und ein sonniges „Hallo“ von CP-Leser Stephan Marso aus Kroatien: „Ich lese meinen Checkpoint am Strand von Rovinj auf der Halbinsel Istrien, bei strahlendem Sonnenschein, einer leichten Brise, unter Grillengezirpe an der türkisblauen Adria. Was will man mee(h)r!“
Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de.
Sie waren wieder da: Insgesamt 5.000 Querdenker:innen und andere Corona-Verharmloser:innen haben am Sonntag trotz Demoverbot in unterschiedlichen Teilen Berlins protestiert. Masken- und Abstandsgebote wurden systematisch ignoriert, Absperrungen durchbrochen, Maskentragende angespuckt, Journalist:innen und Polizist:innen bedroht und angegriffen. Jörg Reichel, Berliner Landesgeschäftsführer der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion in Verdi, wurde von mehreren Demo-Teilnehmern geschlagen und getreten (Team Checkpoint wünscht gute Besserung!). Mindestens in Charlottenburg, Schöneberg und Kreuzberg herrschte auf den Straßen ein Stück weit Anarchie. In der U1 verabschiedeten sich zwei maskenlose „Querdenker“ mit „Heil Hitler“. Stadtweit wurden 600 Menschen vorläufig festgenommen.
Für den Tagesspiegel waren die Kollegen Sebastian Leber, Christoph Kluge und Julius Geiler vor Ort (alle Ereignisse können Sie hier im Liveblog nachlesen). Letzterer verabschiedete sich am Abend „etwas fassungslos“ von einem Tag, „an dem Berliner und Berlinerinnen in ihrer eigenen Stadt ständig angepöbelt und beleidigt wurden und Pressevertreter die meiste Zeit komplett auf sich allein gestellt waren“. Mehr noch: In einem Fall schützte ein Pressevertreter sogar einen auf sich allein gestellten Polizisten, der am Boden lag (Video hier). Was bislang fehlt, ist eine Gesamtstrategie. Eine politische Idee, wie man damit umgeht, dass da im Namen der „Liebe“ und „Freiheit“ einfach nur rumgehasst und an den Grundfesten unserer Demokratie gerüttelt wird. Sie sollte wehrhaft bleiben.
Stichwort Demokratie: Am heutigen Montag sind es noch genau 55 Tage bis zur Abgeordnetenhaus-Wahl. Wir haben das zum Anlass genommen, um mal bei den Spitzenkandidat:innen nachzuhaken, wie viele Termine sie (grob geschätzt) in den kommenden Wochen noch besetzen, um die Berliner:innen von sich zu überzeugen. Kai Wegner (CDU) hat „327 Termine im Kalender stehen“, Sebastian Czaja (FDP) 190. Bettina Jarasch (Grüne) wird „nach dem Start des ‚offiziellen Wahlkampfs‘ mit der Plakatierung ab dem 08.08. um die 120 Wahlkampf-Termine wahrnehmen“. Klaus Lederer (Linke) hat Stand jetzt „über 100“, Franziska Giffey (SPD) in dieser Woche „beispielsweise über 20 Termine geplant“ (z.B. Eis verteilen am Pankower Freibad). Die AfD zählt für Kristin Brinker insgesamt 20 Termine. Unisono verweisen alle darauf: In den kommenden Wochen kommt da noch mehr dazu.
Werfen wir an dieser Stelle doch gleich mal einen Blick in die Zukunft und auf ein Thema, das die diesjährige Wahl – neben der großen W-Frage – mitentscheiden könnte: das Klima. Es ist ein Julitag im Jahr 2065, das Thermometer zeigt 41 Grad, seit Tagen ist es nicht unter 25 Grad abgesunken. Tropische Nächte. Für die nächste Woche sind starke Regenfälle angesagt. Es bleibt schwül. Der Senat hat Kühlräume für Alte und Kranke geöffnet, die zu Hause keine Klimaanlage haben. Kein Quatsch, sondern eins von drei realistischen Szenarien, das Wissenschaftler:innen des Climate Service Centers Germany für Deutschland und Berlin entworfen haben. Die Studie zeigt: Bundesweit würde die Hauptstadt in Sachen Klimawandel, gerade, was Temperaturanstieg, Hitzeperioden und schwüle Tage betrifft, mit am härtesten getroffen.
Julius Betschka und Christian Latz haben sich in einem Klima-Schwerpunkt intensiv mit der Analyse beschäftigt. Die detaillierte Auswertung finden Sie hier (T+). Außerdem beschreibt Klimawissenschaftler Christoph Schneider, wie sich die Stadt verändern muss (u.a. plädiert er für die Randbebauung des Tempelhofer Feldes) und Berlins Spitzenkandidat:innen erklären, was Sie konkret tun wollen, damit unserer Stadt lebenswert bleibt (ebenfalls T+).
