heute wieder ein Urlaubsgruß von zu Hause, Checkpoint-Leser Gerhard Meyer schreibt: „In meinem Pool bin ich der König! Schöne Urlaubsgrüße aus Britz!“
Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint-aktion@tagesspiegel.de.
Die Deutschen werden nach Schätzung des Deutschen Reiseverbands im laufenden Jahr übrigens 80 Milliarden Euro für ihre Urlaube ausgeben – das entspricht in etwa dem Berliner Haushaltsvolumen für 2024 und 2025. „Urlaub steht auf der Konsumwunschliste weiterhin ganz oben“, erklärt Präsident Norbert Fiebig. Sollte die Unterstützung von Journalismus bei Ihnen irgendwo dahinter rangieren: Ein Tagesspiegel-Plus-Abo kostet aktuell nur Schlappe 8,25 im Monat und umfasst nicht nur den ungekürzten Checkpoint und alle Bezirksnewsletter, sondern auch eine Berichterstattung rund um die Welt. Zum Angebot geht‘s hier entlang – wir würden uns sehr freuen.
Wir bleiben noch kurz beim Geld: Während CDU & SPD abseits der Öffentlichkeit potenzielle Sparmaßnahmen diskutieren, fordert u.a. Sebastian Schlüsselburg, haushaltspolitischer Sprecher der Linken, ein Ende der „Hinterzimmerpolitik“. Das Haushaltsloch sei so groß, dass es „umgehend einen Kassensturz und einen Nachtragshaushalt“ brauche, sagt er. Nach dem Nachtragshaushalt und dem zweiten Nachtragshaushalt wäre das dann bereits der dritte. Immerhin: Mit guten dritten Dingen kennen wir uns hier in Berlin ja aus (Stichwort Wiederholungswahl!).
In der Friedrichstraße ist heute erstmal time to say goodbye! Nach 29 Jahren verabschieden sich die Galeries Lafayette. „Es ist fast eine Erleichterung, dass jetzt die Türen endgültig schließen. Aber natürlich tut es sehr weh“, sagte Direktorin Ulrike Möslinger unlängst der „Textilwirtschaft“. In den kommenden Monaten wird sie den Rückbau des Kaufhauses betreuen, Ende Dezember läuft der Mietvertrag mit „Tishman Speyer“ aus. Und dann? „Alles neu“? (Um es mit den Worten von Peter Fox zu sagen und gleich mal den Soundtrack für diesen Checkpoint zu setzen🎵)
Kultursenator Joe Chialo (CDU) jedenfalls kämpft weiter für den Einzug der Zentralen Landesbibliothek, eine „Jahrhundertchance“, wie er immer wieder betont. Laut Checkpoint-Informationen verhandelt derzeit die landeseigene Immobiliengesellschaft BIM mit den Eigentümern (das erste Kaufpreisangebot von 589 Millionen konnte bereits um einen zweistelligen Millionenbetrag gedrückt werden). Parallel führt der Kultursenator Gespräche mit potenziellen Geldgebern. Wiederum parallel soll „Tishman Speyer“ den Umbau zu einem gemischten Bürogebäude mit Gastronomie und Einzelhandel vorbereiten. Die finale Entscheidung, ob und zu welchen Konditionen die ZLB tatsächlich einzieht, soll laut Kulturverwaltung „bis Ende des Sommers“ fallen. Kalendarisch endet der am 21. September. Es singt Peter Fox (oder Joe Chialo?): „Nur noch konkret reden, gib mir ein ja oder nein / Schluss mit Larifari, ich lass' all die alten Faxen sein!“
Was wurde eigentlich aus…? Im Februar 2021, kurz vor dem Ende des Beteiligungsverfahrens zum Umbau des Schöneberger Gasometers, forderte Euref-Macher Reinhard Müller „Freundinnen und Freunde des EUREF-Campus“ per Mail dazu auf, „positive Stellungnahmen“ abzugeben. Beigefügt waren einige Textpassagen, z.B. diese: „Sie könnten beispielsweise begrüßen, dass 2.000 innovative und neue Arbeitsplätze rund um die Energie- und Mobilitätswende in Berlin geschaffen werden und dass eine öffentlich zugängliche Skylounge im oberen Bereich entstehen wird, mit einem tollen Blick über ganz Berlin.“ Heute, drei Jahre später, sind die Umbaumaßnahmen beendet. Die Arbeitsplätze hat die Deutsche Bahn in Anspruch genommen. Die Skylounge allerdings bleibt bis auf Weiteres der Öffentlichkeit vorenthalten.
