huch, schon Juli! Die Hälfte des Jahres ist rum und Sie haben bestimmt auch an alles gedacht, was ab jetzt wichtig ist, oder? Hier noch mal kurz die Checkpoint-Checkliste:
- Das ab jetzt gültige, aber nicht sonderlich beliebte 29-Euro-Ticket gilt nur für die Tarifbereiche A und B. Um die Seen im Umland zu seh‘n, lohnt sich weiterhin eher das Deutschlandticket für 49 Euro. Das ist auch jederzeit erhältlich und monatlich kündbar.
- Falls Sie uber-legen, sich mal ein Taxi zu rufen, können Sie ab sofort auch beim Einsteigen einen Festpreis vereinbaren. Diese Regelung gilt allerdings nur für Berlin und Spandau; der Flughafen BER bleibt per Taxi weiterhin schwer erreichbar.
- Falls Sie beim Fernsehen plötzlich schwarzsehen, müssen Sie spätestens jetzt Ihren Kabelvertrag ummelden. Vermieter jagen keine Sendesignale mehr durch die Leitungen, weil sie diese nicht mehr über die Nebenkosten abrechnen dürfen. Über diese Einsparung hat Sie Ihr Vermieter sicher schon informiert, oder etwa nicht?
- Ach ja, in nicht weniger als sechs Monaten ist Weihnachten. Jetzt schon mal an Geschenke denken!
Husten, wir haben wieder ein Problem. Mitten im Sommer nehmen Corona-Infektionen zu. In der vergangenen Woche hat sich die Zahl der im Labor diagnostizierten und den Gesundheitsämtern gemeldeten Infektionen in Berlin im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt, teilt das Robert-Koch-Institut auf Checkpoint-Anfrage mit. Die Inzidenzen für Atemwegserkrankungen und Grippe befinden sich demnach generell in Deutschland „aktuell auf einem vergleichsweise hohen Niveau für diese Jahreszeit“, schwere Verläufe bleiben aber bislang selten.
In Abwasseranalysen werden vor allem Rhino- und Enteroviren nachgewiesen; diese verursachen Fieber, Kopf- und Halsschmerzen. Es zirkulieren aber auch humane Metapneumoviren mit grippeähnlichen Symptomen sowie das Coronavirus SARS-CoV-2. Für Erkrankte hat das Institut folgenden Rat parat: „Wer Symptome einer akuten Atemwegsinfektion hat, sollte drei bis fünf Tage und bis zur deutlichen Besserung der Symptomatik zu Hause bleiben.“ Freundinnen und Kollegen werden es danken. Gesundheit!

So, ab in die Ferien! Der Bundestag ist nach in Kraft getretener Diätenerhöhung und vor seiner zweimonatigen Sommerpause in dieser Woche noch einmal parlamentarisch aktiv, danach streitet sich die große Politik im Sommer-Haushaltsloch weiter um die schlechteste Ausgangsposition für die Landtagswahlen in Ostdeutschland. Zwischendurch können die Volksvertreterinnen und Volksvertreter sich ein wenig die Beine in der Hauptstadt vertreten oder etwas Zeit für ihre Hobbys abtreten. Organisiert haben sich dafür viele in zahlreichen Parlamentskreisen, über die nicht mal die Bundestagsverwaltung einen genauen Überblick hat. Auffindbar sind zumindest unter anderem:
Parlamentskreis Pferd, Parlamentskreis Hund, Parlamentskreis eSports & Gaming, Parlamentskreis Plattdeutsch, Parlamentskreis Schützen, Parlamentskreis Automobiles Kulturgut, Parlamentskreis Karneval – Fastnacht – Fasching, Parlamentskreis Fahrrad, Parlamentskreis Binnenschifffahrt. Und natürlich der Parlamentskreis Braukultur.
Außerdem spielt der FC Bundestag, der bei der Fußball-Europameisterschaft der Parlamentarier immerhin auf den dritten Platz stürmte, auch im Sommer durch. Heute steigt das nächste Testspiel gegen die französische Botschaft – aber Vorsicht: Die kommen neuerdings stark über rechts.
