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Probebetrieb am BER mit vielen BaustellenEin Drittel weniger Fahrraddiebstähle in Corona-ZeitStadträtin lädt das Berghain nach Marzahn ein

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keine Lust, heute drinnen zu bleiben? Dann wandern Sie doch mal am Draußen von Berlin entlang. In Wilhelmsruh, wo sich vor 100 Jahren Felder in die Stadt hineinrieselten und wo zu DDR-Zeiten abgesehen von den Turbinenwerken von Bergmann Borsig und dem Kino Lunik (benannt nach sowjetischen Mondsonden) fast unhimmlische Ruhe herrschte, hier ganz nah draußen, wo sich inzwischen Einfamilienhäuser an die hell sanierten Sechzehnstöcker des Märkischen Viertels schmiegen, kann man Geschichte und Zukunft gleichermaßen entdecken. Entlang des Fußwegs an der S-Bahnstrecke in Richtung Wittenau erspäht man überwucherte Laternen im Wald – sie beleuchteten einst den Mauerstreifen zwischen Ost und West im Norden von Berlin. In einem Früher davor fuhr hier die Heidekrautbahn (mein kürzlich verstorbener Onkel Kurt war einer der Schaffner). Heute liegen zwischen im Sonnenwind rauschenden Birkenbäumen und dem Industriegelände von Stadler, wo gerade Werkshallen für den Bau neuer Berliner U-Bahnen errichtet werden, noch alte Schienen im Pflasterstein (Fotos hier). Nach dem Krieg fuhren darauf Berliner raus aufs Land, um ihr Hab und Gut bei Bauern gegen Lebensmittel einzutauschen. Nun sollen auf den Gleisen bald wieder Pendler aus Speckgürtelhausen ihre Schneisen in die Stadt schlagen. Ganz nebenbei wird das Märkische Viertel in Reinickendorf, von berlinernden Berlinern auch gern „Merkwürdiges Viertel“ genannt, doch noch ans Berliner Schienennetz angeschlossen. 50 Jahre nach dem Bau der Großsiedlung, 30 Jahre nach dem Fall der Mauer. Und gerade noch rechtzeitig.

Zehn Jahre gilt bereits das neue Baurecht für die alte Bahn. Am 31. Dezember läuft es ab, wenn die Niederbarnimer Eisenbahn nicht mit den Bauarbeiten auf der alten Stammstrecke beginnt – und es wird verdammt knapp. „Wir fangen vermutlich im Dezember an, es geht zunächst um einen 600 Meter langen Abschnitt nahe des S-Bahnhofs Wilhelmsruh“, erzählt Katja Tenkoul von der Niederbarnimer Eisenbahn am Checkpoint-Telefon. In der Tat stehen hier schon Schilder zwischen Brennnesselsträuchern, die den alten neuen Bahnweg auf dem einstigen Todesstreifen freihalten. Hier soll dann die Züge zügig vom neuen Regionalbahnhof Wilhelmsruh aus ins Barnimer Land fahren, vorbei am Wandlitzsee und den Wäldern der Oberhavel, in denen im Herbst viele Pilze stehen. Später soll es dann stadteinwärts bis zum Gesundbrunnen gehen, der auch mehr Regionalverkehr vertragen kann. Und warum hat das alles so lange gedauert? „Die Politik hat eben jahrelang eher aufs Auto gesetzt“, sagt Tenkoul. Nun immerhin streckt Berlin seine Gleisarme nach Draußen aus. Auf den Spuren seiner eigenen Geschichte als wachsende und erwachsene Stadt.

Zurück in eine Zukunft will auch endlich der BER fliegen. An der Absturzstelle politischer Karrieren und baulicher Brandbekämpfungsbeschleuniger versammelten sich am Dienstag 400 Freiwillige, um vor der immer noch möglichen Eröffnung am 31. Oktober versuchsweise in die Luft zu gehen. Für Jan Kuhnert war es schon das dritte Mal, dass er an der Startbahn eincheckt, für die weiterhin ein generelles Tag- und Nachtflugverbot gilt. 2012 hatte sich der heute 30-Jährige extra Urlaub genommen, um aus Boizenburg nach Berlin zu reisen und als Komparse beim Probebetrieb mitzuspielen. Der BER sollte kurz darauf eröffnet werden – aber irgendwas lief der Generalprobe einfach zu gut. Nun landete der Einzelhandelskaufmann wieder als Statist an der Schaustelle: „Ich bin gespannt, ob’s diesmal klappt.“ Doch schon bei der Ankunft am Morgen überraschten ihn die vielen Baustellen rund um das neue Terminal: „Da fragt man sich schon: Was ist in all den Jahren passiert?“

