Helene Fischer gehört jetzt auch zu „Wir sind mehr“. Bei ihrem ersten von insgesamt fünf Berliner Konzerten hat die Schlagersängerin gestern Abend ein klares politisches Statement abgegeben. „Wir setzen auch ein Zeichen. Ich möchte jetzt und hier, dass keiner mehr sitzen bleibt. Erhebt euch. Erhebt gemeinsam mit mir die Stimme. Gegen Gewalt. Gegen Fremdenfeindlichkeit. Wir brechen das Schweigen, hier in Berliiiiin.“ Das waren ihre Worte. Atem-… sprachlos. Auch ein Zeichen setzen will gut eine Woche nach den ersten Ausschreitungen in Chemnitz übrigens Angela Merkel (CDU). Ihr Sprecher bestätigte gestern, dass die Bundeskanzlerin die sächsische Stadt besuchen will. Wann steht noch nicht fest. Aber: Es ist geplant.
Von den 65.000 Menschen („Wir sind mehr“), die am Montag gegen Rechts angefeiert haben, sind die meisten wieder weg. Wie geht’s weiter? Robin Rottloff vom Bündnis „Chemnitz nazifrei“ spricht von einem „Motivationsschub“. Um den nicht verpuffen zu lassen, soll es auch an den kommenden drei Montagen Gratiskonzerte geben. Kleinerer Rahmen, am Karl-Marx-Monument. Zudem hat die Stadt Chemnitz in einer Pressemitteilung drei Säulen für künftige Projekte vorgestellt: (1) Im Gespräch bleiben (2) Chemnitz ist weder grau noch braun (3) Gemeinsam stärker – Kultur für Offenheit und Vielfalt. Wir ergänzen (4): So viel Liebe nach Chemnitz, bis der Schrei danach verstummt.
Von einer „handfesten Krise der Demokratie“ sprach Sahra Wagenknecht (Linke) gestern, als sie ihre linke Sammelbewegung „Aufstehen“ offiziell vorstellte.