Tischtennis ist wieder sehr beliebt in Berlin. Nur auf ein Spiel haben immer weniger Menschen Lust: das Pingpong zwischen Behörden und Verwaltungen, Senat und Bezirken. Heute nun will der Senat beschließen, wie die Stadt dieses unwürdige Spiel ein für allemal beschließen kann. Auf Vorlage von Regiermeister Kai Wegner (CDU) wird damit der Prozess gestartet für eine „Aufgabenneuordnung zur Stärkung der gesamtstädtischen Steuerung“. Laut Beschlussvorlage, die dem Checkpoint exklusiv vorliegt, geht es vor allem um eine feste Zuordnung von Querschnittsaufgaben – mit der zentralen Forderung: „Die Aufgaben, die in einzelnen Politikfeldern verortet werden, sollen in künftigen Legislaturperioden immer nur in Gänze einem Senatsressort zugeordnet werden. Sie sind auf Bezirksebene in der einheitlichen Ämterstruktur zu spiegeln.“ Künftig sollen nicht mehr alle für alles zuständig sein – und damit letztlich für nichts verantwortlich.
Wofür aber will sich Berlins Verwaltung überhaupt zuständig fühlen? Um das herauszufinden, sollen alle bisherigen Aufgaben kritisch hinterfragt werden. „Dazu gehört, die bestehenden Aufgaben auf deren Fortbestand hin zu überprüfen, Schnittstellenprobleme und dysfunktionale Geschäftsprozesse zu identifizieren und zu beheben.“ Die Berliner Verwaltung soll sich künftig weniger untereinander verwalten. Ob sie diesen hohen Anspruch an sich selbst wirklich bewältigen kann? Gut zumindest, dass es bei diesem Spiel Berlins gegen sein eigenes Ich endlich einen neuen Aufschlag gibt.
Über diesen Skandal hat sich Berlin noch gar nicht genug aufgeregt: In der Europacity, mit seinen eintönigen Schachtelhäusern zwischen Hauptbahnhof und Autoschneisen wichtiger Anwärter für Berlins hässlichstes Neubaugebiet, werden statt der vertraglich vereinbarten Sozialwohnungen offenbar teure möblierte Apartments angeboten, etwa zu 1500 Euro Monatsmiete für 42 Quadratmeter. Die Recherche meiner Kollegin Teresa Roelcke schlägt zumindest in der Lokalpolitik Wellen der Erregung – denn die 215 zugesagten Sozialwohnungen finden sich in dem Quartier bisher nicht.
Eine erste von der Senatsbauverwaltung gesetzte Frist zur Stellungnahme ließ der Eigentümervertreter Montibus laut Checkpoint-Informationen verstreichen. Nun hat er dafür noch eine gute Woche Zeit, heißt es aus der Verwaltung. Und: „Sollte sich dann eine Vertragsverletzung bestätigen, wird das Land Berlin die Einleitung rechtlicher Schritte prüfen.“ Das wäre wohl das Mindeste.
Es ist schon lange her, dass der Sozialismus in Berlin eine Welle gemacht hat – längst sind Vorzeigebauten der DDR wie der Palast der Republik zertrümmert worden, um etwa Machtsymbole der Kurfürstenzeit nachzubauen. Ebenso ins Sandgetriebe der Zeitläufte geraten ist das einstige Sport- und Erholungszentrum an der Landsberger Allee. Das legendäre SEZ, in dem sich einst Ost-Berlin wie am Mittelmeer fühlen durfte (eine Erinnerung hier), zerfällt seit Jahrzehnten vor sich hin.
Nun sollen hier nach höchstrichterlichen Entscheidungen und einem vor sechs Jahren gefassten Bebauungsplan Wohnungen und eine Schule entstehen. Doch der bisherige Eigentümer Rainer Löhnitz rückt die Schlüssel nicht raus. Deshalb rückt das Land mit dem Gerichtsvollzieher an – und errichtet danach vielleicht erst einmal Container für ein Flüchtlingsheim. Denn neue Flächen für seine Zukunft hat Berlin kaum noch. Und mit dem Meer wird es hier sowieso nichts mehr.
