Andreas Mühe im Hamburger Bahnhof
Noch hingehen – Fotografien von Situationen, die nie stattgefunden haben, weil sie gar nicht stattfinden konnten – das sind die Familienporträts von Andreas Mühe. In seinen „Mischpochen“ stellt er Menschen nebeneinander, die durch die Mauer oder den Tod gar nicht beisammen sein konnten. Dass diese Inszenierungen auch formal an eine Theaterbühne erinnern, erschließt sich aus Mühes Biografie: Sein Vater war der bekannte Schauspieler Ulrich Mühe, seine Mutter ist die renommierte Theaterintendantin Annegret Hahn. Die Porträtierten schneidet der Fotograf jedoch nicht einfach aus anderen Fotos aus – er ließ Puppen anfertigen, die er dann ablichtete. Die sollen am Ende zerstört werden. Zwar wird der Künstler wohl nicht selbst den Vorschlaghammer ansetzen. „Doch ich will bei der Zerstörung dabei sein“, sagt er. „Damit ich sehe, dass es erledigt ist. Ich habe ja ein ziemliches Monster geschaffen.“ Hamburger Bahnhof, Invalidenstraße 50-51, S-Bhf Hauptbahnhof, noch bis zum 11. August