ja, auch heute erwartet uns ein nass-kalter Märztag in diesem nicht enden wollenden Winter. Doch vielleicht hilft Ihnen diese Meldung gegen den Blues: Die Nasa hat herausgefunden, dass in 23 Jahren (am Valentinstag 2046) mit „niedriger Wahrscheinlichkeit“ ein Asteroid von der Größe eines 50-Meter-Schwimmbeckens auf die Erde kracht. Da wird doch plötzlich auch ein grauer Tag wie dieser zu einem, den man richtig genießen sollte. Also stürzen wir uns mit offenen Armen hinein und starten mit einem Blick auf die wichtigsten Meldungen aus Berlin.
Gleich zum Start der Koalitionsverhandlungen hatten die Spitzen von CDU und SPD am Donnerstag ordentlich was zu präsentieren: Das 29-Euro-Ticket bleibt, die Verwaltungsreform soll nach den rot-grün-roten Eckpunkten durchgezogen werden. Andere große Brocken standen dafür erwartungsgemäß noch nicht auf der Tagesordnung. Umso mehr interessiert uns daher ein Blick auf den gestrigen Speiseplan. Wo steuert Schwarz-Rot mit Berlin hin? Das Checkpoint-Orakel deutet es aus dem Koalitions-Menü:
Am auffälligsten ist zunächst, was fehlte: Mettbrötchen und Currywurst sucht man auf den Tischen vergeblich. Ganz klar, CDU und SPD wollen nicht als reines Stadtrand-Bündnis daherkommen! Um auch in der Innenstadt anschlussfähig zu sein, gibt’s für die Verhandler als Snacks stattdessen Tartelettes mit Avocado und Limette oder italienisches Gebäck.
Fraglich bleibt, ob das reicht. Lasagne Bolognese und Pizza-Stücke („ein bisschen trocken“ heißt es aus Verhandlungskreisen) zum Lunch klingen jedenfalls noch nicht nach Neustart. Wobei ja viele Berliner erstmal froh wären, wenn die Basics in der Verwaltung klappen würden. Sprich: Vor dem Gourmet-Erlebnis kommt das Satt-werden. Die Chance darauf haben sich CDU und SPD am Donnerstag zumindest noch nicht verbaut. Und so viel können wir für die Speisepläne der kommenden Wochen schon vorwegnehmen: Ans Eingemachte geht es mit Sicherheit auch noch.
Dass die Berliner nicht nur kritische Esser sondern auch kritische Bürger sind, beweist das Ergebnis unserer Checkpoint-Umfrage: Eine Mehrheit von 52,8% der Befragten spricht sich gegen eine schwarz-rote Koalition aus (Pro 44,6%, Rest unentschieden, 6139 Teilnehmer). Mit 42,9% traut eine hauchdünne Mehrheit dafür CDU-Chef Kai Wegner das Amt des Regierenden zu (Nein: 42,3%). Damit das wirklich was wird, noch ein Tipp, welche Aufgaben für die Checkpoint-Leser die höchste Priorität haben: Schaffung von bezahlbarem Wohnraum (74%), die Verwaltungsreform (70%) und die Verbesserung des Umwelt- und Klimaschutzes (48,7%).
Dass sich die grüne Noch-Fraktionsvorsitzende Silke Gebel freiwillig zurückzieht und Platz macht für Bettina Jarasch, lief nach Checkpoint-Informationen weit weniger harmonisch, als es die Grünen gerne verkaufen möchten. Es ist das Ergebnis eines internen Machtkampfs. Gebel wollte sehr wohl ihren Posten behalten. Als die Mitglieder des Realo-Flügels der Fraktion am Dienstag abstimmten, ob sie oder Jarasch den Vorsitz bekommt, lautete das Ergebnis: unentschieden. Erst nach weiteren Gesprächen und einiger „Überzeugungsarbeit“ habe Gebel zurückgezogen, heißt es aus der Fraktion. Während manche Gebel Führungsschwäche attestieren, fragen sich andere, warum die zweimal gescheiterte Spitzenkandidatin Jarasch nochmal ein Spitzenamt bekleiden soll.