Dass Berlin öfter mal den Zug verpasst, liegt nicht nur an kaputten S-Bahn-Signalen (gestern mal wieder in Schönholz) oder runtergefahrenen U-Bahn-Waggons (Details hier). Auch die Umsetzung des Cannabis-Gesetzes zieht sich ziemlich. Für die eigentlich ab dem 1. Juli erlaubte Zulassung von Anbauvereinen, die dem Schwarzmarkt etwas entgegensetzen sollen, hat die Hauptstadt noch gar keinen Fahrplan. Grund für die Verzögerungen im Betriebsablauf sind laut einem internen Brief der Gesundheitsverwaltung an die Bezirke, verschickt am späten Freitagnachmittag für die am Montagmorgen in Kraft tretende Gesetze, die „Kurzfristigkeit des gesamten Verfahrens“. Dieses hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in der Tat viel Kritik eingebacht, aber andere Bundesländer wie Brandenburg oder Bayern dennoch fristgerecht reagieren lassen.
Und wie geht die holprige Fahrt nun weiter? Ganz einfach, schreibt Gesundheits-Staatssekretärin Ellen Haußdörfer (SPD) an die Bezirke: Die Bezirke sollen sich selbst drum kümmern. In dem Brief, der dem Checkpoint vorliegt, heißt es: „Anträge auf Erteilung einer Erlaubnis können Anbauvereinigungen unter Beachtung der Anforderungen des Konsumcannabisgesetzes ab dem 1. Juli 2024 bei den Bezirksämtern stellen.“ Diese sollten dann „innerhalb von drei Monaten nach Eingang aller Angaben und Nachweise beschieden werden“. Allerdings gibt es dazu vom Senat bisher keine Rechtsverordnung. Und selbst Haußdörfer gibt zu: „Mir ist klar, dass viele Fragen noch offen sind.“ Zum Beispiel die: Hat Berlins Gesundheitsverwaltung nur einen Zug verpasst oder zu viele Züge genommen?
Berliner Schnuppen

Telegramm
Was könnte man alles kaufen für 400.000 Euro? Zum Beispiel die 310 Fahrräder, die vergangene Woche in Berlin als gestohlen gemeldet worden sind. Das zeigt der Checkpoint-Klau-Counter. Das teuerste geklaute Rad kostete nicht weniger als 9800 Euro. Es stand in Alt-Treptow. Auf unserer Fahrraddiebstahl-Karte sehen Sie, wo einst die reichen Speichen angeschlossen waren.
Auch nicht billig ist derzeit die Rasenpflege im Mommsenstadion in Westend. Alle zwei bis drei Tage wird das neu verlegte Grün per Hand gemäht – so sehen es die Vorgaben des europäischen Fußballverbands Uefa vor. Berlin hat die denkmalgeschützte Anlage als Trainingsstätte für die laufende EM saniert und will es später als Drittliga-Stadion nutzen. Tatsächlich aber übt dort keine Nationalmannschaft, berichtet unser Lokalreporter Cay Dobberke. Und noch spielt kein Berliner Verein in der Dritten Liga. Aber manchmal geht so etwas ja rasend schnell.
Jetzt wird’s aber Zeit für eine Ehrenrunde mit guten Nachrichten:
Nicht mehr schweineöde: Der Bahnhof Schöneweide ist nach sechs Jahren Sanierung tatsächlich fertig geworden. Mit schönen Fliesen, einem neuen Tunnel und Rolltreppen ist die schon zu DDR-Zeiten in die Jahre gekommene Bahn- und S-Bahn-Station im Berliner Südosten wieder anschlussfähig. Fehlt nur noch die neue Straßenbahn-Haltestelle, die noch ein paar Wochen in der Wendeschleife hängt. Die wird dann ohne viel Tram-Tram eröffnet.
