Filtergeräte können erst im Januar angeschafft werden
In Berlins Schulen ist weiter Stoßlüften angesagt. Denn sie können erst im neuen Jahr damit beginnen, Geräte zur Luftreinigung zu beschaffen. Von Anke Myrrhe
Gegen die dicke Luft in der Schulfrage stellt das Land Berlin 4,5 Millionen Euro zur Verfügung, damit dort Luftfilter eingebaut werden können. Klingt erstmal spitze, bei genauerem Hinsehen allerdings wird das Bild schon wieder trüber. Frühestens im Januar können die Schulen mit der Anschaffung beginnen, und wir rechnen mal nach (Mathe lernen mit dem Checkpoint): Die Filter kosten zwischen 3000 und 7000 Euro, je nach Modell könnten also zwischen 650 und 1500 Filter für ganz Berlin gekauft werden. Bei 800 Schulen macht das im Mittel etwa 1,5 Geräte pro Schule. Lösung: Wenn sich alle in einen Raum setzen, könnte es klappen mit dem Regelunterricht.
In Marzahn-Hellersdorf zum Beispiel werden vermutlich alle Filter für drei Schulen gebraucht, an denen die Fenster „derart baufällig sind, dass sie zugenagelt sind“, sagt Stadtrat Gordon Lemm (SPD). Nur, wenn aus der Lieferung noch Geräte übrig blieben oder es weitere Gelder gebe, könnten auch andere Schulen bedacht werden (weitere Details im Leute-Newsletter meines Kollegen Ingo Salmen).
Dafür soll sich das Schulpersonal bald einfach selbst auf Corona testen können – laut Schulverwaltung werden dafür wöchentlich etwa 40 000 Tests benötigt (Q: Mopo). Na, hoffentlich läuft die Ergebnisübermittlung dann nicht so wie an einer Neuköllner Schule, wo Eltern offenbar folgenden Rat erhalten haben: „Bitte erklären Sie Ihrem Kind, dass es nicht sinnvoll ist, andere Schüler*innen über den positiven Test zu informieren. Dies führt zu unnötiger Verunsicherung der Schulgemeinschaft.“ Dem Virus gefällt das.