Doch wo sitzt Jarasch bei der konstituierenden Sitzung des Abgeordnetenhauses nächste Woche überhaupt? Als Noch-Senatorin auf der Senatsbank oder als neue Oppositionsführerin unter den Abgeordneten? Die Grünen wissen es selbst noch nicht. „Das klären wir gerade noch“, sagte ein Fraktionssprecher dem Checkpoint.
8:30 Uhr Donnerstagmorgen, die Tram M4 bleibt in der Bernhard-Weiß-Straße kurz vor dem Alexanderplatz stehen. „Liebe Fahrjäste, der Alexanderplatz is ma wieder jesperrt. Et jeht hier erstma nich weiter.“ Was war diesmal los? Nun, der U-Bahn-Ärger am Alexanderplatz reicht dem französischen Konzern Covivio offenbar nicht mehr. Jetzt stören die Hochhausarbeiten des Unternehmens auch noch den Tramverkehr. Am Donnerstagmorgen touchierte ein Kranhaken die Oberleitung (Foto hier). Folge: Der Strom musste abgestellt werden, die Straßenbahnstrecke wurde von der BVG zeitweise gesperrt – und hunderte Fahrgäste durften zu Fuß ihren Weg zum Alex fortsetzen. Stimmung: pas amusés.
Gute Nachrichten dafür aus der Berliner Verwaltung: Während Frauen in Berlin zehn Prozent weniger verdienen als Männer (Unterschiede in der Art der Jobs nicht berücksichtigt), ist die Gender-Pay-Gap in der Hauptverwaltung des Landes geschlossen. Frauen verdienen pro Monat 27 Euro, also 0,6 Prozent mehr als Männer. Bei Teilzeit-Beschäftigten fällt der Gehaltsunterschied zugunsten der Frauen mit 1,2 Prozent sogar etwas größer aus, teilt die Senatsverwaltung für Gleichstellung auf Anfrage von Bahar Haghanipour (Grüne) mit. Ein großes Aber gibt’s trotzdem: Frauen arbeiten mehr als viermal so häufig in Teilzeit wie Männer.
Und gleich nochmal Gleichstellung: In Berlins Schwimmbädern werden ab sofort keine Unterschiede mehr zwischen den Geschlechtern gemacht. Ob Frau, Mann oder diverse Person, jeder kann nun „oben ohne“ schwimmen. Galt zwar grundsätzlich schon vorher. Doch Frauen, die bislang ihre freie Brust zeigten, liefen Gefahr, bei Beschwerden anderer Gäste vom Bäderpersonal zurechtgewiesen zu werden. Damit ist’s nun vorbei. „Der Grundsatz der Gleichheit steht hier über anderen Rechten – zum Beispiel dem Recht der Religionsfreiheit“, heißt es in einer neuen Handreichung der Berliner Bäderbetriebe (BBB). „Was handelsübliche Badebekleidung ist, war 1950 anders als heute“, sagt BBB-Chef Johannes Kleinsorg. „Unser Weg ist Toleranz.“ Und was denken Sie?
Mit einem Tagesspiegel Plus-Abo lesen Sie heute diese Texte:
+ Strategen, Skeptiker, Störenfriede: Sie entscheiden, wo Berlin künftig hinsteuert. Das sind die wichtigsten Koalitions-Verhandler von CDU und SPD.
+ Mit diesen fünf Gehirn-Tricks wird das Leben besser: Wie glücklich wir mit uns selbst und anderen sind, hat mit Denkroutinen zu tun. Und die können wir ändern. Das ist gar nicht schwer und lohnt sich.
