„Die Lage ist dramatisch“, sagte Brandenburgs Waldbrand-Beauftragter Raimund Engel gestern am späten Abend. Da hatten bereits mehr als 300 Hektar Wald im Umland zwischen Teltow-Fläming und Potsdam-Mittelmark Feuer gefangen. Es trat das ein, wovor sich Experten seit Wochen gefürchtet hatten: Ein Funken kann ausreichen, um die völlig ausgetrocknete Vegetation zu entflammen. Hitze, aufkommender Wind und ausbleibender Regen taten gestern ihr übriges. In den Ortschaften Tiefenbrunnen, Klausdorf und Frohnsdorf (südlich von Potsdam) hieß es deshalb am Abend: „Nehmen Sie bitte nur das Wichtigste wie Papiere und Medikamente mit.“ Bis zum Morgen mussten rund 600 Menschen ihre Häuser verlassen. Die Löschhubschrauber flogen die ganze Nacht. Um 4.33 Uhr kam dann auch die Meldung des Katastrophenwarndienstes Katwarn für das gesamte Berliner Stadtgebiet: Halten Sie Fenster und Türen geschlossen. In der Nacht legte sich der Brandgeruch über die Stadt. Alles zur aktuellen Lage finden Sie hier.
Entwarnung gibt es zumindest für Union-Fans: Der heftige Rauch über der Alten Försterei am Abend hatte damit nichts zu tun. Es brannte nur ein Kühlschrankin einem Lagerraum.
„Die Lage ist dramatisch“, schreiben die SPD-Frauen Clara West (Vize-Franktionschefin im AGH) und Birgit Monteiro (Ex-Bürgermeisterin von Lichtenberg) in einem fünfseitigen Brief an ihre Partei, der heute veröffentlicht werden soll. Überschrift: Führung gesucht. „Der Märchenprinz kommt nur im Märchen – und Willy Brandt ist tot“, schreiben sie und meinen: Ein neuer Messias ist (zum Glück!) nicht in Sicht.