Trotz voll eingerichteter Bar und Küche werde es „Stand jetzt keinen öffentlich zugänglichen Gastronomiebetrieb geben“, teilt Vorstandssprecherin Karin Teichmann auf Checkpoint-Anfrage mit. Das „individuelle Abendgeschäft“ rechne sich nicht – auch weil man mit „The Cord“ bereits ein Abendrestaurant im Repertoire habe. Was es allerdings geben soll, sind einstündige Führungen, Dachterrassen-Besuch & „Sky-Lift“ und „Sky-Exhibition“ inklusive. Kostenpunkt: 15 Euro. Tickets gibt es ab sofort hier. Für die erste Tour verlosen wir heute exklusiv zehn an Checkpoint-Abonnenten.
Abonnenten lesen im Newsletter heute außerdem: Wie hoch die Nachfrage nach dem 29-Euro-Ticket wirklich ist / Welche Pläne von Verkehrsminister VolkerWissing die Berliner Verkehrsverwaltung verteidigt / Was man laut Innensenatorin Iris Spranger im Berliner Sommer erlebt haben muss und welche (kuriosen) Austragungsorte sich Berliner für die olympischen Spiele in der Hauptstadt wünschen. Auf Tagesspiegel.de hat meine Kollegin Andrea Dernbach zudem einen ganz wunderbaren Artikel über das Phänomen der „Pommesmöwen“ geschrieben, indem sie erklärt, warum deutsche Seevögel so unfreundlich – und italienische so höflich sind. Wie gesagt: nur 8,25 Euro pro Monat – und zwar mit einem Klick hier.
Telegramm
Wo sind all die 130.000 fehlenden Berliner hin? Nicht mehr in Deutschland, sagt der Senat. Gleich 73 Prozent der Hauptstädter, die im Zensus 2022 weniger gezählt wurden, sind demnach ins Ausland abgewandert – und haben sich nicht abgemeldet (Q: Anfrage Martin Pätzold, CDU).
Er jedenfalls ist noch da: Ex-Regiermeister Walter Momper (SPD). Zuletzt ärgerte er sich über den vielen Müll („Was mich stört an Berlin, ist der Dreck überall“), jetzt lobt er seinen Nachfolger Kai Wegner. „Er macht seine Sache ganz gut“, sagt Momper im Gespräch mit der dpa, kritisiert allerdings auch: „Manchmal hat man das Gefühl, er nimmt den Mund ein bisschen voll mit dem, was anders und besser werden soll.“
Anders (aber nicht zwangsläufig besser) gestaltet wird aktuell die Gourmet-Etage des KaDeWe. Nach der Fleisch- und Wurstwaren-Abteilung müssen jetzt auchdie „Budweiser Bar“ (laut Webseite „die traditionsreichste Bar in unserer Sechsten“) und das hauseigene Lokal „Wurstkessel“ („typisch Berlin“) schließen. Beides sei „schlichtweg nicht mehr zeitgemäß“ oder werde „neu organisiert“.
