Als die SPD noch Zweitdrittel-Mehrheit hatte

Post von FDP-Urgestein Erwin Loßmann, dem seine Freunde gerade erst hier im Checkpoint zu seinem 87. Geburtstag gratulierten. Der frühere Abgeordnete, Ehrenmitglied der „Parlamentarischen Vereinigung Berlin“, hat in seinen Unterlagen eine seiner alten Kolumnen „Brief aus Berlin“ gefunden – und darin beschreibt Loßmann, wie die SPD 1966 nicht nur „im roten Wedding“ gegen sich selbst gekämpft hat:

Bürgermeister Mattis, Genosse seit 1920, soll partout abgesägt werden. Sein Verbrechen? Mattis wehrt sich gegen spezielle Wünsche der SPD-Kreispartei, da diese gegen die üblichen Laufbahnbestimmungen verstoßen. So ist das ebene bei der ‚Espede‘, liebe Freunde, die ihr teilweise noch Illusionen habt: Mattis ist nach Kreßmann (genannt Texas-Willi) und einem weniger bekannten der dritte Bezirksbürgermeister, den diese Partei in die Wüste schickt. Innerhalb von drei Jahren. Die SPD hat im Weddinger Bezirksparlament eine Zweidrittelmehrheit.“

Tja, das waren noch Zeiten.