Mix aus Sonne und Wolken, nachmittags Schauer möglich, bei max. 29 °C

Was wir über den SUV-Unfall wissen – und was nichtDebatte über die Verwaltung ohne die VerwaltungMichael Müller wird seinen durstigen Dienstwagen nicht los

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es scheint, als habe diese Pandemie zwei neue, unantastbare Grundrechte hervorgebracht: jenes auf Raves und jenes auf Urlaub im Ausland. Nach anfangs ungewöhnlich unberlinischem Gehorsam jucken den Tanzwütigen jetzt so heftig die Füßchen, dass das Hirn aussetzt. Nach der Riesenparty in der Hasenheide am Samstag mit 3000 Menschen (CP von gestern) wurde am Sonntag schon der nächste Rave organisiert: Ein Instagram-Kanal mit mehr als 16.000 Followern rief unter dem Motto „Rave U2 tonight“ zum Treffen am U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz auf. Auch einen Überraschungs-Liveact sollte es geben – ob der wie in der Hasenheide blaue Uniform trug? Bislang unklar.

Klar ist dagegen, dass dieses läppische Virus (über die bleiernden Spätfolgen: hier) auch das Grundrecht auf Sommerurlaube im Ausland nicht ankratzen darf. Jetzt, wo der Ballermann wieder dicht ist, geht’s eben per Suffbus an den Goldstrand, auch Toskana und Türkei sind schön wie immer. Beruhigend immerhin, dass Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einen womöglich fatalen Fehlschluss der Gesundheitsministerkonferenz (Vorsitzende: Dilek Kalayci, Berlin) von vergangener Woche korrigiert: Urlauber aus Risikogebieten (Übersicht hier) müssen sich künftig verpflichtend auf Covid-19 testen lassen – egal, ob sie die deutsche Grenze per Flugzeug, Auto oder Zug überqueren. Schon vergessen? Es gibt bislang keinen Impfstoff gegen das Coronavirus, kein wirklich wirksames Gegenmittel – außer der Vernunft. Erinnern wir uns daran, dass es nach einer möglichen zweiten Welle – Sachsens Ministerpräsident Kretschmer sieht Deutschland schon mittendrin – viele Clubs nicht mehr geben wird, Urlaube im Ausland glichen für noch mehr Menschen einem Luxusgut. Und eines ist ganz sicher: Ein zweiter Lockdown würde unseren Freiheitsdrang auf eine weit härtere Probe stellen, als der erste.

Beruhigendes aus der Landespolitik: Alles bleibt, wie es ist. Berlins FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja hat das geplante Modellprojekt autofreie Friedrichstraße als „konzeptionslose Veranstaltung“ kritisiert – womit vor allem der Ist-Zustand der Straße sehr gut beschrieben wäre. „Das ist eine Trotzanordnung, die dort vorgenommen wird“, sagte Czaja der Deutschen Presse-Agentur. Niemand profitiere von dem ab Mitte August geplanten Experiment: weder Händler noch Autofahrer oder der Standort Friedrichstraße selbst. Das es neben den Vorteilen für Fußgänger doch auch die ein oder andere gute Aussicht für die von der FDP geliebte freie Wirtschaft geben könnte, zeigt eine Studie aus London: In verkehrsberuhigten Gebieten gibt es 93 Prozent mehr Publikum, die Zeit, die die Menschen in einer Straße – zum Beispiel in Läden und Cafés – verbrachten, stieg sogar um 216 Prozent. Klingt nach Konzept, oder?

Verkehr II: Am Sonntagmorgen war ein betrunkener Fahrer (0,7 Promille) in eine Menschengruppe am Bahnhof Zoo gerast. Drei Menschen wurden schwer verletzt, drei leicht. Was wir heute wissen:

1) Gegen den 24 Jahre alten Fahrer wird nicht mehr wegen versuchtem Totschlag ermittelt – er wurde am Montag freigelassen.

2) Anders als von der Polizei zuerst gemutmaßt, ist der Fahrer wohl nicht in suizidaler Absicht durch die Stadt gefahren.

3) Der Mann besitzt keinen gültigen Führerschein und hatte den Wagen laut „rbb“ wohl seiner Freundin gestohlen, die ihn kurz zuvor verlassen hatte.