+ Wie Coca-Cola Edeka zu höheren Preisen zwang: der Getränkekonzern lieferte sich einen heftigen Streit mit dem Lebensmittelhändler. Nun erklärt der Abfüller, wie er sich durchgesetzt hat.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Wir blicken auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine: Die russischen Raketenangriffe in der Nacht zu Donnerstag haben in mehreren Regionen der Ukraine erheblichen Schaden angerichtet. In Lwiw und Cherson wurden Zivilisten getötet. In mehreren Städten fiel infolge des Angriffs der Strom aus. Zwischenzeitlich war offenbar auch das Atomkraftwerk Saporischschja von der regulären Stromversorgung abgeschnitten. Angaben aus Kiew zufolge wurden insgesamt 81 Raketen abgefeuert, darunter auch 6 Hyperschallraketen vom Typ „Kinschal“.
Alle aktuellen Ereignisse können Sie in unserem Live-Blog (hier) und auf unserer Live-Karte (hier) verfolgen. Spenden für die Ukraine in Not können Sie weiterhin hier.
In Hamburg sind bei einer Schießerei bei einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas am Donnerstagabend mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Zur genauen Zahl der Opfer und Hintergründen der Tat machte die Polizei zunächst keine Angaben.
Regelmäßige Checkpoint-Leser wussten über die Pläne schon Bescheid, nun ist es offiziell: Ute Bonde, bislang Geschäftsführerin bei der BVG-Projekt GmbH wird neue Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB). Eine Option weniger gibt es damit für Kai Wegner. Er hatte Bonde schon vor der Wahl 2021 als potenzielle Verkehrssenatorin in sein Team geholt.
Die Berliner Juso-Vorsitzende Sinem Taşan-Funke hat am Donnerstag ein gegen sie gerichtetes, rassistisches und frauenverachtendes Drohschreiben auf Twitter öffentlich gemacht (Foto hier). Der Brief enthielt weißes Pulver und die Aufforderung „Verpiss dich dort, woher du kommst!“ Solidarität mit ihr und allen anderen Politikern, die wegen ihres Einsatzes für die Demokratie bedroht werden. Und ein Hinweis an den Verfasser: Taşan-Funke kommt aus Tempelhof.
Muva, der neue Rufbus der BVG im Berliner Osten fährt noch ziemlich unterm Radar. „Die Nutzungszahlen sind bisher deutlich geringer als erwartet“, schreibt die Senatsverkehrsverwaltung in einem ersten Zwischenbericht ans Abgeordnetenhaus – dabei verzichtete der im Dienst der BVG agierende Betreiber Via sogar monatelang auf den Zuschlag von 1,50 Euro je Fahrt. Nutzer konnten sich also umsonst zum Bahnhof oder von dort nach Hause chauffieren lassen. Trotzdem: Die Zukunft des ÖPNV holt in der Gegenwart noch kaum jemanden ab.
Es hat etwas Tröstliches: Man kann die mächtigsten Menschen der Welt persönlich kennen, doch vor Berlins Verwaltungsproblemen sind alle gleich. So kämpft der frühere Chef der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger gerade darum, seinen Personalausweis verlängern zu lassen. „Natürlich nirgends Termine, in ganz Berlin. Was tun?“, schreibt er auf Twitter. Rat weiß Pioneer-Chefredakteur Michael Bröcker: „Ich habe einen Trick. Zum Bezirksamt Zehlendorf gehen, an den Info-Schalter hinten rechts, der nette Herr darf auch kurzfristig Termin vergeben. Und betteln. Ich hab‘s so geschafft.“ Gleich mal selbst notiert.
Da liest Checkpoint-Leser Ralph M. schon unseren Newsletter und ist trotzdem überrascht, wie wenig in Berlins Verwaltung digital geht. M., der frisch aus Hamburg zugezogen ist, ließ sich von unserer Meldung verleiten, dass Anwohnerparkausweise in Berlin jetzt digital beantragt werden können. „Ich hatte die Meldung aber nur überflogen und jetzt erst im Selbstversuch realisiert, dass hier tatsächlich nur die Antragstellung gemeint war. Der Ausweis selbst wird umständlich hergestellt und ist erst in drei Wochen fertig.“ Klassischer Berlin-Anfängerfehler. M. will das nicht gelten lassen und verweist nach Hamburg, wo „der komplette Prozess bis zur Erstellung(!) und dem Ausdruck des Ausweises online nur maximal zehn Minuten Zeit kostet“. Aber als Hauptstadt von anderen Städten lernen? Darauf können echt nur Berlin-Anfänger kommen.
