wird jetzt jeder Tag wieder alltäglicher? Auf jeden Fall macht sich das Land nach dem Lockdown und dem Locke-down beim Friseur erneut ein wenig lockerer – ohne dass sich jetzt alle flockig vor Freude um die Hälse fallen könnten. Denn die Gefahr eines unsichtbaren Virus auf Kontaktsuche bleibt, gerade in einer dichten Stadt wie Berlin, in der die Parks und Bürgersteige (und manche Bürger in der Frühlingssonne) schnell zu voll werden. Bald immerhin darf man sich auch mit Personen eines weiteren Haushalts auf einer Caféterrasse treffen (in Bayern gilt: Kännchen erstmal nur draußen) oder zu einem Berliner Fußpils verabreden – in Sachsen-Anhalt könnte man sogar mit fünf Begleitern unterwegs sein; aber so viele muss man da erst mal auftreiben. Die Prüfung für alle wird nun, trotz gelockerter Regeln und gelösterer Stimmung, nicht in die Laune zu geraten, die weiter gültigen Abstands- und Anstandsregeln zu vergessen. Damit wir wenigstens unsere neue Alltäglichkeit nicht bald schon wieder vergessen können.
Und hier zum Auswendiglernen noch einmal die von der Bundesregierung und den Bundesländern in föderaler Flickenvielfalt beschlossenen und vom Berliner Senat für die Hauptstadt präzisierten Regeln:
– Kontakte: Treffen eines Hausstandes mit einem anderen sind drinnen und draußen erlaubt, ebenso der Besuch von Angehörigen in Pflege- und Altersheimen durch jeweils eine Person. Weitere persönliche Kontakte sind bis zum 5. Juni untersagt – außer in der Fußball-Bundesliga.
– Kinder: Bis Ende Mai sollen alle Schülerinnen und Schüler wieder Unterricht erhalten, allerdings in kleineren Klassen und nur in den wichtigsten Fächern. Ab kommenden Montag starten in Berlin die ersten, fünften und siebten Klassen wieder. Auch die Kita-Betreuung soll weiter erweitert werden; wie genau, wollen die Erwachsenen noch bereden.
– Konsum: Sämtliche Geschäfte dürfen, Mundschutz und Hygiene vorausgesetzt, ab Sonnabend wieder öffnen; Kosmetikstudios ab nächsten Montag. Ob die Kunden dafür offen sind, muss sich zeigen.
– Speisen: In Berlin und Brandenburg öffnen Restaurants und Kneipen ab nächsten Freitag, den 15. Mai, zunächst nur bis 22 Uhr. Die Anzahl der Tische ist begrenzt, ebenso die Anzahl der Stühle an den Tischen. Bars und Diskotheken haben weiterhin Sperrstunde, obwohl die Grünen den anderen am Senatstisch gern schon einen Aperitif eingeschenkt hätten. Und obwohl in manchen Berliner Clubs sowieso immer Maskenpflicht herrscht.
– Sightseeing: Ab 25. Mai dürfen Hotels wieder öffnen, jedoch ohne böses Erwachen am Frühstücksbuffet. Auch Stadtrundfahrten sind wieder erlaubt, mit Bus, Schiff oder – wie bisher – mit dem Rad. Ab 15. Mai darf man in Brandenburg campen. Zelte für Zirkusse bleiben aber verboten. Auch Theater, Opern und Konzerthäuser schließen bis Ende Juli eisern den Vorhang.
– Sport: Vereine dürfen ab 15. Mai wieder im Freien trainieren – in kleinen Gruppen und kontaktlos, aber immerhin mit Ball. Freibäder könnten auch bald wieder öffnen, über deren Rettung berät der Senat am heutigen Donnerstag. Vielleicht fällt also der Sommer nicht ganz ins Wasser.