4) SUV sind auch bei einem Unfall nicht unbedingt gefährlicher, als andere Wagen, sagt der Unfallforscher Sigfried Brockmann und: „Ein Verbot ist nicht gerechtfertigt.“ Brockmann sieht das sogenannte „Jugendlichkeitsrisiko“ als größere Gefahr, als eine Karosserieform (Das ganze Interview meines Kollegen Sinan Reçber lesen Sie hier mit TPlus). Warum reflexhafte Verbotsdebatten in die Irre führen können, hatte der Berliner Linke-Abgeordnete Tobias Schulze in einem lesenswerten Gastbeitrag nach dem tödlichen SUV-Unglück an der Invalidenstraße aufgeschrieben – und sinnvolle Vorschläge gemacht. Scheuers Nachfolger, übernehmen Sie! Vorher ist eh nichts gscheites mehr zu erwarten.

Apropos Bayern: Im Freistaat wurden ein Ex-Polizist und seine Frau vorläufig festgenommen. Sie sollen mit den rechtsextremistischen „NSU 2.0“-Drohmails zu tun haben (die zum Beispiel die Berliner Linke-Fraktionschefin Anne Helm erhielt). Der ehemalige Beamte soll bereits früher wegen rechtsmotivierter Straftaten aufgefallen sein. Unter einem Pseudonym schrieb er für das Hetz-Portal „PI News“ und betreibt ein eigenes, einschlägiges Blog. Laut einer Recherche der „Zeit“ wird gegen die beiden aber nur wegen eines Bruchteils der Mails ermittelt und nicht wegen der Datenabfragen auf hessische Polizeicomputer. Keine Entwarnung für Betroffene.

Bleiben wir bei der Polizei: Eine „taz“-Recherche hatte kürzlich gezeigt, dass der Berliner Vorsitzende der konservativen Polizeigewerkschaft DPolG, Bodo Pfalzgraf, deutlich länger Mitglied im Hoffmann-von-Fallersleben-Bildungswerk war, als bisher bekannt. Der Verfassungsschutz bezeichnete die Organisation später als „rechtsextreme Tarnorganisation“. Neben Pfalzgraf stehen knallharte Rechtsaußen auf der Liste – seine eigene Mitgliedschaft bei den Republikanern war ohnehin längst bekannt. Auf Checkpoint-Anfrage wollte die Polizei „aus persönlichkeitsrechtlichen Erwägungen“ nichts zu Konsequenzen aus den neuen Erkenntnissen sagen. Teilte aber allgemein mit, dass „entsprechende Erkenntnisse (…) dienstrechtliche Folgen nach sich ziehen können.“ Auf die Frage, ob jemand mit einer solchen Vergangenheit heute noch Polizist werden könnte, heißt es sehr deutlich: „Eine Einstellung in den Polizeivollzugsdienst ist ausgeschlossen, wenn eine Mitgliedschaft in einer derart inkriminierten Organisation oder Erkenntnisse über eine geistige Nähe zu einer solchen Organisation bekannt werden.“ Für bereits eingestellte Beamte scheint das nicht zu gelten. Übrigens: In diesem Jahr finden Personalvertretungswahlen statt – die Polizisten können selbst entscheiden, wie viel Einfluss einer wie Pfalzgraf in der bunten Berliner Behörde hat.

Achtung, Debatte! Momentan funktionieren ja nicht einmal Berlins Bürgerämter so richtig und da ist einer, der denkt schon über „Kiezämter“ nach. Der eine heißt: Frank Nägele, seines Zeichens Staatssekretär fürs Verwaltungstuning. Gemeinsam mit Checkpoint-Vortänzer Lorenz Maroldt diskutierte er am Montag bei der IHK darüber, wie der lahmende Berliner Amtsschimmel zum Rennpferd hochgezüchtet werden könnte. Statement Nägele: „Besser flutschen“ müsste es in der Verwaltung – ob’s reicht? Das Wichtigste aus der Debatte können Sie hier nachlesen. Randnotiz: Von Verwaltungsrechnern aus konnte man das Gespräch nicht verfolgen. IT-Staatssekretärin Sabine Smentek (SPD) kommentiert: „Wir blocken nicht die IHK; wohl aber einige Anwendungen von Videodienstanbietern.“ Grund: Datenschutz. Von den zahlreichen Ideen der beiden Diskutanten wird in der Berliner Verwaltung also eher keiner erfahren – immerhin: Checkpointleser wissen mehr.