Woanders gibt’s den Tag der offenen Tür, bei uns gibt’s den „Tag der offenen Baustelle“. Am kommenden Samstag, ab 10 Uhr, ziehen die Berliner Wasserbetriebe einen Abwasserdruckleitungs-Rohrstrang im sogenannten „Close-Fit-Verfahren“ unter der Landsberger Allee ein. Zu diesem Spektakel wird geladen: Interessierte können „live“ zusehen, wie innerhalb weniger Stunden fast ein halber Kilometer Leitung unter der Erde „verschwindet“. Das ist er wohl, der Zauber Berlins.
Weniger magisch: Der Zauberspielplatz im Volkspark Wilmersdorf. Der ist ab sofort wegen eines Wespenbefalls geschlossen. Ein Spezialist (dem Vernehmen nach kein Zauberer) ist bereits vor Ort, um das Problem zu beheben.
Für jede Menge Überraschungen sorgt neuerdings das RAW-Gelände! Hinter dem Imbiss „Wursthain“ – vielleicht ja eine Alternative zum „Wurstkessel" – hat ein „Secret Pack“-Automat eröffnet (Q: BZ). Der spuckt gegen zehn Euro eine zufällige Retourensendung aus. Tagesspiegel-Kollege Robert Klages testet das morgen mal: Was er aus dem Automaten zieht, lesen Sie Donnerstag in seinem Bezirks-Newsletter oder auf tagesspiegel.de.
Kurzer Blick ins Amtsblatt: Die Polizei meldet sich mit einer „Androhung der Verwertung“. Bei einem Einsatz an der FU Berlin am 27. Juni „wurden folgende Gegenstände sichergestellt: ein Plakat und ein Flyer“. Eine verantwortliche Person habe sich „bisher nicht feststellen lassen“, die solle sich bitte per Telefon melden – sonst werden die Dinger vernichtet. Die Nummer zum Flyer: 4664-445610/445700.
Die CDU Lichtenberg hat sich derweil beim Bezirksamt nach sozialdemokratischen Flyern erkundigt, und gefragt, ob die „Regeln im öffentlichen Raum auch für SPD-Abgeordnete“ gelten. Eine Abgeordnete hatte demnach Einladungen zu einem Sommerfest sowie zu einer weiteren Veranstaltung an Laternen und Ampeln angeklebt. Antwort des Bezirksamts: Man habe sie aufgefordert, die Flyer zu entfernen „und das Aufhängen weiterer Zettel in Zukunft zu unterlassen“. Wohlmöglich waren sie kleinkariert.
Zukunftsorientiert scheinen die aktuellen Berlin-Ausschreibungen: Da suchen etwa Pankow, Mitte und Treptow-Köpenick schon jetzt nach Winterdiensten. Pankow bereitet sich außerdem schon mal auf die nächste Wahl vor: Der Bezirk schreibt gerade eine neue „Geschäftsstelle Wahlen und ständige Vertretung der Wahlamtsleitung“ aus. Anforderungen u.a.: „unter schwierigen Bedingungen engagiert arbeiten“ und „zeitnahe und nachvollziehbare Entscheidungen treffen“.
Und sonst? Der Verein „Aktion zur Rettung historischer Orgeln in Berlin-Brandenburg“ hat sich aufgelöst. „Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche anzumelden.“ Ein letztes Pfeifen aus dem Loch.
Zitat
„Ramses hat Respekt vor den Chihuahuas und ordnet sich unter."