Damit uns nach der Badesaison nicht das Virus mit der zweiten Welle erwischt (Forschungen dazu hier), wurde in die Lockerungen ein Wellenbrecher eingebaut: eine Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche. Derzeit liegt die abflachende Kurve der Neuinfektionen in Deutschland beim Wert 9,1 – in Berlin bei 9,8. Fünfe grade sein sollte jetzt keiner lassen; erst recht nicht die Kontrolleure in den Kreisen und Kiezen, die im Zweifel lokale Lockdowns anordnen müssten. Es kommentiert die Vorsitzende der Föderalismus-Kommission Angela Merkel: „Wenn wir dieses Vertrauen nicht mehr haben, dass Landräte, Bürgermeister, Gesundheitsämter gut arbeiten, dann können wir einpacken.“ Kontrolle ist gut, Vertrauen tut besser.
Damit nicht nur in Berlins Kleingärten ein neues Bier-Gefühl aufkommt, bereiten sich jetzt die Biergärten auf die Saison mit Molle ohne Scholle vor. An den Orankesee-Terrassen in Alt-Hohenschönhausen will man nun Masken für die Mitarbeiter im Großhandel besorgen und auf der Moabiter Freiheit denkt man über eine begrenzte Tischzeit für Gäste nach, „damit der Andrang und die Mindestabstände in Einklang gebracht werden können“, wie Oliver Sandke am Checkpoint-Telefon erzählt. Das Café am Neuen See in Tiergarten stellt derweil Tische und Speisekarten um, in diesem Sommer werden hier nur Pizza, Flammkuchen und kleinere Brötchen gebacken. Logistisch und technisch wird die Umstellung dennoch ein „großer Sprung“, wie Sven Richnow glaubt. Hoffentlich nicht in den See.
Auf der Linie gerettet wurde die Fußball-Bundesliga, nachdem sich Herthas trauriger Stürmerclown Salomon Kalou zwischen den derzeit für alle gültigen Abstandsreihen verdribbelt und damit live bei Facebook ein „schweres Eigentor“ (Bayerns Ministerpräsident Markus Söder) geschossen hatte. Trotzdem bekommt nun der trotz Millionenverträgen teilweise hoch verschuldete Profifußball eine Extra-Stadionwurst gebraten – am 15. Mai geht die Bundesliga wieder los, allerdings mit dem Zweitliga-Klassiker Düsseldorf gegen Paderborn. Wohl schon eine Woche später darf Berlin in diesem geistlosen Geisterspiel-Saisonfinale das Stadtderby zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Union im leeren Olympiastadion austragen. Während die Fans dann zu Hause Pommes blau-weiß oder Popcorn rot-weiß essen, gucken sie in eine leere Schüssel.
Mit links schwang Gregor Gysi einst den Besen, mit dem er nach der friedlichen Revolution 1989 öffentlichkeitswirksam die Reste der DDR-Staatspartei SED unter den Teppich der neu gegründeten PDS kehrte. Nun schwingt der inzwischen 72-Jährige wieder das große Wort – als außenpolitischer Sprecher der Linke-Fraktion im Bundestag. Der redegewaltige Rechtsanwalt aus Berlin, dessen schattige Stasi-Kontakte nie ganz ausgeleuchtet werden konnten, hält gleich heute seine erste Ansprache zum Antrag: „Geld für das Gesundheitssystem statt für atomwaffentragende Kampfbomber“. Schwerter zu Schutzmasken.
Am Freitag ist Freitag – weil ausnahmsweise ein Feiertag. Denn vor 75 Jahren wurden Deutschland und die Welt am 8. Mai 1945 vom Nationalsozialismus befreit. Die Kranzniederlegungen an den sowjetischen Ehrenmälern in Schönholz, im Treptower Park und im Tiergarten finden wegen der Pandemie „unter Ausschluss der breiten Öffentlichkeit“ statt, wie die russische Botschaft bedauernd mitteilt. Um an die Millionen Opfer des Zweiten Weltkrieges und auch an die Schuld der Deutschen am weltweiten Massenmord zu erinnern, hat der Tagesspiegel intensiv zur dramatischen Zeit von Befreiung und Neuanfang recherchiert. Besonders bewegend sind dabei die Tagebücher aus den letzten Kriegstagen in Berlin (aufbereitet von Moritz Honert und Andreas Conrad; zu finden hier) sowie eine bisher unbekannte Geschichte des kleinen Mädchens Gerda, deren Ermordung im Zuge der sogenannten „Euthanasie“ erst jetzt durch die Familie der Opfer und der Täter aufgeklärt werden konnte (rekonstruiert von Anna-Theresa Bachmann; nachzulesen hier). Auf den Straßen der Stadt liegt unsere Geschichte. Es ist wichtig, sie für unser Gedächtnis aufzuheben.