Nicht mehr grenzwertig: Die Stadtreinigung will Berlins Parks und Spielplätze noch großflächiger reinigen. Zu den neuen Hotspots der schnellen Feger zählen ab sofort unter anderem das Gebiet um den Mauerpark in Prenzlauer Berg, der Klausenerplatz in Charlottenburg, der Hertzbergplatz in Neukölln, der Volkspark Mariendorf, der Biesdorfer Baggersee und der Schlosspark Lichterfelde. Hinzu kommen 50 Spielplätze in den Kiezen (Liste hier). Saubere Leistung.
Nicht nur nervig: Vielleicht ist ja das wechselhafte Wetter schuld, aber in Berlins Schwimmbecken gewitterte es in dieser Saison bisher kaum zwischen den Badegästen. „Es gibt bislang keine sicherheitsrelevanten Vorkommnisse“, teilen die Bäderbetriebe auf Checkpoint-Anfrage mit. Wenn sich allerdings zu viele Menschen am Beckenrand drängeln, können Startböcke und Sprungtürme geschlossen werden, so geschehen am Wochenende in der Sprung- und Schwimmhalle an der Landsberger Allee. Dies sei allerdings immer nur „eine temporäre Maßnahme“, versichern die Bademeister. Abtauchen bleibt erlaubt.
Nicht nur einseitig: Das linke Musikfestival Fusion, das sich wie berichtet mit einer klaren Haltung zum Nahost-Konflikt lange schwertat, ist am Montag ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen. Die zehntausenden Feierwütigen auch aus Berlin konnten im mecklenburgischen Lärz durchaus deutliche Zeichen gegen Antisemitismus entdecken, wenn sie es denn wollten. Linkssein muss nicht in Israelhass münden. Eine Botschaft, die in der gesamten Kulturszene gesehen werden sollte.
Nicht ganz falsch: Die Polizei fahndet nach sieben neuen Gaming-PCs. Laut Ausschreibung sollen diese selbstverständlich nur „für Auswertungszwecke“ genutzt werden. Schade, dass sich die Fußball-EM nicht gut am Computer nachspielen lässt (via „heise online“). Die Realität ist einfach zu gut.
Nicht ganz schwarz: Regiermeister Kai Wegner (CDU) hisst heute zum Start der Pride Saison die Regenbogenflagge – und zwar laut Presse- und Informationsamt um 14 Uhr am „Roten Rothaus“. Ist das Leben nicht ein bisschen bunter?
Noch nicht perfekt: Probleme sind in Berlin kaum noch eine Neuigkeit, eine echte Zukunftsvision wäre mal was wirklich Neues. Wie könnte sie aussehen? Wir suchen KI-generierte Vorschläge für die ideale Stadt der Zukunft. Sie können interaktiv mitmachen – und zwar hier. Damit das Leben in der Stadt immer neue Lebensfreude bringt.
Zitat
„Die KI ist kalt, sie liebt uns nicht.“
Catrin Misselhorn, Vordenkerin für Roboterethik, über menschliche Beziehungen zur Künstlichen Intelligenz. Das gesamte Interview mit ihr lesen Sie heute im Tagesspiegel-KI-Paper.
