der Trend geht zur Zweit-Party: Am Brandenburger Tor planen der Senat und ein Bündnis aus Kulturschaffenden jeweils eine eigene Ersatzveranstaltung für die abgesagte ZDF-Silvesterparty (CP vom 15.10.). Bisher hat offenbar niemand mit dem anderen geredet. „Einen Austausch zu den Anmeldern der Versammlung gibt es bislang nicht“, sagt eine Sprecherin von „Kulturprojekte“, die das Senats-Event organisiert. Von der geplanten Kundgebung habe man „aus den Medien erfahren“. Noch bis heute sucht Kulturprojekte per Ausschreibung einen Dienstleister für das landeseigene Feuerwerk (falls Sie noch etwas Pyro im Keller haben: bitteschön).
Die Konkurrenz hat ihr Feuerwerk nach eigenen Angaben schon bezahlt und kündigt eine Kundgebung mit 100.000 Teilnehmern an. „Wir sind mit unserer Planung eigentlich fertig“, sagt Co-Organisator Holger Werner dem Checkpoint. Musikbühne, Riesenrad, 100 Foodtrucks: alles besorgt. Und RTL habe zugesagt, die Veranstaltung zu übertragen. „Das würde alles in Gefahr geraten, wenn wir zwei konkurrierende Projekte haben“, sagt Werner. „Ich denke, das ist ein großes Missverständnis.“ So wie offenbar die Sache mit RTL. Der Sender dementierte am Abend: „RTL überträgt an Silvester keine Großveranstaltung aus Berlin.“ Immerhin die Polizei bestätigt die Anmeldung einer Demo in der Größenordnung.
Und der Senat? Kein Wunder, dass der nicht antwortet: Die Wirtschaftsverwaltung spielt fröhlich Behördenpingpong mit der Senatskanzlei – niemand will sich zuständig fühlen, die Sache zu klären.