. (demnächst hier dazu mehr).

Eine Leserin, die am 22.2.2022 66 Jahre alt wird und aus diesem Anlass 2222 Euro an den Förderverein des Sozialpädiatrisches Zentrums der Charité spendet, „um auf die großartige Arbeit dieser Einrichtung hinzuweisen und auch um noch mehr Spenden zu generieren“ fragt, ob das ein Thema für uns wäre. Na und ob!

Der Wettbewerb ist beendet (der kürzeste, an den wir uns erinnern können) – es lebe die Berlinale! Noch drei Publikumstage gibt es, dazu jeden Tag eine Extraseite im Tagesspiegel, und unser Kino-Checker Robert Ide kolumnisiert natürlich auch noch weiter (heute geht’s um die Ukraine).

Haben Sie (ja, Sie!) am Mittwoch in Schöneberg einen Lottoschein mit den Nummern 7, 16, 29, 30, 33, 43 abgegeben? Glückwunsch! Das ist der deutschlandweit einzige Millionengewinn (genau 1,3 Mio). Jetzt müssen Sie nur den Durchschlag wiederfinden und sich bei der Lottozentrale melden (hat bisher jedenfalls noch niemand gemacht).

Nachtrag zur Meldung „Erster Bezirk erlaubt Bürohunde“ (CP von gestern): Neben viel Zustimmung kam gestern auch eine kritische Nachfrage von L. Petzold in unserem Postfach an: „Bedeutet das nicht auch Gassigehen während der Arbeitszeit? Das Bürgeramt würde ich ausschließen.“ Wir wollten gerade bei Ma-He-Bürgermeister Gordon Lemm anrufen und fragen, wie er sich das vorstellt, da trabte Checkpoint-Pom Beverly am Schreibtisch vorbei, quer im Schnäuzchen die „Bildschirmarbeitsverordnung“, dazu eine Bissmarkierung bei Paragraph 5: „Der Arbeitgeber hat die Tätigkeit der Beschäftigten so zu organisieren, dass die tägliche Arbeit an Bildschirmgeräten regelmäßig durch andere Tätigkeiten oder durch Pausen unterbrochen wird, die jeweils die Belastung durch die Arbeit am Bildschirmgerät verringern.“ Ok, wie wäre es mit Gassigehen?

Korrektur – Wir ziehen ein „l“ und lösen: Der alte und neue Präsident der Freien Universität heißt natürlich Günter M. Ziegler (Prof. Dr. Werner Kratz hatte aufgepasst – Danke, und sorry!).

Zitat

Neben kleineren Objekten, Schautafeln und Medienstationen sind auch einige wenige Wracks aus illegalen Autorennen zu sehen.“

Aus der Ankündigung der Sonderausstellung „Wahnsinn – Illegale Autorennen. Wie stoppen wir den Tempo-Rausch?“ im Deutschen Technikmuseum in Berlin (ab 25. Februar). „Zentrales Objekt“, so heißt es weiter, „ist das Unfallauto des Opfers der Kudamm-Raser.“

 

Tweet des Tages

In der S-Bahn spielt jemand Balalaika. Putins Zermürbungstaktik ist perfider als in den schlimmsten Szenarien.

@schoenungsdroge

Stadtleben

EssenFeine französische Küche im Neuköllner Schillerkiez wäre vor zehn, fünfzehn Jahren noch völlig undenkbar gewesen. Doch längst ist die Gentrifizierung entlang dieser Seite des Tempelhofer Feldes so fortgeschritten, dass dies keineswegs erstaunt. Im „La côte“ (zu Deutsch: Die Küste) kann man sich an einem stürmischen Tag wie diesem, aber auch zu allen anderen Berliner Wetterlagen, beim Schlemmen nach Paris träumen. Optisch erfüllt der Laden alle derzeitigen Vorgaben der Interior-Blog-Schickeria: Neonschild, Terrazzo-Tische, mattgraue Wände. Kulinarisch geht es gehoben zu: Céviche von der Jakobsmuschel, Tartar, Pulpo. Dazu kreative Cocktails und eine Weinkarte mit Fokus auf Naturweinen. Mi-Sa 18-1.30 Uhr, Kienitzer Straße 95, U-Bhf Boddinstraße

„Wir sind die Neuen“

60 der insgesamt 147 Parlamentarier sind in dieser Legislaturperiode neu im Berliner Abgeordnetenhaus. Im Checkpoint stellen wir sie vor.

Name: Gollaleh Ahmadi (Grüne)
Beruf: Politikerin
Alter:  39 Jahre
Wahlkreis: Spandau (WK 3)
Berliner Lieblingsort: „Die Wilhemstadt und der Kolk, wo ich gerne spazieren gehe.“
Eine Sache, auf die ich mich 2022 in Berlin freue: „​​2022 freue ich mich ganz besonders auf die Konzerte der Band ‘Die Ärzte’ in Berlin.“