Jetzt bloß weg hier! Bisher kommt man ja nur bis Geranienburg, aber ab 25. Mai sind auch wieder Fernreisen an die Ostsee erlaubt. Die könnte schon zu Pfingsten vor lauter Berliner Badebesuchern zu einem Schwarzen Meer werden. Das darß nicht sein: Überbelegte Hotels auf den Inseln will Mecklenburg-Vorpommern umgehend rügen. Falls Sie sich trotzdem Strandsand in die Augen streuen wollen, gucken Sie mal in unser neues Ostsee-Heft (erhältlich im Tagesspiegel-Shop hier). Oder warten Sie ab, bis die Urlaubsflut abebbt? Beizeiten kommen neue Gezeiten.
Telegramm
Heute in einer anderen Welt hätte das Udo-Jürgens-Musical „Ich war noch niemals in New York“ Premiere im Theater des Westens gefeiert. Für die Stunden so schön, so schön gibt’s hier zur Erinnerung Fotos von seinen Tourneen und hier ein Interview, das ich einmal mit dem Sänger führen durfte. Der schönste Satz daraus: „Ein Österreicher lacht normalerweise nicht über Witze oder platte Pointen.“ Kein Wunder, er versteht ja auch kein Platt.
Immer in einer anderen Welt leben die 400 Plattdenker, die am Mittwoch auf der Reichstagswiese unhygienisch gegen die Corona-Politik der Bundesregierung protestierten. Unter den Demonstranten, die vom jetzt im Untergrund sein Süppchen kochenden, aber vor dem Bundestag auftauchenden Koch Attila Hildmann angestachelt wurden, fanden sich auch Reichsbürger und Neonazis; unter „Lügenpresse“-Rufen wurde ein ARD-Fernsehteam angegriffen. Verletzt wurde nur der Verstand.
Und damit kommen wir zum Homeschooling der deutschen Lehrerschaft; vorgetragen von der Vodafone-Stiftung. Demnach geben bei einer Umfrage zwei Drittel der Lehrerinnen und Lehrer an, ihre Schule habe kein Gesamtkonzept für den Fernunterricht, nur ein Drittel der Lehrkräfte gelingt es in der Krise, Kontakt zu all ihren Schülerinnen und Schülern zu halten. Was Ganzes wird da nicht draus, nicht mal was Halbes.
Schnell noch diese Zahl: Der Berliner Flugverkehr umfasst nur noch ein Prozent des Vorjahres. Dafür erreicht der Fluchverkehr in der Stadt langsam wieder Normalniveau.
Immerhin ein Zug fährt am Hamburger Bahnhof ab – leider der falsche. Im Museum der Gegenwart wird im nächsten Jahr die Sammlung von Friedrich Christian Flick abgezogen, nachdem die Stiftung Preußischer Kulturbesitz beim Immobilienroulette der nahen Europacity nicht geistesgegenwärtig reagiert hat. Nun verliert Berlins Kunst reichlich Platz und ein reichhaltiges Werk. Und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz einen Ruf.
Auch eins auf den Deckel kriegt vielleicht der Berliner Mietendeckel. Er wird nun auf Betreiben von CDU/CSU und FDP vor dem Bundesverfassungsgericht überprüft und möglicherweise am Ende selbst gedeckelt. Bis dahin sollten Mieter nicht die Verfassung verlieren.
Achtung: Dies ist eine Produktwarnung für Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU), die beim Kochen gerne für Nestlé oder Kaufland in der Werbetonne rührt. Influencer müssen Reklame im Internet eigentlich kennzeichnen – außer sie heißen Dorothee Bär (CSU) und sind als Digitalministerin mit ihrer Applewatch „sehr zufrieden“. Wem das nicht auf den Zeiger geht.