Und, wie fliegt sich’s so vom BER 2020 im Vergleich zu 2012? Nach dem Testtag erreichen wir Kuhnert telefonisch auf seinem Rückweg nach Boizenburg. „Letztes Mal waren sie koordinierter“, meint er. Seinen simulierten Flug hat er wegen diverser Verzögerungen im BERtriebsablauf verpasst – genau wie mein Kollege Lars von Törne, der ebenfalls als Proband dabei war (Erlebnisbericht hier). Die Flughafengesellschaft erklärte zwar hinterher, dass an Testtagen auch verpasste Flüge zum Programm gehörten. Kuhnert glaubt dennoch nicht, dass der BER pünktlich, also acht Jahre später, eröffnen wird: „Dafür haben die noch zu viel Arbeit vor sich.“ Schönefeld bleibt, was es ist: Berlins unschönes Feld.

Umfrage zum BER

Hundebesitzer in Berlin sollte man selten von der Leine lassen. In Alt-Treptow jedenfalls musste die Polizei eingreifen, nachdem ein Pitbull-Mix einen Terrier-Mix biss, woraufhin ein 36-Jähriger mit einer 37-Jährigen in Streit geriet, weshalb sich weitere Passanten einmischten, wonach der Pitbull einem 38-Jährigen in den Arm biss. Was danach geschah, beschreibt die Polizei so: „Ein bis dahin Unbeteiligter schlug nun dem Hundebesitzer mit einer Holzlatte ins Gesicht. Anschließend entkam er unerkannt.“ Zwei Männer, die nicht Leine zogen, wurden leicht verletzt, knurrten aber noch den Rettungsdienst an. Und eine Alkoholmessung bei dem 36-Jährigen ergab einen Wert von zwei Promille. Manchmal ist Berlin nicht ganz bei Prost.

Falls Sie auch mal wieder am Rad drehen wollen, hier mal eine gute Nachricht vom Rad der Stadt. Berlins Fahrraddiebe hatten offenbar auch Angst vor dem Virus und sind in der Hochphase der Pandemie auf den Rücktritt getreten. Auf Checkpoint-Anfrage teilt die Polizei mit: „Zwischen Mitte März und Ende Mai betrug der Rückgang der Fallzahlen rund ein Drittel.“ Kein Scherz: In der ersten Aprilwoche 2020 wurden stadtweit nur 248 Zweiräder als gestohlen gemeldet; in der gleichen Kalenderwoche ein Jahr zuvor waren es mehr als doppelt so viele (591). Doch auch Diebe gehen wieder weniger auf Abstand. „In den vergangenen Wochen hat die Zahl der registrierten Fahrraddiebstähle das Vorjahresniveau erreicht“, schreibt die Polizei. Und viele Menschen sind Rad los.

„Erzähl mal weiter“ – gemeinsam mit Berliner AutorInnen und Ihnen wollen wir während der Sommerferien Fortsetzungsgeschichten verfassen. Den Auftakt dieser Woche machte Hatice Akyün (hier zu lesen). Heute folgt Teil 3.

Kiez-Hollywood
von Hatice Akyün, Eckart Brandtstaedter und (heute) Isabella Garcia Fuchs