Zur lebenswerten Stadt gehört auch, dass sich der Mensch frei und sicher durch sie bewegen kann. Anlässlich der Fahrrad-Schwerpunkt-Kontrollen der vergangenen Woche hatte Berlins oberster Verkehrspolizist erklärt, dass bei den 17 Fahrradtoten im Jahr 2020 „zu einem großen Teil auch das Eigenverschulden unfallursächlich“ gewesen sei (CP vom Mittwoch). Dazu schreibt Sabine Speiser: „Ich bin die Witwe des Fahrradtoten vom Savignyplatz. Mein Mann Bernd Wissmann wurde – an der roten Ampel dieser 30er Zone stehend – von einem rücksichts- und hemmungslosen Fahrer eines 625 PS starken (wie absurd sind solche Geschosse in einer Stadt eigentlich?) mit mehr als 80 km/h getötet. Und ich fordere Sie auf, Herr Schattling, diese falsche Aussage ebenso öffentlich zu korrigieren, wie Sie sie in die Welt gesetzt haben.“ Die Verursachung der Unfälle sei „sehr viel komplexer“, die Antworten könnten „nicht einfach Ermahnungen für die Radfahrenden sein“. Am Savignyplatz, schreibt sie, „fehlen auch 1,5 Jahre nach dem tödlichen Unfall die Radarkontrollen für die Zone 30 und die Pop-up Radwege sind noch nicht verstetigt, sondern erneut in Diskussion“. Radfahrer:innen seien im Berliner Straßenverkehr „lebensgefährlich schutzlos“.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Deutschlands Jugendliche sollen trotz fehlender Stiko-Empfehlung ein Corona-Impfangebot bekommen. „Eine entsprechende ärztliche Aufklärung sowie eine ggf. notwendige Zustimmung der Sorgeberechtigten werden dabei sichergestellt“, heißt es in dem Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums, der voraussichtlich heute beschlossen wird.
Berlins Party-Park-Problem geht in die nächste Runde: In der Nacht zu Sonntag ist es erneut zu schweren Ausschreitungen rund um den 2.500 Menschen vollen James-Simon-Park gekommen. Messer und Macheten sollen eingesetzt, Polizist:innen und ein Rettungswagen mit Steinen und Flaschen beworfen worden sein. Mitte-Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) sieht rot und fordert (wie zuletzt SPD-MdA Tom Schreiber) ein nächtliches Zutrittsverbot für „einschlägige Grünanlagen“.
Die FDP muss jetzt stark sein: Der BER stellt Passagiere einer Umfrage zufolge zufriedener als einst Tegel. In den ersten Monaten erhielt der neue Flughafen die Note 1,9 (Tegel landete im letzten vollständigen Betriebsjahr bei 3,4). Könnte allerdings auch daran liegen, dass kaum wer fliegt (Q: dpa).
Die Straßen denen, die zu Fuß unterwegs sind oder Fahrrad fahren: Die Initiative „Berlin autofrei“ hat am Wochenende offiziell ihre erste Unterschriftensammlungsrunde für ein Volksbegehren zum innerstädtischen Autoverbot beendet. 30.000 bis 40.000 Unterschriften sollen zusammengekommen sein. Mindestens 20.000 (gültige) werden gebraucht.
Politik muss draußen bleiben: Der Nordostdeutsche Fußballverband hat Tennis Borussia Berlin Trikotwerbung durch den gemeinnützigen Opferfonds CURA untersagt (der Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt unterstützt). Die Begründung: Die Werbung stehe „im Gegensatz zur satzgemäßen politischen und konfessionellen Neutralität des Sportverbandes“. Außerdem habe man „die Sorge, dass sich eine bestimmte Gruppe von Personen durch die Werbung provoziert fühlen könnte“. Ein Spiel dauert 90 Minuten. Der Ball ist rund. Und mit diesem Satz katapultieren sich die Sportfunktionäre ins (rechte) Abseits.
Wer in Berlin lebt und Deutsche(r) werden will, muss warten. Je nach Bezirk unterschiedlich lang. Am schnellsten bearbeiten Treptow-Köpenick (3 bis 6 Monate), Mitte (4 Monate), Lichtenberg und Spandau (jeweils 6 Monate) die Einbürgerungsanträge. Am längsten dauert‘s in Steglitz-Zehlendorf (16 bis 20 Monate) und Pankow (18 bis 24 Monate). Allein für die Eingangsbestätigung braucht Pankow bis zu sechs Monate. Zum Vergleich: In Treptow-Köpenick dauert das ein bis drei Tage (Q: Anfrage Cornelia Seibeld / MdA CDU).
