Gastronomen müssen auch für ihr Bargeld zahlen
Bares ist nicht immer Wahres. Unsere gestrige Meldung über einen Berliner Gastronomen, der keine Kartenzahlung mehr anbieten will, um die ab Januar wieder steigende Mehrwertsteuer auf Speisen aufzufangen, sorgte für viele Nachfragen. Auch Bargeld ist ja keineswegs umsonst: Die Einzahlung kostet Firmenkunden bei der Berliner Sparkasse pro Münzsack 10 Euro, für Scheine am Automaten werden 1,50 Euro fällig, am Schalter 2,50 Euro. Bei der Volksbank kostet die Bargeldeinzahlung am Automaten 2 Euro, an der Kasse 4 Euro. Bei Bargeldvolumen ab 50.000 Euro werden 0,5 Prozent des Betrages abgezogen, für Hartgeld beim Münzeinzahler sogar 8,5 Prozent. Billig wird man sein verdientes Geld also bei der Bank nicht los.
Was kostet dagegen ein mobiles Kartenterminal für Gastronomen? Milan Klesper, Gründer von Bezahlexperten.de, schickte uns dafür eine Beispielrechnung. Demnach kostet ein Gerät pro Monat 18 Euro, eine Transaktion weitere 7 Cent. Die zusätzlichen Gebühren schwanken je nach Zahlung mit Girocard (0,25 %), Debitkarte (0,89 %) oder Kreditkarte (1,19 %). Bei einem Kartenumsatz von 5000 Euro im Monat mit 100 Transaktionen und einer Aufteilung der Zahlungen (80 % Girocards, 10 % Debitkarten, 10 % Kreditkarten) käme man auf 45,40 Euro an monatlichen Gesamtkosten für die Annahme von Kartenzahlungen. Vielleicht ist kein Bargeld also nicht immer bar jeder Vernunft.