„Psychedelische Prozession“

Nachtrag I zur Meldung „Psychedelische Prozession“ (CP vom 10. und 14.02. ): Mit 5000 Euro finanziert der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ein Kunstprojekt, das „zwischen Stadtführung und psychedelischer Prozession schillert“ und „eventuell den Anschein einer Performance“ hat – nur berichtet werden sollte darüber nicht (vertrauliche Sitzung). Aber wegen einer inhaltlichen Beschwerde der Pressesprecherin hatten wir das Ding schon zweimal im Checkpoint (und aus gegebenem Anlass nun sogar ein drittes Mal). Jetzt bekam auch der CDU-Verordnete Timur Husein wegen eines Tweets zur Sache einen Rüffel von Bürgermeisterin Clara Herrmann – sie beschwerte sich beim BVV-Vorsteher Werner Heck über die „Vorkommnisse“ und mahnte mehr Verantwortung im Umgang mit „zum Teil sensiblen Informationen“ an. Andernfalls: Ordnungsgeld.

Tja, und während wir hier noch darüber rätseln, welcher Teil der Information über 5000 Euro aus einer öffentlichen Kasse für eine ebenso öffentliche psychedelische Prozession so sensibel ist, dass sie der Öffentlichkeit lieber nicht zugemutet werden soll, ist uns schon mal ein Name für das Projekt eingefallen: Streisand-Performance, frei nach dem berühmten gleichnamigen Effekt einer sich selbst vervielfältigenden Information, die lautstark unterdrückt werden soll.