Insgesamt 516 Menschen wurden im ersten Halbjahr 2021 aus Berlin abgeschoben (im Vergleichszeitraum 2020 waren es 299). 14.980 weitere ausreisepflichtige Ausländer:innen halten sich nach offiziellen Zahlen in der Hauptstadt auf. Bei fast 20 Prozent ist die Herkunft „unklar“.
Zu guter Letzt noch ein Hoch auf Zollhund Rosko: Bei der Kontrolle eines Pkw auf der BAB 11 fand der acht Jahre alte Schäferhund 118 Gramm Crystal Meth in einer Reisetasche. Nicht sein erster Fund: Seit 2015 hat er bereits in 323 Fällen insgesamt 24,8 kg Betäubungsmittel erschnüffelt. Woauw.
Zitat
„Ben Wagin stellte sich vor jeden Baum, so wie sich im Krieg in Pommern ein Baum vor den damals 14-jährigen Jungen stellte, um die Kugeln aufzuhalten. Die Erfahrung des verbrecherischen Kriegs hat ihn geprägt. So sollte es nie wieder sein.“
Gerd Nowakowski (und andere Autoren) erinnern sich im Tagesspiegel an Berlins liebenswertesten Anarchisten
Tweet des Tages
Volksentscheid Berlin menschenfrei – für eine lebenswertere, nachhaltige Stadt.
Stadtleben
Stadt – Man zücke die Manolos: Wir mäandern zum Buchstaben „M“! Schwindelerregend hohe Heels – nicht nur in astronomischen Preisklassen – wollen in zwei Wochen im Berliner Norden zur Schau getragen werden. Doch nicht beim gediegenen Samstagsspaziergang, sondern gar im flotten Laufschritt: Beim ersten Reinickendorfer Pumps-Race flitzen modische Mutige quer über den Franz-Neumann-Platz. „Drag up“, appelliert der Rennmeister „Regenbogen Reinickendorf e.V.“ und bittet um möglichst mondäne Laufmontur, einzige Vorgabe: ein spitzer, sieben Zentimeter hoher Absatz. Wer sich auf die Highheels wagt, sichert sich noch fix einen Startplatz – losgebraust wird am 14. August zwischen 15 und 20 Uhr, Teilnahme und Streckenbesuch sind kostenfrei. Hals- und Beinbruch!
Land – Reifen aufgepumpt? Stets dem weißen Mönchsschild folgt, wer den Mönchsradweg erradelt: Vom barocken Kloster Neuzelle hinauf ins ferne Müllrose und wieder zurück führt die Strecke durch Oderauen und Bachtäler, stets auf Zisterzienser-Fährten. Die 100 Kilometer lange Tour windet sich an gleich fünf Mühlen und noch viel mehr Waldseen vorbei, an Kanälen und wunderbar piefigen Dörfern – unterwegs nächtigen Müde auf abgelegenen Zeltplätzen. Eine Tourenkarte finden Sie unter diesem Link: munteres Strampeln.
Gewässer – Die Fluten des Scharmützelsees mögen kein „M“ im Namen tragen, wohl aber die modrige Masse an ihren Ufern: In randgefüllten Kupferwannen fläzen sich Besucher hier im Moor – freiwillig! Für die Moorbäder in Bad Saarow schaufelt die ansässige Therme aus den örtlichen Moorwiesen frischen Morast, der so manch Zipperlein den Kampf ansagen soll. Nach dem heißem Matschbad springen Gäste geradewegs ins angrenzende Seewasser, um auch die letzten Schlammkrümel aus den Ohren zu verbannen – wer mag, dreht noch eine Runde um Dorf und Sumpf („Da kommt das her?!“). Ein Spa-Moortrog ist ab 50 Euro zu besetzen, fürs luxuriöse Mondscheinbad werden schlappe 500 fällig: zur Buchung bitte hier entlang.
Tiere – 100 Kilometer nordöstlich von Berlin wird es wild, richtig wild. Otter, Nattern, Eisvögel und gar Elche besiedeln das Delta des Unteren Odertals: Direkt an der polnischen Grenze schlängeln sich sich hunderte Flussarme durch weite Feuchtwiesen, in denen allein 284 Vogelarten hausen. Eine Basis für Nationalpark-Streifzüge ist das winzige Mescherin (Einwohner: 820) – hier beginnen gleich mehrere Wanderwege und Kanurouten, die zur Odersafari rufen. Ganzer Stolz des Dorfs ist der einem Kranich nachempfundene Aussichtsturm am Ortseingang, von dem im Herbst tausende Zugvögel bestaunt werden können. Der Aufstieg lohnt jedoch auch im August – mehr Infos zum Park lesen Sie hier.
