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Feministische Initiative löscht Statement zu Gaza, um Senatsunterstützung zu retten Dicke Luft in der Stadt – ist die Cannabisfreigabe schuld? Kai I. oder Kathi I.: Wer macht bei der Familienregentschaft die bessere Figur?

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treue und aufmerksame Checkpoint-Leser haben uns über die Osterfeiertage das eine oder andere bunte Überraschungsei ins Nest gelegt. Wir haben alle gepellt, zum Vorschein kam u.a.:

- die zeitlich pikante Berliner Hotelbuchung einer Senatorin (noch in Arbeit)

- Aufzeichnungen über einen außergewöhnlichen Abgang aus der Senatskanzlei (ebenfalls noch in Arbeit)

- Antisemitische Stereotype in der inzwischen klandestin gelöschten Erklärung eines weiteren senatsgeförderten Vereins

- ein herrlich kreativer Beitrag der Bahn zu unserem beliebten Betriebsstörungsbingo

- Indizien zum heimlichen Aufbau einer Berliner Parallelverwaltung

- ein interner WhatsApp-Gruppenchat der SPD Charlottenburg-Wilmersdorf

- Kakerlaken in einem beliebten Wohnheim des Studierendenwerks
 
- und vieles mehr.

Den ganzen Spaß können wir Ihnen leider nur in der Abo-Ausgabe bieten - wir müssen ja auch von was leben! (Zur Anmeldung geht’s hier).

Aus gegebenem Anlass beginnen wir heute aber mit einem wichtigen Warnhinweis:

Seit Montag, 1. April, Punkt 00:00 Uhr ziehen Rauschschwaden… pardon: Rauchschwaden durch die Stadt (und das ist kein Scherz!). Ein Zusammenhang zwischen dem Inkrafttreten der Cannabislegalisierung mit den derzeit auffällig schlechten Luftwerten in der Stadt (hier zu sehen) ist zwar nicht belegt (damit beschäftigt sich heute weiter unten übrigens auch Naomi Fearn in ihrem Abo-Kult-Comic „Berliner Schnuppen“), die Folgen des Passivrauchens sind es allerdings schon – in diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen beschwingten Kurzwochenstart.

Nach dem Neuköllner Kulturtreff Oyoun hat ein weiteres bisher üppig vom Senat gefördertes Projekt Probleme mit antisemitischen Äußerungen in den eigenen Reihen. Welcher Verein betroffen ist und wie viel Fördergeld er in diesem Jahr kassiert, steht heute in der Checkpoint Abo-Ausgabe (Anmeldung hier).

Außerdem erfahren Sie dort heute u.a., ob es nun „nüscht“ oder „nischt“ heißt, ob der 10-km-Lauf der Gefangenen der JVA Plötzensee in die Freiheit führt, ob Schilder gegen Sperrmüll helfen, wo in der vergangenen Woche das teuerste Fahrrad geklaut wurde, warum Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe neuerdings die berühmte konfuzianische „mizaru, kikazaru, iwazaru“-Verteidung anwendet und wie die SPD eine Bürgersprechstunde der CDU sabotiert.

Mit einem Abo können Sie den Checkpoint zudem eine Stunde früher lesen (in der Regel ab 6 Uhr) und an unseren exklusiven Verlosungen teilnehmen. Sie bekommen damit die Chance, kostenlos auch bereits ausverkaufte Kulturveranstaltungen zu besuchen. In dieser Woche haben wir u.a. folgende Höhepunkte im Angebot:

Karten für das Klavierkabarett „Der Liebesalgorithmus“ von Andreas Langsch im BKA-Theater am Mehringdamm.

Karten für die Lesung von Giovanni di Lorenzo aus seinem Buch „Vom Leben und anderen Zumutungen: Gespräche mit Zeitgenossen“ im Schlosspark Theater.

Premierentickets für die Neuinterpretation von „Der Herr der Diebe“ mit Musik von Chris de Burgh im Admiralspalast.

