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„Braucht niemand“: Wegner empört über Veranstaltung „Decolonizing Christmas“Schrottautos am ColumbiadammWenn aus Pollern Schranken werden

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in der Weihnachtszeit erklingen zuweilen bizarre Töne, das sollte niemanden überraschen, der schon mal ein Nachwuchs-Flötenkonzert besucht hat. Ordentlich gequietscht hat es am Wochenende rund um eine Veranstaltung in der Friedenskirche Charlottenburg: Dort hatte der staatlich geförderte Verein „Berliner Forum der Religionen“ zu einer Veranstaltung mit dem Titel „Decolonizing Christmas“ geladen, „Weihnachten dekolonisieren“. „Aber was, wenn die Geschichte, die wir jedes Jahr feiern, auch Geschichten von Macht, Kolonialismus und Diskriminierung erzählt?“, hieß es in der Ankündigung. Oder anders ausgedrückt: „Weihnachtshasser schwingen die Rassismuskeule“ („Welt“). Oh, süßer die Glocken nie klingen.

Aber was war da eigentlich los? Ein blonder Theologiestudent und eine wissenschaftliche Mitarbeiterin vom Institut für islamische Theologie der HU sprachen laut „Welt“-Bericht vor etwa zehn Besuchern über Migration und Perspektivwechsel, auch der Coca-Cola-Weihnachtsmann kam vor, Islamkritik nicht. Was nach einer naiven Sammlung mit steilen Thesen und stark verunglücktem Titel klingt, rief allerdings Seyran Ateş auf den Plan – und zeigt die tiefere Problematik. Die Gründerin einer liberalen Moschee kann seit Jahren nur mit Polizeischutz auf die Straße gehen, weil sie Morddrohungen von radikalen Muslimen erhält. Wegen islamistischer Terrorbedrohung ist die Moschee seit zwei Jahren geschlossen.

Ateş zeigte sich entsetzt von der Ankündigung der Veranstaltung: Es werde versucht, das Christentum zu „deinstallieren“, sagte sie.