Nochmal Pandemie: Die Grenzen für unverheiratete Partner aus Drittstaaten sind in Deutschland noch immer dicht, während in Mallorca und am Goldstrand schon die Kronkorken tanzen. Unter dem Hashtag #loveisnottourism sammeln Betroffene seit Wochen ihre Erfahrungen. Josephina Cruz erwartet am 7. August ihr Kind, ihr Partner ist auf den Kapverden – sie in Deutschland. Cruz hat sich an den Berliner Bundestagsabgeordneten Stefan Liebich (Linke) gewandt: „Ich bin echt verzweifelt und weiß nicht mehr, wer uns noch helfen könnte“, schreibt die Frau.

Seit April will sie ihren Freund nach Deutschland holen, aber der zuständige Honorarkonsul und die deutsche Botschaft in Dakar verweigern die Einreise. Obwohl der Europäische Rat geraten hatte, aus „zwingenden familiären Gründen“ Einreisen auch aus Drittländern zuzulassen. Obwohl der Sprecher des Innenministers, Steve Alter, die Reise nach Deutschland explizit für solche Fälle zugesagt hatte. Liebich: „Der Sprecher Horst Seehofers versicherte erst am vergangenen Freitag den #LoveIsEssential-Protestierenden, dass die Einreise von Vätern zur Geburt ihrer Kinder möglich sei.“ Der Fall ziehe sich seit Monaten. „Das geht so nicht“, sagt Liebich. Wir sagen: Liebe ist kein Tourismus.

„Erzähl mal weiter“ – gemeinsam mit Berliner AutorInnen und Ihnen wollen wir während der Sommerferien Fortsetzungsgeschichten verfassen. Den Auftakt dieser Woche machten wir (Team Checkpoint – hier zu lesen). Heute folgt Teil 2.

Breaking News
von Team Checkpoint und (heute) Knut Lehmann

Er wurde darin aufgefordert, Stellung zu nehmen zu einem Ereignis, an das er sich ohnehin nur sehr ungern erinnerte. „Diese unverschämte Ratte“, dachte er bei sich. Ruft ihn doch irgend so ein Typ an, er hätte einen Brief an Herrn Müller geschrieben, persönlich, vertraulich, wie er betonte, und der Regierende hätte ihm noch nicht geantwortet und auf Rückfrage in seinem Büro hätten die ihm gesagt, sie würden keinen Brief kennen. Also behauptet dann doch dieser Typ, das könne nur an der Scheißpoststelle liegen. „Ich bin Beamter, also bin ich zu absoluter Sorgfalt verpflichtet“, war seine durchaus noch ruhige Antwort. Aber als dann als Retoure kam: „Ach Beamter also. Das sind doch eh alles nur faule Säcke“, war's dann doch um ihn geschehen und er verschaffte seinem Herzen mal so richtig Luft. Und dafür jetzt also die Androhung eines möglichen Disziplinarverfahrens. Er verstand endgültig die Welt nicht mehr.

Und jetzt sind Sie gefragt – Wie soll es weitergehen? Schicken Sie uns Ihre Fortsetzung (maximal 600 Zeichen) bis spätestens heute um 16 Uhr an checkpoint@tagesspiegel.de. Die beste Idee veröffentlichen wir morgen im Newsletter. Und die gesamte Geschichte (deren Ende wiederum Team Checkpoint am Freitag schreiben wird) lesen Sie am Wochenende im Tagesspiegel und auf Tagesspiegel.de.

Telegramm

Uff, der Regierende wird seinen Stinker nicht los. Seit Jahren fährt Michael Müller das umweltschädlichste Auto aller Ministerpräsidenten – was vor allem an dessen dicker Panzerung liegt. Der Rathauschef wollte deshalb von seinem Mercedes S-Guard auf einen Audi A8 L Security umsteigen. Wrrrruuum. Problem: Der frisch bestellte Neuwagen hustet nicht wie geplant weniger CO2, sondern deutlich mehr. Während der alte Untersatz 270 g/km erzeugt, bringt es der Neuwagen plötzlich auf mindestens 330 g/km. Um sich diese höchst unsaubere Peinlichkeit zu ersparen, wurde der 500.000-Euro-Wagen rasch abbestellt. Das Auto soll nun angeblich jemand auf Bundesebene bekommen. Die deutsche Klimabilanz ist gerettet!

Die Journalistin Gilda Sahebi twittert ihr „Corona-Fazit aus dem Urlaub“: „In Tübingen und München werden in jedem kleinsten Lokal, Bar, Restaurant Kontaktdaten erfasst. Zurück in Berlin sehe ich, dass nirgendwo irgendwas erfasst wird (einzige erlebte Ausnahme: Obermaier in der Nähe vom Kotti). Was da los?“ Die Frage geben wir hiermit weiter. Ping.