Aktuelle Verkehrsmeldung aus Neukölln: Die Pannierstraße wurde vom Bezirksamt auf einem umgebauten Teilstück jetzt als Panierstraße wiedereröffnet, wie meine Kollegin Madlen Haarbach in ihrem Bezirks-Newsletter berichtet (Beweisfoto hier; kostenloser Kiez-Newsletter hier). Der frühere Jurist Rudolf Pannier, der sich einst für die Gründung des Amtsgerichts Rixdorf einsetzte und nach dem die Straße 1894 benannt wurde, dreht sich vermutlich in der Pfanne um.
Erster Aufruf für unsere Liste #100DingeCorona: Selbst backen ist leichter, Kinder unterrichten dafür schwerer als gedacht. Fahrradwege bauen geht plötzlich schnell – und wenn Clubs schließen, stellt Berlin die Türsteher eben vor den Supermarkt: Und was haben Sie aus der Coronakrise gelernt? Wir suchen 100 Dinge, die uns der Alltag im Ausnahmezustand gelehrt hat oder die ohne ihn nicht möglich gewesen wären – egal, ob positiv oder negativ. Schreiben Sie uns eine kurze Mail mit dem Betreff „100 Dinge“ an stadtleben@tagesspiegel.de oder twittern Sie mit dem Hashtag #100DingeCorona. Wir veröffentlichen die nachhaltigsten 100 Dinge im Tagesspiegel. Damit sie uns erhalten bleiben.
So, schnell noch was Wildes: Eine Wölfin namens Juli hat Berlin durchstreift, allerdings schon im Januar. Die Fähe aus der Muskauer Heide in Sachsen durchstreifte den Wald zwischen Schmöckwitz und Grünau, bevor sie sich – verfolgt von einem Peilsender – auf einem Truppenübungsplatz bei Neubrandenburg niederließ. Hier ist sie womöglich in einen anderen Wolf verschossen.
Checkpoint-Abonnentinnenen lesen heute außerdem:
+ 75 Jahre Kriegsende: Eine Zeitreise zur Kapitulation – virtuell und analog
+ Berliner Tierwelten: Was bereits geöffnet hat und wofür Sie sich ab heute Karten sichern können
+ Neue Musik entdecken: Drei Tipps für ein klangvolles langes Wochenende
Stellen Sie uns auf die Probe: Die Vollversion vom Checkpoint jetzt 30 Tage kostenlos testen.
BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.
Zitat
„Je alberner ich als Virus durch einen Körper spaziere und je abgefahrener meine Kostüme aussehen, desto mehr bleibt bei den Kindern hängen.“
Tobias Krell erklärt als „Checker Tobi“ Kindern im Fernsehen die Welt. Im Interview erklärt er sich.
Tweet des Tages
Die Formel 1 plant Rennen mit Geisterfahrern.
Stadtleben
Mit der richtigen Attitüde übersteht die Gastronomie auch noch die letzten Tage pandemiebedingter Schließung: In Mitte haben die Kebap-Fetischisten des K.W.A. (Kebap with attitude) einen Drive In eingerichtet, um ihre Deluxe-Döner trotz Abstandsgebot an die Mittemenschen zu bringen. Um den Habitus nicht gleich wieder aufs Spiel zusetzen, steigt man vielleicht doch lieber aus, um die Premiumkebaps in Empfang zu nehmen. Die 8-17 Euro Euro sind jedenfalls gut investiert, denn die Qualität ist außerordentlich gut, nirgends in Berlin bekommt man Döner in so vielen, gelungenen Varianten (alle auch vegetarisch). Die attitude ist also durchaus gerechtfertigt, auch wenn diese in den letzten Wochen nicht unerschüttert blieb: Ein Großteil der Mannschaft ist in Kurzarbeit, durch ein ambitioniertes Liefer- und Take-away-Angebot mit Minimalbesetzung kann die coronabedingte Gästeflaute nur einigermaßen überbrückt werden. Aber die Jungs lassen sich die Laune nicht verderben: Am Sonnabend, zum Einjährigen, steht ein spezielles Menü auf dem Programm mit Vorspeise, „Cröner“ (Kebap im Croissant) und Baklava. Dazu feine Getränke von BRLO und aus der Amano-Bar, darunter ein speziell für diesen Anlass kreierter Ayran-Gin-Fizz. Mehr Attitüde geht nicht! #supportyourlokaldönerdealer in der Gipsstraße 2, Di-So 13-21 Uhr