„Ich glaube, ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig“, entgegnete er verlegen… Er beugte sich dicht zu ihr, so dicht es der Sicherheitsabstand zuließ und wisperte verschwörerisch: „Aber nicht hier...“ Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Schnell warf er einen Blick um sich, bevor er fortfuhr: „...und nicht jetzt. Triff mich heute Abend um 21 Uhr am schmiedeeisernen Tor im Anita-Berber-Park.“ So schnell, wie er am Backregal erschienen war, so schnell war er auch wieder verschwunden. Verdutzt stand sie im Gang. Was war das denn gewesen? Was konnte der Fremde von ihr wollen? Warme Luft staute sich unter ihrer Maske, plötzlich war ihr heiß. Raus hier, einen klaren Kopf kriegen, dachte sie und stürmte aus dem Laden – ohne Mandeln, die Tarte Tatin war zur Nebensache geworden. Noch immer sah sie die grauen Augen vor sich, die sie so unverhofft und doch vertraut angefunkelt hatten. Etwas Geheimnisvolles umgab den Fremden. Natürlich würde sie da sein, um 21 Uhr – aber es würde sie eine ganze Portion Mumm kosten. Wie immer, viel zu früh, war sie am verabredeten Ort. Was sie nicht wusste war, dass er nicht alleine zu ihr kommen würde...

Und jetzt sind Sie gefragt – Wie soll es weitergehen? Schicken Sie uns Ihre Fortsetzung (maximal 600 Zeichen) bis spätestens heute um 16 Uhr an checkpoint@tagesspiegel.de. Die beste Idee veröffentlichen wir morgen im Newsletter. Und die gesamte Geschichte (deren Ende wiederum Hatice Akyün am Freitag schreiben wird) lesen Sie am Wochenende im Tagesspiegel und auf Tagesspiegel.de.

Telegramm

Endlich kann Berlin wieder auf den Stammtisch hauen. Am Senatstisch wurde gestern beschlossen und verkündet: Ab Sonnabend dürfen in Restaurants sechs Personen an einem Tisch sitzen. Und danach wieder aufstehen. Fußballtraining ist auch erlaubt. Sogar zu elft. Und ohne Kickertisch.

Nachsitzen muss der Senat noch wegen Berlins Studierenden. Eine vorbereitete Verordnung für digitale Prüfungen an Universitäten wurde von Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) ganz analog aufgehalten. Die Grünen fordern zudem, dass nach dem Sommer- auch das kommende Wintersemester von der Regelstudienzeit ausgenommen wird. Genau das aber wäre mit der neuen, nun nicht gültigen Verordnung möglich gewesen, die dem Checkpoint vorliegt. Demnach hätte die Senatsverwaltung bestimmen können, „dass auch für Zeiträume nach dem Sommersemester 2020“ im Zweifel eine „verlängerte individuelle Regelstudienzeit gilt“. Vielleicht sollte Behrendt das noch mal nachstudieren.

Eine Hoffnung vereint wohl alle in der Pandemie: dass Corona nicht zur Dauerwelle wird. Jedes Leben findet gerade neue Scheitelpunkte – und wir wollen von Ihnen wissen: Wie erleben Sie diese immer noch besondere Zeit, liebe Leserinnen und Leser? Wir hatten im Frühjahr schon einmal im Rahmen unserer Aktion „Zu Hause mit dem Tagesspiegel“ dazu aufgerufen, persönliche Erlebnisse und Erfahrungen mit Corona mit uns zu teilen – unzählige bewegende Geschichten haben uns erreicht (nachzulesen hier). Diesmal können Sie ganz leicht interaktiv eingegeben werden – wie das geht, erfahren Sie hier. Und los geht’s hier. Danke, dass Sie Ihr Leben mit uns teilen.

Sieben Fässer Wein dürfen nicht rein. Aber immerhin 5000 Zuschauer. Und Roland Kaiser, der am 4. September zum ersten großen Freiluftkonzert aufschlagert. In Berlins schönster Waldbühne wird bald wieder gesungen – alles andere wäre auch gelacht.

Nächste Werbeunterbrechung bei der Berlinale: Mit Audi springt ein weiterer Großsponsor ab. Das Filmfest braucht mehr feste Standbeine, um auf Dauer nicht vor die Leinwand zu laufen.

Falls Sie gestern gehört haben, dass das Bundeskriminalamt Ihre Handynachrichten abfischt (so wie es jeder tun kann, der kurz Ihr Mobiltelefon in die Finger kriegt – Details via golem.de hier): Fragen Sie mal bei Google und Facebook, welche Daten man Ihnen dort cloud.