Stadtleben
Verlosung – Falls Sie Erobique nicht kennen – was Carsten Meyer macht, ist gar nicht so einfach zu beschreiben. Die FAZ nennt ihn „die lebende Discokugel“, aber das hilft Ihnen jetzt vielleicht auch nicht so richtig weiter. Jedenfalls sind es Songs zum Mitsingen und Tanzen, irgendwo zwischen Disco, Italo, Punk, Funk und Schlager. Nur Mut, ist was Gutes, das merkt man schon daran, dass der Auftritt am Freitag ausverkauft ist. Wir verlosen zwei Karten für das Konzert in der Freilichtbühne Weissensee am Sonnabend (18.30 Uhr). Dafür gibt es auch noch reguläre Karten für 46,70 Euro. Mit dabei: Nicola Rost von Laing mit neuem Album. Große Seestraße 10, Tram-Haltestelle Berliner Allee/Rennbahnstraße
Essen & Trinken – Vielleicht nur ein Detail, aber allein der absurd gute, rauchige, fruchtig-süße Paprika-Ketchup ist schon ein guter Grund, ins „Michelberger Restaurant“ im gleichnamigen Hotel zu gehen. Das ist ohnehin das perfekte Sommerrestaurant. Zum einen sitzt man hier im charmant begrünten Hof unter freiem Himmel. Zum anderen besteht das Küchenteam um Alan Micks und Andreas Rieger aus ausgewiesenen Gemüseexperten. Und vieles, was bei ihnen auf den Tellern landet, stammt erntefrisch aus dem eigenen Garten, den das Michelberger im Spreewald betreibt. In der Küche zaubern Micks und Rieger daraus Gerichte wie eine mit Aubergine und Bittermandeln gefüllte Spitzpaprika oder Kopfsalat mit Himbeeren, Oregano und Deichkäse. Und der fabelhafte Paprikaketchup macht aus Gnocchi aus Polenta mit Kapuzinerkresse und veganer Chili-Beurre blanc die perfekte Sommerfreude. Frühstück Mo-Fr 7-11, am WE 8-14 Uhr, Mittagstisch 12-14 Uhr, Weinbar ab 17 Uhr, Abendessen Di-Sa 18-23 Uhr
Noch hingehen – Zum letzten Mal in dieser Spielzeit: Seit fast zehn Jahren spielt Nico Holonics in der Adaption von Günter Grass’ „Die Blechtrommel“. In der Zwischenzeit ist er zum Star des BE avanciert, nicht zuletzt als Mackie Messer in der „Dreigroschenoper“. Schon ironisch, dass erst der Wasserschaden im Haus dafür sorgte, dass alle eine Chance haben den „Einspringer“ Holonics zu sehen. Intendant Oliver Reese als Regisseur hat den Roman radikal gekürzt. Herausgekommen ist eine sensationell fiebrige One-Man-Show, die politischen Verheerungen des letzten Jahrhunderts interessieren dabei eher am Rande. Wie ein Wilder tobt Holonics über die mit Erde bedeckte Bühne, das kaschubische Kartoffelfeld und gleichzeitig Sinnbild für die vom Ersten Weltkrieg zerstörte Gesellschaft. 20 Uhr, Karten gibt es ab 9 Euro, Bertolt-Brecht-Platz 1, S-Bhf Friedrichstraße
Neu in Berlin – Sie können singen? Oder kennen wen, der oder die es kann? Seit gestern läuft die Ausschreibung für den 53. Bundeswettbewerb Gesang. Gesucht werden die schönsten Stimmen in den Kategorien Oper/Operette/Konzert. Bewerben kann man sich per Video bis zum 1. Oktober, Sie können also noch am Programm feilen. Aber nur für Menschen unter 30 (Altersgrenze!). Die Finalrunden finden Ende November im Konzertsaal Hardenbergstraße statt, in der Jury sitzt u.a. die international gefeierte Sopranistin Deborah Polaski. Am Ende steht ein glamouröses Abschlusskonzert in der Staatsoper, begleitet von der Staatskapelle Berlin (9.12.).
Grübelstoff – Haben Sie im reiferen Erwachsenenalter, sagen wir ab 30 aufwärts, noch Menschen kennengelernt, die Sie als wirkliche Freund:innen bezeichnen würden?
Kiekste
Wir nähern uns im Schweinsgalopp dem Sommerloch. Da ergibt diese Ansprache in einer Zehlendorfer Kleingartenanlage ja fast schon wieder Sinn. Oink, oink. Dank an Leser Rainer Dietz! Weitere Berlin-Bilder mit Schmackes erreichen uns jederzeit per checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem KIEKSTE-Wettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil. Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Stralauer Allee (Friedrichshain): Bis Ende Juli ist die Fahrbahn stadteinwärts zwischen Markgrafendamm und Bödikerstraße auf einen Fahrstreifen verengt.
Blumberger Damm (Marzahn): Die Straße ist in Richtung Alt-Biesdorf (B1/5) zwischen Elisabethstraße und Cecilienstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt. Die Arbeiten werden voraussichtlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Mariendorfer Damm (Mariendorf): Stadtauswärts steht im Kreuzungsbereich Friedenstraße nur ein Fahrstreifen zur Verfügung (bis Mitte Juli).