„Sandmann, lieber Sandmann, warum ist es eigentlich noch nicht so weit?“, fragt der Abgeordnete Kristian Ronneburg (Linke) die Senatskanzlei zur Aufstellung einer Skulptur eben jenes kleinen Männchens. „Seitens des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf sind alle Voraussetzungen geschaffen worden: dazu gehören ein Vertrag, eine Verständigung mit der unteren Denkmalbehörde über den Standort und die Zustimmung, die Skulptur aufzustellen“, weiß die Senatskanzlei zu berichten. Stehen soll die Statue nun im Rondell auf dem Ullrichplatz in Mahlsdorf. Nur ab wann? Keine Aussage. Wir werden wohl noch ein paar Nächte drüber schlafen. Michael Wiedemann, der Initiator des Denkmals, lädt jedenfalls am 14.März zur großen Aufstellungsfeier ein. Los geht's zusammen mit Bürgerinitiative und dem Verein Lyra um 13Uhr.
Jetzt wird’s musikalisch. Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf will 4 Akkordeons kaufen. Gespielt wird damit bestimmt Hintergrundmusik für entnervte Bürger. Die können schließlich von langen Wartezeiten beim dortigen Standesamt ein Lied singen.
Jaja, „this is SO berlin!“ kann keiner mehr hören. Hier ist aber ein videogewordener Fiebertraum vom S-Bahnhof Warschauer Straße, der ist WIRKLICH SO Berlin, ey. Grüße an den Filmer und seine Statisten!
Klar, Brandenburg ist schön. Aber dass der Ansturm bei der Verlosung unseres neuen Brandenburg-Magazins gestern so groß wäre, hätten wir auch nicht gedacht. Für alle, die leer ausgegangen sind, deshalb nochmal der Hinweis: Das neue Heft „Tagesspiegel unterwegs – Brandenburg“ gibt es für 10,80 Euro überall da, wo es Zeitschriften gibt, oder versandkostenfrei im Tagesspiegel Shop.
Zitat
„Ich weiß nicht, ob das so normal ist, bei der ersten Runde von Koalitionsverhandlungen.“
Berlins CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzender Kai Wegner, nachdem er eine Reihe von Einigungen mit der SPD gleich zum Start der Koalitionsverhandlungen präsentieren konnte.
Tweet des Tages
Die einzigen, die es noch nicht geschafft haben, den #Weltfrauentag für sich zu instrumentalisieren sind - wenn ich mir die Rosen von Parteien, Rabattcodes von Unternehmen und das Gelaber von Typen von gestern so anschaue - die Frauen.
Stadtleben
Essen & Trinken – Ein ordentliches Dinner zwischen Anhalter Bahnhof und Potsdamer Platz zu finden, ist eine ewige Qual – wir sprechen aus Erfahrung. Wie gut, dass das Berta seine Türen aufgestoßen hat: Seit Ende Dezember serviert das riesige, Instagram-schicke Restaurant in der Stresemannstraße 99 israelisch-levantinische Küche abseits von Hummus und Sabich. Auf dem Menü stehen nicht zuletzt Baba Ghanoush-Crème Brulée, Tomaten-Roastbeef und Muschel-Teigtaschen – wer es eilig hat, bestellt das herrlich fluffige Kubaneh-Brot und einen Teller scharfer Paprikaschoten. Die gustieren Gäste bei hyperästhetischem Interieur aus Marmor, Fliesen und vielen Bilderrahmen. Checkpoint-Empfehlung: Reservieren! 18-23 Uhr, S-Bhf Anhalter Bahnhof
