Warum am Steglitzer Kreisel immer noch Wahlwerbung hängtPrenzlauer Berg nimmt alle aufFrust über verspätete Briefzustellung

Los geht’s heute mit einem Spiel: Stille Post. Wie bitte, was haben Sie verstanden?:Gülle Frost? Ja, wir leben in postfaktischen Zeiten. In Berlin stellt die Post keine Briefe mehr zu, jedenfalls nicht mehr jeden Tag. Das gibt, Sie hören richtig, fille Frust - in Marienfelde, Schmargendorf, Grunewald und, ja, sogar in Waidmannslust. Aber was ihre Briefe betrifft, stellt sich die Post taube. Sie kann auf Nachfrage nicht mal sagen, wie viele Mitarbeiter sie in Berlin hat, wie viele davon derzeit krank sind und wo und wann deshalb nicht zugestellt wird. Der Konzern bedauert lediglich „Unregelmäßigkeiten“ und verweist, nun ja, im weiteren Fluss auf „eine ganze Reihe von bewährten Qualitätssicherungsmaßnahmen, die wir aber im Einzelnen nicht darstellen werden“. Sollen sich doch die Kunden die Karten selbst legen anstatt sie zu verschicken. Die Lösung: Einsendeschluss.



 

Niemand hat mehr ein Herz für Air Berlin. Bis 28. Oktober kann sich Berlins größte Fluglinie ihren letzten Kunden noch einmal von ihrer Schokoladenseite zeigen, danach wird die  Insolvenzmasse eingeschmolzen. Der Himmel für mehr als 1000 Berliner Mitarbeiter hat sich im Geschacher längst verdunkelt, sie stehen vor der Arbeitslosigkeit, dem Abschied vom Fliegen oder Lohnabstürzen beim Lufthansa-Billigflieger Germanwings. Einen Sozialplan gibt es immer noch nicht, und Berlins Politik schaut hilflos am Boden zu, wie die Hauptstadtpläne eines Flugdrehkreuzes in der Luft zerrissen werden.