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Berliner Polizei behindert Trauerkundgebung nach Angriff auf KiewBildungs-Gewerkschaften zerlegen sichRenate Künast tritt abEin Gedicht für „Icke“ Häßler

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na, das wurde auch mal Zeit. Der Bundespräsident hat während der Fußball-EM endlich die richtigen Worte gefunden für unser gern an sich selbst zweifelndes und verzweifelndes Land. Hören wir kurz rein: „Man kann immer Probleme sehen, und wir haben Probleme im Land, man kann aber auch von Lösungen sprechen. Ob die dann klappen oder nicht, weiß man vorher nicht. Aber man muss den Mut haben, es zu probieren – und wenn es dann nicht klappt, auch den Mut haben, etwas Neues zu machen. Anstatt immer nur zu meckern und zu sagen: Alles ist schlecht, alles ist blöd, alles ist traurig – aber ich bin nicht verantwortlich, der Andere ist schuld! Ich wünsche mir für dieses Land, dass wir verstehen, dass es gemeinsam einfach besser geht. Wenn wir immer nur in Tristesse verfallen, wird sich keiner verbessern.“

So hat Julian Nagelsmann, mit 36 Jahren jüngster deutscher Fußball-Nationaltrainer, der Nation ins Gewissen geredet. Von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68, SPD) wartet man nach mehr als sieben Jahren Amtszeit noch immer auf ähnlich bleibende Worte. Aber auch darin liegt eine Chance: es zumindest einmal zu probieren.

Reden und reden lassen. Oft ist das schon ein erster Schritt aufeinander zu. Im auch auf Berlins Straßen tobenden Nahost-Konflikt kommen die versöhnenden Stimmen (die für das Überleben der palästinensischen Zivilbevölkerung eintreten, sich aber von der Terrorgruppe Hamas nach ihrem Massaker in Israel distanzieren) kaum zu Wort. Eine besondere und deutschlandweit bisher einmalige Initiative soll das nun ändern.