Irgendwie zieht’s hier – einen zurück ins Bett. Liegt’s am Wind, der heute herbstlich um die Ecken weht? Oder doch daran, dass Berlin einen spätestens in der U-Bahn runterzieht? Ja, wir sind schon einmalig in Europa: Keine andere Hauptstadt schafft es, durch ihr Dasein die Wirtschaftsleistung des gesamten Landes zu schmälern. Während Griechenland ohne Athen fast 20 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes verlieren würde, ginge es Deutschland ohne Spree-Athen 0,2 Prozent besser. Legen wir uns also am besten wieder hin. Die nächste Schlacht wird in den Kissen gewonnen. Oder wie wir in Prenzlauer Berg sagen: Schlafe, schlafe, Häusle kaufe.
Es stimmt schon: Auch der Checkpoint sollte nicht über jeden kleinen Furz berichten. Außer über diesen hier: Die in Hamburg beim G-20-Gipfel als Berliner Pinkel-Polizei aufgefallene Einheit 23 sorgt weiter für dicke Luft. Denn ihr Gruppenleiter hatte, wie hier schon berichtet, in der Rigaer Straße einen pupsenden Linksaktivisten angezeigt. Der Vorwurf: „Beleidigung und Ehrverletzung einer Beamtin durch Flatulenz“. Gegen den dafür verhängten Strafbefehl von 900 Euro klagte der Mann vorm Amtsgericht. Die Richterin nahm schnell Luft aus der Sache und stellte das Verfahren nach fünf Minuten ein. Nun aber wollte der Linke-Abgeordnete Sebastian Schlüsselburg noch wissen: Wie viel Anstrengung hat die Stadt diese Luftnummer gekostet? Antwort des Justizverwaltung: Insgesamt wendeten 23 Dienstkräfte für das Verfahren 17 Stunden und 13 Minuten Arbeitszeit auf. Aber das sei noch lange kein Grund, „das Absehen von der Strafverfolgung nach dem Opportunitätsprinzip zu rechtfertigen“.