Egal, ob Sie lieber selber kochen oder sich beliefern lassen: Noch mehr kulinarische Inspiration finden Sie auf www.tagesspiegel.de/themen/genuss/
Kiezkultur retten – 20 Jahre lang prägte der KulturKiosk die Kultur in Steglitz-Zehlendorf – in mehrfacher Hinsicht. Was als Informationszentrum über die kulturellen Angebote im Kiez samt Ticketverkauf begann, wurde im Lauf der Zeit um einen Bücherverkauf und einen kleinen Cafébetrieb erweitert. „Die ersten Bücher, die wir hier gegen einen Obolus verkauft haben, stammten aus einem Nachlass. Wir hatten richtige Stammkunden, die immer wieder kamen und spezielle Bücherwünsche hatten. Unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin hat dann recherchiert und Augen und Ohren offen gehalten, um eines der seltenen Exemplare zu bekommen. Ein richtiger Kieztreff war das!“, erzählt uns Gudrun Krienke am Telefon. Sie ist Regisseurin und Leiterin des alpha-nova-werkstatt Theaters, das wie der KulturKiosk unter dem Dach des Vereins „Kultur in Zehlendorf“ betrieben wird. Derzeit fehlen die Einnahmen aus den Aufführungen, die auch in die Wiedereröffnung des Kiosk am U-Bhf Oskar-Helene-Heim genutzt werden sollten. Der Mietvertrag am alten Standort an der Dorfaue wurde nicht verlängert, weshalb zusammen mit dem Bezirk lange nach einem alternativen Standort gesucht wurde. Der neue Ort verspricht, viel Publikumsverkehr anzuziehen. Gudrun Krienke sieht schon die schmökernden Zehlendorfer im Park hinter dem Kiosk sitzen, bei einem gepflegten Filterkaffee to stay statt einem Cortado to go.
Damit es nach der Coronakrise doch noch losgehen kann, braucht der Verein jetzt Unterstützung – Gutscheine können über unsere Tagesspiegel-Kiezhelfer-Seite bezogen und später gegen Bücher eingetauscht werden. Das alte Bücherregal (Foto) kommt auf jeden Fall mit!
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Hans Peter Adamski (73), Grafiker und Maler / Volker Braun (81), Schriftsteller und Dramatiker Nicole Förster (48), Grafikdesignerin, „Liebste Nicole, dieses Jahr gibt es digitale Grüße statt einer persönlichen Umarmung, aber dafür von Herzen! Lass dich feiern!!! Deine Tina“ / Jörg Freese (60), Leiter des Goethe-Gymnasiums in Berlin-Wilmersdorf / „Glückswünsche für meine liebe Freundin Jutta, die bereits sieben Jahrzehnte neugierig auf dieser Welt ist.“ / Susan Knoll, Tagesspiegel, Verlagsleiterin Politik & Konzepte / Oliver Reese (56) Theaterregisseur und Dramatiker u.a. am BE / Eva Oertwig (60), Fotografin, „Ihr Markenzeichen ist ein Lachen neben der Kamera, während sie fotografiert. Dieses Lachen möge ihr auch in diesen Zeiten nicht vergehen, in denen sie wie alle freien Fotografen ums Überleben kämpft. Keine Feste, keine Premieren, keine Partys, keine Fotoverkäufe. Bleib tapfer.“ / Georg Zeitblom (58), Musiker und Performancekünstler
Freitag – „Dem herausragenden Künstler Fatih Alasalvaroglu einen herzlichen Gruß von Marion!“ / Wolfgang Engler (68), ehem. Direktor der Schauspielschule Ernst Busch / Erika Franke (66), Militärärztin, Offizierin und die erste Frau, die in der Bundeswehr den Dienstgrad des Zwei-Sterne-Generals erreicht hat / Matti Geschonneck (68), Regisseur / Colja Löffler (31), ehem. Handballspieler bei den Füchsen / Christine Münter (90), „Liebe Momo, Deine ganze Familie gratuliert zu Deinem heutigen runden Geburtstag! Aus der Ferne feiern wir mit Dir. Wir werden nach Corona alles nachholen! Deine Katrin“ / „Karin Neumann zum 71. alle Gute von Axel“ / Norbert Nigbur (72), ehem. Fußballspieler bei Hertha / Dagmar Puzberg, „das Beste für die beste Schwiegertochter“ / „Für Ronald (62) aus dem Stieglitzweg von Clarissa aus der Johannisthaler alles herzlich Gute zum Geburtstag wie immer seit 56 Jahren.