Familie – Meisterhafte Musikanten ziehen dieser Tage ins prunkvolle Konzerthaus: Noch bis zum 15. August lädt das Young Euro Classic-Festival auf die begehrten Zuschauerränge – oder an die Freiluft des Gendarmenmarkts, auf den gleich fünf der Jugendkonzerte übertragen werden. Zu Gast sind in diesem Jahr Orchester aus Portugal, Rumänien, Schweden oder Kuba („Mozart y Mambo“), die sich von Beethoven bis „Game of Thrones“ quer durch die Epochen fiedeln. Saaleinlass gibt es coronakonform nur mit 3G-Nachweis und Maske, die Konzerteinführungen finden modern per Podcast statt. Letzte Karten erhalten Sie auf der Festivalwebsite oder beim Checkpoint: Für das Gastspiel des niederländischen Ensembles „Jong Metropole“ am 10. August um 20 Uhr – Jazz und Filmtracks stehen auf dem Programm – haben wir 3x2 Tickets ergattert. Wer möchte hin?
Genuss – Streetfood für herrlich ausschweifende Stadtschwärmernächte ist derzeit in der Torstraße 134 zu finden: Am Rande des Rosenthaler Platzes hat der Mani Market seine Tore zum Hauptstadttrubel aufgestoßen. Statt kostspieliger High Cuisine serviert das Pop-Up des noblen Mani Restaurants (gleich nebenan!) israelische Straßenküche, die in erschwinglichen Happen daherkommt – tellerweise Hummus, Sabich und Aubergine verkosten die Gäste ab neun Euro, Spritz und Mule kommen für denselben Preis dazu. Sandwiches, Platten und Salate kredenzt der Markt stilgemäß leger an Biertischen aus Getränkekisten und hipsterschicken Palettentürmen. Geöffnet ist montags bis samstags ab 17 Uhr, wenn es denn das Wetter erlaubt – zur Reservierung klicken Sie hier.
Soundtrack des Tages – Die fiebrig-lyrischen Liebeswirren des Shakespear’schen Dramas vertonte Mendelssohn mit buchstäblich traumwandlerischer Sicherheit: Für die flimmernd hitzige Ouvertüre des „Midsummer Night’s Dream“ klicken Sie sich hier entlang.
Berlins Spitzenkandidat:innen-Check
5 x 1: Bis zur Abgeordnetenhauswahl stellen wir den Spitzenkandidat:innen von CDU, FDP, Grüne, Linke und SPD jede Woche eine Frage, die sie mit nur einem Foto beantworten dürfen. Diese Woche: Was tun Sie gegen Verdrängung? Franziska Giffey (SPD) liefert das erste Bild.
Foto: SPD Berlin
>Berlin heute
Verkehr – Steglitzer Damm (Steglitz): Sperrung zwischen Bismarckstraße und Munsterdamm in Richtung Attilastraße, Fußverkehr frei. Umleitungen sind ausgewiesen (bis Ende September).
Zehrensdorfer Straße (Mariendorf): Zwischen Sänitsstraße und Rigistraße ist für beide Richtungen nur eine gemeinsame Spur befahrbar (bis Anfang September).
Straße des 17. Juni (Tiergarten): Aufgrund einer Demonstration kommt es zwischen Großem Stern (inklusive) und Brandenburger Tor zu Sperrungen und Verkehrseinschränkungen (9-16 Uhr).
Kreuzberg – Mitte: Zwischen 17 und 18 Uhr rollt ein Fahrradkorso vom Kottbusser Tor durch die Innenstadt bis zum Alexanderplatz.
Wannsee: Auch hier ist am Mittag ein Fahrradkorso angemeldet: Die Demonstrierenden strampeln von der Glienicker Brücke über Charlottenburg bis zur Invalidenstraße, es kann zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.
BVG: Um den S-Bahnhof Adlershof finden Arbeiten statt – daher kommt es zu Fahrplanänderungen der Tramlinien 61, 62 und 63. Die Tram 61 verkehrt zwischen Rahnsdorf/Waldschänke und Betriebshof Köpenick, die Linie 63 fährt zwischen Rahnsdorfer Straße und Betriebshof Köpenick und übernimmt Verstärkerfahrten der Tram 62.