Der vermutlich größte lebende Hund der Welt (Deutsche Dogge, 98 Zentimeter, 90 Kilogramm) lebt in einer Brandenburger WG mit drei Chihuahuas (Q: Tagesschau)
Kiekste
„Edward Hopper hätte am Savignyplatz seine Freude gehabt“, schreibt uns Leser Stephen Laufer zu seiner edlen Komposition. Gut erkannt – und tausend Dank fürs Teilen! Weitere kunstvolle Berlin-Bilder, ob klassisch oder postmodern, erreichen uns jederzeit per checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Na, lieste Deine Lieblingslektüre? Denn mal von janzem Herzen allet Jute zum Jeburtstach und ein Prösterchen per Flaschenpost, liebe Alex!“ / Heinz Buschkowsky (76), ehemaliger Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln (SPD, 1991-1992, 2001-2015) / „Dr. Karsten Holland (50), Orthopäde in Spandau und Mannschaftsarzt der Deutschen Volleyball Nationalmannschaft“ / Nils Lichtlein (22), Handballspieler bei den Füchse Berlin / Hartmut Mehdorn (82), ehemaliger Industriemanager; Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH (2013-2015), von 2011 bis 2013 leitete er Air Berlin / Harald Moritz (67), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), bis 2021 war er Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin / Cees Nooteboom (91), niederländischer Schriftsteller und Journalist; für seine Essay-Sammlung „Berliner Notizen“, die Aufzeichnungen über Berlinbesuche 1961, 1963 und 1989/90 verbindet, erhielt er 1991 den ersten ‚Literaturpreis zum 3. Oktober‘ / „Happy Birthday, Caspar Schwietering! Team Checkpoint wünscht alles Gute“ / „Monika Wissel hat Geburtstag – die erste Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg! Herzlichen Glückwunsch von Petra“ / Gustav Peter Wöhler (68), Schauspieler, Sänger und Hörspielsprecher
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben –Edith Foerster (geb. Waldeck), * 16. Dezember 1926, verstorben am 16. Juli 2024 / Joachim Jürgen, Rechtsanwalt und Notar, *14. April1933, verstorben am 16. Juli 2024 / Jörg Kaiser, * 3. Oktober 1971, verstorben am 10. Juli 2024 / Kurt Uhlmann, * 29. Juli 1935, verstorben am 14. Juli 2024
Stolperstein – Fritz Joachim Joelsohn kam am 4. Juli 1888 in Berlin zur Welt. 1921 heiratete der studierte Mediziner Toni Wolff. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Nach dem Entzug der Approbation für alle jüdischen Mediziner im September 1938 musste Fritz Joachim Joelsohn eine Praxis aufgeben. Von 1940 bis 1943 war er bei Siemens und Halske zur Zwangsarbeit verpflichtet, bis er am 19. April 1943 von den Nazis nach Auschwitz deportiert und am 31. Juli 1943 ermordet wurde. In der Else-Lasker-Schüler-Straße 15 in Schöneberg erinnert ein Stolperstein an Fritz Joachim Joelsohn.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Willkommen im Sommerloch, in der Ferienzeit stellen wir Ihnen jeden Tag ein anderes Berliner Loch vor (im wahrsten Sinn des Wortes). Heute: das SchlagLOCH.
Vermutlich hat jeder seinen eigenen Favoriten, um den Zustand der Berliner Straßen zu beschreiben. Direkt an eins gedacht? Melden Sie das! Dann rückt ein Team aus, um es entweder provisorisch zu kitten oder abzusperren (bei akuter Gefahr). Einige Bezirke wie Friedrichshain-Kreuzberg, Steglitz-Zehlendorf und Spandau haben einen Schlaglochmelder. Auch bei den Ordnungsämtern kann man sich online melden. 42.000 Mängel hat allein der Tiefbaubereich in Steglitz-Zehnendorf vergangenes Jahr beseitigt (dazu zählen allerdings u.a. auch umgefahrene Poller & abgefahrene Markierungen).
Ohne akute Gefahr, aber mit viel Einsatz an diesem Checkpoint mitgearbeitet haben Tobias Langley-Hunt (Stadtleben), Lea-Marie Henn (Produktion) und Lotte Buschenhagen, die wir heute (zumindest vorerst) verabschieden müssen. Einen großen Trommelwirbel für dich und deine Arbeit in den vergangenen Jahren. Team Checkpoint wünscht dir von Herzen nur das Beste für deine weitere, hoffentlich voll und ganz schlagloch-freie, Reise!
Ihre Ann-Kathrin HippBerlin braucht guten Journalismus!
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