Ein Griff ins Chlor unterlief in der Nacht zum Dienstag den Bäderbetrieben. Am Kombibad Seestraße im Wedding kam es zu einem großen Polizei- und Feuerwehreinsatz, wie unserem Leser Sebastian Franzkowiak auffiel. Eine Sprecherin der Bäderbetriebe bestätigte auf Checkpoint-Nachfrage „ein kaputtes Magnetventil“ an einem Lagerraum, in dem vier Fässer mit je 500 Kilogramm giftigem Chlorgas liegen. Eine wässrige Lösung trat aus, die Luft blieb aber am Ende halbwegs rein. Gegen den Strom kann man schwimmen, gegen das Gas nicht.

Weil das wilde Berghain derzeit eher ein stiller Schrein nach Liebe ist, lädt nun Marzahn-Hellersdorf den freizügigen Technoclub auf die freien Wiesen am östlichen Stadtrand ein (Details von unserem Kiezreporter Ingo Salmen hier). In den Gärten der Welt wäre neben Blüten und Bienen noch genug Platz für andere Bestäubungen und lärmbedingte Betäubungen. Und wenn Ost-Berliner etwas besonders gut können, dann ist es: Feiern. Nacktbaden. Und Schlange stehen.

Was ihr nicht seht (23)

Das Projekt @wasihrnichtseht macht Rassismuserfahrungen von Schwarzen sichtbar. Wir machen das durch eine Kooperation an dieser Stelle auch.

So, falls Sie noch was lesen und lernen wollen: Dann blättern Sie mal wieder oder endlich mal im Roman „Onkel Toms Hütte“, 1852 veröffentlicht von Harriet Beecher Stowe. Ein antirassistisches Werk voller rassistischer Klischees, das zum Streit der Gelehrten und Belehrenden führt: Hat sich der Romanheld „entmenschlicht“ oder „humanisiert“ – und muss also der U-Bahnhof Onkel Toms Hütte umbenannt werden? Was meinen Sie zum Buch und zur Debatte? Schicken Sie uns Ihre Rezensionen an checkpoint@tagesspiegel.de, dann reden wir gemeinsam drüber. Das ist immer besser, als übereinander zu urteilen.

Was wollte er wohl lieber sein, ein Narr oder ein König? Am besten alles gleichzeitig. Darum wurde Iepe Rubingh erst Schachboxer und dann Weltmeister. Auf dem Rosenthaler Platz ließ er ein Dutzend 50-Liter-Eimer auskippen, Blau, Rot, Gelb und Lila. Die Autos fuhren das Bunte breit; es war Kunst, bis der Regen kam. Nun ist Rubingh, der mit Badewanne im Wohnzimmer in Prenzlauer Berg lebte, in jungem Alter gestorben – mein Kollege David Ensikat blickt in unserer Reihe „Nachrufe“ auf ein schnelles Berliner Leben zurück. Und was wollen Sie lieber sein?

Außerdem in der Checkpoint-Vollversion:

+ Last Minute Tickets: Fürs Gefängnistheater im Freien mit Shakespeares Sommernachtstraum

+ Karten sichern: (Fast) Ohne Tanz in den Club

+ Verlosung: Hochwertige Fahrradklingeln

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BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

„Ich hab überlegt, ihm ein Bein zu stellen. Dann wäre er schön auf die Fresse geflogen. Aber da ich ein verletztes Bein habe und meine teuren Schuhe anhatte, dachte ich mir so: Da lasse ich lieber die Polizei ran.“

Tunahan Er war Zeuge der wilden Schießerei und Flucht eines Kriminellen mitten im Neuköllner Berufsverkehr (Video hier). Im Gespräch mit „Spiegel-TV“ erzählt er, warum er den Flüchtenden, der direkt an ihm vorbeilief, nicht aufhalten wollte (Video hier).

 

Stadtleben

Essen – Weder aufmerksames Lesen noch die innere Indienreise sind auf leeren Magen wirklich ratsam – bekanntlich bringt schon die Hitze in Mumbai lauter Tandoori-Touristen hervor, denen der Lonely Planet vor staubgesättigten Augen zur Unleserlichkeit zerfließt. Darum ab ins Restaurant Bahadur. Der Tandoori-Grill soll schon ziemlich gut sein, aber besonders die Currys authentisch nach nordindischer Küche schmecken. Wer schon mal in Indien oder London Currys kennengelernt hat, weiß, wie selten wirklich gute hierzulande zu finden sind.