Was ihr nicht seht (27)

Das Projekt @wasihrnichtseht macht Rassismuserfahrungen von Schwarzen sichtbar. Wir machen das durch eine Kooperation an dieser Stelle auch.

Sag mir, wie alt du bist und ich sage dir, wo du lehrst. Die Bildungsverwaltung hat mitgeteilt, dass sich das Durchschnittsalter der Berliner Lehrkräfte auf dem „niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren“ befindet. Im Schuljahr 2019/20 waren die Lehrkräfte an den Schulen der Hauptstadt durchschnittlich 46,9 Jahre jung (zum Vergleich 50,3 Jahre waren es 2009/10). In Spandau war der Altersdurchschnitt mit 45,6 Jahren am geringsten, in Marzahn-Hellersdorf mit 48,2 Jahren am höchsten.

Top-Listen sind ja immer so eine Sache. Zur Schlachtensee-Krönung kommentiert Checkpoint-Leserin Frau Werner (selbst „alte Schlachtenseerin“): „CNN meint also, der Schlachtensee sei der beste Badesee Deutschlands. Vermutlich nie vor Ort gewesen. Dank dieser von allen lokalpatriotischen Berliner Medien, die es besser wissen müssten, nachgeplapperten „Information“ sehe ich schon diejenigen, die den Schlachtensee noch nicht kennen, eifrig auf der Suche nach einer schönen Badestelle. Das wird wohl lange Gesichter geben. Um eine einzig akzeptable aber sehr kleine und daher stets überfüllte Stelle zu finden, müssten sie den See fast umrunden, denn in S-Bahn- oder Parkplatznähe gibt es nur übernutzte winzige Zugänge zu einem sofort sehr tiefen See. Nichts für Kinder oder Nichtschwimmer. Platz fürs Handtuch gibt’s kaum, und der Sand ist eher grauer Schmutz.“ Mit freundlichen Grüßen aus Berlin.

Bianca Tchinda vom bekannten Schwimmblog Berlin verteidigte den Schlachtensee dagegen am Dienstagmorgen auf Twitter. Die angesprochenen Mängel hält sie für unerheblich. „‚Badesee' ist vielleicht kein guter Ausdruck“, sagt sie. „Im Schlachtensee kann man richtig schwimmen.“

Berlin hat wieder mal (Wild-)Schwein. In der ganzen Stadt sind Mütter mit ihren Frischlingen unterwegs – zum Beispiel hier. Checkpoint-Anruf bei Berlins Wildtierguru Derk Ehlert: Was machen, wenn‘s Schwein naht? „Egal, ob Tag oder Nacht, wichtig ist immer, stehenzubleiben und abzuwarten, bis sie sich davongetrollt haben.“ Wie viele gibt’s denn? Ehlert: „Da der letzte Winter sehr milde war und mehr Frischlinge durchgekommen sind, ist die Zahl vermutlich höher als im letzten Jahr.“ Und wo treiben die Rotten ihr Unwesen? „Momentan sind besonders viele Tiere im Südwesten, in Zehlendorf-Süd und Lichterfelde, anzutreffen“, sagt Ehlert. Wild, wild Süd-West.

„Tesla Giga Berlin: Kann deutsche Effizienz mit der Geschwindigkeit in Shanghai mithalten?“, fragt die Webseite CleanTechnica mit einem Verweis auf die dortige Giga-Bauzeit (neun Monate). Elon Musk ist optimistisch und kommentiert: „Giga Berlin will come together at an impossible-seeming speed. The prefabricated construction method in Germany is extremely impressive.” Der Nachbarbau BER wird an dieser Stelle lieber: prominent ignoriert.

11.000 Miet-E-Tretroller und 6.500 Carsharing-Autos gibt es aktuell in Berlin (Q: Anfrage MdA Sven Kohlmeier). Eine Bedarfsabschätzung „liegt dem Senat weder für Berlin insgesamt noch für einzelne Bezirke vor. Das Angebot orientiert sich derzeit an den betriebswirtschaftlichen Erwägungen der jeweiligen Anbietenden, die sich insbesondere an erwarteter Nachfrage und Kundengewinnung ausrichten.“ Klarer Fall von: Das regelt der Markt.