Berlinbesuch nach New York mitnehmen – ganz ohne Flugzeug, natürlich. Seit letzter Woche zeigt das Bröhan-Museum in Charlottenburg Werke des Fotografen Andreas Feininger: Mitte des 20. Jahrhunderts lichtete der Künstler beeindruckende Szenen der amerikanischen Großstadt ab. Von Kindern in der Lower East Side bis zur Lunch Hour in der 5th Avenue fing Feininger atmosphärische Bilder ein, die heute zu den Klassikern der Fotografie zählen. In der Schlossstraße 1a hängen bis zum 28. Mai 90 seiner Werke – geöffnet ist Di-So von 10-18 Uhr, Tickets erhalten Sie für 8/5 Euro. S-Bhf Westend
Neu in Charlottenburg ist in wenigen Tagen das Musical „Romeo und Julia“ – Die Komponisten des Stücks „Ku’damm 56“ haben Shakespeares Teenie-Tragödie neu adaptiert. Die Texte bleiben die gleichen (in deutscher Übersetzung), sind aber mit Pop-Musikstücken durchsetzt – nicht zuletzt mit dem Rosenstolz-Song „Liebe ist alles“. Ab und zu hat das Team das Stück zudem sanft modernisiert: Etwa die Rolle Mercutios, der als romantischer Nebenbuhler Julias herausgestellt wird. Am Donnerstag, dem 16. März, beginnen die Previews des Stücks im Theater des Westens – und wir haben gleich zum ersten Termin 5x2 Plätze für Checkpoint-Abonnenten ergattert. Los geht’s ab 19.30 Uhr: Wer hin möchte, schreibt eine E-Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Karten sichern – Wer mehr Nervenkitzel im Leben braucht, möge sich morgen in die Ufa-Fabrik begeben: Hier spielt die „Lauscherlounge“ ein Live-Horrorhörspiel à la „Blair Witch Project“. „Das Lufer Haus – Die verschollenen Aufnahmen“ folgt einem parapsychologischen Forscherteam, das sich in ein berüchtigtes Spukhaus wagt und dort verschwindet. Einziges Zeugnis der Expedition sind gefundene Tonaufnahmen, die die Ereignisse schaurig dokumentieren. Wer im Saal die Augen schließt, kriegt gruseliges Kopfkino serviert – wer sie offen hält, blickt hinter die Kulissen eines Hörspiels. Los geht’s morgen um 20 Uhr, Restkarten erstehen Sie an der Abendkasse oder für umme bei uns: Wir verlosen 2x2 Karten.
Grübelstoff – Die Premiere des neuen Dauerstücks im Theater des Westens, „Romeo und Julia“, naht. Grund für einen Blick in Ihre ganz persönliche Berliner Theaterhistorie: Was war das beste Bühnenstück, dass Sie in der Hauptstadt jemals sehen durften – und haben Sie jemals eine Aufführung zur Pause verlassen?
Berlin heute
Verkehr – S-Bahn: Die Linien S1 und S8 sind von 22 Uhr bis Montagmorgen (1.30 Uhr) zwischen Frohnau bzw. Mühlenbeck-Mönchmühle und Birkenwerder unterbrochen, zum Ersatz fahren Busse. Auf den Strecken der S41, S42, S45, S46 und S47 fahren in derselben Zeit keine Züge zwischen Hermannstraße und Halensee, zwischen Halensee und Westend verkehren nur die Linien S41 und S42. Bitte steigen Sie auch hier auf den Ersatzverkehr um.
Regionalverkehr: Der FEX fällt von 20.15-6.15 Uhr zwischen Berlin-Gesundbrunnen und Berlin Südkreuz aus. Zwischen 21 und 0.15 fährt der RE5 nicht zwischen Berlin-Gesundbrunnen und Berlin Südkreuz. Die RB10 fällt von 20.30-23.30 Uhr zwischen Berlin-Jungfernheide und Berlin Südkreuz aus. Bitte nutzen Sie jeweils die S-Bahnen.