“ / Inge Sievers, „Mit besten Wünschen von Meira Jacobson“ / Adina Stern (56), „Alles Gute wünscht Dir Deine Iris. Mögen wir uns bald wiedersehen! Bis dahin bleib gesund.“ / Joachim von Vietinghoff (79), Filmproduzent
Samstag – Ghadah Al-Akel (55), Schauspielerin / Maya Antic (34), Schauspielerin und Eiskunstläuferin / Fred Apke (61), Regisseur und Schauspieler / Marianne Brehm, „Wünsche für Glück, Gesundheit und viele Reisen, aus Schlachtensee" / Jan Füllemann (51), „Hoch sollst Du leben! Liebste Wünsche F & M“ / Genki Haraguchi (29), ehem. Fußballer bei Hertha, aktuell bei Hannover 96 / Barbara Hellfeuer, „Freundin der schönen Künste, Königin der Autobahn, Tapferste von allen - sie lebe hoch! Carpe diem und auf zu neuen Ufern!“ / Hendrik Martz (52), Gitarrist, Schauspieler, Synchronsprecher / Ulrich Matthes (61), Schauspieler / Peter Merseburger (92), Fernsehjournalist und Publizist / Sybille Waury (50), Schauspielerin / Joachim Wolter (72), „Dokumentarfilmer und Liebster“ / Frank Zimmermann (63), für die SPD im AGH
Sonntag – Mark Andre (56), Komponist / „Dem lieben, unermüdlich wirkenden, gutvernetzten Hajo Bahner, Kultureller Stadtentwickler und Architekt in Berlin und München, zum 62., forever von ganzem Herzen Angelika“ / Hartmut Bitomsky (78), Filmemacher und ehem. Direktor der Deutschen Film- und Fernsehakademie (2006-2009) / Jörg Lammersen / Peter Luther (78), ehem. CDU-Gesundheitssenator (1991-1996) / Stefan Reinders, „Dass Du unser Freund bist und bleibst ist die nächsten 60 Jahre hundertpro sicher.“ / Ralf Rothmann (67), Schriftsteller
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Helga Becker-Winkelstern, * 27. Dezember 1942 / Dieter Ebert, * 03. Oktober 1933, Studiendirektor i.R. / Dr.-Ing. Klaus Lipinsky, * 11. August 1950, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Berliner-Bäder-Betriebe / Prof.-Dr. Ursula Nienhaus, * 21.12.1946, Gründungsmitglied des Soroptimist-Clubs Berlin-Mitte / Florian Schneider, * 07. April 1947, Gründer der elektronischen Band Kraftwerk / Dr. Thekla Schwarz, * 23. Dezember 1945
Stolperstein – Julius Bagainski, der am 6. Mai 1921 in Berlin geboren wurde, lebte mit seiner Familie in der Greifswalder Straße 202 in Prenzlauer Berg. Der technisch begabte Julius fand aufgrund seiner jüdischen Herkunft keine Lehrstelle und musste in der „Lederwarenfabrik Gebr. Schlägel“ Zwangsarbeit leisten, bevor er am 18. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert wurde. Einen Tag nach seinem 21. Geburtstag, am 6. Mai 1942, wurde er in das Vernichtsungslager Kulmhof (Chelmno) gebracht und dort am gleichen Tag ermordet.
Encore
Endlich wurde im Senat die Frage geklärt, wie viele Kreisel es Pi mal Daumen in der Hauptstadt gibt. Es handelt sich natürlich um – eine runde Zahl. Von Robert Ide
Am Sonnabend dreht hier Lorenz Maroldt seine Runden. Morgen halten wir aber erst einmal inne und denken gedenkend an die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 75 Jahren. Denn das ist seit Jahrzehnten das Schönste: Wir lassen uns in Frieden. Ich grüße Sie!
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