Wieder soll ein Berliner Haus verkauft werden, wieder wehren sich die Mieter: Die Immobiliengesellschaft einer Schweizer Großbank will das Haus in der Wiener Straße 22 in Kreuzberg 36 kaufen. Bedroht sind: die Kreuzberger Institution Madonna-Bar (seit 1984), Familie Hartmann (seit 59 Jahren im Haus) und viele weitere Bewohner. Der Bezirk prüft das Vorkaufsrecht, die Mieter wollen protestieren: Heute, 18 Uhr, vor der Madonna.

Läuft‘s bald wieder? Die „German Road Races (GRR) e.V.” um ihren Vorsitzenden (und Berlin-Marathon-Gründer) Horst Milde haben eine „Petition für die Rettung der Läufe“ gestartet. Die Corona-Pandemie habe so gut wie alle Läufe und Events gestoppt, die Veranstalter und Vereine bangen um ihre Existenz und Zukunft. „Wir brauchen jede Stimme, um den Laufsport zu retten“, sagt Milde. „Doch in der Krise gibt es für den Laufsport keine Lobby. Die Politik muss sich endlich genauer mit dieser Krise beschäftigen und aktiv nach Lösungen suchen.“

Bis auf Berlins Strecken wieder offiziell Startschüsse knallen, empfehlen wir einen Besuch bei der Checkpoint Laufgruppe. Diesen Samstag geht’s um 11 Uhr an der Schöneberger Hauptstraße vor der Praxis SMS los. Laufcoach Nathalie bietet ein professionelles Lauf- und Techniktraining auf der Tartan-Bahn an. Einsteigerinnen sind ausdrücklich herzlich willkommen!

Sonst noch was? Ah ja, Berlin ist wieder um eine Attraktion reicher: Horst Schlemmer ist von heute an bei „Madame Tussauds“ zu sehen. Weisse Bescheid…

Außerdem heute im Checkpoint für Abonnenten:

+ Krankheitsbilder: Wie Patienten ihre Gefühlswelt auf einer Krankenhausrobe festhalten.

+ Drag Race: Welches ganz besondere Rennen heute auf dem Tempelhofer Feld stattfindet.

+ Kneipenquiz digital: Warum die Futuristen von Futorium bei Corona lieber konservativ agieren.

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BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:

3073

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.

Zitat

„Ich bin raus aus dem Leben. Ich bin bettlägerig, ein Pflegefall“

Eine Freundin von Tagesspiegel-Autorin Marion Kaufmann hat das chronische Erschöpfungssyndrom – und verschwindet aus ihrem Leben. Irgendwie. Bewegender Text.

 

Tweet des Tages

Mein Mann wartet auf Anruf. Typischer Iphone Klingelton erklingt. Ich: „Telefooooon!“ Mann: ‚Nicht bei mir.‘ Nachbar von irgendwoher: ‚Dankeschööön, hab’s!‘ Jaja man muss sie schon lieben, diese Intimität der Berliner Hinterhöfe im Sommer

@BBaita

Stadtleben

Essen – Der Kreuzberger Feinkostladen Weinblatt verkauft türkische Spezialitäten. Besonders gut schmecken die Gözleme, in Berlin auch „Gössies” genannt. Gözleme sind Teigtaschen, die auf einem großen runden nach oben gewölbten Blech ausgebacken und befüllt werden. Beim Ausbacken bilden sich auf dem Teig kleine an Augen erinnernde Punkte. Diesen verdanken die Gözleme ihren Namen: Göz ist nämlich das türkische Wort für Auge. Perfekt passt dazu frischer Minztee oder Chai. Das Essen kann man drinnen oder im Außenbereich der von Platanen überdachten Dieffenbachstraße 59 verspeisen. Mo-So 10-23 Uhr, U-Bhf Schönleinstraße

Ausflug in die Welt der Kaffeekirschen

Trinken – Alles begann mit zwei semi-professionellen Surfern, die nach einem Job suchten, bei dem sie mindestens die Hälfte des Jahres reisen konnten. Mit der Eröffnung des Tres Cabezas, einem Café mit Specialty Coffee in der Boxhagener Straße 74 mit eigener Rösterei, kamen sie diesem Traum ein Stück näher. Denn der Kaffee muss ja getestet und beschafft werden. 2012 wurde das Tres Cabezas zum 19 Grams. 19 Gramm gelten in Australien als perfekte Dosierung für einen doppelten Espresso. Mittlerweile gibt es in Berlin drei Filialen, die Rösterei befindet sich in der Karl-Liebknecht-Straße. Dort werden die je nach Saison, dem Erntezyklus folgend, aus Afrika, Asien, Nord- und Südamerika eingeflogenen Kaffeekirschen bei niedriger Temperatur langsam geröstet, so dass wenig Bitterstoffe entstehen. Von dem großartigen Geschmack können Sie sich selbst überzeugen. Wir verlosen bis 12 Uhr jeweils eine Espresso- und Filter-Sample-Box von 19 Grams. Mo-Fr: 8-18 Uhr, Sa-So 9-18 Uhr, S-Bhf Ostkreuz

Das ganze Stadtleben – mit täglich neuen Ideen für den spontanen Urlaub vor der Haustür – gibt´s mit Tagesspiegel-Plus-Abo.

