wir beginnen den Tag mit einer Meldung aus den USA: Der Ex-Polizist Derek Chauvin ist des Mordes an George Floyd schuldig gesprochen worden. Elf Stunden haben die zwölf Geschworenen in Minneapolis gebraucht, um sich auf das zu einigen, was so viele Amerikaner:innen bereits zu wissen glaubten, nachdem sie das Video vom 25. Mai 2020 gesehen hatten. Tagesspiegel-US-Korrespondentin Juliane Schäuble kommentiert: „Dieses Urteil wird George Floyd weder zum Leben erwecken, noch wird es den Schmerz seiner Familie ungeschehen machen oder verhindern, dass auch in Zukunft im Verhältnis zwischen Polizei und Schwarzen Unrecht geschieht und Fehler gemacht werden. Es ist lediglich ‚ein erster Schritt hin zu Gerechtigkeit‘, wie es der Justizminister von Minnesota am Dienstag ausdrückte. Aber: Auch wenn der Weg lang sein kann, er ist es wert, loszumarschieren. Amerika hat nichts weniger verdient.“
In Deutschland hat der Kanzlerkandidatenkrampf endlich ein Ende gefunden. Nach SPD und Grünen hat es auch die Union geschafft, sich auf einen Anwärter zu einigen – oder zumindest eine Entscheidung herbeizuführen. Der „Kandidat der Herzen“ aka Markus Söder ist es nicht geworden, aber weil Söder so viel Herz hat, bietet er Armin Laschet „ohne Groll“ seine „volle Unterstützung“ an (nicht allerdings ohne vorher nochmal zu betonen, dass er „unglaublich viel Zuspruch“ u.a. von „den Modernen, die auf Zukunft aus waren,“ erhalten habe). Berlins CDU-Vorsitzender und Söder-Supporter Kai Wegner wollte sich auf Checkpoint-Anfrage nicht äußern, sagte dann allerdings bei Lanz: „Ich bin nicht begeistert und ein Stück weit enttäuscht, weil ich einen anderen Favoriten hatte.“ Und zum Prozedere: „Ich glaube ein Glanzstück war es zweifelsohne nicht. Das, was die Grünen da hingelegt haben, war so, wie wir das früher gemacht haben, und wir haben es so gemacht, wie die Grünen das früher gemacht haben.