Sonnenallee (Neukölln): In beiden Richtungen ist die Fahrbahn zwischen Saalestraße und Ziegrastraße auf jeweils einen Fahrstreifen verengt. Mit Verkehrsbeeinträchtigungen muss längerfristig gerechnet werden.
Storkower Straße (Prenzlauer Berg): Die Straße ist in Richtung Landsberger Allee hinter der Kreuzung Kniprodestraße auf einer Länge von ca. 200 m für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Tegeler Straße (Wedding): Ab dem Morgen ist die Straße in Richtung Luxemburger Straße zwischen Lynarstraße und Triftstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt. Die Anbindungen Sprengelstraße und Kiautschoustraße sind ebenfalls gesperrt (bis Anfang November).
Piesporter Straße (Weißensee): Bis Mitte Juli ist die Fahrbahn in beiden Richtungen zwischen Malchower Chaussee (B2) und Darßer Straße gesperrt.
Regionalverkehr – FEX: In den Nächten Di/Mi bis Do/Fr 4./5., jeweils 23.45–0.15 Uhr, fallen die Züge zwischen Gesundbrunnen und Berlin Hbf aus.
Demonstration – Für heute sind 14 Demos angemeldet (Stand 1.7., 14 Uhr), u.a. „Antikoloniales Camp“: 2.000 Menschen, Am Flutgraben 2 (0-24 Uhr)
„Kundgebung Verkauf Mercedes-Benz NL“: 1.500 Demonstrierende, IG Metall, Daimlerstraße 165 (13-15 Uhr)
„Senat und Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg hissen Regenbogenflagge zum Beginn der Pride Weeks in Berlin“: 50 Teilnehmende, Lesben- und Schwulenverband Berlin, Rathausstraße 15 (14-15 Uhr)
„Gedenkkundgebung für Gina – Stoppt Femizide“: 20 Menschen, Gartenstraße 53 (18-20 Uhr)
„Demo. Andenken Massaker in Sivas. Jahrestag der Massaker“: 300 Demonstrierende, Hermannplatz, Adalbertstraße, Oranienplatz (18-21 Uhr)
Gericht – Einer Ärztin, die falsche Corona-Impfbescheinigungen ausgestellt haben soll, wird der Prozess gemacht. Es geht um 47 mutmaßliche Fälle zwischen Juni 2021 und November 2022. Gegen Zahlung von jeweils mindestens 150 Euro soll die 79-jährige Medizinerin Sars-CoV-2-Impfungen dokumentiert haben, zu denen es gar nicht gekommen sei (9.30 Uhr, Amtsgericht Tiergarten, Kirchstraße 6, Saal 3108).
Universität – Die FU bietet Studierenden heute Hilfe bei der „Therapieplatzsuche“ (14.15-15.45 Uhr). Man bekommt Infos zum psychotherapeutischen Versorgungssystem und den verschiedenen Therapieverfahren sowie konkrete Tipps und Hilfestellungen für die Suche nach einem Platz. Rost- und Silberlaube (KL29/139), Habelschwerdter Allee 45
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Amélie Gunilla Gebhard, Maskenbildnerin und staatlich geprüfte Astrologin, klug, schön und hochbegabt, zum Geburtstag Glück und Segen!“ / Markus Löning (64), ehemaliger Politiker (FDP), Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe (2010-2014) / Dirk Martens (60), Schauspieler, spielte unter anderem Oberarzt Plenzdoff in „Klinikum Berlin Mitte“ / Gert Neumann (82), Schriftsteller, sein bislang letztes Werk „Zweite Person“ erschien 2013; er gehört zur Orpheus-Autorengruppe, einem deutsch-polnischen Literaturprojekt / Iris Radisch (65), Journalistin, Autorin und TV-Moderatorin, leitet das Feuilleton der Zeit, war bis 2000 Mitglied der Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises / Detlef Soost (54), auch Detlef D! Soost, Tänzer und Choreograf, betreibt eine Tanzschule in Berlin / Robert Thalheim (50), Theater- und Filmregisseur, hat u.a. „Wild Boys“ am Maxim-Gorki-Theater inszeniert, sein Diplomabschluss-Film „Am Ende kommen Touristen“ wurde bei den Filmfestspielen von Cannes 2007 gezeigt / „Am 2. Juli hat Klaus Ussat aus Tegel-Süd Geburtstag. Seine Frau Ingeborg gratuliert ihm von Herzen.“
Korrektur zu Montag: Fälschlicherweise hatten wir im Voraus einigen Geburtstagskindern zu Mittwoch bereits Glückwünsche ausgesprochen, dafür bitten wir um Entschuldigung!