Gästelistenplätze für die Weltpremiere des Musikfilms „I Dance but my heart is crying“ im Babylon Berlin.

Übrigens: Sie können die mehrfach preisgekrönte Checkpoint-Originalausgabe mit allen Meldungen jetzt sechs Wochen lang für nur einen Euro testen - hier unter diesem Link geht’s zum Probeabo. Sie sind dann auch freigeschaltet für das komplette Tagesspiegel-Plus-Programm, mit dem Sie jederzeit alle Texte auf der Tagesspiegel-Website ohne zusätzliche Anmeldung und ohne zusätzliche Kosten lesen können.

Wenn ich Ihnen daraus heute drei Texte empfehlen dürfte, wären das vielleicht diese:

+ Am 12. März steigt ein Berliner Autor und Musiker gegen 16.45 Uhr gerade aus seinem Bus an der Billy-Wilder-Promenade in Steglitz, als er plötzlich Rufe hinter sich hört: „Runter, auf den Boden, runter!“ Dass er selbst damit gemeint ist, wir ihm klar, als mehrere Polizisten ihn auf den Asphalt reißen und ihre Waffen auf ihn richten. Mit Handschellen gefesselt wird er in einen Wagen verfrachtet. Erst später stellt sich heraus: Die Einsatzkräfte haben ihn mit dem mutmaßlichen RAF-Terroristen Burkhard Garweg verwechselt. Hier erzählt der Autor, wie es dazu kam – und was danach geschah.

+ Wenn Sie wissen wollen, welche Berliner Unternehmen die höchsten Gehälter zahlen, sind Sie nach der Lektüre des Artikels hier klüger. Wir haben dafür die Daten eines Vergleichsportals ausgewertet – und sind dabei auf einige Überraschungen gestoßen.

+ Kaum retten kann man sich heutzutage vor den verschiedenen und oft auch widersprüchlichen Gesundheitstipps – Zeitungen, Magazine und Social-Media-Accounts sind voll davon. Aber was macht eigentlich der Leitende Oberarzt des Herzzentrums der Charité, um sich und seine Pumpe für ein langes, gesundes Leben fit zu halten? Hier erzählt Christoph Starck, welche Vereinbarungen er mit sich selbst trifft – und wie er gelernt hat, sie einzuhalten.

p.s.: Unser Abo-Sonderangebot ist befristet und gilt nur noch wenige Tage.

Wir nähern uns dem ersten Jahrestag des schwarz-roten Senats – Sie erinnern sich? Am 27. April 2023 brauchte Kai Wegner drei Wahlgänge, um Regierender Bürgermeister zu werden. Anschließend ernannte er seine Parteifreundin Katharina Günther-Wünsch zur Bildungssenatorin. Die offizielle Bekanntgabe der privaten Verpaarung erfolgte etwas später, als Trau-Zeuge half ein bekannter Medienanwalt. Die enge Zusammenarbeit der beiden wird unterstützt von der Leiterin und dem Leiter ihrer jeweiligen Leitungsstäbe, auch diese sind privat ein Paar. Als Leiter seines Rathaus-Büros stellte Wegner den neuen Partner seiner früheren Frau ein. Seine zwischenzeitliche Partnerin, Leiterin seines vormaligen Bundestagsbüros, hält als Fraktionssprecherin der CDU in Spandau die Stellung.