Foto: Vincent Villwock / Grüne Fraktion Berlin

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Berliner Gesellschaft

GeburtstagKarin Bandelin (69), Ärztin, Künstlerin und spannende Freundin / Milonja Barenthin (16) „und wieder ein Jahr weiser. Alles Gute und vor allem Gesundheit und viel Kraft für Schule, Studium und Freizeit in diesen Zeiten! Und bleib behütet! Und viel Spaß und Erfolg beim MSA“ /  „Der AIDA-Veteran sendet herzliche Glückwünsche und alles Gute zum Geburtstag: der Opernfreundin Renate Bekemeier, dem Lieblingsfrühstücksgast Jenny Enewoldsen, der Hairstylistin Ria Kowall. “ / Elke Erb (84), Schriftstellerin, Lektorin und Übersetzerin / „Lieber Georg, 60 ist das neue 40! Bleib' weiterhin so jung interessiert und begeisterungsfähig. Alles Gute zum 60. wünscht Dir Annette“ / „Liebe Schwester, Mama, Tante, Oma, Uroma Helga, alles Liebe von Herzen zu deinem 80. Geburtstag. Genieße das Leben und bleib gesund und lebensfroh“ / „Liebe Heike, wir gratulieren sehr herzlich zum 60. und danken Dir für Dein außerordentliches Engagement zur Stärkung der Kita- und Schulfördervereine in Berlin und Brandenburg!!! Dein lsfb-Team“/  Marek Janowski (83), Chefdirigent der Dresdner Philharmonie / „Edeltraut Krause hat zwar Geburtstag – Glückwunsch – sie wird aber nicht älter. Bemerkenswert!“ / „Meine liebe Suse, zum 60. Geburtstag von Herzen allet Jute. Drücke dich, die Daumen für alles Kommende und wünsche dir vielen kreative Impulse für eine zufriedene Zukunft. Wunderbar, dass es dich gibt! Aus Mallorca, Susanne L.“/ Jürgen Scholz, geborener Bonner, gelernter Berliner: Hömma! Allet Jute zum Jeburtstach! Umarmung von deiner Famillje! / Hans-Georg Türstig (73), Autor und Übersetzer / Fee Zimmermann (28), ehem. Basketballspielerin bei Alba Berlin
 

SonnabendMohamed Ayad, aka Tony D (39), ehem. Rapper, heute Weinhändler / Sascha Grammel (48), Comedian / Helene Hegemann (30), Autorin / Hansi Jochmann (69), Schauspielerin und Synchronsprecherin / „Unser Nachbar Dr. Lothar Klingebiel wird am 19. Februar 90 Jahre alt. Es gratuliert die Hausgemeinschaft“ / Steffi Kühnert (59), Schauspielerin / Otto Nagl „Beste Gesundheit und Freude an den Enkelkindern“ / Minh-Khai Phan-Thi (48), Schauspielerin und Fernsehmoderatorin / Christiane Reiff (70), Schauspielerin / „Sigi, alles Liebe und viel Gesundheit zum Geburtstag von Deinem Mann Burkhard“
 
SonntagDaniel Buchholz (53), Politiker, ehem. für die SPD im AGH / Stefan Eichert „Ich gratuliere ganz herzlich und viel Freude mit Deiner Familie: Achim Melchior“ / Julia Franck (52), Schriftstellerin / Bernd Gasser „Dem leidenschaftlichen Hobbykoch und Gourmet wünsche ich noch viele Hummernummern und Trüffelorgien!“ / Urs Fischer (56), Cheftrainer von Union / Hubertus von der Goltz (81), Bildhauer / Henry Hübchen (74), Schauspieler und Regisseur / Julia Jentsch (43), Schauspielerin / Jutta „Krümel“ Sernow „alles Gute zum Geburtstag mitten im Umzugsstress“

+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++

Gestorben – Eberhard Albrecht, * 12. August 1939 / Renate Gottwald, * 1. August 1930 / Dieter Mann, * 20. Juni 1941, ehem. Intendant des Deutschen Theaters Berlin / Hartmut Marocke, * 18. Juni 1948

StolpersteinElisabeth Rosenwasser (geb. Levy) wurde am 10. April 1889 in Berlin geboren. Sie war Inhaberin einer Schusterei. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten musste Elisabeth Rosenwasser bei Siemens Wernerwerk in Charlottenburg Zwangsarbeit verrichten. Am 19. Februar 1943 deportierten sie die Nazis von der Dahlmannstraße 2 nach Auschwitz, wo sie ermordet wurde. In der Thomasiusstraße 10 in Moabit erinnert seit 2014 ein Stolperstein an Elisabeth Rosenwasser.

Encore

Bei Altbausanierungen tauchen immer wieder jahrzehntealte Zeitungen auf – in einem Türrahmen wurde jetzt ein Blatt vom Februar 1910 gefunden. Zu erkennen sind die Schiffsnachrichten, die damals anzeigten, wann und wo Briefe nach Übersee abgeschickt werden konnten, z.B.: „Ab Anhalt. Bhf. 10.40 nm. n. Aden, Britisch-Indien, Britisch-Birma, Französische und Portugiesische Kolonien in Vorder-Indien, Mascat, Afghanistan, Beludschistan, Bassora, Ceylon, Aegypten, Marshall-Inseln nach Nauru, Neu-Seeland, Neu-Süd-Wales, Queensland, Süd-Australien, Tasmanien, Victoria, Neu-Caledonien, Tonga-Inseln, West-Australien…“ Auch das kann ein Einstieg sein für die Beschäftigung mit der Kolonialgeschichte.

Hinter jede Tür geschaut hat heute wieder Thomas Lippold, Sarah Borufka hat das Stadtleben durchstreift und Lionel Kreglinger alles fertig gemacht. Morgen stellt ihnen hier Lotte Buschenhagen die Berlinerinnen und Berliner der Woche vor. Bis dahin,

Ihr Lorenz Maroldt

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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

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