Schön gerechnet: Berlins Klassen haben immer mehr Schüler
Die Klassenverbände in der Hauptstadt werden voller und voller – über alle Schultypen hinweg. Das zeigt eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Louis Krüger und Marianne Burkert-Eulitz. Von Lotte Buschenhagen, Anke Myrrhe und Susanne Vieth-Entus
Während Familienstaatssekretär Liecke behauptet, es gäbe in dieser Stadt einfach kein Betreuungsproblem („gesamtstädtisch“ sei von einer Personalquote von 103 Prozent und folglich einem gedeckten Bedarf auszugehen), werden auch anderswo die Zahlen schöngerechnet. Die Klassen werden voller und voller, das zeigt eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Louis Krüger und Marianne Burkert-Eulitz, die dem Checkpoint exklusiv vorliegt: Die Zahl der Grundschulklassen mit 27 Schülern hat sich innerhalb eines Jahres von 292 auf 354 erhöht, die Richtgröße liegt je nach Brennpunkt-Status bei höchstens 25 bis 26 Schülern.
In den Integrierten Sekundar- und Gemeinschaftsschulen sieht die Tendenz ähnlich aus: Hier gab es im vergangenen Jahr noch 113 Klassen mit 29 Schülern und mehr, jetzt sind es bereits 185 Klassen (Q: Drcks. 19/17141). Bei immer weniger qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern kann sich da jeder leicht ausmalen, was das im Alltag bedeutet. Aber vielleicht hofft man in der Bildungsverwaltung auch einfach, dass irgendwann niemand mehr nachrechnen kann?