Demonstration – Unter dem Motto „Das Jahr der Freiheit und des Friedens – Das Leben nach der Pandemie“ protestieren 10.000 Querdenker auf der Straße des 17. Juni (9-16 Uhr). Auf dem Potsdamer Platz versammeln sich 1000 Personen unter dem Titel „Freies Leben, freie Liebe!“ (10-21 Uhr). „Für eine konsequente Klimaschutzpolitik“ demonstriert „Berlin4Future“ auf dem Alexanderplatz, es werden 200 Teilnehmende erwartet (18-20 Uhr). 100 von ihnen rollen im Rahmen einer Fahrraddemo vom Kottbusser Tor bis zur Kundgebung (17-18 Uhr). Anlässlich des 77. Jahrestags der Ermordung von fast 4000 Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau kommen 150 Personen zu einer Gedenkveranstaltung am Sinti-und-Roma-Denkmal am Simsonweg zusammen (20-21.30 Uhr, angemeldet durch die „Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas“). Zum Gedenken an die „Genozide von Shingal 2014“ demonstrieren 50 Teilnehmende auf dem Pariser Platz (19-22.30 Uhr).
Gericht – Der Prozess gegen Clanchef Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder um mutmaßliche Straftaten wie versuchte schwere räuberische Erpressung und Freiheitsberaubung zum Nachteil von Rapper Bushido geht nach einer mehrwöchigen Pause weiter (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 500).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Wolfgang Albers (71), für die Linke im AGH / Annemarie Bienemann (73), „Meine lieben Eltern, habt Dank, dass ich euer Wunschkind werden durfte!“ / Hannelore Bode (80), Sopransängerin / Rüdiger Grube (70), Manager, ehem. Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn AG (2009-2017) / „Hildegard Sonnenschein, der fantastischen Präzisionslegerin und umsichtigem, liebevollen Herz von boule devant berlin e.V.: alles, alles Liebe zum Geburtstag nach Frankfurt!“ / Florian Stetter (44), Schauspieler / Professor Dr. Manfred Wilke (80), Soziologe und Historiker, langjährige Leiter des SED-Forschungsverbundes an der Freien Universität / Nachträglich: „Mein Mann Elko Wichmann feiert Sonntag seinen 80. Geburtstag. Alles Liebe und beste Gesundheit wünschen Thorsten, Volker, Oliver und Ehefrau Christa Korn-Wichmann“
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Vladimir Alexi-Meskhishvili, * 2. März 1941, Professor em. und Facharzt für Kinderherzchirurgie / Michael Blanke, * 8. September 1942 / Prof. Dr. Sonja Günther, * 6. Februar 1937 / Klaus Thiele, * 3. November 1938 / „Unsere Freundin Julia Wiesinger (* 10. Juli 1949) ist nach schwerer Krankheit für alle unfassbar, plötzlich und unerwartet am 24. Juli gestorben.“
Stolperstein – Bertha Gutmann (Jg. 1899) wohnte wie Levy Gutmann (Jg. 1897) in der Barnimstraße 18 in Friedrichshain. 1939 flohen beide nach Belgien, wo sie zu einem nicht bekannten Zeitpunkt im SS-Sammellager Mecheln (Mechelen/ Malines) interniert wurden. Am 31. Juli 1943 deportierten sie die Nationalsozialisten von Belgien nach Auschwitz – heute vor 78 Jahren wurde Bertha Gutmann dort ermordet. Auch Levy Gutmann wurde in dem Konzentrationslager getötet, sein Todesdatum ist unbekannt.
Encore
Insgesamt 19 Berlins zählt Kolumbien. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf das 3.500 Meter hoch gelegene Berlín im Departamento de Santander. Laut Wikipedia ist eine Tankstelle für den Transitverkehr „das Wichtigste an dem Ort (…), da die Hochgebirgs-Landschaft mit der extrem kurvenreichen Nationalstraße 66 den Spritverbrauch sehr in die Höhe treibt“. Inzwischen soll es allerdings auch drei Restaurants, ein Hotel und eine Polizeistation geben. Außerdem steht aktuell eine drei Hektar große Zwiebel- und Kartoffelfarm zum Verkauf. „Der Hof verfügt über eine eigene Mineraltrinkwasserquelle und liegt an einem Fluss voller Forellen“, heißt es in dem Inserat. „Das Haus ist gemütlich und verfügt über ein Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer, eine Küche und ein Badezimmer.“ Kostenpunkt: 65.000 Dollar. Berlin kann auch günstig.
Wertvolle Zeit in diesen Checkpoint investiert haben Lotte Buschenhagen (Stadtleben) und Kathrin Maurer (Frühschicht). Morgen serviert Ihnen hier Julius Betschka die neuesten Nachrichten. Machen Sie's gut.
Ihre Ann-Kathrin Hipp