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Natalie Harder, Malerin, Marionettenbauerin und Schriftstellerin, * 14. Juli 1934, verstorben am 17. Juni 2024 / Joachim Rauch, * 23. Dezember 1928, verstorben am 18. Juni 2024 / Dr. med. Hans-Martin Wogenstein, * 13. Juli 1936, verstorben am 6. Juni 2024
Stolperstein – Therese Oppenheimer, geb. Karfunkel, kam am 8. April 1881 in Berlin zur Welt. Verheiratet war sie mit dem 20 Jahre älteren Dr. phil. Max Oppenheimer. Das Paar hatte eine Tochter: Eva (* 1902), die als 20-Jährige nach Palästina auswanderte. Anfang 1936 wurde Max Oppenheimer gezwungen, sein Haus weit unter Wert zu verkaufen und zu räumen. Er und Therese zogen dann zu einer Verwandten. Dr. Max Oppenheimer starb im Dezember 1941. Therese wurde am 3. Oktober 1942 von den Nazis nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 2. Juli 1944 ermordet wurde. An Therese Oppenheimer erinnert ein Stolperstein in der Breiten Straße 29 b in Pankow.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Welch ein Mitternachts-Drama um einen Superstar: Cristiano Ronaldo vergibt ein halbes Dutzend Chancen für Portugal im EM-Achtelfinale gegen Slowenien, bevor er in der Verlängerung einen Elfmeter verschießt und in Tränen ausbricht, bevor er im Elfmeterschießen seinen ersten EM-Treffer erzielt und damit den Favoriten doch noch zum Sieg führt.
Auch unser Tippspiel wurde somit erst bei Anbruch des neuen Tages entschieden. Hisar-Chef Arif Keles besiegte dabei Adlon-Chefin Karina Ansos, die das Elfmeter-Drama zwar vorhergesehen, aber dabei auf Slowenien gesetzt hatte. Hier die Ergebnisse und Tipps:
Frankreich vs. Belgien 1:0 (AK 5:4 / KA 3:1)
Portugal vs. Slowenien 3:0 (AK 2:0 / KA 5:6)
Heute tritt Arif Keles nun gegen Zoo-Direktor Dr. Andreas Knieriem an, der die EM-Spiele zu Hause mit Frau, Tochter und Hund verfolgt. („Ich liebe die Ruhe und bekomme den jeweiligen Siegestrubel am Ku’damm unmittelbar vor der Haustür mit.“) Und das sind ihre Tipps:
Rumänien vs. Niederlande (AK 0:3 / Dr. AK 0:1)
Österreich vs. Türkei (AK 2:3 / Dr. AK 3:1)
Der Gewinner tritt hier am Freitag wieder an. Und zwar gegen: Sie! Schicken Sie uns Ihre Tipps für die Freitagsspiele (Deutschland vs. Spanien und Frankreich vs. Portugal) bis heute, 18 Uhr, an checkpoint@tagesspiegel.de und seien Sie mit etwas Losglück dabei. Zu gewinnen gibt es unseren EM-Pokal, den Checkpott. Viel Glück!
Mit guten Pässen dabei waren hier Robert Kiesel (Recherche), Antje Scherer (Stadtleben) und Lea-Marie Henn (Produktion). Morgen doppeln Sie hier Lorenz Maroldt und Lotte Buschenhagen. Bleiben Sie beschwingt am Ball!
Ich grüße Sie!