Demonstration – Heute sind neun Demos angemeldet (Stand: 9.3., 14 Uhr), u.a. „Tibet, wir sind bei dir! Demonstration zum Jahrestag des Aufstandes in Tibet“, 60 Teilnehmende, „Tibet Initiative Deutschland“, Auswärtiges Amt bis Chinesische Botschaft (14-16 Uhr)
„Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht“, 50 Personen, Kirchstraße (8.15-9.15 Uhr)
„Blockade Berg-Karabachs/Arzachs beenden“, 50 Menschen, „Theo Phanu Club Germany“, Platz der Republik (16.30-18.30 Uhr)
Sonnabend – Am Sonnabend sind 15 Demos angemeldet, u.a.„Kundgebung zum Volksentscheid Berlin 2030 Klimaneutral“, 613 Personen, „Klimaneustart Berlin“, Nollendorfplatz (15-17 Uhr)
„Weltweite Kundgebung zur Verurteilung der Giftanschläge an iranischen Schulen und zur Solidarität mit den betroffenen Familien und der Freiheitsbewegung im Iran“, 500 Teilnehmende, „Echo Iran“, Platz des 18. März bis Pariser Platz (13.30-16.30 Uhr)
„Kazaguruma-Demo zum 12. Jahrestag von Fukushima: Keine Strahlende Gefahr mehr – weder von AKW noch von Atombomben“, 150 Menschen, „Naturfreunde Berlin“, Pariser Platz bis Bebelplatz (12-16 Uhr)
Sonntag – Am Sonntag sind fünf Demos angemeldet, u.a. „Newroz Kundgebung für Erdbeben Solidarität mit den Opfern des Erdbebens in Kurdistan und Türkei“, 2000 Teilnehmende, Oranienplatz (12-19 Uhr)
„Laut gegen Hunger“, 53 Personen, „The One Campaign gGmbH“, Platz der Republik (14-14.45 Uhr)
„Unterstützung der friedlichen algerischen Revolution hin zu einem demokratischen Staat“, 10 Menschen, Pariser Platz (14-17 Uhr)
Gericht – Ein 30-Jähriger muss sich wegen Zwangsprostitution und Zuhälterei verantworten. Er soll sexuelle Dienste einer damals 17-Jährigen im Internet angeboten und für die Jugendliche fast täglich Termine mit Freiern organisiert haben. Die Hälfte der Erlöse habe er für sich behalten (10.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 129).
Zu Gast im Bundeskanzleramt ist die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde. Im Schloss Bellevue wird der Präsident der Republik Malediven, Ibrahim Mohamed Solih, empfangen.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Bülent Akıncı (56), Filmregisseur, Produzent und Drehbuchautor / Gerhard Friedrich (75), Politiker, ehemals für die CSU im Bundestag / Funny van Dannen (65), Liedermacher, Schriftsteller und Maler / Paul Haggis (70), Drehbuchautor, Produzent und Regisseur / Waldemar Hartmann (75), Journalist, Fernsehmoderator und Sportreporter / Jürgen Hilse (79), „Glückwünsche zum Geburtstag für den besten Ehemann“ / Huang Ming (65), Ingenieur, Unternehmer und Politiker / Marianne Rosenberg (68), Pop- und Schlagersängerin sowie Songwriterin / Fatoş Topaç (58), für die Grünen im Abgeordnetenhaus / Sharon Stone (65), Filmschauspielerin / Hans Stimmann (82), Architekt, Stadtplaner und Ex-Senatsbaudirektor in der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen / „Herzliche Glückwünsche zum 70. Geburtstag, lieber Uwe❣ Ich wünsche Dir für Dein neues Lebensjahr viele weitere interessante Reisen (ohne ‚Rücken‘), abwechslungsreiche Wanderungen und viel Spaß mit Deinen Enkelkindern, Deine Jubilada“ / Mark Waschke (51), Schauspieler