Der Checkpoint Insel-Check

Team Checkpoint hat die Segel gehisst und alle Berliner Inseln besucht, es sind mehr als 50. Den kompletten Insel-Check lesen Sie jeden Tag im Tagesspiegel-Plus-Abo – wir würden uns freuen, wenn Sie unseren Berliner (Reise-)Journalismus unterstützen, zur Anmeldung für den kostenlosen Probemonat geht’s hier entlang.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag – Jakob Augstein (53), Journalist und Verleger, Chefredakteur „Der Freitag“ / Santiago Calatrava (69), spanisch-schweizerischer Architekt, Bauingenieur und Künstler / Veronika Fischer (69) Sängerin / Dominik Grindel, „Allerallerbeste Wünsche für das neue Jahrzehnt. Aus Schlachtensee. MJ" /Hellmut Georg Richard Königshaus (70), Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft / Miriam Pede (45), Fernseh- und Radiomoderatorin / Inka Rehahn, Marketing-Managerin bei Visit Berlin, „Einen dicken Kuss von Dicki!" / Dr. Christian Vogel, „Lieber Chrissi, zu Deinem heutigen 41. Geburtstag gratulieren Dir Deine Eltern von ganzem Herzen. Wir freuen uns auf Dich und die ganze Bande, sowie auf den Urlaubsbericht." / Cornelia Yzer (59), Managerin, Rechtsanwältin und Politikerin (CDU)

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

Gestorben – Jens Rudolph, * 20. Januar 1976, Richter am Amtsgericht Tempelhof-Schöneberg / Jörg Jeshel, * 24. November 1943, Kameramann 

Stolperstein – Else Ernestine Aufrichtig (Jg. 1873) lebte in der Marburger Straße 8 in Charlottenburg. Sie war verheiratet mit dem Kaufmann Viktor Aufrichtig. 1899 brachte sie ihre erste Tochter Stefanie zur Welt, 1901 die Zwillinge Hans und Margarethe. Ihr Sohn emigrierte 1938 mit seiner Frau nach Italien und überlebte Verfolgung, Flucht und Internierung. Ihre beiden Töchter wurden in Konzentrationslagern zur Zwangsarbeit gezwungen und ermordet. Im August 1942 wurde Else mit hundert anderen Juden vom Anhalter Bahnhof nach Theresienstadt deportiert. Am 28. Juli 1943 – heute vor 77 Jahren – wurde sie dort ermordet.

Encore

Zum Schluss ein Jobangebot: Unter dem Slogan „Spandau – arbeiten für die beste Stadt Berlins“ sucht die Abteilung Wirtschaftsförderung, Soziales, Weiterbildung und Kultur ab sofort eine Leitung für die neue Tourist-Information. Zu den Aufgaben gehören die Erschließung neuer digitaler Vertriebskanäle, Gästebetreuung, Qualitätskontrolle und Beschwerdemanagement, sowie die Entwicklung, Verwaltung und Verkauf von Werbeartikeln (Ideen für Spandau-Merch bitte an: checkpoint@tagesspiegel.de). Mit 19,7 Wochenstunden ist die Stelle allerdings auf Teilzeit begrenzt. Man will ja nicht gleich das nächste Xhain werden. 

Eine kleine Neuerung gibt’s an dieser Stelle auch im Checkpoint. Um künftig auch die Arbeit der hinterkullissigen Checkpointer sichtbar zu machen, stellen wir Ihnen an dieser Stelle künftig jeden Tag die Mitwirkenden vor. Die heutige Ausgabe wird Ihnen mit freundlicher Unterstützung von Masha Slawinksi (Stadtleben), Vivien Krüger (Recherche), Ann-Kathrin Hipp (Mitarbeit) und Caspar Schwietering (Produzent) präsentiert. Morgen übernimmt hier Lorenz Maroldt mit den neuesten Neuigkeiten aus Berlin (und Spandau). Kommen Sie gut in den Tag!

Ihr Julius Betschka

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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich.

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