Aber so ein Familienregierungsbetrieb muss ja nichts Schlechtes sein, das kommt in den besten Königshäusern vor. Als regelmäßige Checkpoint-Leserinnen und -Leser sind Sie über alle Wendungen und Endungen der Berliner Politik ja bestens informiert, deswegen überlassen wir Ihnen hier auch gerne das letzte Wort der ersten Zwischenbilanz:

Opinary/ Umfrage Kai & Kathi

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

Die <strong>Berliner Schnuppen</strong> in voller Länge gibt's täglich mit dem <strong>Tagesspiegel-Plus-Abo</strong> – <a href="https://nl.tagesspiegel.de/r.html?uid=F.hqJfY80Da6JfbAGiX23OAA7BWaJfcs4AB5bdol9zzmSZHT6iX3XOAjdpbQ.pGUmlTEg4wQ_kxR6cqT-zlREuT5BhWLV0QsfCi0gGmoh5p2fFWqq44W7lg-FZStMeJJXxo9TPbIpxxi0CCDN0g" target="_blank" rel="noreferrer noopener"><strong>hier</strong></a> geht's zur Anmeldung.

Telegramm

Post von FDP-Urgestein Erwin Loßmann, dem seine Freunde gerade erst hier im Checkpoint zu seinem 87. Geburtstag gratulierten. Der frühere Abgeordnete, Ehrenmitglied der „Parlamentarischen Vereinigung Berlin“, hat in seinen Unterlagen eine seiner alten Kolumnen „Brief aus Berlin“ gefunden – und darin beschreibt Loßmann, wie die SPD 1966 nicht nur „im roten Wedding“ gegen sich selbst gekämpft hat:

Bürgermeister Mattis, Genosse seit 1920, soll partout abgesägt werden. Sein Verbrechen? Mattis wehrt sich gegen spezielle Wünsche der SPD-Kreispartei, da diese gegen die üblichen Laufbahnbestimmungen verstoßen. So ist das ebene bei der ‚Espede‘, liebe Freunde, die ihr teilweise noch Illusionen habt: Mattis ist nach Kreßmann (genannt Texas-Willi) und einem weniger bekannten der dritte Bezirksbürgermeister, den diese Partei in die Wüste schickt. Innerhalb von drei Jahren. Die SPD hat im Weddinger Bezirksparlament eine Zweidrittelmehrheit.“

Tja, das waren noch Zeiten.

Ihre Meinung zum Tanzverbot am Karfreitag (Umfrage v. 28.3.24), zur Wiedervorlage am 18.4.25 (Ostern ist nächstes Jahr sehr spät, da können Sie nochmal in Ruhe drüber nachdenken): 40% sagen „Was soll der Quatsch?“, 43% „Ein bisschen mehr Ruhe tut uns allen gut“ und 17% „Oh mein Gott, das ist mir so egal“.

Bernd Pickel, Präsident des Kammergerichts, erwartet offenbar turbulente Verhandlungen – er hat jedenfalls die „Beschaffung von Reizstoffsprühgeräten“ ausgeschrieben (Wirt-121-A UVgO). Die Arbeitsbedingungen in der Berliner Justiz empfand Pickel aber auch so schon zum Heulen.

Der Senat hat sich zur Weiterführung der Kampagne „Mein Kiez, mein Friedhof“ entschlossen und sucht per Ausschreibung neue Campagneros – ob das für Sie jetzt eine gute oder eine schlechte Nachricht ist, entnehmen Sie bitte der ortsteilgenauen Kriminalitätsstatistik.

Apropos: Auch die Polizei sucht mal wieder auf der Vergabeplattform nach Geschäftspartnern – diesmal geht es um die „Reinigung von Transportmitteln“ (gemeint sind die Einsatzwagen). Was wohl die aus jedem „Tatort“ bekannte „SpuSi“ dazu sagt?

Zitat

Westwind bedeutet hier Pommeswind.“

Aus der Mail einer langjährigen Anwohnerin der Oranienstraße an den Checkpoint, in der sie die Metamorphose der Gegend rund um den Heinrichplatz („war nie heimelig“) zur dauerverräucherten Grillmeile für Touristen beschreibt.

 

Kiekste

Raus aus den Feiertagen – rein in den Alltag. Dank unseres Lesers Hansjürgen Wollmann gelingt der Übergang mit einem Lächeln im Gesicht. Tausend Dank. Gesehen in der Feuerbachstraße in Steglitz. Weitere bunte Bilder aus dem Hauptstadtkosmos erreichen uns per checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem KIEKSTE-Wettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.