Sonnabend – Cathlen Gawlich (53), Synchronsprecherin / Nina Hagen (68), Sängerin / Torsten Hofer (43), für die SPD im AGH / Marco Kreuzpaintner (46), Filmregisseur / Gabriele Kühn (66), ehemalige Ruderin in der DDR / Frank Lüdecke (62), Kabarettist / Sybille von Obernitz (61), ehemalige Wirtschaftssenatorin (2011-2012) / Ilona Richter (70), ehemalige Ruderin in der DDR / Barbara Schaefer (62), Journalistin / Matthias Schweighöfer (42), Schauspieler / Beate Stoffers (55), ehemalige Staatssekretärin für Bildung, Jugend und Familie in Berlin, seit 2022 Geschäftsführerin der Stiftung Zukunft Berlin / Gerhard Werle (71), Rechtswissenschaftler / Christian Wolff (85), Schauspieler
Sonntag – Zoë Beck (48), Schriftstellerin / Frederic Böhle (35), Schauspieler, Theaterdarsteller und Sänger / Jenny Erpenbeck (56), Schriftstellerin / Tim Fischer (50), Chansonnier / „Gut, dass wir einander haben“ – alles Liebe zum 80. Geburtstag wünschen Dir, lieber Karlheinz Klaese, deine Marion und Christopher … und Ludwig!“ / Annika Lau (44), Radio- und Fernsehmoderatorin / Bjarne Mädel (55), Schauspieler /„Alles Liebe für Madoline und viele gute Wünsche von Manni, Tina und Nati“ / Hans Ottomeyer (77), ehemaliger Präsident des Deutschen Historischen Museums (2000-2011) / Hermann Parzinger (64), habilitierter Prähistoriker, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz / „Warum bis zum Meilenstein im nächsten Jahr warten, liebe Rita? Wir wünschen dir alles Gute fürs neue Lebensjahr – deine Ärztekammer“ / Thomas Scheibitz (56), Künstler
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Prof. Dr. Oliver von Knebel Doeberitz, * 2. Januar 1975 / Prof. Dr. Günther von Lojewski, * 11. Juni 1935, Journalist, Träger des Bundesverdienstkreuzes / Wilfried Mittelstaedt, * 5. August 1947 / Irmtraud Rath, * 7. Juni 1936 / Prof. Dr. rer. nat. Maria Dolores Sacristan-Alaily, verstorben am 29. Januar 2023, Biologin und ehemalige Professorin an der FU / Rüdiger Schütte, * 14. April 1952 / Bärbel Stolz, * 31. August 1941
Stolperstein – Martha Liebermann (Jg. 1857) wohnte im Haus Liebermann am Pariser Platz 7. Sie war mit dem Maler Max Liebermann (Jg. 1847) verheiratet, der 1935 verstarb. Nachdem ihre Tochter Käthe in die USA geflüchtet war, versuchte auch Martha, auszureisen – ohne Erfolg. Kurz vor ihrer bevorstehenden Deportation nahm Martha eine Überdosis Veronal. Wenige Tage später, am 10. März 1943, starb sie im Krankenhaus.
Encore
Auf dem Friedenauer Perelsplatz steht seit 1931 (damals noch Maybachplatz) der von Paul Aichele geschaffene Sintflutbrunnen. Jetz soll er restauriert werden. Die dafür nötige Ausschreibung wurde aber eher in einem Literaturseminar verfasst: „Die Brunnengestaltung versinnbildlicht die biblische Katastrophe der Sintflut, vor der sich wenige Menschen auf einen Felsen gerettet haben. Den gestalterischen Höhepunkt bildet der weibliche Akt auf dem Felsen inmitten der Fluten, eine noch in der Fluchtbewegung begriffene Mutter, die schützend ihr Kind an sich drückt. Am Felshang kämpfen zwei weitere Gestalten noch um ihr Leben. Mit letzter Kraft erklimmt eine männliche Figur das Plateau, eine weitere weibliche, bereits leblose Figur im Arm.“ Besseres Tourismusmarketing für einen Berliner Kiez gab’s lange nicht.
Kein bisschen vorsintflutlich hat Thomas Lippold für die heutige Ausgabe recherchiert und geschrieben. Lotte Buschenhagen hat im Stadtleben noch ganz andere Hingucker zusammengetragen und im Frühdienst hatte Florian Schwabe einen Blick auf lauernde Katastrophen. Morgen bringt Sophie Rosenfeld hier Rettung für alle Unentschlossenen mit ihren Empfehlungen fürs Wochenende. Einen guten Start in selbiges wünsche ich Ihnen schon heute. Machen Sie es gut!
Ihr Christian Latz