Das ganze Stadtleben – mit täglich neuen Ideen für den spontanen Urlaub vor der Haustür – gibt’s mit Tagesspiegel-Plus-Abo.

Insel-Check

Team Checkpoint hat die Segel gehisst und alle Berliner Inseln besucht, es sind mehr als 50. Den kompletten Insel-Check lesen Sie jeden Tag im Tagesspiegel-Plus-Abo – wir würden uns freuen, wenn Sie unseren Berliner (Reise-)Journalismus unterstützen, zur Anmeldung für den kostenlosen Probemonat geht’s hier entlang.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – Heik Afheldt (83), Wissenschaftspublizist und ehemaliger Herausgeber von Wirtschaftswoche, Handelsblatt und Tagesspiegel / Lisa-Marie Becker (31), „Happy Birthday, Lieblingstochter, keep on reaching for the stars, love mum“ / Klaus Bresser (84), Journalist / Cornelia Dannenberg „Herzliche Grüße von Leyla, Valeska und Slowi“/ Heiko Herberg (33), Politiker (SPD) / Thomas Kraft (32), Torwart bei Hertha BSC / Emmy Kräutlein, „eine der beiden besten Töchter der Welt“ / Birgit Labes (56), Geschäftsführerin im Evangelischen Luisenstift Berlin / Rüdiger Möllering (81), „Meisterdrucker, Grafiker, Kreateur. Dank an die Mitarbeiter der Intensivstation 32 A des Charité Campus Benjamin Franklin. Diesen Menschen hat mein Mann zu verdanken, dass er den Geburtstag feiern kann, ein großartiges Team.“ / Franka Potente (46), Schauspielerin und Schriftstellerin / „Liebe Stella, mit jedem neuen Jahr wird unsere Freundschaft reicher. Du bist in meinem Leben Konstanz und Inspiration zugleich! Deine Aude“ / Vera Tschechowa (80), Schauspielerin, Regisseurin und Produzentin

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

Gestorben Marianne Brosky, * 24. Januar 1939 / Dr. Dr. Manfred Franz, * 4. April 1950 / Prof. Dr. med. Roland R. Wauer, * 1. Januar 1941, Kinderarzt und Neonatologe / Dipl. Ing. Harald Wehrkamp, * 31. Dezember 1935

Theodor Loewenthal (Jhg. 1861) kaufte nach seiner Fleischerlehre 1898 ein Grundstück in der Achenbachstraße in Wilmersdorf, um darauf ein Wohnhaus für seine Frau Jenny und ihre vier Kinder sowie ein Geschäft zu errichten. Die Adresse machte sich als hervorragende Fleischerei einen Namen, die nichtkoschere Wurstfabrik belieferte viele säkulare Juden in Berlin. 1938 wurde Loewenthal gezwungen, das Haus zu verkaufen. Am 8. Juli 1942 deportierten die Nationalsozialisten ihn zusammen mit 99 anderen Berliner Juden nach Theresienstadt, wo er heute vor 78 Jahren starb. Als Todesursache wurde im Sterbedokument ein „Lungen-Ödem“ mit anschließender „Herzlähmung“ eingetragen. Der Stolperstein liegt an der Stelle, wo einst das von ihm erbaute Haus stand, an der Lietzenburger Straße 32.

Encore

So, zum Schluss hängen wir hier noch hintendran, dass heute der „Tag der Hängematte“ anliegt. Legen Sie sich also noch mal hin und weg – und denken Sie dran, dass schon die Maya in Südamerika vor 1000 Jahren zwischen Bäumen abhingen. In Deutschland baumeln die Liegenetze seit dem 16. Jahrhundert auf Schiffen herum – heute dienen Sie auch auf Balkonien oder in Geranienburg dazu, sich im Schaukeln mal einen ruhigen Gedanken zu angeln. Oder sich fisch zu verlieben.

Leisten Sie sich heute nicht allzu viele Hänger. Morgen hängt hier alles von Ann-Kathrin Hipp ab. Ich verschwinde noch mal kurz zu den hohen Hängen des Erzgebirges – und ich grüße Sie!

Ihr Robert Ide

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