wenn Sie angesichts des trüben Wetters da draußen nur noch Netflix-Flimmern sehen, sollten Sie vielleicht mal wieder den Kopf heben: Die Realität ist zuweilen absurder als jedes Zucken auf dem Bildschirm.
In Pankow läuft gerade die erste Staffel Tiny-House of Cards, und eins ist schon nach Folge 2 klar: Erhobenen Hauptes kommt da niemand mehr raus.
„Es gibt Abgründe, in die möchte man nie geblickt haben“, sagte Pankows Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke) gestern Abend dem Checkpoint. „So einer ist das hier. Die wird man nicht mehr ganz los. Die verändern was, ja.“
Am Abend demonstrierten vorm Rathaus 30 Grüne gegen einen Linken – zwei Parteien, die auf Landesebene gern wieder miteinander koalieren möchten. Und am Straßenrand schüttelten sich die Beobachterinnen und fragten sich, ob der Drehbuchautor nicht etwas übertrieben hat.
Der Hauptdarsteller Sören Benn, eigentlich bekannt als pragmatischer Bezirkspolitiker mit klar antifaschistischer Haltung, steht auf einmal als einer da, den die AfD ins Amt gewählt haben könnte.