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Berliner Gesellschaft

Geburtstag Sonja Gerhardt (35), Schauspielerin („Ku’damm 56“) / Roland Gewalt (66), ehemals für die CDU im AGH / Janik Haberer (30), Fußballer beim 1. FC Union / Kerstin, „Hoch sollst du leben! Wir drücken dich ganz fest und freuen uns schon auf unseren Ausflug heute Abend!“ / „Andreas Köhler (68), Studienrat, TV-Journalist, Hausverwalter, 2mal prämierter FU-Dozent und seit 40 Jahren treibende Kraft der Marchingband IG Blech. Zum Geburtstag wünschen die Musiker alles Gute und immer volle Puste für die Posaune.“ / Kurt Krieger (76), Unternehmer /„Der lieben Christa Miech, einer engagierten Helferin von Laib und Seele, Märchenerzählerin, Chorsängerin und vielem mehr und vor allem einer guten Freundin alles Gute zum Geburtstag“ / Athanasia Moraitou (27), Fußballerin beim 1. FC Union / „Wenn auch die Jahre enteilen, bleibt die Erinnerung noch, selige Träume verweilen im Herzen dir doch. Werner Philipp, Tagesspiegel-Urgestein, feiert seinen 90. Geburtstag. Darauf einen Jägermeister! Fröhlich gratuliert die Wilmersdorfer Hausgemeinschaft.“ / Katrin Rutschow-Stomporowski (49), ehemalige Ruderin und zweifache Olympiasiegerin / Brigitte Struzyk (78), Schriftstellerin („Caroline unterm Freiheitsbaum“)

Nachträglich: „Über Ostern haben unsere zwei Herzschrittmacher Dodo (Sopran) und Thomas (Bass) ihre Geburtstage gefeiert und der ganze Chor singt ihnen ohne langes Rumgeeiere das verdiente Ständchen!“

+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++

Gestorben – Hans Jörg Fehre, * 1. April 1944 / Wolfgang Fleischbein, * 14. Januar 1937 / Paul Gand, * 19. Juni 1928, Oberamtsrat a.D. und Referatsleiter im Entschädigungsamt Berlin, „R.I.P. Paulchen, the Brain“ / Sibylle Gaub, geb. Hilgenberg, * 10. Oktober 1939 / Dr. Gerd-Heinrich Kemper, * 9. Juli 1938, Präsident des Verfassungs- und Oberverwaltungsgerichtes des Landes Sachsen-Anhalt a.D. sowie Richter am Bundesverwaltungsgericht a.D. / Dr. med. Wolfram von Lengerken, * 2. September 1939 / Heinrich Wiekenberg, * 22. November 1944

StolpersteinMax Henoch (Jg. 1910) war der jüngere Bruder der Sportlerin Lilli Henoch. Auch er war Leichtathlet und trainierte im Berliner Sportclub, bis er 1933 ausgeschlossen wurde. Am 19. April 1943 – rund sieben Wochen nach seiner Frau – wurde der Schweißer deportiert, zunächst nach Auschwitz, später nach Buchenwald. Am 2. April 1945 wurde Henoch dort ermordet. An seinem ehemaligen Wohnort in der Treuchtlinger Straße 5 (damals Haberlandstraße 11) in Schöneberg liegt zu seinem Gedenken ein Stolperstein.

So, das war’s für heute – die letzten Worte dieses Checkpoints sind gesprochen! Mit mir in den April gestartet sind Lotte Buschenhagen (Stadtleben) und Neele Schumacher (Frühproduktion). Morgen früh sucht hier für Sie Margarethe Gallersdörfer aus dem Nachrichtengold unserer schönen Stadt die besten Nuggets aus.
Bis dahin,

Ihr Lorenz Maroldt

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